Beltane-Soloritual 2016

Das Ritual ist für eine einzelne Person geschrieben, kann aber ganz leicht in ein Gruppenritual abgewandelt werden. Es richtet sich entsprechend der Vorarbeiten in den vergangenen Wochen an das slawische Pantheon. Ich habe nur das notiert, was ich jetzt speziell für dieses Ritual geschrieben oder zusammengestellt habe. In manchen Fällen würde ich Überleitungen oder weitere Textbausteine mit hineinnehmen, die ich standardmäßig verwende. Das mag aber jedem selbst überlassen sein. Auch Lieder etc. habe ich diesmal nicht extra notiert. Wer aber etwas sucht, wird hier auf der Seite und in den Weiten des WWW sicherlich fündig.

Euch allen ein schönes Beltane!

 

Einstimmung/Zweck:

Langsam werden die Tage länger,

langsam scheint die Sonne länger auf uns herab.

Ihr Feuer wärmt uns,

und wir sehnen uns nach mehr davon.

Die Erde tanzt einen Freudentanz,

und ich tanze mit ihr,

reihe mich ein mit den vielen anderen

und feiere das Fest des Lebens!

 

Reinigung:

(Teil 1 nach Ceisiwr Serith, Teil 2 nach Ian Corrigan in Übersetzung von Ishtar vom Sternenkreis?)

Möge ich rein sein, damit ich die Grenzen überschreiten kann. (Stirn mit Wasser benetzen)

Möge ich die Grenzen überschreiten, um dem Heiligen zu begegnen. (Lippen mit Wasser benetzen)

Möge ich dem Heiligen begegnen, um in allen Dingen gesegnet zu sein. (Herz mit Wasser benetzen)

Durch die Kraft des Wassers (Wasser aus dem Brunnen in alle 4 Himmelsrichtungen versprengen)

und den Rauch des Feuers (Feuerschale einmal im Kreis herumtragen):

Dieser Schrein ist hehr und heilig!

 

Mutter Erde rufen:

Matь Syra Zemja,

feuchte Mutter Erde,

du lässt dich von warmen Sonnenstrahlen einhüllen,

du badest in den Regenschauern, die über das Land fegen,

bis dein Leib schwer ist von Feuchtigkeit

und so Nahrung und Halt bietet

für die Samen und Keimlinge,

die in dieser Zeit so unbändig ans Licht drängen.

Ich bitte dich:

Halte mich in diesem Ritual,

wie du auch den Pflanzen Halt gibst.

Lass mir bewusst sein,

dass ich in dir wurzle wie sie und durch dich mit allem verbunden bin,

was lebt.

Amen!

 

Wiedererschaffung des Kosmos:

Am Anfang war das Urmeer,

voller Chaos, voller Potential.

Daraus wurde die Erde gehoben und das Land bildete sich: der feurige Erdkern, der fruchtbare Boden, die nährenden Flüsse und Quellen, die luftigen Höhen, und über allem wölbte sich der Himmel.

Hier kommen stehe ich nun, in der Mitte von allem:

Mit dem Land unter meinen Füßen, dem Himmel über meinem Kopf und dem Meer, das mich umgibt!

Und hier in der Mitte fließt dreifach das Wasser: Das Wasser aus den Tiefen, das Wasser des Himmels und das Wasser in mir. (Opfergabe an das Wasser)

Und hier in der Mitte brennt eine dreifache Flamme: Das Feuer aus der Tiefe, das Feuer des Himmels und das Feuer in mir. (Opfergabe an das Feuer)

Und hier in der Mitte wächst der Weltenbaum, der in alle Reiche ragt: Mit den Wurzeln in der Tiefe, mit der Krone hoch im Himmel und dem Stamm hier in dieser Welt. (Opfergabe an den Baum)

Hüter der Tore rufen und Tore öffnen:

Triglav, dreiköpfiger Gott,

du bist in allen Reichen zu Hause.

Ich bitte dich:

Begleite mein Tun, wenn ich nun die Tore öffne und mich mit den Kindred treffe.

Ebne den Weg und glätte die Wogen,

wirke als Mittler zwischen den Welten.

(Opfergabe an Triglav mit ein paar persönlichen Worten)

Nimm das Wasser und lass es zum heiligen Brunnen werden, das Tor, durch das ich meinen Vorfahren begegnen kann.

Nimm die Flamme und lass sie zum heiligen Feuer werden, das Tor, durch das ich den Göttern begegnen kann.

Nimm den Baum und lass ihn zum Weltenbaum werden, das Tor, durch das ich den Naturgeistern begegnen kann.

Triglav, nimm der Dinge drei, Tore soll’n sie sein

durch vereinte Magie geöffnet nun:

Die Kindred lade ich ein!

 

Kindred anrufen:

(in Anlehnung an SDF March Equinox 2014)

Vor dem heiligen Brunnen stehe ich, im Zentrum der Welt, und rufe meine Vorfahren!

Seid mir an meinem Feuer herzlich willkommen,

ihr, die hier vor mir wart,

ihr, die den Weg bereitet habt!

Ich bitte euch: Teilt euer Wissen mit mir und nehmt im Gegenzug meine Gaben an.

(Opfergabe an die Vorfahren)

Vor dem Weltenbau stehe ich, im Zentrum der Welt, und rufe die Naturgeister!

Seid mir an meinem Feuer herzlich willkommen,

Geister der Elemente,

Domovoi!

Ich bitte euch: Teilt euer Wissen mit mir und nehmt im Gegenzug meine Gaben an.

(Opfergabe an die Naturgeister)

Vor dem heiligen Feuer stehe ich, im Zentrum der Welt, und rufe die Götter!

Seid mir an meinem Feuer herzlich willkommen,

Leuchtende,

Hüter der kosmischen Ordnung!

Ich bitte euch: Teilt euer Wissen mit mir und nehmt im Gegenzug meine Gaben an.

(Opfergabe an die Götter)

Gott des Anlasses rufen:

Perún, dessen Donnern unüberhörbar ist,

Perún, Regenbringer,

Perún, Feuerträger,

Perún, der das Volk schützt

Perún, Eichenfreund!

Das Land macht sich bereit und erwartet dich und deinen Segen,

die kalte Erde verwandelt sich unter dir in fruchtbaren Boden,

du bringst die Ordnung, die das Leben ermöglicht.

Ich heiße dich an meinem Feuer willkommen.

Setz dich zu mir und teile mit mir den Wein, während ich von dir erzähle:

Geschichte von Perún und Veles erzählen, spielen oder singen

Perún,

deine Geschichte soll nicht in Vergessenheit geraten.

Wenn ich von dir erzähle, werden andere Ohren es hören und andere Münder es weitertragen.

Perún, nimm meine Gabe an!

(ggf. materielle Opfergabe an Perún)

 

Omen:

Ich habe euer Lied gesungen,

die Worte über euch weitergetragen.

Nun schweige ich und lausche,

was ihr mir sagen habt!

(Omen ziehen)

 

Segnung des Wassers und Kommunion:

Ich bitte euch nun, Kindred:

Seht diesen Kelch in meinen Händen und füllt seinen Inhalt mit dem Segen der Götter, den schützenden Kräften von Feuer, Wasser, Luft und Erde, und dem Rückhalt der Ahnen, damit ich, wenn davon trinke, erfüllt werde mit Gesundheit, Wohlstand und Weisheit.

Wie Perúns Regen und Feuer das Land fruchtbar machen, so möge auch mein Geist fruchtbar werden und überfließen vor Kreativität und Produktivität. Mögen meine Hände das, was ich plane, in die Tat umsetzen und euren Segen weitertragen.

 

Bestätigung des Segens:

Ich habe euren Segen empfangen, Kindred, und danke euch dafür.

Möge er in mir wachsen und reiche Frucht tragen.

 

Kernarbeit:

nach Bedarf, z.B. etwas zum Thema Fruchtbarkeit oder Feuer, Vertiefen der Verbindung zu den Naturgeistern….

 

Dankgebet und Verabschiedung:

Kindred, ich danke euch für eure Gesellschaft und euren Beitrag.

Götter, Naturgeister und Vorfahren:

Meine Liebe geht mit euch, so wie euer Segen mich begleitet,

bis wir uns wiedersehen.

Lebt wohl!

 

Schließen der Tore und Verabschiedung von Mutter Erde:

Triglav, dreiköpfiger Gott!

Du hast mein Tun begleitet, als ich die Tore geöffnet und mich mit den Kindred getroffen habe.

Du hast den Weg geebnet und die Wogen geglättet,

du hast als Mittler zwischen den Welten gewirkt.

Ich danke dir und bitte dich ein letztes Mal um deine Unterstützung, wenn ich dir Tore nun schließe.

Möge der heilige Brunnen wieder zur einfachen Wasserschale werden!

Möge das heilige Feuer wieder zur einfachen Flamme werden!

Möge der Weltenbaum wieder zum einfachen Baum werden!

Triglav, nimm der Tore drei, Feuer, Quell’ und Baum,

geschlossen soll’n sie sein!

Alles wieder wie zuvor, doch die Magie bleibt hier im Raum.

 

Matь Syra Zemja,

feuchte Mutter Erde,

auf dir stehe ich, in dir ruhe ich,

in diesem Ritual wie zu aller Zeit.

Nimm von mir, was ich nicht gebraucht habe,

als Zeichen meiner Liebe und Dankbarkeit!

 

Beenden des Rituals:

Mein Ritual nähert sich dem Ende.

Ich habe den Kosmos wiedererschaffen und in seiner Mitte gestanden.

Ich habe die Erhaltung der Ordnung des Kosmos durch Perún gefeiert.

Ich habe meinen Bund mit den Kindred bestätigt und gefestigt.

Ich habe mit der Erde ihre erneuerte Fruchtbarkeit und das neue Leben gefeiert.

Ich habe den Sommer und die warmen Tage willkommen geheißen.

Nun gehe ich, allein, doch als Teil des großen Ganzen.

Die heilige Quelle ist versiegt, doch in mir fließt sie weiter.

Das heilige Feuer ist verloschen, doch in mir brennt es ewig.

Amen!

 

 

Die Mutter Erde anrufen – warum und wie? ( 8 Gebete zu den Hochfesten)

Nemeton 2016 - Mutter ErdeMutter Erde – das klingt freundlich, etwas kindlich naiv vielleicht. Man hat sofort ein kuscheliges Gefühl der Geborgenheit. Hier wird bedingungslos Liebe geschenkt, sie ist immer da für den, der sie ruft. Sie ist einfach da, so lange es irgendwie geht.

Erdmutter – das klingt schon ernsthafter, erinnert an die Venus von Willendorf, die dicken kleinen Statuen aus früheren Zeiten, mit ein bisschen Distanz darin.

Mutter des Landes – nein, damit ist nicht Frau Merkel gemeint. 🙂 Das Land hatte früher seine eigenen Gottheiten, je nachdem wo man sich gerade befand. Göttinnen mit eigenen Namen, eigenen leicht variierenden Eigenschaften und Ausprägungen, eigenständig handelnd. Häufig waren sie verbunden mit den großen Flüssen, die die Region durchzogen. Bei diesen Göttinnen wurde nicht selbstverständlich davon ausgegangen, dass sie einem bedingungslos zur Verfügung standen, sondern man behandelte sie als Wesen, die sich durchaus auch zur Wehr setzen konnten und würden, wenn man sie nicht respektvoll behandelte.

Mutter Erde – ich bleibe mal bei diesem Titel, weil er mir am meisten zusagt – ist aber noch mehr als das. Die Wikinger hatten das Konzept von einem Schicksalsnetz: Alles ist miteinander verwoben, und wenn ich an einem Faden ziehe, indem ich eine bestimmte Handlung ausführe, dann hat das auch Auswirkungen auf andere Teile des Netzes bzw. sogar auf das ganze Netz. Insofern bekommt der Grundsatz: ‘Tu, was du willst, solange du keinem Schaden zufügst’ noch mal eine besondere Bedeutung. Ich verstehe mich als Teil eines größeren Ganzen, und was ich tue, beeinflusst die Entwicklung des Ganzen. Die Erde als Planet, auf dem wir leben, ist (derzeit noch) einzigartig in ihrer Bedeutung für das Überleben der menschlichen Spezies, da uns ja die Möglichkeiten fehlen, mal eben das Sonnensystem zu wechseln und uns auf einem anderen Planeten niederzulassen. Es empfiehlt sich daher ganz dringend für uns, mit diesem einen Planeten, den wir haben, schonend umzugehen und die Beschränkungen in Bezug auf die Ressourcen, die vorhanden sind, zu respektieren. Passiert häufig leider nicht so wirklich, wenn der Geschäftssinn das Verantwortungsgefühl überwiegt.

Ich halte die Erde allerdings nicht für ein rachsüchtiges Wesen: Wo man früher vielleicht von göttlicher Strafe gesprochen hat, sehe ich eher eine Konsequenz aus ablaufenden Prozessen, die nicht unbedingt denjenigen treffen, der ‘am falschen Faden gezogen hat’. Wenn ich immer mehr Wasser in ein Litermaß gebe, dann wird es irgendwann überlaufen. Vielleicht werde ich selbst dabei nass, vielleicht aber auch die wichtigen Unterlagen, die jemand dort abgelegt hat, wo ich mein Litermaß hingestellt habe.

Eines Tages sind die Kompensationsmechanismen nicht mehr ausreichend, dann geschieht eine Katastrophe: Die Häuser, die im Boden verschwinden, weil die Bergwerke zu intensiv gegraben haben, die Lawine, die die Schifahrer verschluckt, weil die Hänge zu kahl sind, die überfluteten Felder und Stadtteile, weil der Fluss begradigt wurde und die Deiche nicht mehr halten…

Welches Fazit ziehen wir nun daraus?

Im Ritual

  • machen wir uns bewusst, dass wir durch die Erde miteinander verbunden sind
  • erinnern wir uns ihrer Funktion als unsere Ernährerin, als der Lebensraum, in dem unser Leben überhaupt erst möglich ist
  • zeigen wir der Erde, dass wir dies zu schätzen wissen und drücken ihr unseren Dank und Respekt dafür aus
  • wollen wir der Erde etwas für ihre Leistung, bewusst oder unbewusst) zurückgeben

Darum bitten wir sie am Anfang des Rituals darum, dass sie uns Halt gibt und uns im Hier und Jetzt verankert, und danken ihr am Ende für ihre Unterstützung.

Anm.: Ich spreche normalerweise danach noch ein paar spontane persönliche Worte und mache ein Geschenk aus Körnern, Samen oder einem Lied.

 

Gebete, um die Mutter Erde zu rufen

an Beltane:

Mutter Erde,

du lässt dich von warmen Sonnenstrahlen einhüllen,

du badest in den Regenschauern, die über das Land fegen,

bis dein Leib schwer ist von Feuchtigkeit

und so Nahrung und Halt bietet

für die Samen und Keimlinge,

die in dieser Zeit so unbändig ans Licht drängen.

Ich bitte dich:

Halte mich in diesem Ritual,

wie du auch den Pflanzen Halt gibst.

Lass mir bewusst sein,

dass ich in dir wurzle wie sie und durch dich mit allem verbunden bin,

was lebt.

Amen!

 

an Litha/Mittsommer:

Auf dem Feld vor meinem Haus wiegen sich die Ähren im leichten Wind,

so, als ob du dein goldbraunes Haar für mich schüttelst.

In dieser Zeit, wo die Kraft der Sonne am stärksten ist, bietest du uns Halt,

Mutter Erde,

einen Moment des Atemholens zwischen Säen und Ernten.

Schenke mir auch in diesem Ritual die Gewissheit,

festen Boden unter den Füßen zu haben,

so wie du es immer tust.

Amen!

 

an Lughnasadh/Lammas:

Braun der Boden, Mutter Erde,

krümelig in der Sommerhitze.

Blau der Himmel, Mutter Erde,

wolkenlos und unendlich.

Grün die Wiesen, Mutter Erde,

wogendes Gras in vollem Saft.

Ich bei dir, Mutter Erde,

geborgen in deiner Hand,

wenn ich über das Land schreite,

wenn ich zwischen den Welten wandle,

als Teil deines allumspannenden Netzes.

Amen!

 

zu Mabon/Herbst-Tagundnachtgleiche:

Ein Korb mit Äpfeln steht zu meinen Füßen,

rund und duftend, und dein Bild steigt vor mir auf:

Wie sonst selten wird uns in dieser Zeit der Ernte bewusst,

wie du uns täglich hältst und ernährst,

wie du alles Leben auf diesem Planeten hältst und ernährst.

Mutter Erde, ich bitte dich:

Halte mich auch in diesem Ritual

und lass mich sicher in dir ruhen,

so wie du es immer tust.

Amen!

 

zu Samhain:

Kühl streicht der Wind über meine Haut,

kühl streicht er über deine Haut, Mutter Erde.

Nebelschwaden hüllen dich ein

und verbergen dich oft vor meinem Blick.

Tautropfen glitzern auf den Spinnwebfäden,

die sich zwischen den Gräsern spannen,

die sich zwischen den Ästen spannen,

die sich zwischen mir und der Welt spannen:

Zeichen für das große Netz des Lebens,

in dem wir alle miteinander durch dich verbunden sind,

durch den Raum und durch die Zeit.

Nicht gefangen, nicht hilflos,

sondern als denkende, fühlende Wesen mit Verantwortung füreinander.

Halte uns, Mutter Erde,

sei unser Anker im Hier und Jetzt,

wenn sich die Schleier zwischen den Welten öffnen

und Zeit und Raum keine Rolle mehr spielen.

Amen!

 

zu Jul/Mittwinter:

Tief hast du dich in dich selbst zurückgezogen,

Mutter Erde,

und doch hast du wie jede gute Mutter immer ein Auge auf deine Kinder:

Auch in der längsten Nacht des Jahres, wenn alles still und starr zu sein scheint,

können wir darauf bauen, dass du für uns da bist

und uns hältst, so wie immer.

Mag auch Schnee dich mit einer Decke überziehen,

mag unwirtliches Wetter uns in die Häuser treiben:

Wir wissen: Du bist da draußen,

immer da,

und sammelst frische Kräfte,

um nach der langen Dunkelheit neues Leben hervorzubringen.

Sei auch in diesem Ritual bei uns und halte uns in deiner Hand.

Amen!

 

zu Imbolc:

Schneeglöckchen kündigen das neue Leben an, Hamamelis und Krokusse:

Der erste Blumenschmuck, ein Farbklecks nach den tristen dunklen Tagen.

Noch hat die Kälte dich fest im Griff,

aber schon werden die Tage länger

und die Sonnenstrahlen kitzeln dein Antlitz

und locken dich aus dem Winterschlaf.

Vor dir sind wir versammelt,

verstreut über den ganzen Planeten,

doch miteinander durch dich verbunden,

und weben dein Netz.

Du bist der Grund, über den wir schreiten,

achtsam und leichten Schrittes,

das Sicherheitsnetz, das uns hält,

im Ritual, wie auch im ganzen Leben.

Amen!

 

zu Ostara/Frühlings-Tagundnachtgleiche:

Wir stehen überwältigt vor deiner Pracht,

die sich gerade Bahn bricht,

Mutter Erde,

die Fülle des neuen Lebens,

die unsere Sinne erfüllt mit

Düften und Farben.

Erde im Wandel,

sich immer wieder verändernd,

immer wieder erneuernd

und doch unser fester Ruhepunkt:

Erde im Gleichgewicht,

uns immer wieder verankernd im Hier und Jetzt,

im Leben und im Ritual.

Amen!

 

 

Die Kindred – wer oder was ist das?

Der Begriff Kindred kommt aus dem Englischen. Wir, die deutschen ADF-Mitglieder, haben beim Übersetzen schließlich beschlossen, ihn beizubehalten. Es gab Übersetzungsversuche in ‘Stämme’ (wobei ich immer an Indianer denke) oder ‘Sippen’, aber nichts davon verbinde ich gleichermaßen mit dem dahinterstehenden Konzept wie eben ‘Kindred’.

Was also genau sind die Kindred?

Wir unterscheiden hierbei 3 Arten von Kindred: Die Ahnen oder Vorfahren, die Naturgeister und die Götter. Nicht immer ist die Zuordnung eindeutig. Es gibt viele Grenzgänger oder Wesen, die von einer zu einer anderen Kategorie gewechselt haben.

Cernunnos in Hirschform als Torhüter hat seinen Sitz im Nemeton unter dem Ahnenbaum
Cernunnos in Hirschform als Torhüter hat seinen Sitz im Nemeton unter dem Ahnenbaum

 

  1. DIE AHNEN

Fangen wir mit den Ahnen an. Da wären zunächst die Vorfahren des Blutes, mit denen wir tatsächlich durch unsere Blutlinien verwandt sind: Omas, Urgroßväter, … Sie sind es, deren DNA unser Aussehen und teilweise unsere Interessen und unser Wesen mitbestimmen. Zu ihnen habe ich persönlich den engsten Kontakt. Vor zwei Jahren ist mein letzter Opa gestorben, aber die Erinnerung an ihn ist in mir sehr lebendig und wird auch bewusst wachgehalten. Wir können Familienstammbäume anlegen und mehrere Generationen zurück recherchieren, manchmal mit faszinierenden Entdeckungen. In manchen Ritualen wird die eigene familiäre Linie rezitiert, z.B. mache ich das an Samhain. Die noch lebenden Familienmitglieder prägen eine Person nicht minder. Man lernt von ihnen, wie man sich verhalten soll, man übernimmt bestimmte Gewohnheiten, Ansichten und Bräuche. Auch adoptierte Familie ist in diesem Sinne Bluts-Familie.

Eine eng verwandte Art von Ahnen sind die Ahnen des Landes. Unsere Blutsverwandten gehören häufig zu ihnen, wenn wir nicht gerade ausgewandert oder umgezogen sind. Diese Ahnen sind diejenigen, die in früheren Zeiten dort gelebt haben, wo wir es heute tun. Sie haben die Landschaft mitgeprägt, ob es sich nun um eine landwirtschaftlich stark genutzte Gegend handelt, eine industriell geprägte oder vielleicht sogar noch eine weniger berührte Landschaft. Die Volksstämme, die hier vor 2000 Jahren gelebt haben, gehören ebenso dazu wie die Menschen des 19. Jahrhunderts.

Familie kann man sich nicht aussuchen, die hat man, sagt ein Sprichwort. Darum ist es praktisch, dass es da auch noch eine weitere Art von Ahnen gibt, nämlich die Ahnen des Herzens und des Geistes: Dies sind die Vorbilder, die wir uns bewusst wählen. Das können berühmte Leute sein -Mahatma Gandhi, Mutter Theresa- oder einfach jemand aus der Nachbarschaft, der sich immer für alle einsetzt, das können auch fiktive oder mythologische Personen sein, z.B. Siegfried aus der Nibelungensage oder Iron Man. Das können auch Personen sein, die in einem ganz spezifischen Bereich sehr engagiert sind oder waren, ein Sportler oder Wissenschaftler z.B..Wir streben danach, ihrem Beispiel zu folgen.

Was lernen wir von unseren Ahnen?

Wir lernen, wo wir her kommen. Wir erfahren, was und wo unsere Wurzeln sind. Wir lernen aus den Erfahrungen und Fehlern, die Generationen vor uns gemacht haben, und sei es nur, dass wir lernen, wie man es NICHT macht.

Wir kommen wir mit den Ahnen in Verbindung?

Nimmt man den Weltenbaum als Grundlage, dann würde man die Ahnen der Unterwelt, dem Reich der Wurzeln und Wasseradern zuordnen. Unser Körper besteht zu einem beträchtlichen Teil aus Wasser. Wer mag, nimmt dies als Begründung dafür, warum das Wasser bzw. der Heilige Brunnen oder die Heilige Quelle das Heiligtum sind, welches den Ahnen zugeordnet ist. In vielen indoeuropäischen Mythologien wird beschrieben, dass das Reich der Toten über den Wasserweg zu erreichen ist: Das Reich der Hel in der nordischen Mythologie muss über eine Brücke erreicht werden, der griechische Fährmann Charon bringt die Toten über den Styx in den Hades, die Iren und Gallier suchen ihre Toten auf den fernen Inseln im Westen … Das Wasser ist für uns das verbindende Element.

Natürlich macht es auch Sinn, den Kontakt zu den lebenden Ahnen zu stärken: Sich der eigenen Familie bewusst zu sein, mal häufiger mit den Eltern zu telefonieren, oder öfter mal mit der Oma einkaufen zu fahren.

Ahnenbaum im Nemeton, mit Fotos meiner Großeltern
Ahnenbaum im Nemeton, mit Fotos meiner Großeltern

2. DIE NATURGEISTER

Die Naturgeister zu beschreiben ist schon schwieriger, vielleicht, weil wir uns heute ihrer Anwesenheit weniger bewusst sind bzw. weniger bereit, die Möglichkeit ihrer Existenz anzuerkennen. Dabei ist es vielleicht eher einer Frage der Definition dessen, was hinter dem Konzept ‘Naturgeister’ steckt.

In früheren Zeiten war der Glaube an die Existenz von Naturgeistern allgegenwärtig und es ist noch gar nicht so lange her, dass manche Rituale zum Schutz oder Befrieden von Geisterwesen in vielen Haushalten gang und gebe waren. Manche wurden auf christliche Heilige übertragen, die als Schutzpatrone dienten, andere blieben ihrer märchenhaften Ausprägung treu. Vielfach würden wir das heute als reinen Aberglauben betrachten, mit Recht, denn häufig steckten hinter den überirdischen Phänomenen handfeste naturwissenschaftliche Erklärungen, die einfach noch nicht bekannt waren.

Die ‘modernen’ Naturgeister könnte man als bewusste oder beseelte Ebene der Natur betrachten: Die Vorstellung, dass manche Orte einfach eine ganz besondere Atmosphäre haben, ist uns auch heute nicht fremd.

Naturgeister können Geister der Elemente (entweder Feuer, Wasser, Erde und Luft oder aber auch die keltischen Elemente Land, Himmel und Meer) sein, die bestimmte Eigenschaften verkörpern, sie können Geister des Landes sein, in Bezug auf die Landschaft ebenso wie auf einen ganz bestimmten Ort, Tier, Pflanze, Mineral oder Gegenstand. In der nordischen Mythologie fasst man sie zusammen unter dem Begriff Landvaettir. Auch Krafttiere, mit denen Schamanen vielfach arbeiten, gehören in diese Kategorie.

Eine weitere Form sind die Geister, die dem Haushalt zugeordnet sind, z.B. Heinzelmännchen und Kobolde, Laren und Penaten. Auch die gallischen Cucullati, die vermutlichen Vorfahren der Gartenzwerge fallen wohl in diese Kategorie.

Eine weitere Gruppe von Naturgeistern hat eher menschliche oder göttliche Züge angenommen und es so über die Märchen bis in  unsere Zeit geschafft: Zwerge, Feen und Riesen bevölkern auch heute in lustigen bis zuckersüßen Varianten dank Disney und Co. die Bildschirme.

Wir Europäer sind heute so daran gewöhnt in einer domestizierten, kultivierten Umwelt zu leben, dass uns der Gedanke an eine wilde, ungezähmte Natur häufig schon fast abschreckt. Wir sind geschockt, wenn es wieder mal ein Hochwasser gibt, wenn der brave Fluss seine begradigten Ufer übertritt und bis in die Innenstädte vordringt. Wir sind überrascht, wenn in der Ortschaft plötzlich der Boden unter einem Haus nachgibt, weil das Gebiet vom Bergbau so untertunnelt wurde, dass der Halt fehlte. Wir sind irritiert, wennl der Fernseher einen miesen Empfang hat, weil draußen ein Gewitter tobt und die Satellitenverbindung stört. Hier offenbart sich die Natur in ihrer Wildheit, in ihrer ‘wahren Natur’ eben. Und so erklärt sich auch das oft zwiespältige Verhältnis zwischen den Menschen und den Naturgeistern. Die Naturgeister stehen den Menschen für gewöhnlich eher neutral gegenüber, sie sind uns nicht böse gesinnt, aber auch nicht unbedingt freundlich. Sie sind einfach da, als Hüter oder Verkörperungen der Natur. Wenn wir die Natur als das Wilde respektieren und achtsam mit ihr umgehen, dann erhalten wir dadurch auch etwas zurück. Ob das Pflanzenarten im Regenwald sind, deren Heilpotential wir nutzen können, weil wir es geschafft haben, dass nicht das ganze Gebiet abgeholzt wird, oder im eigenen Garten eine Ecke mit Brennesseln und Löwenzahn, über die sich Bienen und Schmetterlinge hermachen können, die dann im Gegenzug die Obstbäume bestäuben, ist dabei gleichermaßen wichtig.

Was lernen wir von den Naturgeistern?

Was lernen wir von der Natur, könnte die Frage auch heißen. Und vor allem, wie? Wir lernen von der Vielfältigkeit dessen, was die Natur zu bieten hat. Wir lernen das Heilpotential und den Nährwert von Pflanzen kennen. Wir lernen Tricks von Pflanzen und Tieren, mit denen sie sich schützen oder aus denen sie andere Vorteile ziehen (die Bionik lässt grüßen). Wir genießen die Schönheit dessen, was uns umgibt, was unsere Sinne reizt, ob durch Düfte, Geschmäcker, Geräusche, Aussehen oder taktile Stimuli. Wer abends in der Dämmerung im Frühling mal draußen im Garten auf dem taufeuchten Rasen gestanden hat und die Hyazinthen riechen konnte,  während die Vögel in der kühlen, klaren Abendluft ein Konzert geben, der weiß, was ich meine.

Wir lernen, wo wir sind, und wir lernen, damit umzugehen.

Wie kommen wir mit den Naturgeistern in Verbindung?

Mutter Erde am Fuße meines 'Weltenbaums'
Mutter Erde am Fuße meines ‘Weltenbaums’

Wenn wir nun wieder den Weltenbaum als Grundlage nehmen, dann verteilen sich die Naturgeister über den ganzen Stamm. Manche würde man eher in Richtung der Wurzeln ansiedeln, z.B. die nordischen Disen, andere hingegen, wie die irischen Sidhe, schon fast im Bereich der Äste. Die Naturgeister teilen diese Welt mit uns, sie wirken nur auf einer anderen Ebene. Der Weltenbaum, der ja in unserer Erde wurzelt, ist daher auch das Heiligtum, welches ihnen zugeordnet ist.

Praktisch gesehen erweist man ihnen Respekt, indem man die Natur respektiert. Das reicht von dem Bonbonpapier, das im Mülleimer landet statt auf dem Wanderweg und Gartenarbeit bis hin zu Engagement in Umweltschutzgruppen.

 

3. DIE GÖTTER

Hier schlägt jetzt die gesamte Bandbreite der Götterwelt zu: Jede der früheren indoeuropäischen Kulturen hatte ihre eigene Götterwelt, in einer Vielzahl von stammesabhängigen Ausprägungen und Variationen. Einige Mythen finden sich in mehreren Kulturen wieder, andere haben durch verschiedene Einflüsse ganz unterschiedliche Veränderungen erfahren und vieles ist im Laufe der Jahrhunderte/-tausende einfach verloren gegangen. Häufig sind uns nur noch Namen bekannt, aber es fehlt das Wissen, was und wer hinter dem Namen steckt. Manchmal ist nicht einmal bekannt, ob es sich um eine männliche oder weibliche Gottheit handelt. Grundsätzlich gibt es ein paar Typen Götter, die immer wieder auftauchen: Der oberste Himmelsgott, der ‘den Laden schmeißt’, Fruchtbarkeitsgötter, Donnergötter, Erntegötter, Götter des Feuers, Muttergottheiten, Kriegsgötter, Götter der Sonne, Orakelgötter, Heilgötter, Götter der Unterwelt, Schicksalsgötter …

Ob man nun ein hartgesottener Polytheist ist und jedes dieser göttlichen Wesen als ein Individuum betrachtet oder eher als verschiedene Aspekte eines einzigen göttlichen Wesens oder einer göttlichen Dualität, ist im persönlichen Ritualverhalten jedem selbst überlassen. In einer Gruppe muss man sich natürlich abstimmen, und dann gilt: In der Vielfalt liegt die Kraft.

Die Götter sind nicht allwissend, allkönnend und allgegenwärtig (die 3 christllichen Omnis 🙂 ). Damit erübrigt sich auch die Frage, warum es in der Welt so viel Schlimmes und Ungerechtes gibt (Theodizeefrage): Es liegt nicht in ihrer Macht, alles zu verhindern. Das ist nicht ihre Funktion. Die Götter sind in erster Linie kreativ: Sie haben aus dem Chaos der Ursuppe lebensfähigen Raum geschaffen, in dem sie eine Ordnung eingeführt haben – die Naturgesetze. Sie sind auch für den Erhalt dieser Ordnung zuständig, die dafür sorgt, dass wir hier Bedingungen vorfinden, die Leben ermöglichen und Fruchtbarkeit zulassen. Die Eisriesen der nordischen Mythologie und die Titanen der griechischen Sagen waren Vertreter des Chaos, die von den jeweiligen Göttern bekämpft und weitgehend gebannt wurden. Dieses Motiv von Ordnung und Chaos finden wir auch in dem slawischen Mythos von Perún und Veles wieder.

Dabei haben sie den Menschen aber einen freien Willen gegeben. Es ist uns also durchaus möglich, gegen den Rat der Götter uns für das Chaos zu entscheiden und uns dadurch selbst zu schaden oder anderen. Ob wir dies tun, weil wir individuell einen (kurzfristigen) Nutzen daraus ziehen oder nicht, ist unsere eigene Entscheidung. Wir sind also nicht an eine göttliche Weisung gebunden, sondern müssen für uns selbst entscheiden, was das Richtige ist. Wir können nur um Rat bitten/beten.

Hierbei kommen die unterschiedlichen Schwerpunkte der Götter dann wieder zum Tragen: Je nachdem, zu welchem Thema man um Unterstützung bittet, empfiehlt es sich, einen anderen Gott anzurufen. Viele von ihnen haben vielfältige Funktionen, sind Fruchtbarkeitsgötter UND Totengötter oder Kriegsgötter UND Orakelgötter etc. Vor allem bei den großen, sehr bekannten Göttern ist das oft der Fall. Manche sind hingegen sehr spezifisch auf bestimmte Funktionen festgelegt. Manche Götter wurden nur in einer bestimmten Region verehrt oder in verschiedenen Gebieten unter unterschiedlichen Namen, andere gelangten zu weitläufiger Berühmtheit und schafften sogar den Sprung in ein anderes Pantheon (z.B. die gallische Epona, die auch von den Römern verehrt wurde).

Nicht alles an einer Gottheit muss einem gefallen. Ich halte Odin z.B. für einen ziemlichen Mistkerl, weil der denjenigen, denen er seine Unterstützung gewährt, oft unerwartet in den Rücken fällt. Ja, er tut es, um Ragnarök, den Weltuntergang, zu verhindern bzw. um dafür starke Truppen zu sammeln, aber über den Weg traue ich ihm nicht.  Dafür gibt es vielleicht andere Gottheiten, mit denen man sich so eng verbindet, dass man sie als Patrone betrachtet.

Ohne die Götter wäre das Leben und sein Fortbestand jedoch nicht möglich.

Nicht alle Götter sind typische Himmelsgötter, die irgendwo hoch oben ihr Reich haben. Götter können auch chthonisch, d.h. der Unterwelt zugeordnet sein. Sie haben dann auch eine starke Verbindung zu den Ahnen und zum Wasser. Auch mit Höhlen werden sie in Verbindung gebracht.

Und nicht zuletzt gibt es auch die Vorstellung, dass in allem, was existiert, ein göttlicher Funke steckt, und das, wenn wir zusammenarbeiten, diese Funken sich zu etwas Größerem verbinden, das dann als Gott oder göttliche Kraft bezeichnet wird. (panentheistisch)

Was lernen wir von den Göttern?

Matronenschrein im Nemeton
Matronenschrein im Nemeton

 

Wir lernen, was wir sein können: welches Potential in uns steckt und wie wir es ausschöpfen können. Wir lernen, was möglich ist. Wir lernen aber auch den Wert der Ordnung der Naturgesetze und die Sicherheit, die sie uns bieten.

Wie kommen wir mit den Göttern in Verbindung?

Am Weltenbaum bevölkern die Götter traditionell die oberste Ebene: Ihr Reich ist der Himmel, bzw. die Äste, die in diesen hineinragen.

Das Heiligtum, welches den Göttern zugeordnet ist, ist das Feuer. Der ‘Funke des Lebens’ ist ein Ausdruck, der sich bis in die Neuzeit gerettet hat.  Das Feuer der Sonne, in genau dem richtigen Abstand zur Erde positioniert, das hier Leben möglich ist, der heiße lavahaltige Erdkern, gerade warm genug, das verwandelnde Feuer, dass aus rohem Fleisch eine genießbare Mahlzeit machte und Schutz vor wilden Tieren bot… Feuer hat seit der Urzeit für die Menschen eine wichtige Rolle gespielt.  Auch der ‘Funke der Inspiration’ oder der ‘Funke der Leidenschaft’, der Bereitschaft sich ganz und gar auf etwas einzulassen und etwas zu erschaffen spielen hier mit rein. Feuer und (Weih)rauch sind daher im Allgemeinen unser Zugang zu den Göttern. Eine Ausnahme sind dabei die schon erwähnten chthonischen Götter, die über das Wasser zugänglicher sind.

Wer sich praktischer mit einem bestimmten Gott befassen möchte, der kann dies tun, indem er sich aktiv mit dessen Schwerpunkten auseinandersetzt und mehr darüber lernt: Heilung, Gartenbau, künstlerische Aktivitäten, Kampfsport, Divination, Sterbebegleitung/Hospizarbeit, Schülerlotse/Flüchtlingsarbeit, …

 

 

Insgesamt kann man vielleicht sagen, dass die Kindred die Wesenheiten sind, die uns durch unser Leben begleiten und uns dabei unterstützen, indem sie uns die Möglichkeiten aufzeigen, die Entscheidung aber letztlich weitgehend uns selbst überlassen. Das heißt eben auch, dass sie uns nicht die ganze Zeit das Händchen halten und daran hindern zu fallen. Stattdessen ermutigen sie uns eigene Erfahrungen zu sammeln, wie ein Kind das irgendwann ohne Stützräder Fahrrad fahren lernt.

Wie immer gilt: Dies ist das, was ich für mich zurecht interpretiere. Ich kann keine Quellen angeben, weil das hier die Quintessenz dessen ist, was ich in den letzten Jahren gelesen oder mir auf anderen Wegen erarbeitet habe, bis zurück zum Religionsunterricht zu Schulzeiten. Für mich passt es so. Aber für vernünftige Diskussionen bin ich natürlich offen.

 

Katholische Messe und ADF-Ritual im Vergleich -ein Versuch

Ich habe überlegt, wie ich jemandem, der zwar mit den Abläufen einer katholischen Messe vertraut ist, aber keine Ahnung vom Heidentum in jeglicher Form hat, ein Ritual im ADF-Stil näherbringen kann. Da meine Familie sich zum großen Teil aus Katholiken zusammensetzt, fällt es mir immer ein wenig schwer, mich dort einzubringen, weil ihnen der Zugang zu meinem Glauben fehlt. Hier daher ein Versuch, bestimmte Dinge in Beziehung zu bringen und verständlicher zu machen. Dies ist meine persönliche Meinung und muss nicht unbedingt auch die aller anderen sein.

Ich habe die einzelnen Bausteine teilweise anders zusammengefasst, als sie im Ritualablauf/ in der Messe vorkommen, weil ich es so praktischer fand. Den Messpart habe ich dabei kursiv gesetzt, so dass die optische Unterscheidung leichter fällt.

Einzelne Begriffe muss ich vermutlich nach und nach zusätzlich erläutern, weil die zu  spezifisch sind.

 

GRUNDSÄTZLICHES

Eine Messe findet für gewöhnlich in einer speziell dafür gebauten Kirche statt. Die Räumlichkeiten sind entsprechend geweiht und werden nicht für andere Zwecke benutzt. Eine Messe kann aber auch außerhalb der Kirche stattfinden, z.B. häufig an Allerheiligen auf dem Friedhof. Geleitet wird eine Messe in jedem Fall von einem Priester. Unterstützt wird er häufig von Gemeindemitgliedern, die als Messdiener, Lektoren, Kommunionhelfer und Kollektanten fungieren, außerdem gibt es meist noch einen Organisten, der für die musikalische Begleitung sorgt.

Die Messe folgt einem festgelegten Aufbau. Viele Teile sind dabei textlich vorgegeben und immer gleich.

Ein druidisches Ritual findet selten in einem speziell für diesen Zweck gebauten Tempel oder Nemeton statt.

Es kann von einem einzelnen Priester geleitet werden. Meistens sind bei Gruppenrituale jedoch viele Teilnehmer in den unterschiedlichsten Funktionen involviert: Die einzelnen Ritualbausteine werden von verschiedenen Leuten gesprochen und ausgeführt, die dazu nicht ADF-Priester sein müssen. Liturgen können das Ritual geschrieben haben, Barden gestalten musikalische und erzählerische Aspekte etc., jemand hütet das Feuer, usw.

In einem Soloritual übernimmt man halt selbst alle Aufgaben.

Der Ritualablauf in seinen Kernelementen ist festgelegt. Dabei gibt es jedoch Variationen in der Reihenfolge und teilweise zusätzliche Bausteine, die nicht obligatorisch sind.

 

EINZUG

Die Gläubigen haben sich auf die Messe vorbereitet. Sie beginnt durch ein akustisches Signal (Glocken läuten),Gesang und den Einzug von Priester und Assistenten.

Häufig findet vorab eine kurze Meditation statt, bevor alle Teilnehmer den Hain betreten. Meist gibt es ein akustisches Signal zu Beginn: Ein Begrüßungslied oder Glockengeläut.

 

BEGRÜßUNG/BEGRÜNDUNG

Der Priester begrüßt die Gemeinde. Er nennt oft den aktuellen (Fest-)Tag im liturgischen Jahreskreis.

Ein Teilnehmer (TN) gibt eine Einführung in das aktuelle Ritual und begründet, warum es gefeiert wird. Das kann ein ganz spezieller Anlass sein (Hochfest etc.), aber auch einfach ein: “Wir sind hier, um unseren Bund mit den Kindred zu bestätigen.”

 

SCHULDBEKENNTNIS & KYRIE/REINIGUNG

Die Gläubigen gestehen ihre Schuld/ihre Fehler ein und bitten Gott um Vergebung.

Rituale werden meist nicht an speziell dafür angelegten und ausschließlich dafür genutzten Räumen abgehalten. Die TN reinigen daher sowohl den Ort als auch sich selbst mit Rauch und Wasser von allem, was ihn und sie belastet und davon abhalten könnte, sich ganz auf das Ritual zu konzentrieren. Manche Gruppen geben an dieser Stelle auch eine Gabe an die ‘Außenseiter’, und bitten diese Störfaktoren, für die Dauer des Rituals fernzubleiben.

Die Reinigung ist ein flexibles Element, das lediglich von Erschaffung des Kosmos stattgefunden haben sollte.

 

MUTTER ERDE ANRUFEN

Es gibt nichts Vergleichbares.

Die TN begrüßen die Mutter Erde, bringen ihr ein Geschenk und machen sich bewusst, dass wir durch die Erde alle miteinander verbunden sind. Sie ist das verbindende Element, das uns trägt und hält.

 

DEN KOSMOS (WIEDER) ERSCHAFFEN

Grundsätzlich gibt es innerhalb der Messe kein vergleichbares Element. Mircea Eliade weist in seinem Buch ‘Das Heilige und das Profane’ jedoch daraufhin, dass sich auch im Kirchenraum die drei ‘Heiligtümer’ wiederfinden:

Das Feuer brennt als ewiges Licht im Tabernakel.

Das Wasser wird sowohl durch das Taufbecken als auch den Kelch repräsentiert und in gewisser Weise auch durch die Weihwasserschalen am Eingang.

Der Baum kann in Form des Kreuzes wiedergefunden werden, als zentralem Dreh- und Angelpunkt einer Kirche.

 

Nun kreieren die TN einen heiligen Raum, indem wir die Erschaffung des Kosmos nachvollziehen/wiederholen. Entscheidend sind dabei die drei ‘Heiligtümer’: das Wasser, das Feuer und der Baum. Minimal muss eine Repräsentation des Feuers vorhanden sein, ansonsten gibt es Variationen, die abhängig sind von der heidnischen Herdkultur und den örtlichen Gegebenheiten.

Die Erschaffung des Kosmos ging einher mit der Erschaffung der Naturgesetze, der Ordnung, die ‘die Welt im Innersten zusammenhält’. Im Chaos des Urknalls bildeten sich Gesetzmäßigkeiten, die der Welt bzw. Dem Kosmos eine Struktur gaben und so Leben ermöglichten. Es war und ist die Aufgabe der Götter, diese Ordnung zu schaffen und zu erhalten.

Das Feuer ist die Repräsentation des Himmels,ihres Sitzes.

Das Wasser ist das gegenteilige Element: Es ist ebenso lebenswichtig und fruchtbarkeitsspendend wie die Sonne, gilt aber auch als Quelle von Weisheit und Inspiration, die bis tief ins Erdinnere hinabreicht. Es ist die Kontaktstelle zu den Vorfahren. In vielen Mythologien wird erzählt, dass man nach dem Tod über ein Gewässer in das Reich der Toten gelangt.

Übrigens ist das nicht die einzig mögliche Deutung: Genauso kann man an dieser Stelle die beiden Funktionen andersherum interpretieren. Da das Heidentum nicht dogmatisch ist, bleibt diese Auslegung einem selbst überlassen.

Beides, das Feuer in der Höhe und das Wasser ist der Tiefe, werden verbunden durch den Weltenbaum, Nahtstelle zwischen Himmel und Erde. Er bildet das Tor zu den Naturgeistern, den Elementen, die die Welt um uns herum hegen und pflegen.

Sicherlich könnte man noch ganze Bände zu diesem Thema füllen. Ich lasse es aber jetzt hierbei. Wer dazu Fragen hat, kann mir ja gerne einen Kommentar hinterlassen.

 

DEN HÜTER DER TORE ANRUFEN UND DIE TORE ÖFFNEN

Es gibt nichts Vergleichbares.

Der Hüter der Tore fungiert als eine Art Mediator. Er ist meist eine Gottheit, die als Grenzwandler gilt,z.B. ein Psychopomp. Seine Funktion im Ritual ist es alle Teilnehmer unter einen Hut zu bringen. Häufig haben die Anwesenden unterschiedliche Herdkulturen, arbeiten z.B. schwerpunktmäßig mit dem nordischen, griechischen, slawischen oder einem keltischen Pantheon. Der Hüter der Tore sorgt gewissermaßen für eine Tischordnung, bei der alle zufriedengestellt werden und es keinen Streit gibt.

Das Umwandeln der drei Heiligtümer in Tore und das damit verbundene Öffnen der Tore ermöglicht die direkte unmittelbare Kontaktaufnahme zu den Kindred: den Göttern, den Vorfahren und den Naturgeistern! Vielleicht kann man es mit einem Telefonanruf vergleichen. Natürlich kann ich auch einen Brief schicken, aber es dauert länger und geht über Mittelsmänner (die Post).

 

GLORIA, PRÄFATION, HOCHGEBET, TAGESGEBET/ ANRUFEN DER KINDRED UND EHRUNG

Gloria, Präfation und Hochgebet sind Schritte, die alle die Gemeinde in ihrer Verbundenheit mit Gott bestärken sollen und Gott ehren.

Das Tagesgebet dient den einzelnen Gemeindemitgliedern dazu sich auf die Gegenwart Gotte zu besinnen und ein persönliches stilles Gebet zu sprechen.

 

Nach dem Öffnen der Tore rufen die TN die Kindred an, einzeln oder alle zusammen: Wir laden sie ein, am Ritual teilzunehmen, heißen sie an unserem Feuer willkommen und erweisen ihnen unseren Respekt, indem wir ihnen Geschenke in Form von materiellen Gaben, aber auch Liedern und Gedichten etc. machen.

Anders als bei anderen heidnischen Ausrichtungen werden keine Götter invoziert, was meiner Meinung nach eher mit ‘Du MUSST jetzt kommen’ verbunden ist.

Anschließend wird ggf. noch eine spezielle Gottheit besonders gerufen und geehrt: Wer das ist, hängt vom Anlass des Rituals ab.

Zuletzt besteht bei Gruppenritualen meist noch die Möglichkeit, dass jeder einzelne eine persönliche Gabe überreichen kann (Opfergabe).

 

LESUNG, HALLELUJA UND EVANGELIUM

In der Lesung wird normalerweise ein Text aus der Bibel vorgetragen, oft aus dem alten Testament. Das Evangelium hingegen stammt immer aus dem neuen Testament, weil es die Botschaft Jesu weitergibt.

Das Heidentum allgemein ist keine Buchreligion. Daher ist vieles zum einen nicht festgelegt, zum anderen aber auch verloren gegangen. Die meisten Herdkulturen haben noch einzelne Elemente einer Mythologie vorzuweisen, manche mehr (römisch, griechisch, nordisch, …), manche weniger (gallisch, germanisch…) Manchmal wird im Rahmen der Kernarbeit oder der Ehrungen ein Mythos nacherzählt. Ansonsten gibt es hier aber keine Parallelen.

 

PREDIGT/OMEN ZIEHEN

Die Predigt dient der Auslegung des Wortes Gottes und soll einen aktuellen Bezug herstellen.

Bis zu diesem Punkt diente das Ritual dazu, den Kindred gewissermaßen Energie zuzuführen. Wir haben sie ‘gefüttert’, damit sie nun ihrerseits ihre Energie zu unserem Nutzen freisetzen können.

Das Omen ist hierbei der erste Schritt. Wir verwenden Hilfmittel, um zu erfragen, was uns die Kindred mitteilen wollen. Dabei kann es sich um Karten handeln, Runen, Oghamsteine oder anderes. Es kann eine konkrete Frage gestellt werden, aber das wird für gewöhnlich vorab besprochen.

Es ist hilfreich, wenn sich ein Teilnehmer gut damit auskennt und das gezogene Omen für die Gruppe interpretieren kann.

 

CREDO und VATERUNSER

Das Glaubensbekenntnis und das Vater unser sind eine Zusammenfassung der Glaubensinhalte des Christentums.

 

Es gibt zwar den Wicca-Grundsatz ‘Es ist erlaubt, solange du keinem Schaden zufügst.’ und die 9 Tugenden in unterschiedlichen Ausrichtungen. Nichts davon ist jedoch ähnlich dogmatisch und festgelegt wie im Christentum. Das Druidentum stellt die Herausforderung an seine Gläubigen/Anhänger, sich ein eigenes Bild zu machen und nach diesen Grundsätzen zu handeln.

 

FÜRBITTEN UND FRIEDENSGRUß/PERSÖNLICHE GABEN UND KERNARBEIT

Die Fürbitten sind gemeinschaftlich vorgetragene Bitten oder individuell formulierte Gebete um das Wirken Gottes für bestimmte Ziele. Der Friedensgruß soll die Verbundenheit der Gläubigen bezeugen und die Gemeinschaft der Kirche ausdrücken.

Zu den persönlichen Gaben habe ich bereits etwas erzählt.

Der Punkt Kernarbeit ist ein optionaler Baustein. Er kommt zum Einsatz, wenn man mit dem Ritual einen bestimmten Zweck vefolgt: ein Hochfest, Heilung, Schutz, Hochzeit/Handfasting, …. Die Kernarbeit findet immer erst nach der Kommunion statt.

 

GABENBEREITUNG, AGNUS DEI und KOMMUNION/SEGNUNG DES WASSERS UND KOMMUNION

In der Gabenbereitung bzw. Wandlung werden Hostie und Wein in den Laib und das Blut Christi verwandelt. In der Kommunion wird das letzte Abendmahl von Jesus mit seinen Jüngern nachvollzogen. Die Gläubigen nehmen an dieser Mahlgemeinschaft teil.

Zunäacht teilen die TN den Kindred mit, dass sie nun auch bereit sind für deren Gaben. Bei der Segnung des Wassers (das auch Wein, Met, Whiskey, Saft oder irgendein anderes Getränk sein kann) rufen die TN den Segen der Kindred in dieses Wasser hinein. Sie bitten sie es mit ihrem Segen zu erfüllen (und damit zu verwandeln), damit ihr Segen dann die erfüllt, die davon trinken. Anschließend wird das Getränk ausgeteilt an alle Teilnehmer. Dabei kann man auch mehrere Runden machen und bei jeder Runde einem anderen Gott speziell zuprosten. Bleibt noch ein Rest über, so kann dieser später Mutter Erde gegeben werden. Häufig findet eine kurze Meditationsphase statt, in der jeder für sich selbst noch einmal nachvollzieht, was dieser Segen für ihn persönlich beinhaltet.

Bevor es jetzt Verwirrung gibt: Ich ziehe den Begriff Kommunion trotz des christlichen Bezugs allen anderen Varianten vor, weil ich finde, dass er am besten ausdrückt, wie vielfältig dieser Schritt ist. Es geht um den Erhalt des Segens, um die Gemeinschaft mit den anderen Teilnehmern, um die Gemeinschaft mit den Kindred, und nicht zuletzt um ein gemeinsames Feiern. Vermutlich wird man diese Wortwahl sonst aber nirgends finden. 🙂

 

DANKGEBET/BESTÄTIGUNG DES SEGENS UND DANKGEBET

Der Priester dankt stellvertretend für die Gemeinde Gott.

Anschließend bestätigen die Teilnehmer, dass sie gesegnet wurden und danken den Kindred und allen, die am Ritual teilgenommen und mitgewirkt haben.

 

VERABSCHIEDUNG

Dieser Punkt entfällt.

Die TN verabschieden nun entweder nacheinander oder im Paket die Kindred, den Hüter der Tore und Mutter Erde. Manchmal wird noch einmal abschließend der Festanlass zusammengefasst. Bei der Verabschiedung des Hüters der Tore werden auch die Tore wieder geschlossen. Bei der Verabschiedung von Mutter Erde danken die TN ihr für ihre Unterstützung und geben ihr zurück, was wir nicht gebraucht haben, z.B. überzählige Opfergaben, den restlichen Wein aus dem Kelch …. Ich persönlich mische den Rest des Weins immer mit dem Wasser aus meiner Heiligen Quelle (einer großen Jakobsmuschel) und übergebe es dann der Erde.

 

SCHLUSSGEBET UND ENTLASSUNG

Mit dem Schlussgebet und Segen und einem abschließenden Lied zum Auszug wird die Messe beendet.

Das Ritual wird durch ein abschließendes Gebet oder Lied beendet, oder auch ein akustisches Signal wie zu Beginn.

Quellen für Gebete, Ritualbausteine etc.

Hier möchte ich euch mal ein paar meine Quellen und Inspirationen vorstellen:

Ceisiwr Serith ist der Autor von A book of Pagan Prayer, A Pagan Ritual Prayer Book und Deep Ancestors. Auf seiner Website findet ihr auch weiteres Material zu Familienritualen und andere interessante Sachen. Ich hatte schon einiges von ihm gelesen, bevor ich wusste, dass er auch ADF-Mitglied ist. Keine Ahnung, wie man diesen Namen (er ist ein Psyeudonym) ausspricht, aber was er schreibt, ist absolut lesenswert. Übrigens gibt es bei Youtube auch einige interessante Videos, z.B. zum Thema Cernunnos von ihm.

Die Rituale der Solitary Druid Fellowship (SDP): Gibt es leider derzeit nicht mehr frei verfügbar. ADF-Mitglieder können über die Mitgliederseite noch an die Rituale kommen. Was es mit SDF auf sich hat, steht in diesem interessanten Artikel: ADF and SDF

Spiral Goddess ist die Website von Abby Willowroot mit einem riesigen Fundus an Gebeten für jede Gelegenheit.

PaganWiccan ist eine Seite, die sich ebenfalls mit Gebeten, Ritualen und Brauchtümern beschäftigt. Hier wird man zu jedem Jahreskreisfest fündig.

A Crane breviary Den Ausdruck ‘Brevier’ kannte ich bis dahin nur von Don Camillo. 😉  Ein wunderbares Buch mit Ritualen zu den Jahreskreisfesten, Übergängen und Druid Moons. Alles mit dem Schwerpunkt Galllische Götterwelt und im Stil von ADF. Michael J. Dangler hat einen kleinen Schatz verfasst.

Wer spezifisch etwas zu den nordischen Göttern sucht, wird eher hier fündig: Asatruring Frankfurt  Gebete, Geschichten, Lieder etc. auf Deutsch. Auch Adventskalender zu manchen Jahreskreisfesten für Kinder findet man hier.

Etwas nüchterner und ernsthafter geht es hier zu: Eldaring. Ohne dem Asatruring etwas Böses zu wollen: Manchmal habe ich das Gefühl, dass man sich dort die Dinge passend gemacht hat. Das ist okay für den, der es weiß. Wer sich darauf allerdings als gute Quelle für germanische Ritualgeschichte bezieht, der ist weniger gut beraten.

Der Eldaring geht die Dinge etwas anders an und hat ebenfalls ein lohnenswertes Ritualbuch herausgebracht. Andreas Mang, eines der Mitglieder, hat ein sehr gutes Buch mit dem Titel Aufgeklärtes Heidentum

herausgebracht, das ich fast für Pflichtlektüre halte, wenn man sich als Deutscher mit dem Heidentum auseinandersetzen möchte. Ohne den Hauch des Esoterischen, der ja einen Großteil der einschlägigen Literatur umweht, geht er das Thema an und beschreibt die theologischen Hintergründe des germanischen/nordischen Heidentums und setzt sie auch in Beziehung zum Christentum. Im letzten Kapitel setzt er sich schließlich noch mit unseren ‘braunen Freunden’ vom 3. Reich auseinander. Schädlingsbekämpfung mal anders….

 

Ich hoffe, dass ich diesen Beitrag nach und nach erweitern kann.

 

Ostara 2016

Hier seht ihr mein Ostararitual 2016. So weit ich es weiß, habe ich die Urheber der verschiedenen Texte angegeben. Die Übersetzungen aus dem Englischen stammen jeweils von mir und wurden ggf. an meinen Sprachgebrauch angepasst. Ostara 2016

Intro

Das Leben ist ein Lied,

und ich bin ein Ton darin.

Ein einzelner Klang, doch zusammen ergeben wir eine Melodie.

Das Leben ist ein Tanz,

und ich bin ein Schritt darin.

Eine einzelne Bewegung, doch zusammen tanzen wir den Rhythmus der Jahreszeiten.

Das Rad hat sich weitergedreht, und aus dem Dunkel heraus tanzen wir ins Licht hinein.

Das Leben hat sich erneuert, die Erde ihren Frühjahrsschmuck angelegt.

Alles wandelt sich, und so wandle auch ich mich.

Reinigung

Nach Ceisiwr Serith (Deep Ancestors):

Die rechte Hand ins Wasser tauchen und die Stirn berühren:

Möge ich rein sein, damit ich die Grenzen überschreiten kann.

Die rechte Hand ins Wasser tauchen und die Lippen berühren:

Möge ich die Grenzen überschreiten, um dem Heiligen zu begegnen.

Die rechte Hand ins Wasser tauchen und das Herz berühren:

Möge ich dem Heiligen begegnen, um in allen Dingen gesegnet zu sein.

Durch die Kraft des Wassers und den Rauch des Feuers:

Dieser Schrein ist hehr und heilig! (Ishtar vom Sternenkreis nach Ian Corrigan?)

Begründung

Ich bin hier, um dem alten Weg zu folgen und die Kindred zu ehren.

Heute stehe ich im Zentrum zwischen Hell und Dunkel, Tag und Nacht.

Die Welt ist im Gleichgewicht, für die Dauer dieses Tages hält sie die Balance,

bevor sie sich nun der hellen Jahreszeit zuwendet und der Frühling Einzug hält.

Mutter Erde anrufen

Ich grüße dich, Mutter Erde,

Anfang und Ende von allem,

was lebt.

Deine Liebe ist bedingungslos.

Du trägst uns, du ernährst uns.

Ich bitte dich:

Halte mich auch in diesem Ritual

und segne mein heutiges Werk!

Den Kosmos neu erschaffen

LIED: Das Kosmos-Lied (Melodie: Göttlicher Funke )

Wasser der Tiefe, schöpferischer Weisheit, Heilige Quelle, komm

und fließe in mir, fließe in mir!

Göttlicher Funke, Funke des Lebens, Licht des Himmels, komm

und brenne in mir, brenne in mir!

Heiliger Baum, du Achse der Welten, tief verwurzelt und hoch gekrönt,

Komm, wachse in mir, wachse in mir!

Heilige Mitte, neu geschaffen, hier an diesem heiligen Ort,

sei Tor und Tür, für mich jetzt und hier.

Oben und unten,

und ich dazwischen.

Um mich und in mir,

und ich in der Mitte.

Davor und danach,

und ich jetzt.

Ich öffne meine Augen und schaue mich um,

und sehe das Heilige mitten unter uns

und sehe mich in der Mitte des Heiligen.

(Ceisiwr Serith., A book of Pagan prayer)

Hüter anrufen und Tore öffnen

Cernunnos,

du hütest die Übergange, du wachst über die Grenzen.

Ich rufe dich, der in den Himmel blickt,

der die Welt kennt und in die Unterwelt sieht:

Richte deinen Blick auf mich, wenn ich heute den Kindred begegne.

Wache über mich, wenn ich fremde Pfade gehe.

Sei als Vermittler an meiner Seite, wenn ich die Tore öffne.

Diese Gabe ist für dich, Wanderer zwischen den Welten.

(Nach einem Ritual des Whispering Lake Grove in Übersetzung von B. R.):

Cernunnos, vereine deine Kraft mit der meinen:

Die Flamme entspringt dem Feuer.

Der Nebel steigt auf aus dem Brunnen.

Flamme und Nebel treffen einander am Baum

und formen so einen Treffpunkt zwischen den Reichen.

Möge die Flamme zum Himmel hinauf ragen und so ein Tor bilden,

durch das ich den Leuchtenden begegne.

Möge der Brunnen bis in die Tiefen der Unterwelt hinab reichen und so ein

Tor bilden, durch dass ich meinen Vorfahren begegne.

Möge der Baum, Bindungsglied zwischen Himmel und Erde sich für mich öffnen

und so ein Tor bilden, durch das ich den Geistern der Natur begegne.

Das Land vor mir! Das Meer um mich! Der Himmel über mir!

Mögen die Tore sich öffnen!

 

Kindred anrufen

(nach SDF March Equinox 2014)

Vor dem Brunnen stehe ich, im Zentrum der Welt, und rufe meine Vorfahren:

Seid mir an meinem Feuer herzlich willkommen!

Vorfahren des Blutes, des Geistes und des Herzens:

Teilt euer Wissen mit mir und nehmt im Gegenzug meine Gaben an!

Vor dem Weltenbaum stehe ich, im Zentrum der Welt, und rufe die Geister des Landes:

Seid mir an meinem Feuer herzlich willkommen!

Geister der Tiere, der Pflanzen, der Landschaft:

Teilt euer Wissen mit mir und nehmt im Gegenzug meine Gaben an!

Vor dem Feuer stehe ich, im Zentrum der Welt, und rufe die göttlichen Kräfte:

Seid mir an meinem Feuer herzlich willkommen!

Ihr bringt Ordnung in das Chaos, Leuchtende:

Teilt euer Wissen mit mir und nehmt im Gegenzug meine Gaben an!

 

LIED: (Erweiterung und Adaption, Original von Kellianna (Ancestor’s song))

Honoring the ones who came before me… honor them with song (Hände auf Boden)

Honoring the ones who live beside me… honor them with song (Hände ausbreiten auf Hüfthöhe)

Honoring the ones who shine from above… honor them with song (Hände gen Himmel)

 

Festgottheit anrufen

Ostara,

Göttin der erwachten Natur,

des erneuerten Lebens:

Blumen blühen, wo dein Fuß den Boden berührt.

Knopen sprießen, wo deine Hand den Ast streichelt.

Hasen folgen deiner Spur, und zeigen, dass sich die Zeit gewendet hat

und das Leben zurückgekehrt ist auf die Erde.

Du segnest den Boden mit Fruchtbarkeit und Fülle,

mit lebenspendender Sonne und nährendem Regen.

Mit dir lassen wir die dunkle Jahreshälfte endgültig hinter uns

und wenden uns der sonnigen Zeit zu.

Ostara,

ich grüße dich und heiße dich an meinem Feuer herzlich willkommen!

Nimm meine Gaben an und erfreue dich an ihnen,

so wie ich mich an deinem Werk erfreue!

LIED: Morgensonne, helles Licht  (Genaueres folgt noch)

Omen

Ich sitze still und lausche,

warte auf ein Zeichen von euch.

Ich bitte euch:

Sprecht zu mir durch das Mittel meiner Wahl,

damit ich eure Botschaft erfahren kann.

Sprecht zu mir aus den Strahlen der Sonne,

warm vom Himmel herab.

Sprecht zu mir aus dem Leuchten des Mondes,

kühl und klar.

Sprecht zu mir im Rauschen des Windes,

wie die Blätter, die vom Baum herabwehen.

Sprecht zu mir im Plätschern des Wassers,

das glitzernd an mir vorbeiströmt.

Sprecht zu mir aus den Tiefen der Erde,

stetig und Halt gebend.

Schenkt mir die Fähigkeit eure Stimmen zu hören,

und schenkt mir das Wissen und die Inspiration,

eure Botschaft zu verstehen.

Und schenkt mir die Kraft und Vernunft,

entsprechend zu handeln.

Omen ziehen, interpretieren und darüber meditieren

Welche Botschaft, welchen Segen halten die Kindred für mich bereit?

 

 

Kommunion (Blessing of the waters)

Ich habe meine Geschenke überbracht, wie viele andere vor mir.

Und wie ihnen wird mir im Gegenzug ein Geschenk gemacht.

Kindred,

nehmt diesen Kelch und segnet seinen Inhalt:

Macht ihn zum Wasser aus den Tiefen der Erde und zum Regen, der vom

Himmel fällt.

Füllt ihn aus der Quelle der Inspiration, damit die, die davon trinken,

gesegnet sind mit Gesundheit, Weisheit und Wohlstand!

Der Segen der Kindred ruhe auf mir und in mir!

Siehe, das Wasser das Lebens!

Annahme/Bestätigung des Segens

Der Segen der Kindred erfüllt meinen Körper, meinen Geist und meine Seele:

Möge ich wie das Erdreich sein: Bereit zum Umgraben und das neue Leben

willkommen heißend!

Möge ich wie die Knospe sein: Mein Potential erkennend und in Farben

explodierend!

Möge ich wie der Fluss sein: Das neue Wasser aufnehmend und mit Kraft

vorwärts strebend!

Möge ich wie die Sonne sein: In den Frühling wandernd und der Welt das Licht

bringend!

(nach Theo Bishop, SDF)

Kernarbeit: Gesegnete Eier (siehe  Baustein Segenseier)

Abschließende Bestätigung

Das Leben ist ein Lied,

und ich bin ein Ton darin.

Ein einzelner Klang, doch zusammen ergeben wir eine Melodie.

Das Leben ist ein Tanz,

und ich bin ein Schritt darin.

Eine einzelne Bewegung, doch zusammen tanzen wir den Rhythmus der

Jahreszeiten.

Alleine, doch durch die Mitte verbunden mit allem,

so stehe ich hier und habe mit euch gemeinsam gefeiert,

dass die Dunkelheit gewichen ist und dem neuen Leben Platz gemacht hat.

Dankgebet/Verabschiedung

Ostara, Frühlingstänzerin,

ich danke dir für deine Anwesenheit heute.

Liebe Vorfahren, Naturgeister und göttlichen Kräfte,

ich danke euch für eure Anwesenheit heute

und freue mich auf ein baldiges Wiedersehen mit euch.

Euer Segen geht mit mir, so wie meine Liebe mit euch geht!

Tore schließen

Ich danke auch jenen Kräften, die mich unterstützt haben, für ihre Hilfe:

Cernunnos, dem Hüter der Tore: Danke für deine Führung und deinen Schutz!

Ich bitte dich: Schließe nun die Tore.

Lass das heilige Feuer wieder zur Flamme werden.

Lass die heilige Quelle wieder zum Wasser werden.

Lass die Weltenachse wieder zum Baum werden.

Lass alles sein wie’s vorher war, bis auf die Magie, die hier geschah.

Mutter Erde verabschieden

Mutter Erde,

deine Hände halten mich.

In deinen Armen bin ich geborgen,

bedingungslos, ohne Zweifel.

Lass mich dir zurückgeben,

was ich nicht gebraucht habe.

Nimm es als Zeichen meiner Dankbarkeit und Liebe zu dir!

Ritualende

LIED: Tragt hinaus ins Alltagsleben…Bis_zum_naechsten_Mal

Tragt hinaus ins Alltagsleben, wenn ihr nun nach Hause geht,

tragt hinaus der Kindred Segen, der in euren Herzen lebt.

Wohlstand, Weisheit und Gesundheit wurden euch durch sie geschenkt,

Tragt nun diesen Segen weiter, dorthin, wo der Weg euch lenkt.

Unsere Liebe geht mit ihnen, und ihr Segen geht mit uns

bis zum nächsten Wiedersehen, an heiligem Ort, zu heiliger Stund’.

Lied: Sehet mich!

Sehet mich

Dieses Lied habe ich vor einiger Zeit geschrieben für mein Barden-Studium II bei der ADF. Aus diversen Gründen habe ich den praktischen Teil bislang aber noch nicht eingereicht.

Man soll das Lied im Ritual einsetzen können, wenn man die Kindred ruft. Die Kindred sind die Vorfahren, Naturgeister und Götter. Ich ziehe den englischen Begriff vor, weil alle deutschen Übersetzungen davon irgendwie merkwürdig klingen und für mich nicht das beinhalten, was ich mit dem Begriff Kindred verbinde.

Im Ritual rufen wir die Kindred, laden sie ein, heißen sie willkommen und machen ihnen Geschenke materieller und/oder immaterieller Natur. Häufig wird beides miteinander verbunden. Im Gegenzug erhalten wir auch von ihnen Geschenke in Form ihres Segens, die wir in das ‘Wasser der Lebens’ einfließen lassen.

Ich mag an dem Lied, dass man es einerseits etwas getragen singen kann, aber auch deutlich rockiger, wenn man den Wunsch und die Möglichkeit dazu hat.

 

English version: http://werkelwald.de/song-see-me-sehet-mich/

Mabon 2015 – Ein paar Impressionen…

Füllhorn - MabonkalenderUnser Kalender 2015 auf halber Strecke

Mabon-ALtar 2015Nemeton zu Mabon 2015:

Vorne rechts ist der kleine Hirsch als Symbol für Cernunnos, meinen Torhüter, links am Baumstamm lehnt der Ziegel mit dem Bild der Erdmutter, im Hintergrund steht der kleine Matronenschrein.

Mabon-Altar 2015 IIBaum, Feuer und Muschel mit Wasser als Heiligtümer, dazu Räucherwerk und ein paar Sonnenblumen im Körnerglas als Dekoration, ein Beutel mit Oghamsteinen, der Kelch mit frischem Federweißem, ein selbst gebackenes Füllhorn mit Obst und Getreide als Geschenk an die Kindred und eine Dankeskette aus Rosskastanien

Füllhorn Mabon 2015Mabonkalender - KerzengläserKerzengläser aus dem Mabon-Kalender, zusammen mit meinem jüngeren Sohn gebastelt

Füllhorn Mabon 2015Mabon-Maiskolben 2014

Der vom großen Sohn verzierte Maiskolben von 2014

Samhain-Kalender für kleine Heiden

Bis Halloween bzw. Samhain ist es zwar noch ein bisschen hin, aber hier ist schon mal der Kalender zum Fest.

Viel Spaß damit auSamhain Kalender kleinch in 2015!

Samhain-Kalender Vorlage

  • Beide Blätter ausdrucken, grob die Umrisse ausschneiden und die Türchen im Deckblatt an drei Seiten ausschneiden.
  • Dann die Blätter aufeinanderkleben. dabei darauf achten, dass die Türchen genau auf den Bildvorlagen darunter sitzen und nicht festgeklebt sind.
  • Wenn der Kleber getrocknet ist, kann man die Türchen schließen und fertig ist das gute Stück!

 

Samhain-Kalender 25

Wir gestalten einen Stammbaum.

Wer das letztes Jahr schon gemacht hat: Ich habe eine tolle Idee auf Pinterest gefunden, die ich bei Gelegenheit gerne umsetzen möchte. Das ist vielleicht auch was für euch?

Ahnenbaum oder alternativ: Papier mit SW-Bild bedrucken, dann dünn mit Öl einpinseln und auf kleines Schraubglas kleben. Bild großzügig mit Klebefolie versiegeln, Teelicht reinsetzen, aus Draht einen Aufhänger basteln und am Glas befestigen und das Glas nun in einen Strauch oder an einen Ast hängen

Samhain-Kalender 26

Wir veranstalten eine Familienschatzsuche: Fundstücke, die wir mit bestimmten Vorfahren in Verbindung bringen…

Im letzten Jahr waren bei uns z.B. eine Mundorgel (das Liederbuch) für meine Großväter (beides begeisterte Sänger), ein selbst gehäkeltes Deckchen von meiner Oma, ein schönes Trinkglas von meiner anderen Oma, ihr kostbares Weihnachtspuddingrezept, Schokolade und die Totenbriefchen drin.

Samhain-Kalender 27

Wir erfahren, was Äpfel mit Samhain zu tun haben und tauchen danach.

Samhain-Kalender 28

Hier findet ihr ein Gebet zu den Vorfahren.

Samhain-Kalender 29

Wir schnitzen einen Gruselkürbis.

Samhain-Kalender 30Kochende Hexe klein

Wir erfahren etwas über den Brunnen, das Tor zur Unterwelt.

Samhain-Kalender 31

Wir lernen ein Lied für Samhain.

 

 

Mabon-Kalender für kleine Heiden

Dies ist der letzte Kalender aus dem Jahreskreis, den ich erstelle. Damit ist für jedes Hochfest ein Kalender vorhanden, von sehr umfangreich (Mittwinter) bis hin zu kurz und knackig. In den nächsten Jahren werde ich sicherlich noch das eine oder andere ergänzen oder überarbeiten, aber für 2016 habe ich andere Projekte geplant.

Doch nun zum Kalender…

Hier findet ihr Bildmaterial, um den Kalender optisch zu begleiten. Das eigentliche Material ist im DIN-A4-Format, aber wenn ihr die Früchte doppelt ausdruckt und jeweils eine davon als Anhänger an die Textrollen macht, lässt sich der Zusammenhang gut herstellen.

Mabon-Kalender – Bildmaterial

 

In welcher Reihenfolge ihr die Sachen macht, ist euch überlassen.

Mabonkalender – Beginn der dunklen Jahreszeit

Hier findet ihr einen Bastelvorschlag für Kerzengläser und ein Lied.

Mabonkalender – Erntezeit

Hier gibt es ein leckeres Rezept für Ofengemüse vom Blech mit Kräuterquark, wobei mir vorhin aufgefallen ist, dass ich keine Anleitung für den Quark begefügt habe. Aber da haben die meisten ja selbst etwas. Ansonsten:

500 g Magerquark, Salz, Pfeffer, kleingehackte Kräuter nach Belieben, etwas Olivenöl und granulierten Knoblauch gut verrühren, abschmecken, fertig…

 

Mabonkalender – Fest der Elemente

Ich finde, dass man in dieser Zeit zu jedem Element etwas Besonderes finden kann. Man muss nicht alle Elemente an einem Tag durchziehen, sondern dieses Kalenderblatt lässt sich gut über mehrere Tage einsetzen.

 

Mabonkalender – Two Powers Meditation für Kinder

Die Two Powers-Meditation kenne ich vom ADF. Ich habe sie so umgeschrieben, dass sich sich auch für ältere Kinder (Schulalter) gut einsetzen lässt. Kleinere Kinder können oft die Augen nicht lange geschlossen halten.

Es geht heute darum, die Balance zwischen den Gegensätzen zu halten.

 

Mabonkalender – Zeit für Geschichten

Geschichte 1 erzählt den Mythos von Demeter und Persephone. Sie erklärt, warum im Winter nichts wächst.

Mabonkalender – Zeit für Geschichten II

Geschichte 2 ist die bereits früher im Blog vorgestellte Geschichte vom Drachen und den Leuten, die NEIN sagten. Sie soll die Kinder ermutigen, sich nicht von dummen, gefährlichen Leuten, die nicht über ihren eigenen Tellerrand hinausgucken können, den Mund und das Denken verbieten zu lassen. Manche Gefahren muss man bekämpfen, sonst ist man nachher selbst irgendwann das Opfer.

 

Mabonkalender – Erntedank

Und zu guter Letzt beschäftigen wir uns mit der Frage, wofür wir heute eigentlich noch Danke sagen und wie. Die Erklärungen dazu sind eher etwas für die älteren Kinder, aber bei der Bastelarbeit können auch die kleineren Kinder mitmischen.