Rezept: Wintersonnenkuchen

Dieser Kuchen ist relativ einfach zu machen, hat eine fruchtige Note und liegt erstaunlicherweise auch nicht zu schwer im Magen.

Ihr braucht:

1 Wiener Boden (dreilagiger Biskuit, kauft ihn, wenn ihr könnt)

1 Pck. backfeste Puddingcreme Vanillegeschmack plus Milch und Zucker lt. Packungsaufschrift

300 ml Sahne plus 2 Pck Sahnesteif

2 Ds. Mandarinen

2 Pck Tortenguss klar plus Zucker

feiner Kristallzucker für die Sonnenstrahlen, evt. Zuckerperlen in Gold zur Dekoration

 

Zubereitung:

  • Zuerst legt ihr den untersten Boden in einen eng abschließenden Tortenring.
  • Dann bereitet ihr die Pud-wintersonnenkuchen-01dingcreme nach Packungsaufschrift zu und streicht die Creme auf den Boden. Das gibt nur eine dünne Schicht, reicht aber völlig aus.
  • Anschließend kommt der zweite Boden auf die Puddingcreme.
  • Nun gießt ihr die Mandarinen ab und fangt den Saft auf. Verteilt die Mandarinen auf dem zweiten Boden.
  • Aus dem Saft, zusätzlichem Wasser, Zucker und Tortengusspulver bereitet ihr einen klaren Tortenguss zu. Verteilt den Tortenguss zügig auf den Mandarinen, bis alle Früchte gut bedeckt sind.
  • Lasst den Tortenguss fest werden und legt dann den dritten Boden auf die Mandarinenschicht. wintersonnenkuchen-03
  • In der Zwischenzeit schlagt ihr die Sahne. Gebt Sahnesteif dazu, damit es wirklich fest wird. Am besten geht es mit gekühlter Sahne.
  • Wenn die einzelnen Schichten fest geworden sind, nehmt den Tortenring vorsichtig ab und streicht die Torte ringsum und obendrauf dünn mit der Sahne ein.
  • Gebt Zucker in eine Pfanne und lasst ihn auf kleiner Flamme unter Aufsicht schmelzen. Bestreicht ein Stück Alufolie mit Öl und gebt den flüssigen, leicht gebräunten Zucker in Streifen darauf zum Aushärten. Macht die Streifen an einem Ende etwas breiter und am anderen spitz, damit es wie Sonnenstrahlen aussieht. Das Öl sorgt dafür, dass ihr die Streifen nachher wintersonnenkuchen-02leicht ablösen könnt. Je nachdem, wie dick/breit eure Streifen werden, müsst ihr das wiederholen. Daher habe ich oben keine Mengenangabe gemacht.
  • Schneidet den Kuchen in Stücke (am besten von der Mitte aus, 16 Stücke sind machbar) und verteilt die Zuckerperlen auf dem Kuchen. Kurz vor dem Servieren (ich habe es zwei Stunden vorher gemacht) steckt ihr die Sonnenstrahlen leicht schräg in die Kuchenstücke.

Guten Appetit! wintersonnenkuchen-05

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Mittwinter-Soloritual 2016

Dieses Ritual hat den Schwerpunkt des Neuanfangs, der neuen Chance etwas richtig zu machen, die uns gegeben wird dadurch, dass es ein neues Jahr geben wird. Angesichts der vielen Krisenherde, Anschläge und Kriege um uns herum finde ich das ganz passend.

In der Kernarbeit wird eine Arbeit mit Kerzen erwähnt. Da meine Familie mein Ritual nicht mitfeiert, habe ich diesen Teil vorgezogen. Ihr könnt es natürlich problemlos in das Ritual mit einbauen.

Wir haben im Garten eine Spirale aus Tannenzweigen gelegt. In der Mitte steht eine Feuerschale mit der Kerze, die mein Feuer repräsentiert. Alternativ ist auch ein richtiges Feuer möglich. Alles eine Frage des Wetters. Im Haus etc. sind alle Lichter ausgeschaltet. Jeder von uns hat nun eine Kerze (im Glas wegen des Windes). Nacheinander gehen wir in die Spirale hinein, zünden unsere Kerze an dem Licht in der Mitte an und verlassen die Spirale wieder. Währenddessen singen wir ein Lied: “In dieser Nacht” textlich abgewandelt.

Mit diesen Kerzen wandern wir nun durch das Haus, suchen alle Kerzen, die dort verteilt sind und zünden sie an, so dass es nach und nach hell wird. Die Kerzen, die wir ursprünglich angezündet haben, verschenken wir während der Feiertage an Familienmitglieder und/oder Freunde.

Mittwinterritual 2016

Beginn

(3 Glockenschläge)

Lied:

Zeit für Ruhe, Zeit für Stille,…

Begründung

(Sonnendevotional von BR, 2014)

In dieser längsten Nacht des Jahres wird die Sonne wiedergeboren –

wie unwissenschaftlich das klingt.

Doch damit verbunden ist

die Hoffnung auf eine bessere Zukunft,

die Chance auf einen Neuanfang,

die Möglichkeit daran zu arbeiten,

dass Frieden und Freiheit,

Gesundheit und Gerechtigkeit,

Bildung und Wohlstand eines Tages Realität für alle werden.

Ohne das dreht sich dich Erde nur ein Stück weiter

und ein feuriger Ball steigt im Osten auf.

Reinigung

(nach Ceisiwr Serith und Ishtar vom Sternenkreis)

Möge ich rein sein, damit ich die Grenzen überschreiten kann.

Möge ich die Grenzen überschreiten, um dem Heiligen zu begegnen.

Möge ich dem Heiligen begegnen, um in allen Dingen gesegnet zu sein.

Durch die Kraft des Wasser und den Rauch des Feuers:

Dieser Schrein ist hehr und heilig.

Mutter Erde grüßen

Tief hast du dich in dich selbst zurückgezogen, Mutter Erde,

und doch hast du wie jede gute Mutter immer ein Auge auf deine Kinder:

Auch in der längsten Nacht des Jahres, wenn alles still und starr zu sein scheint,

können wir darauf bauen, dass du für uns da bist und uns hältst, so wie immer.

Mag auch Schnee dich mit einer Decke überziehen, mag unwirtliches Wetter uns in die Häuser treiben:

Ich weiß: Du bist da draußen, immer da, und sammelst frische Kräfte,

um nach der langen Dunkelheit neues Leben hervorzubringen.

Sei auch in diesem Ritual bei mir und halte mich in deiner Hand.

Amen!

Lied: Winter Solstice Chant von Anne Bearheart, Übersetzung von Ishtar vom Sternenkreis?

Tief, tief, tief in das Herz des Winters
Tief, tief, tief in den Schoß der Mutter
Tief, tief, tief, wo es nichts anderes gibt
als den reinen Klang meiner Seele.

Kosmos wieder erschaffen

Am Anfang war das große Nichts, das Urmeer voller Chaos, voller Potential: Alles war möglich! Und dann verbanden sich die Elemente zu Feuer und Eis, und aus Feuer und Eis entstand das Land, und über dem Land erhob sich der Himmel.

Und auf dem Land wuchs der Weltenbaum, mit den Wurzeln tief in der Erde, die bis an die Quellen im Erdinneren reichen, und den Ästen, die hoch um Himmel aufragen und so alle Reichen miteinander verbinden.

Hier stehe ich nun, in der Mitte von allem:

Mit dem Land unter meinen Füßen, dem Himmel über meinem Kopf und dem Meer, das mich umgibt!

Und hier in der Mitte fließt dreifach das Wasser: Das Wasser aus den Tiefen, das Wasser des Himmels und das Wasser in mir. (Opfergabe an das Wasser)

Und hier in der Mitte brennt eine dreifache Flamme: Das Feuer aus der Tiefe, das Feuer des Himmels und das Feuer in mir. (Opfergabe an das Feuer)

Und hier in der Mitte wächst der Weltenbaum, der in alle Reiche ragt: Mit den Wurzeln in der Tiefe, mit der Krone hoch im Himmel und dem Stamm hier in dieser Welt. (Opfergabe an den Baum)

Hüter der Tore/Die Tore öffnen

Cernunnos,

in dieser Nacht,

zu dieser Stunde, wenn das Dunkel kein Ende zu haben scheint,

rufe ich dich

und bitte dich um deine Hilfe,

wenn ich gleich die Tore zwischen den Welten öffne

und mich mit meinen Freunden und Verwandten am Feuer treffe.

(Waldweihrauch)

Hüter der Tore, ich rufe dich:

Nimm diese Kerze und verwandle sie:

Lass sie zum heiligen Feuer werden, Tor zum Himmel, Tor zu den Leuchtenden!

Nimm diese Muschel und verwandle es:

Lass es zum heiligen Brunnen werden, Tor zur Unterwelt, Tor zu den Vorfahren!

Nimm diesen Baum und verwandle ihn:

Lass ihn zum Weltenbaum werden, der Himmel und Erde verbindet,

Tor in Mittelerde, Tor zu den Naturgeistern!

Durch und mit deiner Kraft und Magie: Mögen die Tore sich öffnen!

Oben und unten, und ich dazwischen.

Um mich und in mir, und ich mittendrin.

Davor und danach, und ich jetzt.

Ich öffne meine Augen uns schaue mich um

und sehe das Heilige mitten unter uns

und sehe mich in der Mitte des Heiligen! (nach Ceisiwr Serith)

Die Kindred einladen

Ich rufe meine Vorfahren: Die die vor mir hier lebten, die, deren Blut durch meine Adern fließt, die die mein Vorbild sind und denen ich mich besonders verbunden fühle: Seid mir an meinem Feuer herzlich willkommen! Ich lade euch ein: Feiert gemeinsam mit mir, teilt euer Wissen mit mir und nehmt im Gegenzug meine Gaben an.

(Kekse opfern)

Ich rufe die Naturgeister, die die Seele dieses Landes sind, die Geister der Tiere und Pflanzen, die Geister der Elemente, die Geister des Hauses: Ihr wacht über die Erde und das Leben, das tief in ihr schlummert, bereit für einen neuen Frühling. Seid mir an meinem Feuer herzlich willkommen! Ich lade euch ein: Feiert gemeinsam mit mir, teilt euer Wissen mit mir und nehmt im Gegenzug meine Gaben an.

(Vogelfutter opfern)

Ich rufe die göttlichen Kräfte, die Ordnung in das Chaos bringen: Euch bitten wir um Rat. Ihr wirkt in uns und um uns. Seid mir an meinem Feuer herzlich willkommen! Ich lade euch ein: Feiert gemeinsam mit mir, teilt euer Wissen mit mir und nehmt im Gegenzug meine Gaben an.

(Met opfern)

Hauptopfer

Lied: (Original: Nimm, Oh Herr die Gaben, Mel: A.L. Webber)

Nehmt, Kindred, die Gaben die ich bringe, seht auf mich,so lade ich euch ein:

Was ich bete und was ich singe, soll allein für euch meine Opfergabe sein.

Omen

Ich habe euch meine Geschenke überbracht. Nun öffne ich mich für euch und eure Botschaft.

Matronen,

ihr sitzt da und webt den Faden meines Lebens hinein

in das große allumspannende Netz.

An diesem Punkt bitte ich euch:

Schenkt mir einen Blick durch eure Augen,

damit ich erkenne,

was die Kindred mir mitteilen wollen und

welche Folgen mein Handeln haben kann.

Omen ziehen (Runen: Ahnen, Naturgeister, Götter)

Segnung des Wassers

In meinen Händen halte ich einen Kelch. Ich fülle ihn mit Met. Ich bitte euch:

Segnet seinen Inhalt!

Macht ihn zum Wasser aus den Tiefen der Erde und zum Regen, der vom Himmel fällt.

Füllt ihn aus der Quelle der Weisheit, aus dem Horn der Fülle, aus dem Kessel der Inspiration

damit die, die davon trinken,

gesegnet sind mit euren Gaben!

(3x Awen)

Der Segen der Kindred ruhe auf mir und in mir! Siehe, das Wasser des Lebens!

Annahme und Bestätigung des Segens

Ich nehme euren Segen an.

Möge er mich erfüllen und überfließen,

so dass er auch die berührt, die mir begegnen.

Möge der Funke in mir zu einer Flamme werden,

die überspringt auf die, die meinen Weg kreuzen,

so dass ich zum segen werden kann für andere.

Kernarbeit

Matronen, Mütter der Menschheit,

Frauen, die den Kreislauf begannen,

Frauen, die die Wege pflegen:

Eine,

um den Faden zur Vergangenheit zu durchtrennen,

alte Lasten fortzunehmen,

abzuschließen mit dem, was war,

und den Funken des Lebens zu entfachen.

Eine,

um den Pfad zu ebnen,

Kraft zu spenden

die Hand zu halten,

und den Funken den Lebens zu hüten.

Eine,

um die Zukunft aufzuzeigen,

die Möglichkeiten und Gelegenheiten,

der Hoffnung Nahrung zu geben

und den Funken des Lebens zur Flamme werden zu lassen.

Helft der Sonne sich zu erheben: Entlockt irh den ersten Schrei!

Vertreibt die Dunkelheit mit ihrem neugeborenen Licht!

Bringt die Welt wieder ins Gleichgewicht, damit die lange Dunkelheit ein Ende hat!

Matronen, dreifache Mütter,

bringt die Sonne und die Sterne in dieser Nacht herbei!

Lasst sie in meinen Augen leuchten und meinen Weg erhellen!

Matronen, haltet eure Hände über uns,

wie ihr es bei der Sonne getan habt.

Unsere Liebe, unser Respekt begleiten euch,

so wie ihr allen Müttern Hilfe gewährt,

die eure Hilfe suchen.

(kursiv: Druid Moon Ritual Dumannios, A Crane Breviary in Übersetzung von BR)

Wir haben vorhin euer Licht ins Haus geholt und der Dunkelheit ein Ende bereitet.

Wir werden dieses Licht weitergeben an die, die uns am Herzen liegen, so dass es um die ganze Welt wandern kann.

Lied:  Flammenträger

des Lebens…

der Liebe …

der Hoffnung …

des Friedens …

Dankgebet und Verabschiedung

Liebe Vorfahren, Naturgeister und göttlichen Kräfte,

besonders ihr, Matronen:

Ich danke euch für eure Anwesenheit in meinem Ritual

und freue mich auf ein Wiedersehen!

Für jetzt aber verabschiede ich mich von euch:

Euer Segen geht mit mir, wie meine Liebe mit euch geht!

Schließen der Tore

Cernunnos, grüner Mann und Hüter der Tore: Ich danke dir für deine Hilfe

und bitte dich noch einmal um deine Unterstützung, wenn ich nun die Tore schließe:

Lass das heilige Feuer wirder zur Kerzenflamme werden.

Lass die heilige Quelle wieder zur Muschel werden.

Lass den Weltenbaum wieder zum einfachen Baum werden.

Lass alles sein, wie es vorher war, bis auf die Magie, die hier geschah!

Durch und mit deiner Kraft und Magie:

Mögen die Tore sich schließen!

Verabschiedung von Mutter Erde

Dunkel ist es, und kalt! Was einst grün und bunt leuchtete, erscheint nun leblos, wie tot.

Dich unter ihrem winterlichen Mantel liegt die Erde schlafend,

und ihr Herzschlag dringt ruhig und gleichmäßig an mein Ohr.

Sie tankt Kraft, bis die Tage länger werden und Licht und Wärme sie wieder erblühen lassen.

Lass mich dir zurückgeben, was ich nicht gebraucht habe, Mutter Erde.

Nimm es als Zeichen meiner Dankbarkeit und Liebe zu dir!

Beenden des Rituals

Lied: Wenn wir nun gehen, Schritt für Schritt….

Das Feuer ist verloschen, doch in mir brennt es weiter.

Die Quelle ist versiegt, doch in mir fließt sie ewig.

Der Weltenbaum schwankt, doch ich stehe stark und fest auf dieser Erde.

Dieses Ritual ist beendet!

(3 Glockenschläge)

Solo-Samhain-Ritual 2016

Hier ganz kurz der Entwurf für das diesjährige Samhain-Ritual:

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Die gallische Herdkultur steht im Vordergrund.

Der Kürzel CS steht für Ceisiwr Serith, dessen Gebete ich als Grundlage für meine deutschen Versionen genommen habe, z.T. angepasst, wo mir die 1:1-Übersetzung nicht passend erschien.

Nicht alle Texte sind komplett ausgeschrieben, da ich sie standardmäßig in meinen Ritualen verwende. Notfalls schaut einfach unter Mabon, Lughnasadh etc. nach.

Euch allen ein wunderbares Samhain oder auch Halloween!

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Aus der Halloween-Bäckerei: Frankenstein-Cookies mit Matcha, Schoko-Vanille-Spiralen und Keltenkringel, z.T. mit Schokorand

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Samhain-Kalender für Teenager

Vor einigen Jahren habe ich bereits den Samhain-Kalender für kleine Heiden erstellt. Diese Version hier ist nun eher für etwas ältere Kinder bzw. Teennager gedacht oder auch für Neueinsteiger.

Der Kalender besteht aus vier Teilen. Dabei können die Teile 1-3 auch über mehrere Tage gestreckt werden. Der vierte Teil ist ein abschließendes Ritual, das passend an Samhain gemacht werden kann, aber auch an einem anderen Tag.

Viel Vergnügen!

 

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Leckeres aus der Küche zu Lughnasadh

Burger-Buffet

Backt selber frische Burgerbrötchen. Hamburgerpatties, vegetarische Patties oder Minischnitzel etc. braten und warmhalten. Zusammen mit kleingeschnittenen Gurken, Tomaten und Salatblättern auf Platten servieren. Nach Belieben um weitere Beläge ergänzen. Majo und Ketchup dazustellen. Jetzt kann sich jeder nach Lust und Laune seinen eigenen Burger fertigmachen.

Guten Appetit!

 

Als Tipp: Bemalte Burgerbrötchen als Opfergabe, so kombiniert ihr Ritual und Festschmaus miteinander

 

Etwas mehr Arbeit, aber lecker:

Polentatürmchen und Tomatengulasch

Polentatürme (4-6 Portionen):

1 Knoblauchzehe

je 500 ml Milch und Brühe

Salz, Pfeffer, Muskatnuss

300 g Instant-Polenta (Maisgrieß)

1  Eigelb

1 Zucchini (ruhig etwas größer)

100 g geriebener Parmesan/Hartkäse

etw. Butterschmalz

Milch mit Brühe und Knofi aufkochen, Gewürze zugeben und Polenta nach Anweisung unterrühren, 1-2 Min. unter Rühren köcheln lassen, anschließen das Eigelb unterrühren.

Die Masse auf ein eingeöltes Blech (Backfolie drunter tut es auch) streichen, etwa 4-5 cm hoch. Kalt stellen.

Zucchini waschen, mit einem Sparschäler lange Streifen abziehen (die Schale erst grob entfernen).

Aus der Polentamasse Kreise ausstechen, mit den Zucchinistreifen umwickeln.

Eine Auflaufform einfetten, Polentatürmchen hineinsetzen.

Ofen vorheizen auf 210 °C Umluft.

Den geriebenen Parmesan auf der Türmchen verteilen, auf jedes einen Kleck Butter oder Butterschmalz setzen.

Die Türmchen ca. 30 Minuten im Ofen backen, evt. nach 20 Minuten runterschalten auf 180°C.

 

Reicht mit Salat als Beilage für 4 Esser, mit Gulasch auch für 6.

Die Reste der Zucchini für eine Zucchinicremesuppe verwenden! Oder kleingeschnitten etwas davon mit in das Tomatengulasch geben.

 

Tomatengulasch:

1 Ds. gehackte Tomaten

6 mittlere gehackte Zwiebeln

2 Knoblauchzehen

2-3 Zweige frischer Rosmarin, gehackt

5 Stiele frischer Oregano, gehackt

500 g – 750g Putengulasch (4-6 Esser)

Öl, Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Zucker

2 EL Mehl

300 g trockener Rotwein

1 EL Gemüsebrühe

 

Gulasch in heißem Öl rundherum anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen, wieder herausnehmen.

Zwiebeln und Knoblauch in dem Bratfett anbraten, Rosmarin kurz mitbraten, Fleisch dann wieder hinzugeben, mit Mehl bestäuben und kurz anschwitzen.

Wein und 350 ml Wasser einrühren, Tomaten, Oregano und Brühe dazugeben.

Alles aufkochen und anschließend zugedeckt ca. 1 Stunde schmoren. Zwischendurch umrühren und den Duft genießen.

Die Zeit kann man jetzt für die Polentatürmchen benutzen. Alternativ kann man auch Nudeln dazu servieren.

Gulasch mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und einer Prise Zucker abschmecken.

Zusammen mit den Polentatürmchen servieren.

 

Pizzakranz mit Tomatensalsa

Für die Füllung und den Kranz:

1 kleine Zwiebel, gehackt

1 Knoblauchzehe, gehackt

2-3 EL Öl

400 g gemischtes Hack

1-2 EL Tomatenmark

1 kleine Dose stückige Tomaten

2-3 EL Ajvar, mild

Salz, Pfeffer, Zucker

2 Stiele frischer Thymian, davon die Blättchen

1 Rolle frischer Pizzateig aus dem Kühlregal

75 g geraspelter Käse

 

Öl in der Pfanne erhitzen, Hack darin krümelig anbraten.

Zwiebel und Knoblauch zugeben, kurz mitbraten.

Tomatenmark zugeben und anschwitzen.

Tomaten und Ajvar einrühren, mit den Gewürzen abschmecken und aufkochen.

Ca. 20 Minuten köcheln lassen, anschließend die Thymianblättchen unterrühren.

Abkühlen lassen.

Den Teig entrollen und vom Papier lösen. Die Hackmasse darauf verteilen. Dabei rundum einen Rand frei lassen (1-2 cm)

Die Hackmasse mit Käse bestreuen, den Teig über die Längsseite aufrollen.

Backofen vorheizen auf 175 °C Umluft.

Die Rolle auf einem mit Backpapier oder Backfolie belegten Blech zu einem Kranz legen, die Enden ineinanderschieben. Den Kranz außen rigsherum gleichmäßig an 6-8 Stellen einschneiden.

Mit etwas Öl beträufeln und ca. 20-25 Minuten backen.

 

Tomatensalsa :

2 Tomaten, mittelgroß

1 kleine Dose stückige Tomaten

2-3 EL Ajvar

Salz, Pfeffer, Zucker

3 EL kleingehackte frische Kräuter (oder TK)

nach Belieben: 1/2 TL Sambal Oelek oder frische gehackte Chilischote

Tomaten waschen und würfeln, mit den Dosentomaten und dem Ajvar verrühren.

Mit Salz, Pfeffer und etw. Zucker abschmecken.

Kräuter unterrühren.

Wer es schärfer mag, gibt noch Sambal Oelek oder frische gehackte Chilischote dazu.

Schmeckt warm und kalt und eignet sich auch prima für’s Picknick.

 

Meine persönliche Variante des Kartoffel-Walnuss-Brots von Chefkoch:

Zutaten:

500 g Mehl (Type 405) oder zur Hälfte Dinkelmehl

1 Tüte Instant-Kartoffelpüree

2 Pck. Trockenhefe

15 g Salz

5 g gemahlener Koriander

1 Ei

200 g Walnüsse

200 g Haselnüsse

Die Nüsse grob hacken und in einer trockenen Pfanne etwas anrösten.

Das Mehl in eine Schüssel geben, Salz, Koriander und die Nüsse zugeben.

Das Kartoffelpüree nach Packungsangabe, aber ohne Butter und Salz zubereiten. Noch warm mit dem Ei, Koriander und Salz und der Trockenhefe zum Mehl geben und zu einem kompakten Teig kneten. Ist der Teig zu kompakt, gibt man noch etwas Wasser dazu. Wird er zu matschig, kann man noch Mehl ergänzen. Zum Schluss die Nüsse unterkneten.

Den Teig zugedeckt ca. 1 Std. gehen lassen. Dann den Teig teilen und zu 2-3 Stangenbroten formen. Den Ofen nicht vorheizen. Die Phase, die er braucht, um die richtige Temperatur zu erreichen, genügt, um den Teig nochmal gehen zu lassen. Das Blech mit den Broten in den kalten Ofen schieben und den Ofen auf 220 °C Umluft stellen, ca. 30 Min. knusprig braun backen.

Jeder Ofen ist anders! Eventuell müsst ihr nach der halben Zeit auf 200 Grad runterschalten. Das Brot kann man auch am Vortag backen. Verpackt hält es sich noch 2-3 Tage. Man kann es auch einfrieren.

Schmeckt göttlich mit Kräuterbutter! Bitte nicht auf den Koriander verzichten. Der gibt das gewisse Etwas.

Perún und Veles zum Letzten – als Puppentheater

Wer mag, kann mit seinen Kindern die Geschichte auch nachspielen. Ich habe ein paar Vorlagen für Figuren und Gegenstände gezeichnet, die in der

Perún

Geschichte eine Rolle spielen.

Farblich gestaltet habe ich Perún als den feurigen Sturm- und Donnergott mit schwarzem Bart und Umhang in Feuerfarben. Unter einem feurigen Gesicht konnte ich mir einfach nichts vorstellen.

 

Bei Veles hat die Beschreibung von Patollo mit Pate gestanden: Die totenähnliche Blässe und der Turban stammen von ihm. Die Verbindung zum Wasser wollte ich durch das Farbmuster auf der Schlangenhaut ausdrücken und auch, wenn Patollo eher als alter Mann beschrieben wird, fand ich die Symbiose von Mann und Schlange einfach zu passend.

Druckt euch die Bilder aus. Die Asche braucht ihr mehrfach (siehe Anleitung). Das Bauernhaus gibt es zweimal. Eins davon könnt ihr ignorieren. Ich habe die Sachen z.T. Rücken an Rücken geklebt, mit einem Stab dazwischVeles 1en. Veles, der ja deutlich größer ist, habe ich dahinter gehalten, so dass man ihn noch sehen konnte, dann weggezogen und das Haus/den Steinhaufen umgedreht auf die Ascheseite.

Wenn Veles sich in ein Tier verwandelt hat, reichte mir das Tier, und ich habe anschließend die Asche hochgehalten.

Für die Schlussequenz habe ich wieder das Seebild ohne Hund genommen und Perún mit Blitz.

Viel Spaß beim Basteln und Spielen!

Perún und Veles- Puppentheater

Tag der Erde 2016!

Heute ist wieder der Tag der Erde. In den USA als Earth Day schon recht bekannt, dümpelt die Idee in Deutschland noch ein bisschen vor sich hin. Dabei gibt es auch hier reichlich Bedarf und Gelegenheit, sich mal bewusst zu machen, dass es nur eine Erde gibt, die uns ernähren und am Leben halten kann. Grund genug, einmal danke zu sagen und sich seinen Platz in diesem Biokosmos zu verdienen, indem man ihr etwas zurückgibt. Umweltbewusstsein stärken, Müll einsammeln und wegräumen, Gartenarbeit/-pflege…. Wie gestaltet ihr den Tag der Erde mit euren Kindern oder für euch selbst?

Ich habe die Gelegenheit genutzt und mich am Earth-Along Day des Three Cranes Grove beteiligt: www.threecranes.orgTag der Erde 2016 02

Mit den Kindern habe ich erst die Mutter Erde Schatzsuche gemacht: Obwohl unser Haus den ganzen Winter von Marienkäfern überrannt war, mussten wir uns jetzt mit einer Feuerwanze begnügen. Und Nester sind zwar in der Nähe, aber durch das dichte Laub bzw. Nadelwerk nicht zu sehen gewesen. Ansonsten haben wir alles gefunden.

Bei der Gelegenheit haben wir auch entlang der Straße Müll eingesammelt. Man merkte, dass das letzte Mal noch nicht so lange her waTag der Erde 2016 01r: weniger Weinflaschen als sonst. Aber immer noch zu viele!

Später haben wir ein Müll-Sortierspiel gemacht, damit die Kinder auch wissen, was denn nun in welche Tonne muss, und den Film WALL-E geguckt. Ich liebe ihn!

Die Kindred – wer oder was ist das?

Der Begriff Kindred kommt aus dem Englischen. Wir, die deutschen ADF-Mitglieder, haben beim Übersetzen schließlich beschlossen, ihn beizubehalten. Es gab Übersetzungsversuche in ‘Stämme’ (wobei ich immer an Indianer denke) oder ‘Sippen’, aber nichts davon verbinde ich gleichermaßen mit dem dahinterstehenden Konzept wie eben ‘Kindred’.

Was also genau sind die Kindred?

Wir unterscheiden hierbei 3 Arten von Kindred: Die Ahnen oder Vorfahren, die Naturgeister und die Götter. Nicht immer ist die Zuordnung eindeutig. Es gibt viele Grenzgänger oder Wesen, die von einer zu einer anderen Kategorie gewechselt haben.

Cernunnos in Hirschform als Torhüter hat seinen Sitz im Nemeton unter dem Ahnenbaum
Cernunnos in Hirschform als Torhüter hat seinen Sitz im Nemeton unter dem Ahnenbaum

 

  1. DIE AHNEN

Fangen wir mit den Ahnen an. Da wären zunächst die Vorfahren des Blutes, mit denen wir tatsächlich durch unsere Blutlinien verwandt sind: Omas, Urgroßväter, … Sie sind es, deren DNA unser Aussehen und teilweise unsere Interessen und unser Wesen mitbestimmen. Zu ihnen habe ich persönlich den engsten Kontakt. Vor zwei Jahren ist mein letzter Opa gestorben, aber die Erinnerung an ihn ist in mir sehr lebendig und wird auch bewusst wachgehalten. Wir können Familienstammbäume anlegen und mehrere Generationen zurück recherchieren, manchmal mit faszinierenden Entdeckungen. In manchen Ritualen wird die eigene familiäre Linie rezitiert, z.B. mache ich das an Samhain. Die noch lebenden Familienmitglieder prägen eine Person nicht minder. Man lernt von ihnen, wie man sich verhalten soll, man übernimmt bestimmte Gewohnheiten, Ansichten und Bräuche. Auch adoptierte Familie ist in diesem Sinne Bluts-Familie.

Eine eng verwandte Art von Ahnen sind die Ahnen des Landes. Unsere Blutsverwandten gehören häufig zu ihnen, wenn wir nicht gerade ausgewandert oder umgezogen sind. Diese Ahnen sind diejenigen, die in früheren Zeiten dort gelebt haben, wo wir es heute tun. Sie haben die Landschaft mitgeprägt, ob es sich nun um eine landwirtschaftlich stark genutzte Gegend handelt, eine industriell geprägte oder vielleicht sogar noch eine weniger berührte Landschaft. Die Volksstämme, die hier vor 2000 Jahren gelebt haben, gehören ebenso dazu wie die Menschen des 19. Jahrhunderts.

Familie kann man sich nicht aussuchen, die hat man, sagt ein Sprichwort. Darum ist es praktisch, dass es da auch noch eine weitere Art von Ahnen gibt, nämlich die Ahnen des Herzens und des Geistes: Dies sind die Vorbilder, die wir uns bewusst wählen. Das können berühmte Leute sein -Mahatma Gandhi, Mutter Theresa- oder einfach jemand aus der Nachbarschaft, der sich immer für alle einsetzt, das können auch fiktive oder mythologische Personen sein, z.B. Siegfried aus der Nibelungensage oder Iron Man. Das können auch Personen sein, die in einem ganz spezifischen Bereich sehr engagiert sind oder waren, ein Sportler oder Wissenschaftler z.B..Wir streben danach, ihrem Beispiel zu folgen.

Was lernen wir von unseren Ahnen?

Wir lernen, wo wir her kommen. Wir erfahren, was und wo unsere Wurzeln sind. Wir lernen aus den Erfahrungen und Fehlern, die Generationen vor uns gemacht haben, und sei es nur, dass wir lernen, wie man es NICHT macht.

Wir kommen wir mit den Ahnen in Verbindung?

Nimmt man den Weltenbaum als Grundlage, dann würde man die Ahnen der Unterwelt, dem Reich der Wurzeln und Wasseradern zuordnen. Unser Körper besteht zu einem beträchtlichen Teil aus Wasser. Wer mag, nimmt dies als Begründung dafür, warum das Wasser bzw. der Heilige Brunnen oder die Heilige Quelle das Heiligtum sind, welches den Ahnen zugeordnet ist. In vielen indoeuropäischen Mythologien wird beschrieben, dass das Reich der Toten über den Wasserweg zu erreichen ist: Das Reich der Hel in der nordischen Mythologie muss über eine Brücke erreicht werden, der griechische Fährmann Charon bringt die Toten über den Styx in den Hades, die Iren und Gallier suchen ihre Toten auf den fernen Inseln im Westen … Das Wasser ist für uns das verbindende Element.

Natürlich macht es auch Sinn, den Kontakt zu den lebenden Ahnen zu stärken: Sich der eigenen Familie bewusst zu sein, mal häufiger mit den Eltern zu telefonieren, oder öfter mal mit der Oma einkaufen zu fahren.

Ahnenbaum im Nemeton, mit Fotos meiner Großeltern
Ahnenbaum im Nemeton, mit Fotos meiner Großeltern

2. DIE NATURGEISTER

Die Naturgeister zu beschreiben ist schon schwieriger, vielleicht, weil wir uns heute ihrer Anwesenheit weniger bewusst sind bzw. weniger bereit, die Möglichkeit ihrer Existenz anzuerkennen. Dabei ist es vielleicht eher einer Frage der Definition dessen, was hinter dem Konzept ‘Naturgeister’ steckt.

In früheren Zeiten war der Glaube an die Existenz von Naturgeistern allgegenwärtig und es ist noch gar nicht so lange her, dass manche Rituale zum Schutz oder Befrieden von Geisterwesen in vielen Haushalten gang und gebe waren. Manche wurden auf christliche Heilige übertragen, die als Schutzpatrone dienten, andere blieben ihrer märchenhaften Ausprägung treu. Vielfach würden wir das heute als reinen Aberglauben betrachten, mit Recht, denn häufig steckten hinter den überirdischen Phänomenen handfeste naturwissenschaftliche Erklärungen, die einfach noch nicht bekannt waren.

Die ‘modernen’ Naturgeister könnte man als bewusste oder beseelte Ebene der Natur betrachten: Die Vorstellung, dass manche Orte einfach eine ganz besondere Atmosphäre haben, ist uns auch heute nicht fremd.

Naturgeister können Geister der Elemente (entweder Feuer, Wasser, Erde und Luft oder aber auch die keltischen Elemente Land, Himmel und Meer) sein, die bestimmte Eigenschaften verkörpern, sie können Geister des Landes sein, in Bezug auf die Landschaft ebenso wie auf einen ganz bestimmten Ort, Tier, Pflanze, Mineral oder Gegenstand. In der nordischen Mythologie fasst man sie zusammen unter dem Begriff Landvaettir. Auch Krafttiere, mit denen Schamanen vielfach arbeiten, gehören in diese Kategorie.

Eine weitere Form sind die Geister, die dem Haushalt zugeordnet sind, z.B. Heinzelmännchen und Kobolde, Laren und Penaten. Auch die gallischen Cucullati, die vermutlichen Vorfahren der Gartenzwerge fallen wohl in diese Kategorie.

Eine weitere Gruppe von Naturgeistern hat eher menschliche oder göttliche Züge angenommen und es so über die Märchen bis in  unsere Zeit geschafft: Zwerge, Feen und Riesen bevölkern auch heute in lustigen bis zuckersüßen Varianten dank Disney und Co. die Bildschirme.

Wir Europäer sind heute so daran gewöhnt in einer domestizierten, kultivierten Umwelt zu leben, dass uns der Gedanke an eine wilde, ungezähmte Natur häufig schon fast abschreckt. Wir sind geschockt, wenn es wieder mal ein Hochwasser gibt, wenn der brave Fluss seine begradigten Ufer übertritt und bis in die Innenstädte vordringt. Wir sind überrascht, wenn in der Ortschaft plötzlich der Boden unter einem Haus nachgibt, weil das Gebiet vom Bergbau so untertunnelt wurde, dass der Halt fehlte. Wir sind irritiert, wennl der Fernseher einen miesen Empfang hat, weil draußen ein Gewitter tobt und die Satellitenverbindung stört. Hier offenbart sich die Natur in ihrer Wildheit, in ihrer ‘wahren Natur’ eben. Und so erklärt sich auch das oft zwiespältige Verhältnis zwischen den Menschen und den Naturgeistern. Die Naturgeister stehen den Menschen für gewöhnlich eher neutral gegenüber, sie sind uns nicht böse gesinnt, aber auch nicht unbedingt freundlich. Sie sind einfach da, als Hüter oder Verkörperungen der Natur. Wenn wir die Natur als das Wilde respektieren und achtsam mit ihr umgehen, dann erhalten wir dadurch auch etwas zurück. Ob das Pflanzenarten im Regenwald sind, deren Heilpotential wir nutzen können, weil wir es geschafft haben, dass nicht das ganze Gebiet abgeholzt wird, oder im eigenen Garten eine Ecke mit Brennesseln und Löwenzahn, über die sich Bienen und Schmetterlinge hermachen können, die dann im Gegenzug die Obstbäume bestäuben, ist dabei gleichermaßen wichtig.

Was lernen wir von den Naturgeistern?

Was lernen wir von der Natur, könnte die Frage auch heißen. Und vor allem, wie? Wir lernen von der Vielfältigkeit dessen, was die Natur zu bieten hat. Wir lernen das Heilpotential und den Nährwert von Pflanzen kennen. Wir lernen Tricks von Pflanzen und Tieren, mit denen sie sich schützen oder aus denen sie andere Vorteile ziehen (die Bionik lässt grüßen). Wir genießen die Schönheit dessen, was uns umgibt, was unsere Sinne reizt, ob durch Düfte, Geschmäcker, Geräusche, Aussehen oder taktile Stimuli. Wer abends in der Dämmerung im Frühling mal draußen im Garten auf dem taufeuchten Rasen gestanden hat und die Hyazinthen riechen konnte,  während die Vögel in der kühlen, klaren Abendluft ein Konzert geben, der weiß, was ich meine.

Wir lernen, wo wir sind, und wir lernen, damit umzugehen.

Wie kommen wir mit den Naturgeistern in Verbindung?

Mutter Erde am Fuße meines 'Weltenbaums'
Mutter Erde am Fuße meines ‘Weltenbaums’

Wenn wir nun wieder den Weltenbaum als Grundlage nehmen, dann verteilen sich die Naturgeister über den ganzen Stamm. Manche würde man eher in Richtung der Wurzeln ansiedeln, z.B. die nordischen Disen, andere hingegen, wie die irischen Sidhe, schon fast im Bereich der Äste. Die Naturgeister teilen diese Welt mit uns, sie wirken nur auf einer anderen Ebene. Der Weltenbaum, der ja in unserer Erde wurzelt, ist daher auch das Heiligtum, welches ihnen zugeordnet ist.

Praktisch gesehen erweist man ihnen Respekt, indem man die Natur respektiert. Das reicht von dem Bonbonpapier, das im Mülleimer landet statt auf dem Wanderweg und Gartenarbeit bis hin zu Engagement in Umweltschutzgruppen.

 

3. DIE GÖTTER

Hier schlägt jetzt die gesamte Bandbreite der Götterwelt zu: Jede der früheren indoeuropäischen Kulturen hatte ihre eigene Götterwelt, in einer Vielzahl von stammesabhängigen Ausprägungen und Variationen. Einige Mythen finden sich in mehreren Kulturen wieder, andere haben durch verschiedene Einflüsse ganz unterschiedliche Veränderungen erfahren und vieles ist im Laufe der Jahrhunderte/-tausende einfach verloren gegangen. Häufig sind uns nur noch Namen bekannt, aber es fehlt das Wissen, was und wer hinter dem Namen steckt. Manchmal ist nicht einmal bekannt, ob es sich um eine männliche oder weibliche Gottheit handelt. Grundsätzlich gibt es ein paar Typen Götter, die immer wieder auftauchen: Der oberste Himmelsgott, der ‘den Laden schmeißt’, Fruchtbarkeitsgötter, Donnergötter, Erntegötter, Götter des Feuers, Muttergottheiten, Kriegsgötter, Götter der Sonne, Orakelgötter, Heilgötter, Götter der Unterwelt, Schicksalsgötter …

Ob man nun ein hartgesottener Polytheist ist und jedes dieser göttlichen Wesen als ein Individuum betrachtet oder eher als verschiedene Aspekte eines einzigen göttlichen Wesens oder einer göttlichen Dualität, ist im persönlichen Ritualverhalten jedem selbst überlassen. In einer Gruppe muss man sich natürlich abstimmen, und dann gilt: In der Vielfalt liegt die Kraft.

Die Götter sind nicht allwissend, allkönnend und allgegenwärtig (die 3 christllichen Omnis 🙂 ). Damit erübrigt sich auch die Frage, warum es in der Welt so viel Schlimmes und Ungerechtes gibt (Theodizeefrage): Es liegt nicht in ihrer Macht, alles zu verhindern. Das ist nicht ihre Funktion. Die Götter sind in erster Linie kreativ: Sie haben aus dem Chaos der Ursuppe lebensfähigen Raum geschaffen, in dem sie eine Ordnung eingeführt haben – die Naturgesetze. Sie sind auch für den Erhalt dieser Ordnung zuständig, die dafür sorgt, dass wir hier Bedingungen vorfinden, die Leben ermöglichen und Fruchtbarkeit zulassen. Die Eisriesen der nordischen Mythologie und die Titanen der griechischen Sagen waren Vertreter des Chaos, die von den jeweiligen Göttern bekämpft und weitgehend gebannt wurden. Dieses Motiv von Ordnung und Chaos finden wir auch in dem slawischen Mythos von Perún und Veles wieder.

Dabei haben sie den Menschen aber einen freien Willen gegeben. Es ist uns also durchaus möglich, gegen den Rat der Götter uns für das Chaos zu entscheiden und uns dadurch selbst zu schaden oder anderen. Ob wir dies tun, weil wir individuell einen (kurzfristigen) Nutzen daraus ziehen oder nicht, ist unsere eigene Entscheidung. Wir sind also nicht an eine göttliche Weisung gebunden, sondern müssen für uns selbst entscheiden, was das Richtige ist. Wir können nur um Rat bitten/beten.

Hierbei kommen die unterschiedlichen Schwerpunkte der Götter dann wieder zum Tragen: Je nachdem, zu welchem Thema man um Unterstützung bittet, empfiehlt es sich, einen anderen Gott anzurufen. Viele von ihnen haben vielfältige Funktionen, sind Fruchtbarkeitsgötter UND Totengötter oder Kriegsgötter UND Orakelgötter etc. Vor allem bei den großen, sehr bekannten Göttern ist das oft der Fall. Manche sind hingegen sehr spezifisch auf bestimmte Funktionen festgelegt. Manche Götter wurden nur in einer bestimmten Region verehrt oder in verschiedenen Gebieten unter unterschiedlichen Namen, andere gelangten zu weitläufiger Berühmtheit und schafften sogar den Sprung in ein anderes Pantheon (z.B. die gallische Epona, die auch von den Römern verehrt wurde).

Nicht alles an einer Gottheit muss einem gefallen. Ich halte Odin z.B. für einen ziemlichen Mistkerl, weil der denjenigen, denen er seine Unterstützung gewährt, oft unerwartet in den Rücken fällt. Ja, er tut es, um Ragnarök, den Weltuntergang, zu verhindern bzw. um dafür starke Truppen zu sammeln, aber über den Weg traue ich ihm nicht.  Dafür gibt es vielleicht andere Gottheiten, mit denen man sich so eng verbindet, dass man sie als Patrone betrachtet.

Ohne die Götter wäre das Leben und sein Fortbestand jedoch nicht möglich.

Nicht alle Götter sind typische Himmelsgötter, die irgendwo hoch oben ihr Reich haben. Götter können auch chthonisch, d.h. der Unterwelt zugeordnet sein. Sie haben dann auch eine starke Verbindung zu den Ahnen und zum Wasser. Auch mit Höhlen werden sie in Verbindung gebracht.

Und nicht zuletzt gibt es auch die Vorstellung, dass in allem, was existiert, ein göttlicher Funke steckt, und das, wenn wir zusammenarbeiten, diese Funken sich zu etwas Größerem verbinden, das dann als Gott oder göttliche Kraft bezeichnet wird. (panentheistisch)

Was lernen wir von den Göttern?

Matronenschrein im Nemeton
Matronenschrein im Nemeton

 

Wir lernen, was wir sein können: welches Potential in uns steckt und wie wir es ausschöpfen können. Wir lernen, was möglich ist. Wir lernen aber auch den Wert der Ordnung der Naturgesetze und die Sicherheit, die sie uns bieten.

Wie kommen wir mit den Göttern in Verbindung?

Am Weltenbaum bevölkern die Götter traditionell die oberste Ebene: Ihr Reich ist der Himmel, bzw. die Äste, die in diesen hineinragen.

Das Heiligtum, welches den Göttern zugeordnet ist, ist das Feuer. Der ‘Funke des Lebens’ ist ein Ausdruck, der sich bis in die Neuzeit gerettet hat.  Das Feuer der Sonne, in genau dem richtigen Abstand zur Erde positioniert, das hier Leben möglich ist, der heiße lavahaltige Erdkern, gerade warm genug, das verwandelnde Feuer, dass aus rohem Fleisch eine genießbare Mahlzeit machte und Schutz vor wilden Tieren bot… Feuer hat seit der Urzeit für die Menschen eine wichtige Rolle gespielt.  Auch der ‘Funke der Inspiration’ oder der ‘Funke der Leidenschaft’, der Bereitschaft sich ganz und gar auf etwas einzulassen und etwas zu erschaffen spielen hier mit rein. Feuer und (Weih)rauch sind daher im Allgemeinen unser Zugang zu den Göttern. Eine Ausnahme sind dabei die schon erwähnten chthonischen Götter, die über das Wasser zugänglicher sind.

Wer sich praktischer mit einem bestimmten Gott befassen möchte, der kann dies tun, indem er sich aktiv mit dessen Schwerpunkten auseinandersetzt und mehr darüber lernt: Heilung, Gartenbau, künstlerische Aktivitäten, Kampfsport, Divination, Sterbebegleitung/Hospizarbeit, Schülerlotse/Flüchtlingsarbeit, …

 

 

Insgesamt kann man vielleicht sagen, dass die Kindred die Wesenheiten sind, die uns durch unser Leben begleiten und uns dabei unterstützen, indem sie uns die Möglichkeiten aufzeigen, die Entscheidung aber letztlich weitgehend uns selbst überlassen. Das heißt eben auch, dass sie uns nicht die ganze Zeit das Händchen halten und daran hindern zu fallen. Stattdessen ermutigen sie uns eigene Erfahrungen zu sammeln, wie ein Kind das irgendwann ohne Stützräder Fahrrad fahren lernt.

Wie immer gilt: Dies ist das, was ich für mich zurecht interpretiere. Ich kann keine Quellen angeben, weil das hier die Quintessenz dessen ist, was ich in den letzten Jahren gelesen oder mir auf anderen Wegen erarbeitet habe, bis zurück zum Religionsunterricht zu Schulzeiten. Für mich passt es so. Aber für vernünftige Diskussionen bin ich natürlich offen.