Bardic Challenge im Juli 2019

Frigga-Devotional

Ja, schon wieder Frigga… Nachdem mich in den letzten Jahren die Matronen und Nehalennia durchs Leben begleitet haben, fühle ich, wie diese Bande mir langsam entgleiten und dafür die Beziehung zu Frigga stärker wird.

Frigga, als Mutter habe ich Verantwortung.

Du zeigst mir meine Grenzen auf, erinnerst mich daran,

meine Kinder zu beschützen und ihnen einen Raum zu schaffen,

in dem sie sich frei entfalten können,

aber auch daran, sie ihre eigenen Wege gehen

und eigene Erfahrungen machen zu lassen.

Frigga, leih mir weiterhin deine Flügel,

damit ich sie behüten kann, ohne sie einzuengen.

Frigga, als Ehefrau habe ich Verantwortung.

Du bist Odin eine gute Partnerin,

verwaltest und lenkst die Geschicke von Asgard,

wenn er sich auf Reisen begibt,

hältst die Familie zusammen und den Herd.

Frigga, leih mir weiterhin deine Schlüssel,

damit ich meine Familie zusammenhalten

und meinem Mann eine liebevolle und ebenbürtige Partnerin sein kann.

Frigga, als Person habe ich Verantwortung.

So wie du den Faden spinnst, aus dem die Nornen das Schicksal weben,

so wie du die Wolken an den Himmel schickst, damit die die Erde fruchtbar machen,

so bin auch ich verantwortlich für mein eigenes Leben:

Selbstschutz, Integrität und Kreativität liegen in meiner Hand.

Frigga, leih mir weiterhin deine Spindel,

damit ich für mich selber sorge und meine kreativen Triebe nicht vertrocknen lasse.

Lughnasadh/Freyfaxi 2019

Einführung: Lied ‚Kommt zum Hain‘

Wir befinden uns am Höhepunkt des Sommers. Das erste Getreide wurde geerntet, die Sonne steht hoch und heiß am Himmel und die Ferien haben begonnen. Viele sind verreist (so wie wir) und erholen sich von der Arbeit.

Dies ist eine Zeit, das Erreichte zu feiern und die Früchte der Arbeit zu genießen. Es ist auch eine Zeit, um den Wohlstand für die Gemeinschaft und sich selbst voranzutreiben und zu sichern.

Darum feiern wir heute Frey, den Gott des Ausgleichs, der Fruchtbarkeit und des Wohlstands.

Reinigung:

Wir reinigen die Stelle, wir reinigen den Ort,

Hier wollen wir halten, unseren Blot.

Wasser und Feuer, gehalten nach Osten, dem Bösen zu trotzen;

Wasser und Feuer, gehalten nach Süden, wider den Lügen;

Wasser und Feuer, gehalten nach Westen uns allen zum Besten;

Wasser und Feuer, gehalten nach Norden die Freiheit besorgen.

Wasser und Feuer, zum Himmel gehalten wo die Götter walten;

Wasser und Feuer, zum Boden gebracht, wo es als Egge die Furche uns schafft!

(Andreas G. Wilsdorf, von asentr.eu, Recherche 31.August 2017, abgewandelt für private Zwecke, eigentlich ‚Das Schwert‘ statt ‚Wasser und Feuer‘)

Mutter Erde:

Braun der Boden, Mutter Erde, krümelig in der Sommerhitze.

Blau der Himmel, Mutter Erde, wolkenlos und unendlich.

Grün die Wiesen, Mutter Erde, wogendes Gras in vollem Saft.

Ich bei dir, Mutter Erde, geborgen in deiner Hand,

wenn ich über das Land schreite,

wenn ich zwischen den Welten wandle,

als Teil deines allumspannenden Netzes. Amen!

Kosmos:

Am Anfang war das große Nichts, das Urmeer voller Chaos, voller Potential: Alles war möglich! Und dann verbanden sich die Elemente zu Feuer und Eis, und aus Feuer und Eis entstand das Land, und über dem Land erhob sich der Himmel.

Und auf dem Land wuchs der Weltenbaum, mit den Wurzeln tief in der Erde, die bis an die Quellen im Erdinneren reichen, und den Ästen, die hoch um Himmel aufragen und so alle Reiche miteinander verbinden.

Hier stehe ich nun, in der Mitte von allem:

Mit dem Land unter meinen Füßen, dem Himmel über meinem Kopf und dem Meer, das mich umgibt!

Und hier in der Mitte fließt dreifach das Wasser: Das Wasser der Weisheit und Inspiration, der nährende Regen, der vom Himmel fällt und das Wasser und Blut in mir. (Opfergabe an das Wasser)

Und hier in der Mitte brennt eine dreifache Flamme: Das Feuer der Schöpfung, tief im Erdinneren, das Feuer der Sonne, warm und lebenserhaltend, und das Feuer von Herdflamme und Lebenswillen in mir. (Opfergabe an das Feuer)

Und hier in der Mitte wächst der Weltenbaum, der in alle Reiche ragt: Mit den Wurzeln in der Tiefe, mit der Krone hoch im Himmel und dem Stamm hier in dieser Welt. (Opfergabe an den Baum)

Tore öffnen:

Ich betrete nun liminales Land,

nicht Wasser und nicht fester Grund,

veränderlich in Zeit und Raum.

Nehalennia, Seelenbegleiterin,

ich rufe dich!

Nehalennia, zwischen Land und Meer,

mit dem Himmel über mir;

Sei an meiner Seite,

sei mein Leuchtturm

und wache über meinen Weg,

wenn ich nun den Kindred begegne.

Nimm….

Kindred einladen:

Text nach Wahl/spontan

Hauptopfer/Ehrengast:

(Kekse in Hufeisenform, Schweinchen, …)

Frey-Yngvi,

Gott der Mitte,

Gott zwischen den Extremen,

Gott des Ausgleichs!

Frey-Yngvi,

Gott des persönlichen Glücks,

Gott des Wohlstands,

Gott der Fruchtbarkeit!

Frey-Yngvi,

Gott zu Schiff,

Gott zu Pferd,

Gott mit Eber!

Bruder von Freya

und Sohn von Njörd,

Hüter von Alfaheim, dem lichten Ort!

Ich lade dich ein:

Komm an mein Feuer und feiere mit mir dieses Ritual.

Erfülle diesen Ort mit deinem Licht und deiner gute Laune.

Schenk mir deinen Segen und erfülle auch mich mit deinem Licht und deinen Gaben.

Im Gegenzug überreiche ich dir dieses Geschenk:

Gaben, die das Glück und den Wohlstand symbolisieren!

Opfergebet: Lied ‚Sehet mich‘

Omen:

Ich habe euch eure Geschenke überbracht.

Ich habe eure Namen in der Erinnerung lebendig gehalten.

Nun schweige ich und warte auf das, was ihr mir mitteilen möchtet.

Durch meine Hand, durch diese Runen,

unter der Führung der Nornen:

Wie lautet eure Botschaft für mich?

Bitte um Segen/Segnung/Kommunion:

Ich habe gesät und ich habe geerntet.

Ich habe gegeben und mir wird gegeben.

Hand um Hand, Gabe um Gabe,

stärken wir unser Band.

Füllt diesen Kelch mit eurem Segen, Kindred,

verwandelt dieses Getränk in euer Geschenk für mich!

Awen – Awen – Awen

Der Segen der Kindred wirke in uns, durch uns und mit uns.

Siehe, das Wasser des Lebens!

Lied: ‚Der Segen der Kindred‘

Kernarbeit:

(benötigt: Samen und etwas Erde, gefüllt in einen kompostierbaren Beutel, der mit einem Glücksbringer bemalt ist, Stift zum Beschriften)

Kurze Meditation: Two Powers revisited

Wo stehe ich, inmitten der Welten?

Nicht schwer…

Ich stehe auf der saftgrünen Erde unter einer strahlenden Sonne.

Ich stehe zwischen Himmel und Land.

Das Wasser fällt auf mich herab.

Das Wasser steigt zu mir empor.

Das Wasser umspült das Land.

Das Feuer brennt an Himmels Höh’n.

Das Feuer brennt im Erdinneren.

Das Feuer brennt auf meinem Opferaltar.

Mein Blut entspringt dem Wasser.

Mein Leben entspringt dem Feuer.

Ich bin ein Kind von Erde und Sonne.

(Earrach von Pittsburgh)

(Visualisiere, in welcher Form Freys Segen zu dir kommen soll. Formuliere dazu ein paar persönliche Worte. Beschrifte einen Glücksbringer damit.)

Frey, dieses Symbol für Glück und Wohlstand steht für das, was ich mir von dir erbitte. Mit dieser Geste (ein paar Tropfen aus dem Kelch/Horn darauf sprenkeln) rufe ich deinen Segen in …. . Gleich werde ich es der Erde übergeben. Möge es in der Erde Wurzeln schlagen und reifen, möge es wachsen und gedeihen. Und möge ebenso dein Segen in mir Wurzeln schlagen und reifen.

(Beutel in der Erde vergraben, später die Stelle mit dem restlichen Wasser aus der Quelle gießen)

Danken:

Ich danke euch allen, dass ihr hier heute mit mir gemeinsam gefeiert habt.

Danke den Kindred: Frey, allen göttlichen Kräften, Naturgeistern und Vorfahren!

Nehmt euch aus dieser Mitte, was ihr mögt. Bleibt, wenn ihr wollt und geht, wenn ihr müsst.

Meine Liebe wird euch begleiten, so wie euer Segen mich begleitet, bis wir uns wiedersehen.

Danke auch Nehalennia, die gemeinsam mit mir die Tore geöffnet hat.

Schließen der Tore:

Bitte unterstütze mich nun noch einmal, wenn ich die Tore schließe.

Verabschiedung Mutter Erde:

Braun, blau und grün deine Farben im Sommer und bunt bedecken dich die Blumen,

bevor ihre Farbenpracht Platz macht für den Herbst und seine roten, gelben und braunen Töne.

Ich stehe hier fest auf dir, geborgen in deiner Hand,

geborgen in diesem Ritual wie zu aller Zeit:

Nimm, was ich nicht gebraucht habe, Mutter Erde,

als Zeichen meiner Liebe und Dankbarkeit.

Lass es zurückkehren in den ewigen Kreislauf von Leben und Tod, Geben und Nehmen. Amen!

Beendigung/Abschlussgebet:

Wir haben hier gemeinsam das Fest von Freyfaxi gefeiert. Ich habe Frey geehrt und meinen Bund mit den Kindred bestätigt und gefestigt.

Nun gehen wir auseinander:

Das heilige Feuer ist verloschen, doch in mir brennt es weiter.

Die heilige Quelle ist versiegt, doch in mir fließt sie ewig.

Der Weltenbaum mag schwanken, doch ich stehe stark und fest auf dieser Erde.

Dieses Ritual ist beendet.

Lied: „Wenn wir nun gehen…“