Mittwinter: Gebet für Ruhe

Dies sollte eine Zeit der Ruhe sein,
doch wie häufig fühle ich mich gestresst?

Dies sollte eine Zeit der Erholung sein,
doch wie häufig setze ich mich unter Druck?

Ich atme tief ein,
verbinde mich mit Himmel und Erde
und schaue auf das Netz, in dem ich mit allem verbunden bin.

Wie dünn und fragil es ist,
wie leicht die Fäden kaputt gehen können.

Ich mache mir bewusst,
dass ich ein Teil des Ganzen bin,
ein Teil, den ich hegen und pflegen muss.

Ohne Ruhe werden die Fäden reißen,
ohne Erholung wird das Netz zerstört.

Ich nehme mir die Zeit,
bestätige mein Sein im Hier und Jetzt
und weiß: Ich bin nicht allein.

 

Mit diesem Gebet starte ich eine Reihe von Gebeten, die ich letztes Jahr geschrieben habe und die sich für die Tage rund um Mittwinter eignen.

Möget ihr mit einem guten Feuer beten!

Mittwinter: Gebet zu den Matronen

War es eine schwere Geburt?

Hatte die Mutter große Schmerzen und Angst?

Wir wissen es nicht.

Aber sie war nicht allein:

Drei standen ihr zur Seite,

Hebammen, heute wie zu aller Zeit.

Eine,

um den Faden zur Vergangenheit zu durchtrennen,

alte Lasten fortzunehmen,

abzuschließen mit dem, was war,

und den Funken des Lebens zu entfachen.

Eine,

um den Pfad zu ebnen,

Kraft zu spenden

die Hand zu halten,

und den Funken den Lebens zu hüten.

Eine,

um die Zukunft aufzuzeigen,

die Möglichkeiten und Gelegenheiten,

der Hoffnung Nahrung zu geben

und den Funken des Lebens zur Flamme werden zu lassen.

Matronen, haltet eure Hände über uns,

wie ihr es bei der Sonne getan habt.

Unsere Liebe, unser Respekt begleiten euch,

so wie ihr allen Müttern Hilfe gewährt,

die eure Hilfe suchen.

Sonnen-Devotional

Die Sonne ist wiedergeboren-

wie unwissenschaftlich das klingt.

Doch damit verbunden ist

die Hoffnung auf eine bessere Zukunft,

die Chance auf einen Neuanfang,

die Möglichkeit daran zu arbeiten,

dass Frieden und Freiheit,

Gesundheit und Gerechtigkeit,

Bildung und Wohlstand

eines Tages

Realität für alle werden.

Ohne das

dreht sich nur die Erde ein Stück weiter

und ein feuriger Ball steigt im Osten auf.

Gebet an eine Wintergöttin

Göttin des Winters,

ein Gewand aus Eiszapfen kleidet dich,

und wenn du deine silbrigen Haare schüttelst,

sinken Schneeflocken zur Erde.

Auf Schneeschuhen schreitest du voran,

wachst über uns in dieser kalten Zeit.

Schnee und Eis, Kälte und Dunkelheit sind deine Begleiter,

Regen und Sturm folgen dir auf deinem Weg.

Du treibst uns dazu die Wärme unserer Häuser zu suchen,

die Nähe unserer Nachbarn, Freunde und Familie.

Skadi, dies ist dein Werk!

Holle, dies ist dein Verdienst!

(hier könnte man natürlich auch andere Wintergöttinnen einsetzen)

Mittwinter: Gebet zum Sonnenaufgang

In dunstigem Grau liegt die Morgendämmerung über der Welt.

Nebelschleier verbergen, was sich nur noch erahnen lässt.

Ein Moment des Wartens, halb hoffend, halb bangend –

Ein tiefer Atemzug des Universums….

Und dann bricht die Sonne sich im Osten Bahn,

erst fahlgelb, dann immer mehr an Kraft gewinnend

vertreibt ihre Wärme die Nebelschwaden,

dringt ihr Licht in die Schatten vor.

Stück für Stück weckst du die Lebensgeister erneut,

holst die Natur aus ihrem Winterschlaf.

Wir baden in deinen Strahlen, Sonne,

und sehen voller Vorfreude dem Frühling entgegen.

Mittwinter: Gebet an die Erde

Dunkel ist es, und kalt!

Was einst grün und bunt leuchtete,

erscheint nun leblos, wie tot.

Doch unter ihrem winterlichen Mantel

liegt die Erde schlafend,

und ihr Herzschlag dringt ruhig und gleichmäßig

an die Ohren derer,

die in die Stille horchen.

Sie tankt Kraft

bis die Tage länger werden,

und Licht und Wärme sie wieder erblühen lassen.

Atme tief ein

Höre in die Stille

Fühle in den Boden

Spüre das Pulsieren

Achte die schlafende Erde!

Devotional zur Nacht in der Mittwinterzeit

Die längste Nacht ist gekommen und gegangen.

Die Dunkelheit weicht Tag für Tag mehr dem Licht.

Doch nun ist die Sonne für heute untergegangen,

und noch einmal heißen wir das Dunkel willkommen,

das uns die ersehnte Nachtruhe bringt.

Unser Geist lässt den Tag Revue passieren

und inmitten der Dunkelheit sehen wir

manches in einem anderen Licht.

Die Nacht hüllt uns ein wie eine Decke

und die Sterne verbreiten ihren Glanz über uns.

Auch wenn wir uns auf die Sonne freuen,

wissen wir deine Gaben zu schätzen, Nacht!