A Prayer a Day – Jeden Tag ein Gebet: Die Aktion im November

Jan Avende von ADF hat in diesem November mit der Aktion #prayeraday eine Herausforderung ausgesprochen: Wer teilnehmen mag, sollte versuchen jeden Tag ein Gebet zu schreiben und veröffentlichen.

Herausforderung angenommen! Das ist eine wirklich tolle Aktion, und ich bin begeistert von den wunderbaren Gebeten, die bisher dabei herausgekommen sind. Bislang habe ich Texte in Englisch, Spanisch und Deutsch gesehen.

In den nächsten Wochen werden hier also regelmäßig Gebete veröffentlicht, allerdings vermutlich schubweise, da ich ja auch noch ein paar andere Dinge erledigen muss 😉

Die Sonne, der Frost und der Wind – ein Märchen aus dem Baltikum

Obwohl die Sonne so wichtig für die Menschen ist, war es doch der stürmische Donnergott, der von ihnen besonders verehrt wurde. Warum Perún, Perkunas etc. so wichtig war, davon verschafft uns dieses Märchen einen Eindruck…

 

Einmal, vor langer, langer Zeit, trafen sich an einem schönen Frühlingstag drei Götter: Die Sonnengöttin fuhr in ihrem Wagen spazieren, der Gott von Frost und Eis zählte seine Schneeflocken und der Sturmgott trieb fröhlich ein paar Wölkchen vor sich her. Sie begannen ein Gespräch über dies und das, und weil Götter nun mal so sind, kam das Gespräch bald darauf, wer von ihnen der der Größte sei und die meiste Macht habe.

Die Sonnengöttin schüttelte den Kopf, das ihre langen goldblonden Haare flogen: „Es ist doch völlig klar! Die Leute lieben mich: Ich bringe ihnen Wärme und Licht. Daher habe ich wohl die meiste Macht von uns dreien.“

Doch der Herrscher über den Frost lachte: „Wenn du dich da mal nicht täuschst. Sie mögen dich lieben, aber mich fürchten sie gewaltig. Wenn den Menschen erst die Kälte in die Glieder fährt, ist ihre Furcht groß. Darum bin ich eindeutig der Mächtigste von uns.“

„Nun ja“, warf der Windgott ein, der sich bislang zurückgehalten hatte. „Wisst ihr, eigentlich bin ich der mächtigste Gott von uns dreien.“

Da lachten Sonne und Frost ihn aus. „Du? Du willst der mächtigste Gott von uns sein? Das glaubst du doch selbst nicht!“ Und sie lachten, dass die Sonne rote Wangen bekam und dem Forst die Schneeflocken aus den Taschen fielen. Der Wind blieb aber ganz ruhig und lächelte fein.

„Warum gehen wir nicht hin und fragen die Menschen? Lasst uns einen Spaziergang über die Erde machen. Dann werden wir sehen, wer recht hat.“

Die beiden anderen fanden das eine hervorragende Idee und so machten sie sich auf den Weg.

Nach kurzer Zeit trafen sie auf einen Bauern, der von seinem Feld kam. Als er die drei Götter sah, verbeugte er sich tief.

Prompt begannen die Götter zu diskutieren.

„Seht ihr, er hat mich gegrüßt!“, behauptete die Sonne. „Sein Gruß galt mir, daher bin ich die Siegerin.“

„Nein, er hat mich gemeint.“, war der Frost überzeugt. „Er hat sich in meine Richtung verbeugt, daher bin ich der Gewinner.“

„Ihr täuscht euch beide, denn er hat mich gemeint.“, widersprach der Wind den beiden.

„Niemals!“, gaben die beiden anderen zurück.

Daraufhin eilte der Wind dem Bauern hinterher und sprach ihn an: „Du hast dich gerade verbeugt, aber vor wem von uns?“

„Na, vor euch, Herr Wind!“, entgegnete der Bauer sofort.

Hui, waren Sonne und Frost da sauer!

„Das gibt Ärger!“, versprach sie Sonne, sprang auf ihren Wagen und eilte davon.

„Na warte. Wenn erst der Winter kommt, wird die Menschheit schon sehen, was sie davon hat! Der Wind, also wirklich….“, tobte der Frost und verschwand ebenfalls.

Der Wind aber wartete, bis die beiden gegangen waren. Dann nickte er dem Bauern zu, dem die Angst ins Gesicht geschrieben stand.

„Mach dir keine Sorgen! Wenn du Hilfe brauchen solltest, dann ruf mich!“ Und mit diesen Worten ging auch er seines Weges.

Der Bauer bestellte seinen Felder, und das erste Grün spross wie erwartet. Es wurde Sommer, und eigentlich hätten die Felder nun etwas Wasser gebraucht. Stattdessen wurde es immer heißer und heißer, als die Sonne ihre Drohung wahr machte: Das Getreide auf den Feldern drohte zu vertrocknen, die Tiere litten Durst, und den Bauern überkam eine große Sorge um seine Ernte.

Da fiel ihm der Wind ein und er betete zu ihm: „Hilf mir, Wind!“

Und der Wind blies sich auf zu einem wahren Sturm, der die Hitze kühlte und Regenwolken an den Himmel brachte. Als die ersten Gewitter über das Land hereinbrachen, wusste der Bauer: Seine Ernte war gerettet!

Es kam der Herbst und es kam der Winter. Und er kam um zu bleiben. Es schien, als wolle die Kälte kein Ende nehmen. Langsam neigten sich die Vorräte dem Ende entgegen, und immer noch türmten sich die Schneeberge rund um den Bauernhof. Als der Bauer den letzten Arm voll Feuerholz ins Haus holte, erinnerte er sich wieder an den Wind und sagte: „Wind, wenn du helfen kannst, dann hilf uns bitte!“

In der Nacht wehte ein kräftiger Wind und blies die schneebringenden Wolken fort, und am nächsten Morgen hatte er sich in ein laues Lüftchen verwandelt, das den Frost um schmelzen brachte. Bald war die Macht des Winters gebrochen.

Da freuten sich der Bauer und seine Familie und feierten ein großes Fest zu Ehren des Windgotts.

Die Sonnengöttin und der Frostgott waren ab dem Tag aber deutlich freundlicher zum Windgott und mussten kleinlaut zugeben, dass er tatsächlich der mächtigste Gott unter ihnen war.

Impressionen aus Xanten

Impressions from Xanten, Colonia Ulpia Traiana:

Hier sind einige Fotos aus Xanten, unserer Nachbarstadt, genauer gesagt aus dem Archäologischen Park APX. Als Schulkind bin ich gefühlt jedes zweite Jahr dort gewesen. Schon damals war der Park beeindruckend. Aber seitdem hat sich wirklich viel getan und ist für Heiden und Nichtheiden gleichermaßen ein tolles Ausflugsziel!

 

Der Hafentempel, in Ansätzen rekonstruiert

Niemand weiß, welche Götter hier konkret verehrt wurden.

Harbor temple, partly reconstructed, and well enough to give you a feeling of how it must have been there in those days

Nobody knows which gods have been honored here.

 

Die Arena/Das Amphitheather mit dem Kran

 

The Arena with a reconstructed crane

I have been to some open air concerts here years ago.

 

 

 

 

 

Ein Weihestein für Mars Camulus, nur eine Kopie. Das Original steht in der Kirche in Kleve-Rindern und wird dort als Altar benutzt.

(https://de.wikipedia.org/wiki/Rindern#/media/File:Mars_camulus.jpg )

A copy of a memorial stone for Mars Camulus, only a copy. The original can be seen in a church in Kleve-Rindern, where it is still in use – as the altar! (see link above)

 

Blick von der Arena aus über den Park. Die Rasenflächen waren ursprünglich alle bebautes Gebiet. Im Hintergrund sieht man den Wohnkomplex mit Herberge/Restaurant und Werkstätten, links daneben eine Ausgrabungsstätte.

View from the arena. All lawn parts were originally covered by buildings. The building in the background is a reconstructed house with family rooms, working places and a Roman restaurant.

 

Ein Lararium, ein Schrein für die Hausgötter und Geister – im Museum

 

A Lararium shown in the museum

 

 

 

 

ein anderes Lararium aus dem Hof der Taverne

 

another example from the restaurant complex

Statue von Minerva als Denkerin – im Museum

 

statue of Minverva as a thinker – shown in the museum

 

 

 

 

 

eine Ritualkrone

 

a crown probably used for ritual purposes

 

 

etwas profaner: ein römisches Schlafzimmer

 

slightly more profane: a Roman sleeping room

 

 

 

 

An der Arena stand vermutlich ein Schrein für Nemesis (untere Plakette). Die beiden anderen Exemplare stammen aus Österreich.

There was probably a Nemesis shrine at the arena (lower picture). The other two are from Austria.

 

Einer der rekonsturierten Grabsteine an einer der Ausfallstraßen. Soviel zum Thema ‘klassisch weiß’. Die Römer standen auf knallbunt.

One of the reconstructed tombstones along the roads outside the city. So much for ‘classical white’. Romans loved technicolor.

 

 

 

 

Neben den hier gezeigten Tempeln gab es auch das Kapitol (wovon nichts mehr zu sehen ist) und einen Matronentempel außerhalb des Parkgeländes. Dort finden sich Fundamente. Leider (aber verständlicherweise) sind sie großräumig eingezäunt. In Kalkar, zwischen Xanten und Goch, gab es oben auf dem Monreberg ein Heiligtum für Vagdavercustis. Nach dem Ende der Ausgrabung wurden die Funde wieder zugeschüttet.

The was also a capitol, but nothing is left of it, and a temple for the Matronae, in Gaulish-Roman style, outside of the park area. There are some fundaments. Unfortunately (but understandable) there is a big fence around the area, so you can’t go close.

Between Xanten and Goch, on Monreberg in Kalkar, was a temple for Vagdavercustis. After the axcavations were finished everything was buried again. Military people might know Kalkar because it’s the seat of Combined Air Operations Center.

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Musikalische Ergänzungen zu alten Beiträgen

Ich habe meinen Urlaub mal dafür genutzt, bei einigen Liedern, bei denen bislang nur MIDI-Dateien vorlagen, nun eine vernünftige MP3-Datei einzufügen.

Brighid, du bist toll findet sich im Imbolc-Kalender für kleine Heiden

Ostara geht wieder über das Land

Frühlingstanz (Brenne, Feuer), noch ein fast vergessenes Ostara-Schätzchen für das jüngere Publikum

Adventskranzlied (Wir zünden vier Kerzen an) aus dem Mittwinter-Kalender für kleine Heiden

Flammenträger, ebenfalls aus dem Mittwinter-Kalender

Kindergeburtstag Thema ‘grün’

Vor ein paar Jahren wollte eines meiner Kinder gerne seine Lieblingsfarbe zum Thema des Geburtstags machen: grün!

Beim Durchsehen alter Fotos sind mir diese Erinnerungsstücke in die Hände gefallen, die ich gerne mit euch teilen möchte. Daher folgen hier:

Das Rohkost-Krokodil mit Käse und Würstchen, daneben Brötchen mit Kürbiskernöl-Frischkäse-Dip

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Der Froschteich, ein Kuchen mit Puddingcreme und bemalten Butterkeksen obenauf

 

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Die Froschmuffins, eine grüne Variante der bekannten Krümelmonster

 

 

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Und ein paar herzhafte Käsekäferchen für die, die es nicht so süß mögen

 

 

 

Wer sich zum nachmachen inspriert fühlt, vielleicht auch im Hinblick auf den nahenden Tag der Erde 2017: Guten Appetit und viel Spaß!

SANYO DIGITAL CAMERA

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Playlist: Ostara

The Lady’s Bransle alias Oh, she will bring… und Nonesuch, es gibt auch eine männliche Version davon – Alice di Micele, geschrieben von Hope Ahern

Song for Eostre – nichts besonderes, aber schnell zu lernen

Ostara – Lisa Thiel

Sisters of the wind – Laura Powers

Persephone – Magicfolk

The Green Man – Martin Donnelly

Persephone – Anne Hill

Earth Joy Dance – Lisa Thiel

Spring Strathspey – von Gwydion Pendderwen

Es fängt was Neues an – Monika Wunram, Dies hier ist eine Liveversion von einer gemischten Gruppe, auf CD besser zu hören 😉

Persephone – Thorn C. Coyle , Persephone zum 3., schön rockig

 

 

 

Lied: Skirnirs Ritt

Diese Spaßballade erzählt die Geschichte von der Werbung des nordischen Gottes Frey um die Riesentochter Gerd. Dabei ging dessen Brautwerber Skirnir zwar sehr überzeugend, aber nicht unbedingt auf die feine Art, zur Sache.

 

Frey war frech und setzte sich auf Odins Thron. Ein toller Ausblick war das von dort, das ahnt’ er schon!

Was sah er? Eine schöne Maid! Frey verliebte sich: Zum Freien war Frey bereit!

Gerd, du Schöne! Gerd, du Holde! Gerd, Riesentochter, du!

Leben ohne dich, nein, das will ich nicht! Gerd, du lässt mir keine Ruh’!

Frey bat Skirnir: Reite, eile dich geschwind! Reite zu ihr, bring mir dieses schöne Kind!

Sie soll werden meine liebe Braut. Ich kann nur an sie denken, seit ich sie geschaut!

Skirnir ritt kalte Riesenreich so fern seinem Freund erfüllte er die Bitte gern.

Was half ihm? Frey treues Pferd! Und dazu gab Frey ihm sein Zauberschwert!

Gerd, du Schöne! Gerd, du Holde! Gerd, Riesentochter, du!

Leben ohne dich, nein, das will ich nicht! Gerd, du lässt mir keine Ruh’!

Doch am Tor wies ihn der Wächter barsch ab: “Nimm deine Botschaft nur mit in dein Grab!”

Skrinir ritt durch den Feuerring: “Ich meine Botschaft wohl an die Frau bring!”

Gerd , du Schöne, Gerd du Holde, Gerd, Riesentochter, du!

Leben ohne dich, nein, das kann er nicht, Gerd, du lässt ihm keine Ruh!

Gerds Bruder sah es und wütete gar sehr, wollt’ verteidigen der lieben Schwester her’!

Was geschah? In Skirnirs Hand das Schwert den wunden Punkt des Riesen fand.

“Frey, der Vane, schenkt dir seine ganze Lieb’. Sie war es, die mich heute hier zu dir trieb.”

Gerd lehnte ab: “Ob Dunkel, ob Licht, einen Gott, den nehme ich nicht!”

Skirnir bot ihr Iduns Äpfel dar, einen Ring von Gold, schön und kostbar.

Gerd lehnte ab: “Ob Dunkel, ob Licht, einen Gott, den nehme ich nicht!”

Gerd, du Schöne, Gerd du Holde, Gerd, Riesentochter, du!

Leben ohne dich, nein, das kann er nicht, Gerd, du lässt ihm keine Ruh!

Skirnir drohte ihr: “Gerd, dann stirbst du! Denn schwing ich das Schwert, so fällt dein Kopf im Nu!”

Gerd lehnte ab: “BIn ich erst tot, kommst bei Frey du in Erklärungsnot!”

Schließlich hub Skirnir zu zaubern an, verwünschte die Riesentochter mit Maus und Mann.

Gerd erschrak: “Ja ich sag! Frey zum Mann nehm ich am neunten Tag!”

Gerd , du Schöne, Gerd du Holde, Gerd, Riesentochter, du!

Leben ohne dich, nein, das kann er nicht, Gerd, du lässt ihm keine Ruh!

So geschah es: Zwischen Riesin und Van’ es doch noch zum Bund der heil’gen Ehe kam!

Das junge Paar erfüllt von Liebe war und glücklich noch für – lange Jahr!

 

skirnirs_ritt mit Noten

Skirnirs Ritt (vollständiger Text)