Lughnasadh/Freyfaxi 2019

Einführung: Lied ‚Kommt zum Hain‘

Wir befinden uns am Höhepunkt des Sommers. Das erste Getreide wurde geerntet, die Sonne steht hoch und heiß am Himmel und die Ferien haben begonnen. Viele sind verreist (so wie wir) und erholen sich von der Arbeit.

Dies ist eine Zeit, das Erreichte zu feiern und die Früchte der Arbeit zu genießen. Es ist auch eine Zeit, um den Wohlstand für die Gemeinschaft und sich selbst voranzutreiben und zu sichern.

Darum feiern wir heute Frey, den Gott des Ausgleichs, der Fruchtbarkeit und des Wohlstands.

Reinigung:

Wir reinigen die Stelle, wir reinigen den Ort,

Hier wollen wir halten, unseren Blot.

Wasser und Feuer, gehalten nach Osten, dem Bösen zu trotzen;

Wasser und Feuer, gehalten nach Süden, wider den Lügen;

Wasser und Feuer, gehalten nach Westen uns allen zum Besten;

Wasser und Feuer, gehalten nach Norden die Freiheit besorgen.

Wasser und Feuer, zum Himmel gehalten wo die Götter walten;

Wasser und Feuer, zum Boden gebracht, wo es als Egge die Furche uns schafft!

(Andreas G. Wilsdorf, von asentr.eu, Recherche 31.August 2017, abgewandelt für private Zwecke, eigentlich ‚Das Schwert‘ statt ‚Wasser und Feuer‘)

Mutter Erde:

Braun der Boden, Mutter Erde, krümelig in der Sommerhitze.

Blau der Himmel, Mutter Erde, wolkenlos und unendlich.

Grün die Wiesen, Mutter Erde, wogendes Gras in vollem Saft.

Ich bei dir, Mutter Erde, geborgen in deiner Hand,

wenn ich über das Land schreite,

wenn ich zwischen den Welten wandle,

als Teil deines allumspannenden Netzes. Amen!

Kosmos:

Am Anfang war das große Nichts, das Urmeer voller Chaos, voller Potential: Alles war möglich! Und dann verbanden sich die Elemente zu Feuer und Eis, und aus Feuer und Eis entstand das Land, und über dem Land erhob sich der Himmel.

Und auf dem Land wuchs der Weltenbaum, mit den Wurzeln tief in der Erde, die bis an die Quellen im Erdinneren reichen, und den Ästen, die hoch um Himmel aufragen und so alle Reiche miteinander verbinden.

Hier stehe ich nun, in der Mitte von allem:

Mit dem Land unter meinen Füßen, dem Himmel über meinem Kopf und dem Meer, das mich umgibt!

Und hier in der Mitte fließt dreifach das Wasser: Das Wasser der Weisheit und Inspiration, der nährende Regen, der vom Himmel fällt und das Wasser und Blut in mir. (Opfergabe an das Wasser)

Und hier in der Mitte brennt eine dreifache Flamme: Das Feuer der Schöpfung, tief im Erdinneren, das Feuer der Sonne, warm und lebenserhaltend, und das Feuer von Herdflamme und Lebenswillen in mir. (Opfergabe an das Feuer)

Und hier in der Mitte wächst der Weltenbaum, der in alle Reiche ragt: Mit den Wurzeln in der Tiefe, mit der Krone hoch im Himmel und dem Stamm hier in dieser Welt. (Opfergabe an den Baum)

Tore öffnen:

Ich betrete nun liminales Land,

nicht Wasser und nicht fester Grund,

veränderlich in Zeit und Raum.

Nehalennia, Seelenbegleiterin,

ich rufe dich!

Nehalennia, zwischen Land und Meer,

mit dem Himmel über mir;

Sei an meiner Seite,

sei mein Leuchtturm

und wache über meinen Weg,

wenn ich nun den Kindred begegne.

Nimm….

Kindred einladen:

Text nach Wahl/spontan

Hauptopfer/Ehrengast:

(Kekse in Hufeisenform, Schweinchen, …)

Frey-Yngvi,

Gott der Mitte,

Gott zwischen den Extremen,

Gott des Ausgleichs!

Frey-Yngvi,

Gott des persönlichen Glücks,

Gott des Wohlstands,

Gott der Fruchtbarkeit!

Frey-Yngvi,

Gott zu Schiff,

Gott zu Pferd,

Gott mit Eber!

Bruder von Freya

und Sohn von Njörd,

Hüter von Alfaheim, dem lichten Ort!

Ich lade dich ein:

Komm an mein Feuer und feiere mit mir dieses Ritual.

Erfülle diesen Ort mit deinem Licht und deiner gute Laune.

Schenk mir deinen Segen und erfülle auch mich mit deinem Licht und deinen Gaben.

Im Gegenzug überreiche ich dir dieses Geschenk:

Gaben, die das Glück und den Wohlstand symbolisieren!

Opfergebet: Lied ‚Sehet mich‘

Omen:

Ich habe euch eure Geschenke überbracht.

Ich habe eure Namen in der Erinnerung lebendig gehalten.

Nun schweige ich und warte auf das, was ihr mir mitteilen möchtet.

Durch meine Hand, durch diese Runen,

unter der Führung der Nornen:

Wie lautet eure Botschaft für mich?

Bitte um Segen/Segnung/Kommunion:

Ich habe gesät und ich habe geerntet.

Ich habe gegeben und mir wird gegeben.

Hand um Hand, Gabe um Gabe,

stärken wir unser Band.

Füllt diesen Kelch mit eurem Segen, Kindred,

verwandelt dieses Getränk in euer Geschenk für mich!

Awen – Awen – Awen

Der Segen der Kindred wirke in uns, durch uns und mit uns.

Siehe, das Wasser des Lebens!

Lied: ‚Der Segen der Kindred‘

Kernarbeit:

(benötigt: Samen und etwas Erde, gefüllt in einen kompostierbaren Beutel, der mit einem Glücksbringer bemalt ist, Stift zum Beschriften)

Kurze Meditation: Two Powers revisited

Wo stehe ich, inmitten der Welten?

Nicht schwer…

Ich stehe auf der saftgrünen Erde unter einer strahlenden Sonne.

Ich stehe zwischen Himmel und Land.

Das Wasser fällt auf mich herab.

Das Wasser steigt zu mir empor.

Das Wasser umspült das Land.

Das Feuer brennt an Himmels Höh’n.

Das Feuer brennt im Erdinneren.

Das Feuer brennt auf meinem Opferaltar.

Mein Blut entspringt dem Wasser.

Mein Leben entspringt dem Feuer.

Ich bin ein Kind von Erde und Sonne.

(Earrach von Pittsburgh)

(Visualisiere, in welcher Form Freys Segen zu dir kommen soll. Formuliere dazu ein paar persönliche Worte. Beschrifte einen Glücksbringer damit.)

Frey, dieses Symbol für Glück und Wohlstand steht für das, was ich mir von dir erbitte. Mit dieser Geste (ein paar Tropfen aus dem Kelch/Horn darauf sprenkeln) rufe ich deinen Segen in …. . Gleich werde ich es der Erde übergeben. Möge es in der Erde Wurzeln schlagen und reifen, möge es wachsen und gedeihen. Und möge ebenso dein Segen in mir Wurzeln schlagen und reifen.

(Beutel in der Erde vergraben, später die Stelle mit dem restlichen Wasser aus der Quelle gießen)

Danken:

Ich danke euch allen, dass ihr hier heute mit mir gemeinsam gefeiert habt.

Danke den Kindred: Frey, allen göttlichen Kräften, Naturgeistern und Vorfahren!

Nehmt euch aus dieser Mitte, was ihr mögt. Bleibt, wenn ihr wollt und geht, wenn ihr müsst.

Meine Liebe wird euch begleiten, so wie euer Segen mich begleitet, bis wir uns wiedersehen.

Danke auch Nehalennia, die gemeinsam mit mir die Tore geöffnet hat.

Schließen der Tore:

Bitte unterstütze mich nun noch einmal, wenn ich die Tore schließe.

Verabschiedung Mutter Erde:

Braun, blau und grün deine Farben im Sommer und bunt bedecken dich die Blumen,

bevor ihre Farbenpracht Platz macht für den Herbst und seine roten, gelben und braunen Töne.

Ich stehe hier fest auf dir, geborgen in deiner Hand,

geborgen in diesem Ritual wie zu aller Zeit:

Nimm, was ich nicht gebraucht habe, Mutter Erde,

als Zeichen meiner Liebe und Dankbarkeit.

Lass es zurückkehren in den ewigen Kreislauf von Leben und Tod, Geben und Nehmen. Amen!

Beendigung/Abschlussgebet:

Wir haben hier gemeinsam das Fest von Freyfaxi gefeiert. Ich habe Frey geehrt und meinen Bund mit den Kindred bestätigt und gefestigt.

Nun gehen wir auseinander:

Das heilige Feuer ist verloschen, doch in mir brennt es weiter.

Die heilige Quelle ist versiegt, doch in mir fließt sie ewig.

Der Weltenbaum mag schwanken, doch ich stehe stark und fest auf dieser Erde.

Dieses Ritual ist beendet.

Lied: „Wenn wir nun gehen…“

Video: Beltane Ritual der Solitary SIG von ADF

Dieses Video haben einige Mitglieder der Interessengemeinschaft (SIG) der Nicht-Haingebundenen ADF-Mitglieder dieses Jahr für Beltane erstellt. Ich hatte die Ehre und das Vergnügen, mich daran beteiligen zu dürfen. Ganz schön aufregend, da ich Zuschauer eigentlich nicht gewohnt bin, zumindest keine menschlichen. Das Ritual ist auf Englisch, da ich vermutlich die einzige Beteiligte war, für die das nicht die Muttersprache war. Viel Spaß beim Gucken!

Ostara-Frühlingstagundnachtgleiche 2019

Dieses Ostara setze ich für mich den Schwerpunkt des Gleichgewichts und der Tugenden, als Alternative zu den typischeren Themen. In diesem Ritual ehre ich Vagdavercustis, die germanisch-cugernische Göttin der kriegerischen Tüchtigkeit.

Ruf zu Nehalennia als Hüterin der Tore (CooR)

Ich betrete nun liminales Land,

nicht Wasser und nicht fester Grund,

veränderlich in Zeit und Raum.

Nehalennia, Seelenbegleiterin,

ich rufe dich!

Nehalennia zwischen Land und Meer,

mit dem Himmel über mir;

Sei an meiner Seite,

sei mein Leuchtturm

und wache über meinen Weg,

wenn ich nun den Kindred begegne.

Midwinter/Winter solstice 2018: Main prayer and core workings in English

Main sacrifice to the deity of the occasion

Sulis,

bright and shining sun,

hear my prayer when I call to you:

My thoughts are focused on your safe return

and I am craving for the feeling of your rays caressing my face.

Half a year ago, at midsummer, I was bathing in your light,

you being on top of your power.

Since then you have lost your strength,

and since the equinox you spread your light mainly at other places.

But now the day of your return has come:

Your radiance and your warmth have been missed sorely.

It almost seems as if the is no end to darkness,

as if the silence would absorb all sounds.

Sulis, I call out to you:

Come back to us!

Take up the journey

and please us with your sight!

(make an offering to Sulis)

 

You’ll need: a sun candle for the middle, tealights arranged in 6-9 rays around the sun candle (depending on your plans, see below): I always use three tealights per ray

Core workings

Lighten your sun candle from the sacred fire.

In this longest night of the year the sun will be reborn –

this sounds so unlike science.

But with it comes

the hope for a better future,

the chance for a new beginning,

the possibility to work on the option

that peace and freedom,

health and justice,

education and prosperity become realitiy for everybody someday.

Without this the earth is turning just a bit more

and a fiery ball is rising in the east.

A sunbeam for hope,

for a better future. (lighten the candles from sunbeam 1 from the middle to the end)

A sunbeam for peace,

so that a future is possible. (lighten the candles from sunbeam 2 from the middle to the end)

A sunbeam for love,

for others and for oneself. (lighten the candles from sunbeam 3 from the middle to the end)

A sunbeam for life,

and letting live (lighten the candles from sunbeam 4 from the middle to the end)

A sunbeam for confidence,

after the longest night, the deepest valley. (lighten the candles from sunbeam 5 from the middle to the end)

(You can add three more sunbeams here, for personal things.)

The first sunbeam at the sky,

a new beginning. (lighten the candles from last sunbeam  from the middle to the end)

(If you are not alone, people can hum during the candle lighting, or you can do it as som form of litany, so they say the second part of each verse.

Let the light and the words sink in for a moment before you move to the next step.)

Mittwinter-Soloritual 2018

Eröffnung

LIED: (Original „In dieser Nacht”, Text leicht variiert)

In dieser Nacht, der längsten, die das Jahr uns bringt,

in dieser Nacht wird uns das Leben neu geschenkt!

Blüht der Funke neuen Lebens mitten in der Dunkelheit:

Sonnenkind, in dieser Nacht!

 

Die dunkelste, die längste Nacht des Jahres ist gekommen,

und ich warte,

warte auf einen Lichtschimmer am Horizont,

warte auf die Rückkehr der Sonne,

auf die Verheißung von Wärme und Licht.

In dieser Nacht,

erneuertes Leben.

Reinigung

Die rechte Hand ins Wasser tauchen und die Stirn berühren:

Möge ich rein sein, damit ich die Grenzen überschreiten kann.

Die rechte Hand ins Wasser tauchen und die Lippen berühren:

Möge ich die Grenzen überschreiten, um dem Heiligen zu begegnen.

Die rechte Hand ins Wasser tauchen und das Herz berühren:

Möge ich dem Heiligen begegnen, um in allen Dingen gesegnet zu sein.

(William E. Ashton/SDF-Liturgie März 2014, Ü: B.R.)

Mutter Erde

Tief hast du dich in dich selbst zurückgezogen, Mutter Erde,

und doch hast du wie jede gute Mutter immer ein Auge auf deine Kinder:

Auch in der längsten Nacht des Jahres, wenn alles still und starr zu sein scheint,

können wir darauf bauen, dass du für uns da bist und uns hältst, so wie immer.

Mag auch Schnee dich mit einer Decke überziehen,

mag unwirtliches Wetter uns in die Häuser treiben:

Wir wissen: Du bist da draußen, immer da, und sammelst frische Kräfte,

um nach der langen Dunkelheit neues Leben hervorzubringen.

Sei auch in diesem Ritual bei uns und halte uns in deiner Hand.

Amen!

Den Kosmos wiedererschaffen

Wer sind wir?
Woher kommen wir?
Wie lautet die Geschichte unseres Volkes?“

Nicht schwer…..

Eine große neblige Wolke sammelte sich im Raum

Wirbelnd und drehen; drehend und wirbelnd, zog sie sich immer mehr in sich zusammen.

In ihrer Mitte begann es zu leuchten und die die umgebende Wolke wurde nach außen gedrängt, so dass sich das Wasser hier unten sammelte.


Und so kam es, dass der Stoff der Schöpfung auseinandergezogen wurde
um oben das Feuer zu formen

und unten das Wasser.

Das Sonnenfeuer wärmte den Kessel der Schöpfung
und Schlug mit Blitzen auf das Wasser ein und zeugte darin das Leben.

Und das Leben zeugte die Lebewesen
und die Lebewesen zeugten die Ahnen

Und die Ahnen zeugten uns;

Die Lebenden.

Aufrechte wie du, großer Baum, tragen wir in uns das Zeichen der Schöpfung.
Damals, heute und für immerdar.

Verwurzelt in den Urwassern der unteren Welt, die mittlere Welt der Formen überbrückend und das Feuer hoch im Oben umarmend.

(Earrach of Pittsburgh, Ü: Elen Lassair)

Oben und unten…

Ich öffne meine Augen…

Die Tore öffnen

Cernunnos,

du, der zwischen den Dingen sitzt,

du, der trennt, was getrennt werden soll,

du, der verbindet, was zusammengehört,

Herr der wilden ungezähmten Natur,

ich grüße dich heute, an diesem stürmischen Tag der Wintersonnenwende:

Hier stehe ich, im Zentrum aller Dinge und bitte dich:

Vereine deine Magie mit der meinen, wenn ich nun die Tore öffne!

Schütze mich, wenn ich auf fremden Pfaden wandle

und sei als Vermittler an meiner Seite, wenn ich mich mit den Kindred treffe!

Diese Gabe, Cernunnos, ist für dich:

(Opfergabe bringen)

Nimm diese/n (Symbol für die Quelle) und lass sie zur Quelle werden,

zum Tor, das uns mit den Vorfahren verbindet. (Lied: Cernunnos, öffne die Tore)

Nimm diese Flamme und lass sie zum heiligen Feuer werden,

zum Tor, das uns mit den Göttern verbindet. (Lied: Cernunnos, öffne die Tore)

Und nimm diesen Baum und lass ihn zum Weltenbaum werden,

zum Tor, das uns mit den Naturgeistern verbindet. (Lied: Cernunnos, öffne die Tore)

Durch deine und mit deiner Kraft und Magie: Mögen die Tore sich öffnen!

(B.R.)

Die Kindred einladen

Hallo, meine Vorfahren!

Ich denke an die, von denen ich abstamme, deren Gene ich teile.

Ich denke an die, die mir ein Vorbild geworden sind und denen ich nacheifere.

Ich denke an die, die meinem Herzen nahestehen.

Ich denke an die, die im Lauf der Jahrhunderte dieses Land, auf dem ich stehe, bevölkert haben.

So lange ich mich an euch erinnere, werdet ihr nicht vergessen sein.

Schön, dass ihr da seid. Ich möchte euch einladen:

Kommt zu mir an mein Feuer und feiert gemeinsam mit mir!

Teilt euer Wissen mit mir und nehmt dafür meine Geschenke an. (Gabe für die Ahnen)

Hallo Geistervolk!

Ich höre euch im Rascheln der Blätter, im Summen der Bienen, im Gezwitscher der Vögel.

Ich sehe euch in den Steinen am Rand, im Schatten der Bäume, in den Farben der Blumen.

Ich spüre euch im sanften Windhauch auf meiner Haut, in den kühlen Regentropfen in meinen Haaren, im weichen Gras unter meinen Füßen.

Ich sehe euer Werk, doch euch selbst sehe ich nicht.

Dennoch seid ihr hier an meiner Seite, und ich möchte euch einladen:

Kommt zu mir an mein Feuer und feiert gemeinsam mit mir!

Teilt euer Wissen mit mir und nehmt dafür meine Geschenke an. (Gabe für die Geister)

Hallo Götter und Göttinnen!

Ich sehe euch in dem Rhythmus der Jahreszeiten, im wiederkehrenden Auf- und Untergang der Sonne, in den Gesetzen, die ihr dem Kosmos gegeben habt, wodurch das Leben erst möglich wurde.

Ich höre von euch in den Bruchstücken der Mythen, die von euch geblieben sind, die euer Wirken wiedergeben.

Ich spüre euch in der Wärme eures Feuers, das alles ewiglich verwandelt, im Licht, das mir die Augen öffnet.

Ich grüße euch, Leuchtende, und ich möchte euch einladen:

Kommt zu mir an mein Feuer und feiert gemeinsam mit mir!

Teilt euer Wissen mit mir und nehmt dafür meine Geschenke an. (Gabe für die Götter)

(B.R.)

Hauptopfer

Sulis,

hell leuchtende Sonne,

hör mein Gebet, wenn ich dich rufe:

Deiner sicheren Rückkehr gelten meine Gedanken

und voll Sehnsucht erwarte ich das Gefühl, wenn deine Strahlen mein Gesicht streicheln.

Vor einem halben Jahr, an Mittsommer, habe ich in deinem Licht gebadet,

als du auf der Höhe deiner Kraft warst.

Seitdem hast du an Kraft verloren,

und seit der Tagundnachtgleiche dein Licht vor allem an anderen Orten verbreitet.

Doch nun ist der Tag deiner Rückkehr gekommen:

Dein Glanz und deine Wärme werden hier schmerzlich vermisst,

Fast scheint es, als würde die Dunkelheit kein Ende nehmen,

die Stille jedes Geräusch verschlucken.

Sulis, ich rufe dich:

Kehre zu uns zurück!

Mach dich auf den Weg

und erfreue uns mit deinem Anblick!

Opfergebet

LIED: Nehmt, Kindred, die Gaben, die ich bringe… (Original: Andrew Lloyd Webber)

Omen

Ich habe euch meine Geschenke überbracht und die Erinnerung an euch wachgehalten.

Nun schweige ich und öffne meinen Geist für euch und eure Botschaft.

Kindred, was habt ihr mir zu sagen?

Bitte um Segen

Ich bitte euch nun, Kindred: Seht auf diesen Kelch vor mir.

Ich fülle ihn mit Met.

Euch bitte ich: Füllt ihn aus dem Kessel der Inspiration, aus der Quelle der Weisheit, aus dem Horn der Fülle!

Füllt ihn mit den neu erwachten Kräften der Sonne, noch ganz klein, die uns Hoffnung schenken und eine neue Chance geben unsere Zukunft zu gestalten.

Füllt ihn mit euren Gaben, damit die, die davon trinken, gesegnet sind mit Gesundheit, Weisheit und Wohlstand.

Heiligung

(Kelch auf Kopfhöhe) Der Segen der Götter! Awen!

(Kelch auf Bauchhöhe) Der Segen der Naturgeister! Awen!

(Kelch zum Boden senken) Der Segen der Ahnen! Awen!

(Kelch über Kopfhöhe) Der Segen der Kindred wirke in mir und durch mich und um mich!

Siehe, das Wasser des Lebens!

Annahme des Segens

Ich nehme euren Segen an.

Möge er mich erfüllen und überfließen, so dass er auch die berührt, die mir begegnen.

Möge der Funke in mir zu einer Flamme werden, die überspringt auf die, die meinen Weg kreuzen.

Kernarbeit

Vom heiligen Feuer aus wird die Sonnenkerze angezündet.

In dieser längsten Nacht des Jahres wird die Sonne wiedergeboren –

wie unwissenschaftlich das klingt.

Doch damit verbunden ist

die Hoffnung auf eine bessere Zukunft,

die Chance auf einen Neuanfang,

die Möglichkeit daran zu arbeiten,

dass Frieden und Freiheit,

Gesundheit und Gerechtigkeit,

Bildung und Wohlstand eines Tages Realität für alle werden.

Ohne das dreht sich die Erde nur ein Stück weiter

und ein feuriger Ball steigt im Osten auf.

Ein Sonnenstrahl für Hoffnung,

auf eine bessere Zukunft. (1. Sonnenstrahl von der Mitte her anzünden)

Ein Sonnenstrahl für Frieden,

damit eine Zukunft möglich ist. (2. Sonnenstrahl von der Mitte her anzünden)

Ein Sonnenstrahl für Liebe,

füreinander und für sich selbst. (3. Sonnenstrahl von der Mitte her anzünden)

Ein Sonnenstrahl für Leben –

und leben lassen. (4. Sonnenstrahl von der Mitte her anzünden)

Ein Sonnenstrahl für Zuversicht,

nach der längsten Nacht, dem tiefsten Tal. (5. Sonnenstrahl von der Mitte her anzünden)

Der erste Sonnenstrahl – ein Neuanfang. (6. Sonnenstrahl von der Mitte her anzünden)

Verabschiedung

Liebe Vorfahren, Naturgeister und göttlichen Kräfte,

besonders du, Sulis:

Ich danke euch für eure Anwesenheit in meinem Ritual

und freue mich auf ein Wiedersehen!

Für jetzt aber verabschiede ich mich von euch:

Euer Segen geht mit mir, wie meine Liebe mit euch geht!

Bleibt, so lange ihr wollt und geht, wenn euch nichts mehr hält!

Tore schließen

Cernunnos,

du hast mein Tun begleitet, als ich die Tore geöffnet und mich mit den Kindred getroffen habe.

Zwischen den Welten wanderst du und begleitest mich auf meinem Weg.

Ich danke dir und bitte dich ein letztes Mal um deine Unterstützung, wenn ich die Tore nun schließe:

Lass das heilige Feuer wieder zur Flamme werden!

Lass die heilige Quelle wieder zur Wasserschale werden!

Lass den Weltenbaum wieder zum einfachen Baum werden!

Lass alles sein, wie es vorher war, bis auf die Magie, die hier geschah!

Durch deine und mit deiner Magie: Mögen die Tore sich schließen!

Mutter Erde verabschieden

Tief im Herzen des Winters, inmitten von Kälte und Dunkelheit,

feiern wir, dass das Licht die Dunkelheit besiegen wird,

dass der Zyklus von Neuem beginnt.

Von dir zu uns, Erdmutter:

Auch wenn du tief in dir ruhst, so sind wir doch durch dich miteinander verbunden

und auch mit dir verbunden.

Von uns zu dir, Erdmutter:

Nimm, was wir nicht gebraucht haben, unsere Liebe und unsere Dankbarkeit.

Ritual beenden

Mein Ritual nähert sich dem Ende:

Ich habe meinen Bund mit den Kindred bestätigt und gefestigt.

Ich habe die Rückkehr des Lichts gefeiert.

Nun sind die Tore geschlossen:

Das heilige Feuer ist erloschen, doch in mir brennt es weiter.

Die heilige Quelle ist versiegt, doch in mir fließt sie ewig.

Der Weltenbaum mag schwanken, doch ich stehe stark und fest auf dieser Erde.

Mein Ritual ist beendet.

Amen!

anschließend: Kerzensuche, Abendessen, Bescherung/Lieder singen…. bei gutem Wetter: Lagerfeuer im Hof mit Stockbrot

Gottheit der Woche 48: Die Matronen

Einen Apfel bringe ich euch – für Gesundheit

Getreide bringe ich euch – für Fruchtbarkeit und Wohlstand

Eine Nuss bringe ich euch – für Weisheit

Matronae Nersihennae,

Mütter der Niers,

Mütter meines Stammes,

meine Gaben für eure Gaben!

Hüterinnen meines Volkes,

Wächterinnen meines Herdfeuers,

Lenkerinnen, weise Ratgeberinnen,

lasst eure Stimmen erklingen!

Aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft

lasst eure Botschaften hören!

 

In English:

For the Matronae

An apple I bring to you – for health
corn I bring to you – for fruitfulness and prosperity
a nut I bring to you – for wisdom

Matronae Nersihennae*,
mothers of the river Niers,
mothers of my tribe,
my gifts for your gifts!

Keepers of my folk,
guardians of my hearth fire,
guides, wise counselors,
let your voices sound in our minds!

From the past, from today and from tomorrow
let your messages be heard!

*I was very happy when I found evidence that the river behind my garden did (and does) have her own set of Matronae.

Samhain Ritual 2018: Kernarbeit

Gebet:

Die Nächte werden länger,

die Tage feucht und kühl,

und dünne Nebelschleier schweben nicht nur über den Wiesen,

sondern auch zwischen den Welten.

Ich entzünde eine Kerze für die, die von uns gegangen sind.

Möge sie ein Leuchtturm sein, eine ausgestreckte Hand,

mit der ich die Toten willkommen heiße!

Ahnen der Gene, meine leiblichen Vorfahren,

diejenigen, von denen ich abstamme!

Ahnen des Geistes, Priester, Künstler, Schriftsteller, Wissenschaftler,

die, die meinen Geist formten und meinen Gedanken Gestalt verliehen!

Ahnen des Herzens, Nachbarn, Freunde und Bekannte,

mit denen ich Feste gefeiert habe und über den Gartenzaun hinweg gesprochen!

Ahnen des Landes, aus längst vergangenen Zeiten und aus Ländern weit entfernt,

die einen sinnlosen Tod gestorben sind, weil andere es so wollten!

Ich rufe euch bei euren Namen. Ihr seid nicht vergessen.

Nehmt euren Platz in unserer Mitte ein und werdet in unserer Erinnerung wieder lebendig!

(Namen vorlesen. nach jedem Namen eine kleine Pause machen)

Lied:

Touching spirits, touching hearts,

touching loved ones, never part,

not by distance nor time,

touching you on the other side,

touching you on the other side.

(Nachspüren)

 

In English:

03 To remember the ancestors
(German version will be on my blog)

My core working prayer for the ritual tomorrow:

Nights are getting longer,
the days wet and cool,
and thin veils of mist are hovering not only over the meadows,
but between the worlds as well.

I light a candle for those who have gone before.
May it be a beacon to them, my outstretched hand
to welcome the dead!

Ancestors of genes, my physical forefathers,
you who form my family tree!

Ancestors of spirit, priests, artists, writers and scientists,
you who shaped my mind and formed my thoughts!

Ancestors of heart, neighbours, freinds and aquaintances,
you with whom I had fun on many parties and who I talked to over the garden fence!

Ancestors of land, from times long ago and countries far away, who died a death bare of any sense, because others wanted this!

I call you by your names. You are not forgotten. Take your places among us and become alive in our memories!

(read a list of names with a pause after each name, then sing a final song to them (“Touching” by Karen Beth in my case))

Ritual für den Hambacher Forst

Dieses Ritual ist halb spontan, halb geplant entstanden, weil ich das Bedürfnis hatte, in irgendweiner Form Unterstützung zu geben.

Ehrengast/Gott des Anlasses war Teutates (siehe Gottheit der Woche 39), der sich schützend vor sein Volk stellt.

Das Omen habe ich im Rahmen einer Meditation gezogen, bei der ich Teutates visualisiert habe, wie er zu mir in den Nemeton kommt.

In der Kernarbeit habe ich zunächst ein Gebet für die Bäume gesprochen und dann unter Trommelbegleitung die drei im Omen gezogenen Runen (Gebo, Wunjo, Ansuz) gechantet. Dabei habe ich mir vorgestellt, wie ich eine Dornenhecke à la Dornröschen rund um den Wald hochziehe. Undurchdringlich für die, die mit zerstörerischen Absichten kommen.

Wenn sich jemand dem anschließen möchte, wäre das toll.

Gottheit der Woche 41: Laima

Ich höre dich im Ruf des Kuckucks,

Laima, göttliche Prophetin von Glück und Unglück,

du, die alles weiß.

Ich höre dich im Blöken des Lammes,

Laima, Zemynas Schwester,

Bringerin von Wohlstand und Reichtum.

Ich höre dich im Gesang der Meise,

Laima, die den Lebensfaden spinnt.

Leben und Tod liegen in deiner Hand.

Du erschaffst und du zerstörst,

damit aus den Ruinen etwas Neues entstehen kann.

Laima, Göttin der Kreativität,

du lenkst das Schicksal von Göttern und Menschen.

Vom Feuer deines Herdes bitte ich dich an das Feuer in meiner Mitte,

Laima!

Was du mich lehren kannst,

tausche ich gegen meine Opfergaben!

 

I hear you in the song of the cuckoo,

Laima, divine prophetess of luck and bad luck,

you who knows everything!

Ich hear you in the call of the lamb,

Laima, Zemyna’s sister,

bringer of wealth and fortune.

I hear you in the song of the tit/chickadee,

Laima, who sins the thread of life.

Life and death are at your hand.

You create and destroy,

so something new can be created from the ruins.

Laima, goddess of creativity,

you guide the fate of gods and humans alike.

From the fire of your hearth I invite you to the fire in my center,

Laima!

That what you can teach me,

I will exchange for my offerings!