Samhain – Ideen für diese Zeit

Die obenstehenden Ideen sind für diejenigen gedacht, die allein auf dem alten Weg unterwegs sind, nur wenig Zeit haben oder einfach mal diese Zeit besonders für sich gestalten möchten.

Ritualideen:

Diese Ideen wiederum lassen sich innerhalb eines größeren Rituals umsetzen, manche auch bzw. nur in einer Gruppe. Manche finden sich oben in angepasster Version wieder.

  • Dumb supper: Hinter diesem englischen Begriff verbirgt sich eine gemeinsame Mahlzeit, die schweigend eingenommen wird. Dabei wird ein zusätzlicher Teller für die Ahnen mit auf den Tisch gestellt und natürlich genauso gefüllt wie die anderen Teller.
  • Ahnenarbeit II: Jeder bringt Fotos von denjenigen Verstorbenen mit, die ihm wichtig sind. Je nach Größe der Gruppe setzt man sich nun zu zwei oder dritt zusammen (bei Kleinstgruppen geht es einfach reihum) und zeigt einander die Fotos und erzählt eine kurze Begebenheit über die Person oder warum sie einem wichtig ist. Wer fertig ist, kann eine Kerze auf dem Altar anzünden, eine Schwimmkerze in eine Wasserschale setzen oder ein Getränk seiner Wahl halb opfern, halb auf das Wohl der Ahnen selbst trinken. Man kann auch ein Band mitbringen und bei jeder Person, zu der man etwas erzählt, einen Knoten hineinknüpfen. Das Band nimmt man anschließend wieder mit nach Hause und legt es in seinen Hausschrein etc. . Ich habe auch schon mal ein 4 Stöcke zu einem Stern übereinandergelegt und anschließend einen Wollfaden hindurchgewoben, bis ein großes ‚Spinnennetz‘ entstanden ist. Dabei habe ich mal meinen Stammbaum rezitiert, mal Namen von meinen Lieben genannt. Das Netz hing das ganze Jahr über draußen im Nemeton, biss es irgendwann zerfleddert war. Diese Arbeit bietet sich vor allem dann an, wenn man mit den Nornen arbeiten möchte.
  • Wiedergeburt/Erneuerung: Auf dem Gundestrupkessel sieht man auf einer Innenplatte eine Szene, bei der Personen auf einen Kessel zulaufen. Neben dem Kessel steht eine große Person, die einen Mann in diesen Kessel taucht. Oben reiten Personen von dem Kessel fort. Man hat diese Szene als einen Initiationsritus für Krieger gedeutet. Kessel sind in der keltischen Mythologie jedoch zahlreich vertreten, z.B. der Kessel des irischen Gottes Dagda (der übrigens ebenfalls auf dem Gundestrupkessel dargestellt wird, mit einem zerbrochenen Rad), der wie das Tischlein-deck-dich oder unerschöpfliche Breitöpfchen aus den Märchen ständig neue Speisen hervorzaubern kann. Oder der Kessel der Anderswelt der walisischen Cerridwen, in dem sie einen Trank braute, der ihren leider eher hässlichen Sohn zum Weisesten aller Menschen machen sollte. Leider ging das nicht ganz so vonstatten wie geplant, aber das ist eine lange Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll. Und in einem anderen Zweig des walisischen Mabinogions schenkt der walisische König Bran seinem irischen Kollegen einen Kessel, der tote Krieger wiederbeleben kann. Allerdings setzt dieser den Kessel dann gegen die Waliser ein, gar nicht nett. Wir haben da also den Kessel der Fülle, den Kessel der Anderswelt und den Kessel der Erneuerung und Wiedergeburt. Eine Spekulation ist übrigens, dass dieses Kesselmotiv der Ursprung des heiligen Grals ist, aber auch das ist eine andere Geschichte. Im Ritual kann man den Kessel nutzen, in dem man eine große Schale mit (warmem) Wasser füllt. Dem Wasser kann man ein wenig Salz zugeben, Badesalz geht natürlich auch. Jeder Teilnehmer, der möchte, steigt nun mit nackten Füßen in den Kessel hinein, lässt sich ggf. noch mit Räucherung bewedeln, und steigt nunmehr gereinigt und erneuert wieder aus dem Kessel heraus. Es empfiehlt sich, hierfür ein Handtuch mitzunehmen. Vorab macht man sich, ähnlich wie oben bei den Kieselsteinen beschrieben, Gedanken dazu, wovon man sich trennen möchte. Im Reclaiming gibt es eine Ritualarbeit, bei der man wiedergeboren/erneuert wird, indem man durch den Geburtskanal kriecht. Hierbei stellen sich die anderen Teilnehmer breitbeinig auf und formen so den Tunnel, durch den alle nacheinander kriechen. Wer durch ist, stellt sich hinten wieder an, damit die anderen auch durchkriechen können. (Hinweis: Ich habe es selbst nie gesehen, nur eine Beschreibung davon gelesen. Sorry, liebe Reclaimer, falls ich etwas falsch verstanden habe. Die Idee fand ich einfach erwähnenswert.)
  • Winternächte – Tauziehen: Um vorherzusagen, wie das kommende Jahr wird, stellen sich die Teilnehmer in 2 Gruppen auf (Team ‚gut‘ und Team ’schwierig‘) und veranstalten ein Tauziehen mit einem nicht zu festen Tuch. Je nachdem, welches Team den Sieg davonträgt, wird sich das kommende Jahr gestalten. Das Tuch wird anschließend in kleine Stücke geschnitten. Jeder Teilnehmer nimmt eins davon mit nach Hause.

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