Lied: Kommt zum Hain

Hier das Processional/Eingangslied für die gallische Herdkultur. Es eignet sich aber auch sonst für ADF-Rituale.

Die zweite Stimme kam spontan beim Aufnehmen dazu, daher gibt es dazu noch keine Noten. Es sollte aber nicht zu schwierig sein, die Stimme herauszuhören.

kommt_zum_hain-1

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Lied: Ahnenruf

 

Auch dieses Lied stammt aus meiner Arbeit für Bardic Studies 3. Die Anforderung war, für eine bestimmte Herdkultur (in diesem Fall gallisch) für 9 Schritte der Ritualgrundstruktur zu schreiben. Hier heiße ich die Vorfahren willkommen im Ritual.

 

Stimme 1:

Wenn ich mich an euch erinnere,

werdet ihr ewig leben!

 

Stimme 2:

Ahnen des Blutes, Ahnen des Herzens,

Ahnen des Geistes, Ahnen des Landes!

 

Stimme 3:

Kommt an das Feuer, feiert mit uns!

 

ahnenruf

 

Lied: Fylgia

Eine Fylgia ist so etwas wie die nordische Version eines Schutzengels. Sie ist verwandt mit den Disen, Nornen und Landgeistern – klare Abgrenzungen sind da schwer.

Häufig liest man, dass die Fylgia für denjenigen, dem sie folgte, bis zu dessen Tod unsichtbar war. Erst beim Nahen des Todes konnte derjenige sie sehen.

Ich habe das Lied für meinen ADF-Kurs Bardic Studies 3 geschrieben.

 

Immer da, unsichtbar,

mir ganz nah, Fylgia!

Wie im Traum, durch Zeit und Raum

folgst du mir, Fylgia!

Hüterin, Wächterin,

wandelbar, Fylgia!

In der Not bis zum Tod

sei bei mir, Fylgia! (bzw.: bist du da, Fylgia)

Der fremd klingende Akkord ist ein F7+, also die hohe E-Saite leer lassen und dann C, A und F greifen. Ganz einfach 🙂

fylgia

Lied: Baldurs Abschied

Ein Lied für die Sommersonnenwende, wenn die Sonne auf dem Höhepunkt ihrer Kraft ist und danach täglich an Kraft verliert. Ein Sinnbild ist dafür, dass der Sonnengott sich in die Unterwelt begibt, um dann am Tag der Wintersonnenwende neu geboren zu werden. Beispiel hierfür wäre die Geschichte von Baldur, dem nordischen Frühlings-/Licht- und Sonnengott, der durch eine Intrige Lokis stirbt und in Hel bleiben muss bis nach Ragnarök, dem Weltenende. Doch nach Ragnarök erneuert sich die Welt wird, wie Baldur, neu geboren.

Baldurs_Abschied

Baldurs Abschied

(BR, Mai 2016)

Seht, das Schiff, es treibt hinaus,

fort auf’s offene Meer.

Es nimmt mit sich teu’re Fracht:

Baldur, hold und hehr, Baldur, hold und hehr!

 

Sonnengott, dich führt die Fahrt

nun ins Reich der Hel!

Nanna blieb an deiner Seit‘.

Ist ewig treu zur Stell‘, ewig treu zur Stell‘.

 

Euer Abgang bringt mit sich

der alten Ordnung Tod.

Doch nach Ragnarök erscheint

erneut das Abendrot, erneut das Abendrot.

 

Und eine neue Welt entsteht,

wo die alte verging.

Baldur hier auf’s Neue lebt

und Leben mit sich bringt, Leben mit sich bringt.

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Lied: Carpe diem, Nantosuelta

Nantosuelta, die gallische Göttin, wird oft mit einem Vogelhäuschen bzw. Haus auf einem Stab dargestellt. Ihr Name hat etwas mit dem ’sich windenen Fluss‘ zu tun. Sie gilt als eine Bienengöttin und heißt mit Sucellos, ihrem Partner, die Toten in der Unterwelt willkommen und bewirtet sie.

So viel ist über die schöne Dame bekannt. Die Frage für mich war nun: Wie interpretiere ich dieses Wissen? Was hat mir Nantosuelta heute zu sagen? Herausgekommen sind zwei Aspekte: Zum einen das sich Fokussieren können auf eine bestimmte Aufgabe – wie die Bienen eben. Den anderen Aspekt habe ich dann hier im Lied verarbeitet.

Carpe diem, Nantosuelta

(BR, April 2016)

Der Fluss windet sich durch die Täler,

zwischen Wiesen und Feldern dahin,

langsam rollende Wellen, hell glitzernde Schnellen:

Ich kann dich dort am Ufer sitzen seh’n.

Oh, Nantosuelta,

du zeigst uns, wie schön das Leben ist!

Du teilst mit uns dein Wissen,

lehrst uns zu genießen

und achtsam durchs Leben zu geh’n.

Der Fluss als Tor zu den Ahnen,

ein Portal so kühl und rein.

Du heißt sie willkommen, ob Winter, ob Sommer,

reichst ihnen den Trunk von süßem Wein.

Oh, Nantosuelta,

du zeigst uns, wie schön das Leben ist!

Du teilst mit uns dein Wissen,

lehrst uns zu genießen

und achtsam durchs Leben zu geh’n.

Die Vögel, sie singen für dich!

Die Bienen, sie summen dein Lied:

Die Süße des Lebens ist Teil deines Segens:

Pflück den Tag, weil das Leben so kurz ist!

Oh, Nantosuelta,

du zeigst uns, wie schön das Leben ist!

Du teilst mit uns dein Wissen,

lehrst uns zu genießen

und achtsam durchs Leben zu geh’n.

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Lied: Perún und Veles

Das Thema lässt mich nicht los. Irgendwann in den letzten Tagen schlich sich ein Liedfragment in meinen Kopf und verlangte danach ausgebaut zu werden.  Das Ganze ist nicht so ganz ernst. Ich habe mich dabei an Thor orientiert, der ungefähr mit Perún vergleichbar ist und über den es viele lustige Geschichten gibt.

Perún und Veles 

Perún und Veles (PDF)

Perún_und_Veles (MIDI)

Veles stahl dem Perún das Vieh,

wusste genau: Das verzeiht der mir nie!

Perún, der sah es, und er warf

einen Blitz nach Veles -der leider nicht traf.

Veles, Veles, wo bist du?

Veles, Veles, keine Ruh‘

gönne ich dir, verbirgst du auch dich:

Veles, Veles, ich kriege dich!”

Doch Veles, der verwandelte sich

in eine Kuh, ganz gutmütig.

Perún, der sah es und er warf

einen Blitz nach Veles -der leider nicht traf.

Veles, Veles, wo bist du?

Veles, Veles, keine Ruh‘

gönne ich dir, verbirgst du auch dich:

Veles, Veles, ich kriege dich!”

Doch Veles, der versteckte sich

hinterm Stein, still und heimlich.

Perún, der sah es und er warf

einen Blitz nach Veles -der leider nicht traf.

Veles, Veles, wo bist du?

Veles, Veles, keine Ruh‘

gönne ich dir, verbirgst du auch dich:

Veles, Veles, ich kriege dich!”

Doch Veles, der verwandelte sich

in einen Bären, gefährlich.

Perún, der sah es und er warf

einen Blitz nach Veles -der leider nicht traf.

Veles, Veles, wo bist du?

Veles, Veles, keine Ruh‘

gönne ich dir, verbirgst du auch dich:

Veles, Veles, ich kriege dich!”

Doch Veles, der versteckte sich

hinterm Haus, sehr leichtsinnig.

Perún, der sah es und er warf

einen Blitz nach Veles -der leider nicht traf.

Veles, Veles, wo bist du?

Veles, Veles, keine Ruh‘

gönne ich dir, verbirgst du auch dich:

Veles, Veles, ich kriege dich!”

Doch Veles, der verwandelte sich

in einen Hund, ganz zutraulich.

Aber Perún hatte nun eine Idee,

und er ging zu Veles hinab an den See.

Komm, mein Hündchen, komm ruhig her.

Ich habe Fleisch für dich und noch mehr!”

Perún glaubte ihm und er kam,

das leckere Fleisch aus Perúns Hand nahm.

Veles, Veles, ich kriege dich!

Veles, Veles, jetzt habe ich dich!”

Perún nahm den Hund und er warf

ihn hinaus in den See -den er auch traf!

Doch Veles verwandelte sich

in eine Schlange, gar gewaltig.

Tauchte tief hinab bis zum Sand:

In der Unterwelt er wieder verschwand.

Veles, Veles, nun bleib auch dort!

Die Unterwelt, sie ist dein Ort!”

Perún, ganz der große Held,

brachte Ordnung wieder in die Welt!

 

Melodie folgt, so schnell ich es hinkriege

Lied: Adventskranzlied – Wir zünden die Kerzen an

  1. Wir zünden 4 Kerzen an und ihr heller Schein

begleitet uns ins Dunkel der Mittwinterzeit hinein.

  1. Wir zünden 3 Kerzen an … (wie oben)

  2. Wir zünden 2 Kerzen an … (wie oben)

  3. Wir zünden eine Kerze an … (wie oben)

  4. Wir zünden keine Kerzen an, Mittwinter ist da:

Heute ist die längste Nacht und der kürzeste Tag!

6. Wir zünden alle Kerzen an und ihr heller Schein

begrüßt die junge Sonne nach der langen Dunkelheit!

 

Noten zum Download:

Wir zünden die Kerzen an – Adventskranzlied

 

In unserer Familie gibt es die kleine Tradition, dass wir seit einigen Jahren den Adventskranz ‚verkehrt herum‘ abbrennen. Wir starten am 1. Advent mit vier Kerzen und von Woche zu Woche werden es weniger, so wie auch das Tageslicht immer weniger wird. An Mittwinter schließlich bleibt der Kranz zunächst unangezündet, oder aber wir löschen bewusst die letzte Kerze. Erst bei der Mittwinterfeier zünden wir schließlich alle Kerzen wieder an, um die Rückkehr des Lichts zu feiern.

Wir singen das Lied aber auch morgens bzw. die entsprechende Strophe, wenn wir die Kerzen anzünden und gemeinsam nachlesen, was den heute im Adventskalender stand. Inzwischen singt der Große mit, was ich ganz toll finde.

Mir ist es wichtig, meinen Kindern ein paar Rituale mit auf den Lebensweg zu geben, weil ich merke, wie sehr mich die Rituale meiner Kindheit geprägt haben.

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