Gebet für einen Trauernden

Heute bete ich für die, die ein geliebtes Wesen verloren haben.

Eure Trauer kann ich euch nicht nehmen,

euren Verlust nicht aufheben.

In eurem Leben ist eine Lücke entstanden,

vielleicht schon lange absehbar, vielleicht ganz plötzlich,

aber immer bleibt diese Lücke.

Ein Loch im Alltag,

wenn man sagt: Das macht er oder das macht sie,

und dann erkennen muss: Nie wieder.

Ein Loch im Herzen,

wenn man sich vorstellt, wie jemand reagieren würde,

und dann erkennen muss: Nie wieder.

Kindred,

gewährt ihnen die Kraft, weiterzumachen,

über den Verlust hinaus Dinge zu sehen,

die das eigene Leben weiter lebenswert machen,

eine liebevolle Erinnerung die Lücke schließen zu lassen,

langsam zu heilen.

Prayer for a mourning person

Today I pray for those, who have lost a loved one.

I cannot take away your grief, I cannot lift your loss.

A gap has appeared in your life,

perhaps long foreseeable, perhaps quite suddenly,

but always this gap remains.

A hole in everyday life,

when you say: This is what he or she does,

and then have to realize: Never again.

A hole in the heart,

when you imagine how someone would react,

and then you realize: Never again.

Kindred,

grant them the strength to go on,

to see beyond the loss,

what makes their lives worth living still,

to let a loving memory close the gap,

to slowly heal.

#PrayerADay #ADFDruidry

Gebet für Inspiration

Heute bitte ich um Inspiration,

einen Funken, der mein Ideenfeuerwerk entzündet.

An manchen Tagen hat man das Gefühl,

schon alles gesagt zu haben.

Und dann wieder weiß man nicht,

wie man es in Worte fassen soll.

Schenkt mir diesen Funken,

Kindred,

bringt meine Kreativität zum Glühen!

Inspiration

Today I ask for inspiration,

a spark to ignite my fireworks of ideas.

Some days you have the feeling

you’ve already said everything.

And then again you don’t know

how to put it into words.

Give me that spark,

Kindred,

Make my creativity glow!

#PrayerADay 2021 #ADFDruidry

Video: Meditation zur Frühlings-Tagundnachtgleiche

Solitary Spring Equinox Ritual – Meditation

Ich verpflanze mich in die Erde. Meine Wurzeln bohren sich in den Grund. Durch den Boden hindurch, dunkel, reich, nahrhaft, suchen sie nach lebenspendendem Wasser. Ich tauche tief hinab, berühre das kühle Wasser dort unten, die Ursuppe von Materie und Chaos. Ich sauge diese Energie auf, durch meine Wurzeln, in meinen Körper. Sie erfüllt mich, meinen Körper, meinen Verstand, meine Seele, bis ich überfließe.

(Pause)

Ich strecke mich dem Himmel entgegen. Meine Äste werden länger und stärker. Meine Blätter entrollen sich und öffnen sich für das Licht von Sonne, Mond und Sternen. Aus fernen Himmeln scheint das Licht der Schöpfung auf mich herab. Ich ziehe diese Energie in mich hinein, durch meine Blätter und Zweige, in meinen Körper. Sie erfüllt mich, meinen Körper, meinen Verstand, meine Seele, bis ich überfließe.

(Pause)

Diese beiden Kräfte in mir mischen sich und verschmelzen. Sie werden mein, mischen sich mit meiner eigenen Energie. Ich bin erfüllt mit den schöpferischen und zerstörenden Kräften der Natur. Mögen diese Kräfte und die Kräfte des Geistes, der allen Dingen innewohnt, mir heute und in Zukunft von Nutzen sein.

(Pause)

Zum Himmel fließt die Schöpferkraft zurück, zur Erde fließt die Kraft des Chaos zurück. Ich kehre zurück in die normale Zeit und den normalen Raum, in das irdische Reich der Menschen, aber in mir bleibt der Segen der Kindred!

(aus: “Solitary Spring Equinox Ritual” by Amanda Lynne Orcutt, in Oak Leaves #37, Ü: B.R.)

Diese Mediation ist nicht von mir, sondern nur die Übersetzung. Vielen Dank an Amanda Lynne Orcutt für diese tolle Meditation! Und euch viel Vergnügen beim Meditieren!

https://drive.google.com/file/d/1ZV8oPXSff4IAjXYIJcrjfm-fZX3wwtHT/view?usp=sharing

Video: 2 Kräfte Meditation – Herdhüter-Version

Die 2 Kräfte-Meditation ist DIE Meditationsübung des ADF schlechthin. Das kühle Wasser aus der Tiefe und Licht und Wärme vom Himmel mischen sich in einem und schaffen ein Gleichgewicht. Es geht übrigens auch umgekehrt: die Wärme aus dem Erdinneren und das kühle, klare Sternenlicht von oben… Flexibilität ist alles. 😉

Von dieser Meditation gibt es auch eine spezielle Version im ‘Weg des Herdhüters’, dem praktischen, auf einen Hauskult ausgelegten Weg in Unserem eigenen Druidentum. Da viele auf diesem Weg allein praktizieren, gilt es hierbei auch, sein eigenes Feuer mit denen der anderen zu verbinden und sich bewusst zu machen, dass man nicht allein ist, sondern Teil einer Gemeinschaft.

Hier also die Herdhüter-Version für alle, die diesen Weg einmal ausprobieren wollen.

https://drive.google.com/file/d/1ZyUk_QuGT5UNbvii7Uv2iTdMu8xuTyJc/view?usp=sharing

Video: Eine Welt aus Eis – Meditation mit Skadi

Diese Meditation habe ich ursprünglich für die Reihe Meet the gods – Triff die Götter geschrieben. Sie eignet sich aber für alle Altersgruppen. Es geht darum, zum Kern zu kommen, herauszufinden, was einem wichtig ist und was man verändern möchte oder loslassen kann.

Der visuelle Aspekt ist hierbei egal, aber da es für viele einfacher ist, wenn sie sich nicht selbst ‘coachen’ müssen, habe ich die Meditation eingesprochen. Viel Erfolg!

https://drive.google.com/file/d/1ZoMr0ZCde9WUWsx0YqL_G-zlPReoCxOk/view?usp=sharing

Ritual für Anfänger

Du bist neu im Druidentum, willst einfach mal reinschnuppern oder fühlst dich einfach noch nicht so sicher? Willkommen im Club! So haben wir alle mal angefangen. In diesem Artikel stelle ich dir ein Hilfsmittel aus meinen Anfangszeiten vor: Der komplette Ritualablauf auf einem DIN-A4 Blatt mit Textvorschlägen und Hinweisen, was zu tun ist. Damit kommst du sicher durch ein volständiges Ritual nach der ADF-Ritualgrundstruktur. Je sicherer du wirst, desto eher wirst du dann deine eigenen Worte und Formulierungen finden. Prima, ich mache das heute auch anders als damals. Wichtig ist, dass es sich für dich richtig anfühlt. Unten findest du den Ablauf noch mal als PDF. Ausdrucken, in eine Klarsichthülle stecken oder laminieren, und los geht’s!

  1. Vorbereitung: Altar aufbauen, Kerze/Feuer anzünden, Schale mit Wasser füllen, Opfergaben bereitstellen, s.u.
  2. Beginn: 3 Glockenschläge oder 3 Atemzüge oder Begrüßungslied
  3. Reinigung: „Durch die Kraft des Wassers und den Rauch des Feuers: Dieser Schrein ist hehr und heilig.“ (3x Schrein besprenkeln, 1x sich selbst mit Wasser berühren, Weihrauch verwedeln)
  4. Begründung: „Ich bin hier um dem (neuen) alten Weg zu folgen und die göttlichen Kräfte in mir und um mich zu ehren.“
  5. Erde anrufen (Boden berühren): „Mutter Erde, du stehst am Anfang und am Ende unseres Seins. Segne und unterstütze mein Ritual, so wie du die ganze Welt in deiner Hand hältst.“
  6. Torwächter anrufen: „ …………………………….., Hüter an der Grenze, ich bitte dich: Verbinde deine Kräfte mit den meinen und halte Wache, wenn ich die Tore öffne.“
  7. Wiedererschaffung des Kosmos: „In der Tiefe fließt das Wasser der Weisheit. Heilige Quelle, fließe in mir!“ (Opfergabe an Wasser) „Ich entzünde das Feuer der Liebe und Kraft. Heiliges Feuer, brenne in mir!“Opfergabe an Feuer) „Von den Tiefen der Urquelle bis zum Stern des Nordens wächst der Weltenbaum. Heiliger Baum, wachse in mir!“ (Opfergabe an Baum ) alternativ: Lied
  8. Tore öffnen
  9. Kindred anrufen: „Götter, Ahnen und Geistervolk, Kräfte von Himmel, Land und Meer, bei Feuer, Quelle und heiligem Baum bringe ich euch Gaben her. Ehrt mich mit eurer Anwesenheit, wie ich euch ehre. Seid mir willkommen!“
  10. (Gottheit des Anlasses anrufen: ggf. spezielle Götter): ………………………………………………………………. ……………………………………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………………………………….
  11. Opfergabe: „Ahnen, Geister und Leuchtende, Mutter Erde, Wächter der Tore, alle, die zu diesem Fest eingeladen wurden, nehmt meine Gaben an.“ (Opfergabe bringen)
  12. (Omen ziehen: Wurde das Opfer angenommen? Was wird mir mitgeteilt? Was wird von mir erwartet/benötigt?)
  13. Heiligung und Segen: „Ich bitte euch nun, schöpft für mich aus der Quelle der Weisheit, schenkt mir den Trank der Inspiration und heiligt diese Gabe.“ (hochheben) „Ich öffne meine Herz für euren Segen, meinen Körper und meinen Geist. Siehe, das Wasser des Lebens!“
  14. Kommunion (einen Schluck trinken, den Rest wieder zur Seite stellen): „Der Segen der Leuchtenden, Ahnen und Naturgeister fließt und leuchtet in mir. Ich will diesen Funken nähren, ihn zu einer Flamme machen, die überspringt auf alle anderen.“
  15. Kernarbeit
  16. Abschied: „Leuchtende, Naturgeister und Ahnen, ich danke euch für eure Anwesenheit. ………………………………, Wächter der Tore: Ich danke dir. Lass alles sein, wie’s vorher war, bis auf die Magie, die hier geschah. Mutter Erde, ich danke dir und übergebe dir, was ich nicht gebraucht habe. Auch,wenn diese Flamme nun erlischt, brennt sie in mir weiter. Auch, wenn dieses Wasser nun verrinnt, in mir sprudelt die Quelle. Tief reichen meine Wurzeln und hoch ragen meine Äste. Mein Ritual ist beendet. So sei es!“ (Flamme löschen, Wasser vergießen, Opfergaben platzieren bzw. Wein etc. ausschütten, sich selbst erden)

Ein Gebet für die Gemeinschaft in verschiedenen Sprachen

In Europa sind unsere Mitglieder weit verstreut und sprechen unterschiedliche Sprachen. Dieses Gebet hat das Ziel, die Gemeinschaft über diese Entfernungen und Unterschiede hinweg zu stärken. Ihr findet hier Versionen in Bretonisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Schottisch, Spanisch und nur so zum Spaß auch auf Lateinisch. Weitere Sprachen folgen bei Bedarf.

Anmerkung: Die Übersetzungen sind nicht auf meinem Mist gewachsen. Zum Teil haben ADF-Mitglieder mitübersetzt, und andere stammen von Deepl oder Google Translator. Fehler sind also nicht ausgeschlossen. Ihr dürft mir aber gerne Bescheid sagen, wenn da etwas komisch klingt, dann korrigiere ich den Text.

Wer eine Karte haben möchte: Klickt auf das entsprechende Bild, macht einen Rechtsklick und speichert es bei euch ab. Lasst uns mit einem guten Feuer beten!

Prayer A Day 2020: Frigga

Frigga

Unter dem Holunder treffe ich dich im Frühling, Frigga:

Weiße Blüten verströmen ihren herben Duft,

die Wolkenweberin ist am Werk.

Unter dem Holunder treffe ich dich im Spätsommer, Frigga:

schwarze Beeren wie Pupillen, die in die Zukunft sehen,

bitter für den, der damit nicht umzugehen weiß.

Unter dem Holunder treffe ich dich im Winter, Frigga:

kahle Äste ragen in den Himmel, dicht gedrängt neben meinem Haus.

So wirkst du deinen Segen für seine Bewohner.

Sei gegrüßt, Frigga!

In English:

Frigga

I meet you under an elder tree in spring, Frigga:

White blossoms spreading their perfume,

the cloud weaver is busy.

I meet you under an elder tree in late summer, Frigga:

black berries like pupils looking into the future,

bitter for those who can‘t deal with it.

I meet you under an elder tree in winter, Frigga:

bare branches rise into the sky, huddled close to my house.

That is how you work your bessings for those who live here.

Welcome, Frigga!

Prayer A Day 2020: Saga

Saga

Unter einer Weide treffe ich dich, Saga,

einer Kopfweide, wie sie am Niederrhein so häufig am Flussufer zu finden sind,

mit struppigen Köpfen oder kahlgeschoren,

klein und stämmig stehen sie da und trotzen allen Umständen.

Unter einer Weide treffe ich dich, Saga,

einer Trauerweide, die ihre langen Zweige ins Wasser hängen lässt:

Mit der Strömung zieht es sie flussab, doch der Baum hält sie fest.

Fessle mich mich deinen Geschichten,

verzaubere mich mit deinen Weisheiten,

lass mich nicht los, Saga,

sondern inspiriere mich

es dir gleich zu tun!

In English:

Saga

I meet you under a willow tree, Saga,

a pollard willow like there are so many on the river banks in the Lower Rhine area,

with scrubby heads or shaved,

small and sturdy they stand and defeat all troubles.

I meet you under a willow, Saga,

a weeping willow that lets her long branches touch the water:

The current drags them down the river, but the tree holds them fast.

Bind me with you stories,

enchant me with your wisdom,

don‘t let me go, Saga,

but inspire me

to do like you do.

Prayer a Day 2020: Die Ahnenschatulle schließen

14 – Die Ahnen-Schatulle schließen

Vor einigen Wochen

habe ich dich aus dem Schrank geholt und geöffnet.

Ich habe deinen Inhalt durchgesehen,

manche Dinge erneuert oder aufgefrischt

und einiges hinzugefügt.

Ich habe jedes einzelne Teil in die Hand genommen

und daran gedacht, was ich damit verbinde

und an wen es mich erinnert.

Und die Personen, die dazu gehören,

wurden in meiner Erinnerung wieder lebendig.

Seitdem hast du auf meinem Schrein gestanden

und deinen Inhalt präsentiert.

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen,

wo ich dich wieder einräume

und bis zum nächsten Oktober im Schrank verstaue.

Die Erinnerungen aber bleiben mir erhalten.

In English:

Closing the Ancestor‘s box

A few weeks ago

I took you out of the closet and opened you.

I checked your content,

renewed or refreshened some things

and added others.

I took each thing in my hands,

and thought about what I connect with it

and of whom it reminds me.

And those persons became alive again in my memory.

Since then you stood upon my shrine

presenting your contents.

Now the time has come to close you again

and put you back into the closet until next October.

But the memories remain.