Nantosuelta, die gallische Göttin, wird oft mit einem Vogelhäuschen bzw. Haus auf einem Stab dargestellt. Ihr Name hat etwas mit dem ’sich windenen Fluss‘ zu tun. Sie gilt als eine Bienengöttin und heißt mit Sucellos, ihrem Partner, die Toten in der Unterwelt willkommen und bewirtet sie.
So viel ist über die schöne Dame bekannt. Die Frage für mich war nun: Wie interpretiere ich dieses Wissen? Was hat mir Nantosuelta heute zu sagen? Herausgekommen sind zwei Aspekte: Zum einen das sich Fokussieren können auf eine bestimmte Aufgabe – wie die Bienen eben. Den anderen Aspekt habe ich dann hier im Lied verarbeitet.
Carpe diem, Nantosuelta
(BR, April 2016)
Der Fluss windet sich durch die Täler,
zwischen Wiesen und Feldern dahin,
langsam rollende Wellen, hell glitzernde Schnellen:
Ich kann dich dort am Ufer sitzen seh’n.
Oh, Nantosuelta,
du zeigst uns, wie schön das Leben ist!
Du teilst mit uns dein Wissen,
lehrst uns zu genießen
und achtsam durchs Leben zu geh’n.
Der Fluss als Tor zu den Ahnen,
ein Portal so kühl und rein.
Du heißt sie willkommen, ob Winter, ob Sommer,
reichst ihnen den Trunk von süßem Wein.
Oh, Nantosuelta,
du zeigst uns, wie schön das Leben ist!
Du teilst mit uns dein Wissen,
lehrst uns zu genießen
und achtsam durchs Leben zu geh’n.
Die Vögel, sie singen für dich!
Die Bienen, sie summen dein Lied:
Die Süße des Lebens ist Teil deines Segens:
Pflück den Tag, weil das Leben so kurz ist!
Oh, Nantosuelta,
du zeigst uns, wie schön das Leben ist!
Du teilst mit uns dein Wissen,
lehrst uns zu genießen
und achtsam durchs Leben zu geh’n.