Ich verpflanze mich in die Erde. Meine Wurzeln bohren sich in den Grund. Durch den Boden hindurch, dunkel, reich, nahrhaft, suchen sie nach lebenspendendem Wasser. Ich tauche tief hinab, berühre das kühle Wasser dort unten, die Ursuppe von Materie und Chaos. Ich sauge diese Energie auf, durch meine Wurzeln, in meinen Körper. Sie erfüllt mich, meinen Körper, meinen Verstand, meine Seele, bis ich überfließe.
(Pause)
Ich strecke mich dem Himmel entgegen. Meine Äste werden länger und stärker. Meine Blätter entrollen sich und öffnen sich für das Licht von Sonne, Mond und Sternen. Aus fernen Himmeln scheint das Licht der Schöpfung auf mich herab. Ich ziehe diese Energie in mich hinein, durch meine Blätter und Zweige, in meinen Körper. Sie erfüllt mich, meinen Körper, meinen Verstand, meine Seele, bis ich überfließe.
(Pause)
Diese beiden Kräfte in mir mischen sich und verschmelzen. Sie werden mein, mischen sich mit meiner eigenen Energie. Ich bin erfüllt mit den schöpferischen und zerstörenden Kräften der Natur. Mögen diese Kräfte und die Kräfte des Geistes, der allen Dingen innewohnt, mir heute und in Zukunft von Nutzen sein.
(Pause)
Zum Himmel fließt die Schöpferkraft zurück, zur Erde fließt die Kraft des Chaos zurück. Ich kehre zurück in die normale Zeit und den normalen Raum, in das irdische Reich der Menschen, aber in mir bleibt der Segen der Kindred!
(aus: “Solitary Spring Equinox Ritual” by Amanda Lynne Orcutt, in Oak Leaves #37, Ü: B.R.)
Diese Mediation ist nicht von mir, sondern nur die Übersetzung. Vielen Dank an Amanda Lynne Orcutt für diese tolle Meditation! Und euch viel Vergnügen beim Meditieren!
Die 2 Kräfte-Meditation ist DIE Meditationsübung des ADF schlechthin. Das kühle Wasser aus der Tiefe und Licht und Wärme vom Himmel mischen sich in einem und schaffen ein Gleichgewicht. Es geht übrigens auch umgekehrt: die Wärme aus dem Erdinneren und das kühle, klare Sternenlicht von oben… Flexibilität ist alles. 😉
Von dieser Meditation gibt es auch eine spezielle Version im ‘Weg des Herdhüters’, dem praktischen, auf einen Hauskult ausgelegten Weg in Unserem eigenen Druidentum. Da viele auf diesem Weg allein praktizieren, gilt es hierbei auch, sein eigenes Feuer mit denen der anderen zu verbinden und sich bewusst zu machen, dass man nicht allein ist, sondern Teil einer Gemeinschaft.
Hier also die Herdhüter-Version für alle, die diesen Weg einmal ausprobieren wollen.
Diese Meditation habe ich ursprünglich für die Reihe Meet the gods – Triff die Götter geschrieben. Sie eignet sich aber für alle Altersgruppen. Es geht darum, zum Kern zu kommen, herauszufinden, was einem wichtig ist und was man verändern möchte oder loslassen kann.
Der visuelle Aspekt ist hierbei egal, aber da es für viele einfacher ist, wenn sie sich nicht selbst ‘coachen’ müssen, habe ich die Meditation eingesprochen. Viel Erfolg!
Wer in einer Buchhandlung ins Esoterikregal schaut oder mal in ein heidnischen Forum hineinschnuppert, der findet in erster Linie drei Gruppen in Deutschland:
Da wären die Asatru, die Verehrer der nordischen Götter. Wer ‘Vikings’ mag, oder sich gerne auf Mittelaltermärkten herumtreibt, der wird sich hier hingezogen fühlen. Das soll keine Beleidung sein, nicht falsch verstehen. Aber viele Leute fangen auf diese Art und Weise an. Hier gibt es mehrere kleine und größere Organisationen, vom Eldaring über den Verein für germanisches Heidentum bis hin zu Trüppchen, die auch eher in der rechten Ecke anzusiedeln sind. Das ist der große Ärger, mit dem die deutschen Heiden, und besonders die Asatru zu kämpfen haben: Dass ihr Glaube gerne von der rechten Szene vereinnahmt wird, ihre Rituale und Feiertage missbraucht. Und leider gibt es auch solche. Die gibt es ja irgendwie überall, wie Unkraut.
Nun sind die wenigsten Leute, die Heiden sind, rechts! Im Gegenteil: Wenn die christliche Szene sich so aktiv gegen Rassismus und für Toleranz aussprechen würde, wie das Heidentum, dann wäre die Welt ein deutlich besserer Ort. Ich habe bislang selbst noch keinen rechten Heiden getroffen. Aber dank der Nazis werden Asatru schnell von Ahnungslosen skeptisch beäugt. Auch tragen viele Leute gerne einen Thorshammer oder ein anderes entsprechendes Symbol als Modeschmuck oder Tattoo, ohne tatsächlich Heide zu sein. Ist ja auch okay, macht halt das Differenzieren schwerer.
Die zweite große Gruppe sind die Wicca. Auch hier gibt es verschiedene Ausprägungen. Entscheidend ist, dass der Wiccastil deutlich das Bild vom Heidentum in der Literatur und darüber hinaus geprägt hat. Die Dualität von Gott und Göttin, die 8 Jahreskreisfeste, die vier Himmelsrichtungen und das Kreisziehen stammen von dieser Richtung. Wicca ist formeller und mit alchemistischen Zügen.
Dann gibt es noch die Hexen. Hier tummelt sich alles, Kräuterfrauen, weise Frauen, Menschen mit einer Familientradition über mehrere Generationen und solche, die sich alles frisch angelesen haben, Engelsrufer und Kristallgucker, Tarotkartenleserinnen und Trommler. Entschuldigt, wenn ich euch alle hier in diesem Punkt versammle, aber hier ist die Diversität tatsächlich so unglaublich groß, weil praktisch jeder sein eigenes Ding macht, dass ich da nicht spezifischer werden kann. Ich habe mich selbst lange genug dazugezählt. Die Hexen haben manche Dinge von den Wicca übernommen (Kreis ziehen etc.), aber ihr eigenes Ding daraus gemacht. Und mein persönlicher Eindruck ist, dass es hierbei auch mehr um die Arbeit am eigenen Selbst geht als im Wicca.
Den Schamanismus findet man übergreifend in allen Bereichen und auch als separate Sparte.
Und dann halt die Druiden, in unserem Fall die ADF-Druiden…
Für uns gliedert sich der Kosmos in 3 Bereiche: die Oberwelt oder den/die Himmel, die mittlere Welt und die Unterwelt. Je nachdem, welchem Pantheon man anhängt, können sich diese Welten in mehrere Bereiche gliedern: Im nordischen Weltbild gibt es beispielsweise 9 Welten, bei den Griechen spaltet sich die Unterwelt in Elysium, Tartarus etc. auf und so weiter.
Die Kosmos-Sigille von Rev. Ian Corrigan repräsentiert die Oberwelt (durch das Sonnenrad oben), die mittlere Welt (durch das Gitternetz in der Mitte) und die Unterwelt (durch den spiralförmigen Strudel unten).
Diese Welten sind durch den Weltenbaum miteinander verbunden. Mircea Eliade hat dazu tolle Fachliteratur geschrieben, die das sehr gut erklärt. In der einfachen Version lautet das so: Die Götter haben das Chaos weitgehend gebändigt und dem Kosmos eine Ordnung gegeben. Dadurch ist der nun sehr gleichförmig geworden, sehr ordentlich. Dadurch wird aber auch die Orientierung schwerer. Es sieht ja alles gleich aus! Der Weltenbaum ist nun ein Orientierungspunkt. Wenn man ihn erreicht, weiß man wieder, wo man ist und wo man hinmuss. Eliade setzt übrigens das christliche Kreuz mit dem Weltenbaum in dieser Hinsicht gleich. Jedem sein eigener Orientierungspunkt.
Der Weltenbaum ist darum auch eines unserer Symbole für die Heilige Mitte. Die anderen sind die Quelle und das Feuer. Während der Weltenbaum den Zugang zu den Naturgeistern darstellt, die Seite an Seite mit uns leben (animistisches Weltbild, beseelte Natur), dient die Quelle mit ihrem Wasser als Zugang zur Unterwelt und den Ahnen und das Feuer als Zugang zur Oberwelt und den Göttern. Sehr vereinfacht, denn es gibt ja auch Götter der Unterwelt und umgekehrt Ahnen und Geister, die wir eher im Himmel ansiedeln würden. Da ist Flexibilität gefragt 😉
Aus diesen 3 Symbolen bilden wir den Kosmos nach und wiederholen im Ritual den Schöpfungsakt. Wir schaffen und formen buchstäblich unsere Welt.
Wen verehren wir dabei? Erwähnt habe ich sie schon, unsere Kindred. Dabei handelt es sich um drei Gruppen, nämlich die Ahnen, die Naturgeister und die Götter.
Über letztere habe ich schon an anderer Stelle mehr erzählt.
Die Ahnen setzen sich zusammen aus den leiblichen Ahnen (Ahnen des Blutes), denen des Landes (die, die vor Urzeiten hier gelebt haben), den Ahnen des Herzen (die, die einem persönlich nahestehen ohne verwandt zu sein) und den Ahnen des Geistes (den Helden und Vorbildern, denen man nacheifert). Außerdem gibt es noch die mythologischen Ahnen, das sind Heldenfiguren aus der Mythologie oder Literatur. Prinzessin Leia ist da ein gutes Beispiel.
Die Naturgeister setzen sich ebenfalls aus einer Vielzahl verschiedener Wesenheiten zusammen. Es gibt die Geister des Hauses, die sich um den reibungslosen Ablauf des Haushalts kümmern, Geister der Elemente, Geister der verschiedenen Pflanzen und Tiere, die für ihre jeweilige Art sorgen oder auch nur ein einzelnes Exemplar, Geister des Landes oder Ortes, die eine bestimmte Stelle bewohnen und beseelen, Geisterwesen wie Feen, Kobolde, Dryaden, Nixen, und und und… Sie leben parallel neben uns her. Manche von ihnen sind freundlichen gesinnt, manche eher feindlich. Du kennst das, wenn du dich an einem Ort nicht wohl fühlst und lieber schnell weitergehst? Viele sind eher neutral eingestellt.
Im Ritual ehren wir außerdem Mutter Erde. Das ist nichts ursprünglich druidisches, sondern modernes Heidentum: Wir wissen, woher wir kommen und wohin wir zurückkehren und wir danken der Erde dafür, dass sie uns so lange hält und (er)trägt. Für die alten Druiden mag das selbstverständlich gewesen sein, aber heutzutage wird es immer wichtiger, sich das ins Bewusstsein zu rufen.
Eine andere moderne Neuerung in unseren Ritualen ist der Hüter der Tore. Das ist eine Gottheit oder ein Geist mit liminalen Eigenschaften, also ein Wesen, das zwischen den Dingen unterwegs ist, an Übergängen und Grenzen. Viele von ihnen sind Psychopomps, Götter, die die Seelen ins Leben nach dem Tod geleiten. Der Hüter der Tore dient in unseren Ritualen als Mediator: Er bringt alle Parteien an einen Tisch.
Wann feiern wir? Auch bei uns gibt es die 8 Jahreskreisfeste, die sich im Neuheidentum verbreitet haben. Allerdings sind Abweichungen möglich. Je nach Pantheon können sich die Schwerpunkte verschieben oder weitere Feste dazukommen. Außerdem besteht die Option, die Druidenmonde zu feiern, ein Heilungsritual, das einmal monatlich von allen Interessierten für alle, die Bedarf angemeldet haben, abgehalten wird und Online-Rituale über Zoom, die von Leuten organisiert werden, die nicht haingebunden sind. Die Haine haben ihre eigenen Ritualtermine und es steht jedem frei, unabhängig davon so viele Rituale abzuhalten, wie man möchte, oder auch Devotionalien. Wie man es halt braucht. Der Weg des Herdhüters, einer der möglichen Wege der näheren Auseinandersetzung mit dem Druidentum, setzt darauf, dass man sich bewusst einen eigenen Hauskult mit gemeinsamen Ritualen und Bräuchen aufbaut, der in den Alltag integriert ist. Damit ist Druidentum nicht nur etwas für 8 Tage im Jahr oder sonntags vormittags in der Kirche, sondern soll Teil deines Lebens werden.
Auch bei uns gibt es mehrere Strömungen. Die größte in Deutschland ist der OBOD, der Order of the Bard, Ovates and Druids. Er kommt ursprünglich aus Großbritannien. 2 große Unterschiede zu ADF, Unserem eigenen Druidentum: OBOD betrachtet das Druidentum als eine Philosophie, nicht als eine Religion. Dementsprechend gibt es dort auch keine Priester. Und sie beschränken sich auf die klassischen keltischen Götter. Es gibt aber auch naturgemäß viele Schnittstellen, und so einige ADF-Mitglieder sind gleichzeitig Mitglied im OBOD.
Wie feiern wir? Darüber gibt es schon einiges hier zu lesen. Wichtig wäre an dieser Stelle vielleicht zu erwähnen, dass wir keinen Kreis ziehen und in unseren Ritualen ein Kommen und Gehen problemlos möglich ist. Wir reinigen zu Beginn den Ort und uns und überlassen das weitere Manangement dem Hüter der Tore. Wir schließen bewusst keine Götter und Geister aus. Es gibt jedoch die Option, am Anfang des Rituals eine Opfergabe an die zu machen, die das Ritual eher stören würden oder einfach nicht zum Anlass passen, verbunden mit der klaren Ansage: Wenn ihr nicht mitarbeiten wollt, dann lasst uns jetzt mal eben in Ruhe arbeiten.
Ich hoffe, ich konnte dir ein besseres Bild davon vermitteln, was Unser eigenes Druidentum (ADF) ausmacht.
Du bist neu im Druidentum, willst einfach mal reinschnuppern oder fühlst dich einfach noch nicht so sicher? Willkommen im Club! So haben wir alle mal angefangen. In diesem Artikel stelle ich dir ein Hilfsmittel aus meinen Anfangszeiten vor: Der komplette Ritualablauf auf einem DIN-A4 Blatt mit Textvorschlägen und Hinweisen, was zu tun ist. Damit kommst du sicher durch ein volständiges Ritual nach der ADF-Ritualgrundstruktur. Je sicherer du wirst, desto eher wirst du dann deine eigenen Worte und Formulierungen finden. Prima, ich mache das heute auch anders als damals. Wichtig ist, dass es sich für dich richtig anfühlt. Unten findest du den Ablauf noch mal als PDF. Ausdrucken, in eine Klarsichthülle stecken oder laminieren, und los geht’s!
Vorbereitung: Altar aufbauen, Kerze/Feuer anzünden, Schale mit Wasser füllen, Opfergaben bereitstellen, s.u.
Beginn: 3 Glockenschläge oder 3 Atemzüge oder Begrüßungslied
Reinigung: „Durch die Kraft des Wassers und den Rauch des Feuers: Dieser Schrein ist hehr und heilig.“ (3x Schrein besprenkeln, 1x sich selbst mit Wasser berühren, Weihrauch verwedeln)
Begründung: „Ich bin hier um dem (neuen) alten Weg zu folgen und die göttlichen Kräfte in mir und um mich zu ehren.“
Erde anrufen (Boden berühren): „Mutter Erde, du stehst am Anfang und am Ende unseres Seins. Segne und unterstütze mein Ritual, so wie du die ganze Welt in deiner Hand hältst.“
Torwächter anrufen: „ …………………………….., Hüter an der Grenze, ich bitte dich: Verbinde deine Kräfte mit den meinen und halte Wache, wenn ich die Tore öffne.“
Wiedererschaffung des Kosmos: „In der Tiefe fließt das Wasser der Weisheit. Heilige Quelle, fließe in mir!“ (Opfergabe an Wasser) „Ich entzünde das Feuer der Liebe und Kraft. Heiliges Feuer, brenne in mir!“Opfergabe an Feuer) „Von den Tiefen der Urquelle bis zum Stern des Nordens wächst der Weltenbaum. Heiliger Baum, wachse in mir!“ (Opfergabe an Baum ) alternativ: Lied
Tore öffnen
Kindred anrufen: „Götter, Ahnen und Geistervolk, Kräfte von Himmel, Land und Meer, bei Feuer, Quelle und heiligem Baum bringe ich euch Gaben her. Ehrt mich mit eurer Anwesenheit, wie ich euch ehre. Seid mir willkommen!“
(Gottheit des Anlasses anrufen: ggf. spezielle Götter): ………………………………………………………………. ……………………………………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………………………………….
Opfergabe: „Ahnen, Geister und Leuchtende, Mutter Erde, Wächter der Tore, alle, die zu diesem Fest eingeladen wurden, nehmt meine Gaben an.“ (Opfergabe bringen)
(Omen ziehen: Wurde das Opfer angenommen? Was wird mir mitgeteilt? Was wird von mir erwartet/benötigt?)
Heiligung und Segen: „Ich bitte euch nun, schöpft für mich aus der Quelle der Weisheit, schenkt mir den Trank der Inspiration und heiligt diese Gabe.“ (hochheben) „Ich öffne meine Herz für euren Segen, meinen Körper und meinen Geist. Siehe, das Wasser des Lebens!“
Kommunion (einen Schluck trinken, den Rest wieder zur Seite stellen): „Der Segen der Leuchtenden, Ahnen und Naturgeister fließt und leuchtet in mir. Ich will diesen Funken nähren, ihn zu einer Flamme machen, die überspringt auf alle anderen.“
Kernarbeit
Abschied: „Leuchtende, Naturgeister und Ahnen, ich danke euch für eure Anwesenheit. ………………………………, Wächter der Tore: Ich danke dir. Lass alles sein, wie’s vorher war, bis auf die Magie, die hier geschah. Mutter Erde, ich danke dir und übergebe dir, was ich nicht gebraucht habe. Auch,wenn diese Flamme nun erlischt, brennt sie in mir weiter. Auch, wenn dieses Wasser nun verrinnt, in mir sprudelt die Quelle. Tief reichen meine Wurzeln und hoch ragen meine Äste. Mein Ritual ist beendet. So sei es!“ (Flamme löschen, Wasser vergießen, Opfergaben platzieren bzw. Wein etc. ausschütten, sich selbst erden)
Seit Ewigkeiten
verlassen wir Menschen uns auf die größere Kraft und Schnelligkeit
anderer. Besonders ohne das Pferd wären wir nicht zu dem fähig,
wozu wir heute imstande sind. Und auch, wenn Pferde in unserer
Wirtschaft heute nicht mehr die Rolle spielen, die sie ursprünglich
hatten, so wissen wir sie doch immer noch zu schätzen. Darum bitten
wir heute Epona als Schutzherrin der Pferde um ihren Segen für
unsere Tiere.
Opfergabe für
Epona:
– z.B. vorab ein
Pferd aus Papier falten und bemalen, als Opfergabe ins Feuer werfen
(Anleitung für ein
Origami-Pferd / How to make an origami horse:
– Stallbesitzer
können einen kleinen Eponaschrein im Stall aufstellen oder eine
Girlande aus Immergrün und Rosen aufhängen
Epona-Anrufung:
Hufspuren im weichen Sand, mal Pferd, mal Reiterin, Epona
Hufspuren, denen wir folgen, mal Mutter, mal Kämpferin, Epona
Hufspuren in unserem Leben hast du hinterlassen, Epona
Große Teile Europas folgten einst deinem Ruf,
von den Inseln Britanniens bis in die fernsten Winkel des
römischen Reiches.
Und so wie damals folgen wir heute dir,
und ehren dich, Göttin der Pferde!
Kernarbeit:
Epona, göttliche
Stute,
Schutzherrin der
Pferde,
um deinen Segen
bitten wir:
Um Gesundheit,
um Kraft,
um Fruchtbarkeit.
Keine Lähmung soll
dieses Tier befallen,
keine Koliken,
keine Mauke, Hufrehe
oder andere Krankheit.
Lass es stark sein,
schnell wie der Wind
und geschmeidig in
der Bewegung.
Schenke ihm gesunde
Nachkommen,
die seine Linie
fortsetzen,
und stolze Besitzer,
die sich ihrer
Verantwortung bewusst sind.
Epona, göttliche
Stute,
unter deinen Schutz
stellen wir dieses Pferd.
Gesegnet mit dem
Wasser des Lebens, (Stirn besprenkeln)
gestärkt mit Äpfeln
aus deinem Füllhorn, (dem Pferd 1 Apfel anbieten zum fressen)
geschmückt mit
Rosenblättern, (eine Handvoll Rosenblätter über den Kopf oder
Rücken streuen)
dir zu Ehren.
IN ENGLISH:
Statement of Purpose:
Since ages we humans
have been relying on the strength and speed of others. Especially
without the horse we wouldn‘t be able to do what we can do today.
And even if horses aren‘t as important for our economy as they used
to be, they are still our valued companions.
So we call to Epona,
patroness of horses, today, and ask her for her blessings.
Inviting Epona:
Traces of hooves in the soft sand, sometimes horse, sometimes
rider, Epona
Traces of hooves that I follow, sometimes mother, sometimes
fighter, Epona
Traces of hooves in our lives you have left behind, Epona
Large parts of Europe once followed your call,
from the British Isles to the farthest regions of the Roman
Empire.
And like in old times we now follow
and honour your, patroness of the horses!
Offerings:
– fold a little
horse and paint it carefully, then offer it to the fire
– If you actually own a stable, barn etc. you could set up a shrine
for Epona there or make a garland from evergreens and roses (in
winter paper roses will do) for the door.
Core workings:
Epona, divine mare,
patroness of horses,
we ask for your
blessings:
For health,
for strength,
for fertility.
Let this animal not
be paralyzed,
No colics,
mallenders,
laminitis nor other illness shall affect it.
Let it be strong,
fast as he wind
and smooth in
motion.
Gift it with foals
in good health to continue the line
and owners who are
aware of their resonsibilities.
Epona, divine mare,
under your
protection we put this horse,
blessed with the
waters of life (sprinkle the head)
strenghtened with
apples from your cornucopia (present the horse an apple to eat)
decorated with
leaves of roses in your honour. (scatter a handful of petals over
the horse‘s back)
ANMERKUNG: Dieses Ritualelement lässt sich sicherlich auch auf modernere Verkehrsmittel übertragen. In dem Fall müsstest du den Text etwas abändern. Sei kreativ!