Brot und Gebäck im neuen und alten Heidentum

Brot und Gebäck aller Art hat im Heidentum schon immer eine große Rolle gespielt. Ob als Opfergabe oder im Rahmen des Segens, z.B. im Wicca, oder nach einem Ritual beim gemütlichen Beisammensein, ohne Brot oder Kuchen läuft nichts.

Ceisiwr Serith berichtet in „Deep Ancestors“, dass Brot in Tierform schon von den Proto-Indoeuropäern als Ersatz für Tieropfer genutzt wurde und in seinem Hain, Nemos Ogmios Grove, auch heute genutzt wird.

Die Römer kannten ein eigenes Opferbrot, das Libum, welches im Hausschrein als Opfergabe serviert wurde. Mos Maiorum, ein deutschsprachiger Blog zur römischen Herdkultur, liefert uns neben einem modernen Rezept dafür auch eines für Moretum, eine Art Knoblauchquark, der als Beilage serviert werden kann. Libum kann süß (mit Honig bestrichen) oder herzhaft gegessen werden. Das Rezept findet ihr hier: https://incipesapereaude.wordpress.com/2015/11/26/rezepte-libum-romisches-opferbrot/

Auch die Kelten kannten Gebäck als Opfergabe. Die Keltenkringel gehören zu den wenigen tatsächlich archäologisch belegten keltischen Rezepten. Das süße Honiggebäck erinnert dabei etwas an Lebkuchen. Sie wurden im Gräberfeld Wiederath (Kreis Trier) gefunden.

Es gibt unterschiedliche Varianten im Netz, meist wird zwischen Butter und Schmalz variiert. Im ursprünglichen Rezept wurde eher Pottasche (salzhafte Teile der Holzasche) als Treibmittel benutzt. Die findet man im Supermarkt bei den Weihnachtsgebäckzutaten. Die Version hier stammt mit leichten Ergänzungen von www.sternenkreis.de.

Keltenkringel

Zutaten:

250g Dinkelmehl
200g Honig
1 Ei
20g Butter
10g Hefe oder 5g Pottasche
1 Prise Salz

1. Ei, Honig und zerbröckelte Hefe in einer Schale vermischen.

2. Dinkelmehl dazusieben und die übrigen Zutaten vermengen. Der Teig wird relativ zäh und klebrig.

3. Teig auf ein Backblech und mit einem Löffel portionsweise auf das Blech legen. Die Plätzchen gehen etwas auseinander. Mit dem Stiel eines Holzkochlöffels dann sehr großzügige Löcher in die Plätzchen machen. Da der Teig noch aufgeht, schließen sich die Löcher sonst wieder.

4. Im Ofen bei Umluft 180° 15-20 Minuten backen. Die Kringel werden nach dem Backen noch etwas hart und lassen sich am besten in einer Blechdose aufbewahren.

5. Tipp: Manche fügen noch eine Handvoll gemahlene Nüsse oder zarte Haferflocken dazu. Ich persönlich mag es, die Kringel halb in flüssige Schokolade zu tauchen und trocknen zu lassen.

Gebilde- oder Gebildbrote

Wer es nicht ganz so traditionell mag oder einfach sein eigenes Rezept aufpeppen möchte, der hat die Möglichkeit, sein Gebäck in eine bestimmte Form zu bringen. Ein Beispiel dafür ist es, zur Erntezeit ein Füllhorn aus Hefeteig zu backen und es für das Ritual mit Obst und Gemüse zu füllen. Das kann dann so aussehen:

Eine tolle Anleitung, wie man so ein Füllhorn hinkriegt, findet ihr hier: https://buntwerkstatt.at/2014/09/26/fuellhorn-backen-anleitung/

Zur Frühjahrstagundnachtgleiche wurde Brot früher gerne in Form eines Sonnenrads gebacken.

Zu Lammas, dem Laib-Fest Anfang August backe ich selbst gerne eine Pizzasonne. Dafür brauche ich zwei kreisförmige Teigplatten. Die untere wird mit einer Pizzafüllung (angebratenes Hack oder geschredderter Tofu, klein geschnittene Tomate und Paprika, etwas Paniermehl zum Andicken, etwas Tomatensauce, Reibekäse und Gewürze) belegt. Den Rand bitte frei lassen. Dann legt man die zweite Platte auf die erste und drückt den Rand mit einer Gabel fest. Nun nimmt man ein Glas oder eine kleine Schüssel und stempelt in die Mitte einen Kreis. Achtung, nicht durchdrücken! Bis zu dieser Markierung wird der äußere Ring nun alle 2-3 cm eingeschnitten. Die einzelnen Abschnitte werden seitlich gedreht, so dass die Füllung nach oben zeigt. Nun kann man den Teig noch mit verquirltem Ei oder veganer Milch mit Kurkuma (gibt eine schöne gelbe Farbe) bestreichen und im Ofen backen. Wer mag, schneidet der Sonne noch ein Gesicht. Die Sonne braucht je nach Ofen 35-45 Minuten bei 160°C Umluft, um fertig zu werden. Man kann sie warm oder kalt essen. Dazu schmeckt ein frischer grüner Salat. Genaue Rezepte hierfür findet ihr zum Beispiel auf www.chefkoch.de.

In der Fridthiofssaga wird erzählt, dass Heiden zum Disablòt Götterbilder aus Brot buken und mit Öl einschmierten. Offenbar ist einmal ein Brot in Form von Baldr ins Feuer gefallen. Bei der Gelegenheit brannte das ganze Haus ab. (Grimm, S. 80 bzw. 692)

Sybil Gräfin Schönfeldt beschreibt in ihrem Buch „Feste und Bräuche durch das Jahr“ noch zahlreiche andere Gelegenheiten, zu denen auch noch in christlicher Zeit Gebildebrote gebacken wurden. Bekannt dürften die Weckmänner zu Nikloaus und Sankt Martin sein. Zu Sankt Martin erwähnt sie auch das

Martinshorn/Wotanshorn

Von Sankt Martin heißt es, er trüge Wotans Mantel. Darum erinnern die ihm zu Ehren gebackenen Hörnchen gleichzeitig auch an Wotans Pferd (Hufeisenform).

1kg Weizenmehl, 2 Würfel Hefe, ¼ l lauwarme Milch, 3-4 Eier, etw. Salz, 2 EL Zucker, 200 g weiche Butter abgeriebene Schale einer Zitrone, 50 g grob gemahlene Mandeln, 125 g Rosinen, 100 g Korinthen

Hefeteig zubereiten, den Teig mit dem Rührlöffel schlagen, bis er Blasen wirft, auf dem mehlbestäubten Blech zu einer Rolle mit sich verjüngenden Enden formen und zu einem großen oder 2-3 kleineren Hörnern formen. Die Hörnchen auf dem gebutterten Blech aufgehen lassen, dann mit Butter bestreichen, mit Zucker und Zimt bestreuen, nach Belieben auch mit feingehackten Mandeln und im vorgeheizten Ofen bei 180-200°C 30-40 Minuten backen.

(Schönfeldt)

Ein anderer Zeitpunkt für Gebäck in besonderer Form ist Neujahr. Hier beschreibt sie das sogenannte Neujährchen und das Liefbrot oder Lebensbrot :

Beim Neujährchen handelt es sich um ein Gebäck vom Rhein in Kleeblattform oder rund und mit einem Ewigkeitssymbol versehen. Es wurde den Tieren serviert und sollte ihnen Segen bringen. (Schönfeldt)

Das Liefbrot oder Lebensbrot hingegen war ein dreieckiger Neujahrskuchen, der in England mit Mincemeat gefüllt wurde und den Menschen serviert, in Pommern aus Brotteig und wie ein Nest mit Eiern geformt für das Vieh. Er wurde unter das erste Futter gemischt. (Schönfeldt)

Weitere typische Beispiele sind ein Osterlamm, Brezeln, Ausstechplätzchen als Schmuck für den Weihnachtsbaum, Lebkuchenherzen oder Hefezöpfe. Der Begriff Gebildebrot wurde vom Historiker und Volkskundler Ernst Ludwig Rochholz im 19. Jahrhundert geprägt. Üblicherweise werden sie aus Hefeteig hergestellt, manche auch aus Lebkuchen- oder Mürbeteig. (wikipedia)

Bemalte Brote

Eine schöne Möglichkeit, um Brot zu dekorieren, besteht darin, es mit einer Paste zu bemalen. Die könnt ihr aus 1-2 EL Backkakao, 1 EL Instant-Espresso  und etwas heißem Wasser eine Paste herstellen. Dann müsst ihr 1/2 Eigelb unterrühren, Mit 2 EL Kakao wird die Paste sehr dickflüssig. Tastet euch vorsichtig heran. Die Paste kann man gut herstellen, während die Brote oder Brötchen zum ersten Mal im Ofen sind.

Zum Bemalen braucht ihr natürlich eine ziemlich glatte Oberfläche. Mit krustigem Vollkornbrot klappt das also nicht so gut. Ich habe gute Erfahrungen mit Öl-Quarkteig gemacht. Stellt den Teig nach eurem Rezept her, formt euer Gebäck und lasst es im Ofen backen, bis die Oberfläche angetrocknet ist.

Nun könnt ihr die Paste mit einem Pinsel auftragen. Das darf jetzt natürlich kein breiter Silikonpinsel sein, sondern eher so einer, wie er normalerweise zum Malen benutzt wird. Es empfiehlt sich, hierfür einen neuen Pinsel zu nehmen und auch nur für solche Zwecke zu verwenden. Auf dem Beispielbild sehr ihr meine ersten Versuche: eine Triskele, eine Sonne und Tannenzweige. Auf Pinterest findet man noch mehr tolle Besispiele.

Wer es gerne bunter hätte, sollte mit Lebensmittelfarbe und Eiweiß experimentieren. Damit habe ich aber noch keine Erfahrungen gemacht. Die Paste selbst schmeckt man nachher nicht.

Quellen:

Sybil Gräfin Schönfeldt, Feste und Bräuche durch das Jahr, Urania Verlag in der Dornier

Ceisiwr Serith, Deep Ancestors-Practicing the Religion of the Proto-Indo-Europeans, ADF Publishing (auf Englisch), 2009

Jakob Grimm, Deutsche Mythologie, Dieterichsche Buchhandlung, 1835

„Gebildebrot“, Wikipedia

www.chefkoch.de

https://www.sternenkreis.de/index.php/creativa/582-keltenkringel

Mittsommer-Ritual 2022

In letzter Zeit habe ich häufig auf alte Rituale aus den vergangenen Jahren zurückgegriffen, nachdem ich mir ja einen reichlichen Fundus zusammengeschrieben habe. Dieses Jahr habe ich ein altes Ritual als Vorlage benutzt, aber umgearbeitet.

Eigentlich wollte ich nämlich nur die Sonne ehren. In den letzten Tage gab es aber so viele Gewitter, dass ich das mal als Hinweis genommen habe, dass sich da jemand bemerkbar machen will. Auftritt Taranis….

Ich hänge euch das Skript an. Einige Elemente sind nicht ausführlich beschrieben, da ich sie schon so oft gemacht habe, dass ich da einfach keine Vorlage für verwenden muss. Schaut einfach in ein paar alte Skripte oder in das ADF-Ritualbuch, das ich mal zusammengetragen habe.

Ich habe spontan noch eine Kräuterweihe als Kernarbeit hinzugefügt. Dazu habe ich mir vor dem Ritual ein kleines Sträußchen aus 9 Kräutern zusammengestellt, die hier in der Umgebung oder im Garten wachsen. Nach dem Kommunion-Teil/Return Flow kam also noch Folgendes:

Ich grüße euch, Thymian, Salbei und Spitzwegerich, Helfer bei Husten und Halsschmerzen.

Ich grüße dich, Melisse, belebend und inspirierend.

Ich grüße dich, Scharfgarbe, Freundin bei Frauenproblemen.

Ich grüße dich, Kamille, beruhigend und tröstend.

Ich grüße dich, Lavendel, der mir beim Einschlafen hilft, bei innerer Unruhe und Erschöpfung.

Ich grüße euch, Beifuß und Oregano, Helfer bei Verdauungsproblemen, beruhigend und die Durchblutung fördernd.

All das seid ihr, und noch viel mehr.

Mit der Kraft des heiligen Feuers und dem Wasser aus der heiligen Quelle befreie ich euch von allen negativen Einflüssen, von Pestiziden und Autoabgasen. (mit Wasser aus der Quelle besprenkeln, über das Feuer in den Raum halten)

Mit der Gabe der Kindred segne ich euch, damit ihr auch weiterhin euren positiven Einfluss auf mich und die meinen ausüben könnt. (mit etwas ‚Wasser des Lebens‘ besprenkeln)

Alternativ könnt ihr natürlich auch andere Kräuter nehmen, die in eurer Umgebung wachsen oder die ihr häufig anwendet. Meine Minze und der Rosmarin wurden offenbar von der Zitronenmelisse unterdrückt, sonst hätten sie bestimmt auch ihren Weg in das Bündel gefunden. Es gibt auch den 9-Kräuter-Segen (Nine herbs charm). Allerdings hat man bis heute nicht alle Kräuter identifizieren können, daher fand ich meine persönliche Auswahl sinnvoller.

https://werkelwald.de/wp-content/uploads/2022/06/Mittsommer-Ritual-2022-Sonne-und-Taranis-2.pdf

Mittsommer 2018: Gallische Herdkultur

Eröffnung

Dies ist der längste Tag,

und ich bade in deinem Licht, Sonne,

ich lasse mich einhüllen von deinen warmen Strahlen,

mit jeder Pore sauge ich deine Energie in mich auf

und speichere die Erinnerung an diese Tage für eine Zeit,

wenn dein Licht und deine Wärme an Kraft verloren haben.

Jetzt bist du auf dem Höhepunkt deiner Macht,

aber das Rad dreht sich beständig,

und so ist im Höhepunkt auch der Tiefpunkt,

im Leben auch der Tod vorweggenommen.

Ich grüße heute auch Taranis, den, der das Rad vorantreibt.

Reinigung

Die rechte Hand ins Wasser tauchen und die Stirn berühren:

Möge ich rein sein, damit ich die Grenzen überschreiten kann.

Die rechte Hand ins Wasser tauchen und die Lippen berühren:

Möge ich die Grenzen überschreiten, um dem Heiligen zu begegnen.

Die rechte Hand ins Wasser tauchen und das Herz berühren:

Möge ich dem Heiligen begegnen, um in allen Dingen gesegnet zu sein.

(William Ashton, SDF Spring Euxinox Liturgy 2014)

(mit Wasser aus der Quelle und Weihrauch)

Durch die Kraft des Wassers und den Rauch des Feuers:

Dieser Schrein ist hehr und heilig!

(Ian Corrigan, Ü: Elen Lassair)

Mutter Erde grüßen

Auf dem Feld vor meinem Haus wiegen sich die Ähren im leichten Wind,

so als ob du dein goldbraunes Haar für mich schüttelst.

In dieser Zeit, wo die Kraft der Sonne am stärksten ist, bietest du uns Halt,

Mutter Erde,

einen Moment des Atemholens zwischen Säen und Ernten.

Schenke mir auch in diesem Ritual die Gewissheit,

festen Boden unter den Füßen zu haben,

so wie du es immer tust.

Amen!

Den Kosmos wieder erschaffen

Lied: Göttlicher Funke (Ein Kosmos-Lied)

Wasser der Tiefe, schöpferischer Weisheit, Heilige Quelle, komm

und fließe in mir, und fließe in mir!

Göttlicher Funke, Funke des Lebens, Licht des Himmels, komm

und brenne in mir, und brenne in mir!

Heiliger Baum, du Achse der Welten, tief verwurzelt und hoch gekrönt:

Komm, wachse in mir, komm, wachse in mir!

Heilige Mitte, neu geschaffen, hier an diesem heilige Ort:

Seit Tor und Tür mich mich jetzt und hier!

Oben und unten,

und ich dazwischen.

Um mich und in mir,

und ich in der Mitte.

Davor und danach,

und ich jetzt.

Ich öffne meine Augen und schaue mich um,

und sehe das Heilige mitten unter uns

und sehe mich in der Mitte des Heiligen.

(beides: Ceisiwr Serith., A Book of Pagan Prayer, Ü: B.R.)

Die Tore öffnen

Cernunnos,

du, der zwischen den Dingen sitzt,

du, der trennt, was getrennt werden soll,

du, der verbindet, was zusammengehört,

Herr der wilden ungezähmten Natur,

ich grüße dich heute, an diesem längsten Tag des Jahres!

Hier stehe ich, im Zentrum aller Dinge und bitte dich:

Vereine deine Magie mit der meinen, wenn ich nun die Tore öffne!

Schütze mich, wenn ich auf fremden Pfaden wandle

und sei als Vermittler an meiner Seite, wenn ich mich mit den Kindred treffe!

Diese Gabe, Cernunnos, ist für dich:

(Opfergabe bringen)

Nimm diese Muschel und lass sie zur Quelle werden,

zum Tor, das mich mit den Vorfahren verbindet.

Nimm diese Flamme und lass sie zum heiligen Feuer werden,

zum Tor, das mich mit den Göttern verbindet.

Und nimm diesen Baum und lass ihn zum Weltenbaum werden,

zum Tor, das mich mit den Naturgeistern verbindet.

Durch deine und mit deiner Kraft und Magie: Mögen die Tore sich öffnen!

Lied: Cernunnos, öffne die Tore

Die Kindred einladen

Hallo, meine Vorfahren!

Ich denke an die, von denen ich abstamme, deren Gene ich teile.

Ich denke an die, die mir ein Vorbild geworden sind und denen ich nacheifere.

Ich denke an die, die meinem Herzen nahestehen.

Ich denke an die, die im Lauf der Jahrhunderte dieses Land, auf dem ich stehe, bevölkert haben.

So lange ich mich an euch erinnere, werdet ihr nicht vergessen sein.

Schön, dass ihr da seid. Ich möchte euch einladen:

Kommt zu mir an mein Feuer und feiert gemeinsam mit mir!

Teilt euer Wissen mit mir und nehmt dafür meine Geschenke an.

(Opfergabe)

Hallo Geistervolk!

Ich höre euch im Rascheln der Blätter, im Summen der Bienen, im Gezwitscher der Vögel.

Ich sehe euch in den Steinen am Rand, im Schatten der Bäume, in den Farben die Bienen.

Ich spüre euch im sanften Windhauch auf meiner Haut, in den kühlen Regentropfen in meinen Haaren, im weichen Gras unter meinen Füßen.

Ich sehe euer Werk, doch euch selbst sehe ich nicht.

Dennoch seid ihr hier an meiner Seite, und ich möchte euch einladen:

Kommt zu mir an mein Feuer und feiert gemeinsam mit mir!

Teilt euer Wissen mit mir und nehmt dafür meine Geschenke an.

(Opfergabe)

Hallo Götter und Göttinnen!

Ich sehe euch in dem Rhythmus der Jahreszeiten, im wiederkehrenden Auf- und Untergang der Sonne, in den Gesetzen, die ihr dem Kosmos gegeben habt, wodurch das Leben erst möglich wurde.

Ich höre von euch in den Bruchstücken der Mythen, die von euch geblieben sind, die euer Wirken wiedergeben.

Ich spüre euch in der Wärme eures Feuers, das alles ewig verwandelt, im Licht, das mir die Augen öffnet.

Ich grüße euch, Leuchtende, und ich möchte euch einladen:

Kommt zu mir an mein Feuer und feiert gemeinsam mit mir!

Teilt euer Wissen mit mir und nehmt dafür meine Geschenke an.

(Opfergabe)

Hauptopfer:

Ich rufe Taranis, den Leuchtenden!

Und der Donner rollt.

Ich rufe Taranis, der über den Himmel regiert!

Und der Donner rollt.

Ich rufe Taranis, der den Regen bringt!

Und der Donner rollt.

Ich rufe dich:

Bringer der kosmischen Ordnung,

Bewahrer der Kontinuität!

Ohne dich würde uns der Himmel buchstäblich auf den Kopf fallen!

Du hältst das Chaos fern,

und du treibst das Rad des Jahres voran,

den Prozess von Tod und Erneuerung,

von Leben und Sterben,

von Frühling, Sommer, Herbst und Winter!

Dein Blitz sei mein Feuer, Taranis,

und ich lade dich ein:

Teile mein Feuer mit mir,

und teile dein Wissen mit mir!

Lehre mich, was du zu geben hast,

und nimm, was ich dir zu geben habe.

Geschichte von Taranis und Cernunnos erzählen

Omen

Ich habe euch meine Geschenke überbracht und die Erinnerung an euch wachgehalten.

Nun schweige ich und öffne meinen Geist für euch und eure Botschaft.

Kindred, was habt ihr mir zu sagen?

(Omen ziehen, interpretieren, darüber meditieren)

Segen/Kommunion

Ich bitte euch nun, Kindred: Seht auf diesen Kelch in meiner Hand/vor mir.

Ich fülle ihn mit Wein.

Euch bitte ich: Füllt ihn aus dem Kessel der Inspiration, aus der Quelle der Weisheit, aus dem Horn der Fülle!

Füllt ihn mit euren Gaben, damit die, die davon trinken, gesegnet sind

mit Gesundheit, Weisheit und Wohlstand.

(Kelch zum Boden senken) Der Segen der Ahnen! Awen!

(Kelch auf Bauchhöhe) Der Segen der Naturgeister! Awen!

(Kelch auf Kopfhöhe) Der Segen der Götter! Awen!

(Kelch über Kopfhöhe) Der Segen der Kindred wirke in mir und durch mich und um mich!

Siehe, das Wasser des Lebens!

(Kommunion)

Ich nehme euren Segen an.

Möge er mich erfüllen und überfließen, so dass er auch die berührt, die mir begegnen.

Möge der Funke in mir zu einer Flamme werden, die überspringt auf die, die meinen Weg kreuzen.

Dank und Verabschiedung

Mein Ritual nähert sich dem Ende.

Taranis, dein Regen zur rechten Zeit und im rechten Maß ist mir ein willkommener Gruß von dir, auch wenn sich unsere Wege nun trennen.

Kindred, ich danke euch für euer Kommen und Mitwirken.

Meine Liebe geht nun mit euch, so wie euer Segen mit mir geht.

Die Tore schließen

Cernunnos, ich danke auch dir

und bitte dich ein letztes Mal heute um deine Unterstützung,

wenn ich nun die Tore schließe:

Lass das heilige Feuer wieder zur Flamme werden!

Lass den heiligen Brunnen wieder zur Wasserschale werden!

Lass den Weltenbaum wieder zum einfachen Baum werden!

Lass alles sein, wie es vorher war, bis auf die Magie, die hier geschah!

Durch deine und mit deiner Magie: Mögen die Tore sich schließen!

Mutter Erde danken

Tief atme ich ein,

Mutter Erde,

alle Sinne erfüllt von deinen Gaben.

Du gibst mir Halt in dieser Zeit, in der alles auf der Kippe steht,

im Ritual wie zu jeder Zeit.

Ich danke dir

und gebe dir zurück, was ich nicht gebraucht habe.

Nimm es als Zeichen meiner Liebe und Dankbarkeit zu dir.

Ritual beenden

Mein Ritual nähert sich dem Ende.

Ich habe den Kosmos wieder erschaffen und in seiner Mitte gestanden.

Ich habe die Sonne auf dem Höhepunkt ihrer Macht gefeiert, die Fülle des Lebens, die Wärme und das Licht,

in dem Wissen, dass wir nun fast unmerklich der Dunkelheit entgegengehen.

Ich habe Taranis gerufen, den Donnerer, dessen Gewitter den Regen bringen, der die Erde fruchtbar macht.

Ich habe meinen Bund mit den Kindred bestätigt und gefestigt.

Nun gehe ich, allein, doch als Teil des großen Ganzen.

Die heilige Quelle ist versiegt, doch in mir fließt sie weiter.

Das heilige Feuer ist verloschen, doch in mir brennt es ewig.

Der Weltenbaum mag schwanken, doch ich stehe fest verwurzelt in dieser Welt.

Dieses Ritual ist nun beendet. Amen!

How Veles stole Perún’s cattle

One day Perún, the thunder god, detected that all of his cattle had been stolen. Soon he detected the guilty one, too: It had to be his old adversary Veles.

He was the god of the underworld, but of cattle as well, so he thought that all farm animals belonged to him.

We can’t have that behavior!“ Perún grumbled. He stretched a bit on his high seat on the World Mountain and searched for the thief. „Wait until I catch you…“

It didn’t take long for him to see Veles along with his herd on a lovely meadow. As soon as he saw him he cast a lightning to punish the thief.

But Veles wasn’t stupid. He knew all to well that Perún wouldn’t simply let him go. When he realized he had been detected he shape-shifted into another cow. The lightning shot past him into the ground.

Perún was angry. Missed! He took aim again.

Meanwhile Veles had hidden behind a high stone standing in the middle of the meadow. Perún’s lightning made the stone explode and change into a heap of pebbles. The flock of cows ran away.

Perún sighed. Not only had he missed Veles, he would have to search his cows again!

Veles had escaped into a nearby forest. It was dark and full of shadows down there under those high trees. The thunder god would have difficulties to see him there, he hoped.

Perún only saw some movement between the tree trunks. He aimed – but Veles had already shape-shifted into a big bear with black fur, and his lightning missed by far and frightened a few squirrels.

Just to be sure the god of the underworld decided to search for another hideout. Just behind the forest was a little farm. Surely Perún wouldn’t shoot on a farm! Think of the poor people living there!

Quickly he went under way.

Meanwhile Perún had apologized to the squirrels and searched for his adversary again. Finally he saw him, when Veles just showed up behind the farmhouse.

And Perún knew something Veles didn’t know: The farm had stood empty for quite some time by now! No need to hold back, Perún thought.

Bang!

The lightning hit the farmhouse and tore down the roof. It landed a few hundred meters away in a tree.

But Veles got away again. Perún had shot a second too early.

The god of the underworld shape-shifted into a borzoi, and he left the farm as fast as his dog legs would carry him.

Perún shook his head. This was becoming ridiculous! He wouldn’t make a fool of himself anymore. It was time to use some tricks.

By now Veles had reached a lake. He went a few steps into the water and drank thirsty from all this running. Occasionally he looked around: No Perún near and far! Was it really possible he got away?

To be on the safe side he would stay in his dog shape for a while. Veles searches for a nice warm spot on the sandy beach and made himself comfortable, but even so kept an eye on possible intruders.

Perún had taken his chariot in the meantime and had driven down to the earth. After his arrival he took the form of a young wanderer. Equipped with a backpack and a staff he followed Veles‘ s traces down to the lake.

Soon he detected the shape-shifting god, but he didn’t reveal his own person. Instead he sat down at the beach, took a picnic out of his backpack and started a hearty dinner.

Veles had seen the unknown guest, of course – and smelled! That one over there had sausages, delicious sausages! Veles might have been a god, but right now he was a dog as well. And in his dog shape he was thinking mainly with his stomach and nose. Carefully he rose and leered at the wanderer.

Perún had seemed to take no notice of the dog the whole time. But now he talked to him:

Now there’s a fine dog! Look what I might have for you! Do you like a piece of sausage?“

Veles was still skeptical. But – sausage!!! Slowly he neared, the delicious smell in his nose.

The wanderer presented him with half a salami. Finally Veles couldn’t restrain himself any longer. He snapped for the sausage and started chewing.

At the same moment Perún let down his camouflage.

He grabbed the distracted dog, held him above his head and threw him as far as possible into the lake. And he could throw far!

Were he really a dog, Veles might have drowned, but -what a luck- he could shape-shift into a water snake. In that form he dived down to the lake’s ground. From here he could change into his own realm, the underworld. An Perún wouldn’t be able to follow him there!

Perún stood on the beach and grinned triumphantly for his success.

Now stay where you are! And keep away from my cattle, Veles!“, he yelled after the underworld’s ruler, and finally went to search his cows again.

How the rainbow came to shine at the sky

Once upon a time the gods wandered upon upon the earth and lived among the people. Taranis, the thunderer, the god who made the earth fertile with his rain and spring thunderstorms, was riding around in his chariot and checked if everything was in order. On his tour he rested in a wide valley. The air was sweet, the fields were green – Taranis was pleased.

Suddenly thunder was to be heard – and it wasn’t him! Surprised and a little bit irritated he looked around.

Far away, where the mountains stood against the sky, a huge brownish wave rose from the river’s bed. She roared downwards and took everything along the river with her. When she was gone she left a muddy swamp behind that reached far into the land. At the same time a hurricane started and the sky went black.

Taranis frowned. Where did that come from? And who dared to bring such chaos to his peacefully ordered world? He jumped into his chariot and headed through the hurricane towards the sky. From up there he would have a better view, and, what with being a storm god himself, the bad weather couldn’t really hurt him.

The flood had been wandered on and had destroyed other parts of land. Taranis saw that she originated up in the mountains, where snow and glaciers were melting too fast and filled rivers and lakes. And he saw, who had to be responsible for that, too. Up, where the humans didn’t have any fields, where not even small mountain huts stood, there was his old friend Cernunnos, and drummed with his feet on the ground so hard that the ground shook.

Taranis shook his head. Was it that time again? Cernunnos was the lord of the untamed nature, he always had been slightly chaotic and erratic. He ruled the underworld and her realms of death as well. And at the same time he was the one people prayed to for fruitfulness and wealth. This was true for the better part of the time, but sometimes Cernunnos showed his other side. Like many of the animals that surrounded him, he had times where he went through a transformation and renewed. And until the change was done the threatening parts of his person became stronger and he became a danger, being restless, unrestrained and destructive in his doings.

The thunder god nodded to himself. It was his job to help Cernunnos through his phase and keep his forces in check. He grabbed his thunderbolt and got on the way.

Cernunnos heard the thunder, when Taranis’s chariot came closer. He shape-shifted into a stag and escaped into the forest. Between the high pine trees it was difficult for Taranis to navigate his chariot. So he freed his horse, jumped on its back and pursued Cernunnos. He threw his thunderbolt, but Cernunnos already was too far away, and the thunderbolt missed his target.

Cernunnos thought he was safe. His antlers were itching badly, so he scraped on a big tree trunk. But Taranis was very persistent. He had followed the tracks and indeed found his prey.

Cernunnos shape-shifted again, now into a snake. This way, he thought, he might be able to fight better.

Taranis’s horse rose when the huge snake surrounded it. A few times the thunder god tried to hit his opponent, but every time Cernunnos was able to evade. Finally Taranis threw a thunderbolt again, but this time he went into the opposite direction immediately – and Cernunnos had done the same. Several times Taranis rode over his old friend’s mighty snake body with all his force. Cernunnos bended, but the horse’s hoofs had found their target and he was almost stunned.

With his last power reserves he peeled off his snakeskin and glided into a hole in the ground.

The hurricane faded and changed into a light rain. At the same time the sun showed himself behind a few clouds and sent some shy sunbeams down to earth.

Taranis took the snakeskin Cernunnos had left behind and held her triumphantly over his head. The scales were glittering in all colors, red, blue, green and golden. The thunder god threw the skin into the air, where she stayed and formed a big arch. Taranis watched his work and he liked what he saw.

Stay where you are until you have gathered your senses again!“, he called at Cernunnos. „There is no place for your chaos in this world.“

The rivers returned to their beds at last, and in many places they left unexpected treasures: In some places the ground was much more enriched with nutrients, in other places shipping wrecks with all their freight were all of a sudden accessible and a other places gold veins could be found where only stone had been before. So Cernunnos had proven to be the wealth-bringing god at last.

The snakeskin remained a the sky as a rainbow and a sign that order had been restored.

Taranis returned to the sky and he was as happy and pleased with the situation as can be.

This story is just that – a story and free creation on my part. Many cultures have this myth abouth the storm god fighting a snake or dragon or something similar. Thor against the Midgard snake, Perún against Veles – and with the Gauls probably Taranis against somebody unknown. To make Cernunnos his counterpart is my own version, and it works for me only because I wanted to show them as friends caring for each other basically rather than a fight for life or death, like a man taking home his drunken friend and making sure he finds his bed.

It’s true that there are pillars that show a god who could be identified as Taranis/Jupiter, who is riding down a gigantic snake. True as well is that Cernunnos can bee seen as an ambivalent god. Ceisiwr Serith has written a good analysis of this theme. There are stories that connect Cernunnos via the antlers with a stag shape. But there is nothing about Cernunnos being able to shape-shift into a snake. He only holds a snake in his hand. I used elements of the slavic version for this part.

It was important for me that Cernunnos didn’t result in the ultimate bad boy. Instead chaos simply is a part of his personality from time to time. So one can still worship and respect him, and he can still be a friend of Taranis.

Regarding the rainbow – well, the Norse have their Bifröst, and I imagined that such a symbol must have been of some importance to the Gauls as well.

Midsummer ritual 2018: Gaulish hearthculture

Beginning and purpose

This is the longest day,

and I am bathing in your light, sun,

getting caressed by your warm rays.

With each pore I take in your energy

and store it for the time

when your light and warmth have lost their strength.

Now you are at the height of your power,

but the wheel turns eternally and so

in the climax we anticipate the end,

and in life we anticipate death.

Song: Song for Summer Solstice – Libby Roderick (or something similar)

Purification

(William Ashton, SDF, March Equinox 2014)

[Warm hands over the flame, then touch the waters of the well, saying:]

May I be pure that I may pass through the Sacred…

[Again, warm hands over the flame, then touch the waters of the well, saying:]

May I pass through the Sacred that I may attain the Holy…

[For a final time, warm hands over the flame, then touch the waters of the well, saying:]

May I attain the Holy that I may be blessed in ALL things.

[After speaking aloud these words, take several moments to experience the feeling of purification. Breathe deep.]

By the power of the waters, by the power of the fire:

This grove may be pure and sacred ground!

Mother Earth

On the field in front of my house the grain is swaying slightly in the wind,

just as if you were shaking your golden and brown hair for me.

In this time, when the sun’s power reaches its peak,

you offer us a steady place.

Mother Earth,

a moment to breathe between sowing and harvesting.

In this ritual please offer me the certainty

to find my footing,

just like you do all the time.

This is my gift for you, Earth Mother: …. (offering)

Recreating the cosmos

Who are we? From whence do we come? What is the story of our people?

Not hard…

A great misty cloud had gathered together in the void

Swirling and spiraling; spiraling and swirling Drawing ever-in upon itself.

At its center radiance shone forth

And drove outward the surrounding cloud

Gathering the waters together here below.

And so it was that the stuff of creation drew apart

To form the Fire Above And the Waters Below.

The Solar Fire warmed the Cauldron of Creation

And stroked upon its waters with thunderbolts And begat upon it Life.

And the Life begat the Creatures

And the Creatures begat the Ancestors

And the Ancestors begat Us– the Living People.

Upright like you, Great Tree

We bear upon us the mark of Creation

Then, now, and for all time.

Rooted in the ancestral waters of the World Below,

Spanning this Middle-World of form

And reaching ever-upward to embrace the

Fire Above.

Earrach of Pittsburgh

Sacred well, flow in me (offering)

Sacred fire, burn in me (offering)

Sacred tree, grow in me (offering)

Hüter der Tore anrufen und Tore öffnen

I call out to Cernunnos, the one in between,

the one who keeps apart what needs to be kept apart

and the one who brings together what need to come together.

Wild One, I bring this offering before you

and ask you to help me:

Be at my side and support my magic when I am opening the gates now!

Let the candle be the sacred fire, gate to the heavens, gate to the gods and goddesses!

Let the cauldron be the sacred well, gate to the underworld, gate to the ancestors!

And let the tree be the world tree, gate to the world around me, gate to the spirits!

Through and with your magic: May these gates now open!

Kindreds anrufen

I call out to the Kindreds now.

I stand at the sacred center, before the Well, and honor my Ancestors!

You who have lived here before me. You whose blood runs through my veins. You who are my inspiration. You who are close to my heart and mind: Be welcome at my fire! I invite you to be part of this ritual. Teach me your knowledge and take my gifts for you in return.

[Make your offerings to your Ancestors]

Ancestors, accept my offering! *

I stand at the sacred center, before the Tree, and honor the Nature Kin!

Nature Spirits, kin of fur, feather, shell, and scales. Kin of growing things, spirits of the household and dwellers in hidden shadows: Be welcome at my fire! I invite you to be part of this ritual. Teach me your knowledge and take my gifts for you in return.

[Make your offerings to your Nature Kin]

Nature Kin, accept my offering! *

I stand at the sacred center, before the Fire, and honor my Gods!

Shining ones, you who shaped the cosmos! You who still keep it together: Be welcome at my fire! I invite you to be part of this ritual. Teach me your knowledge and take my gifts for you in return.

[Make your offerings to your Gods]

Shining Gods, accept my offering!

Main sacrifice

Song: See me (link: )https://werkelwald.de/song-see-me-sehet-mich/

Deity of the occasion

I call to Taranis, the Shining One!

And the thunder rolls.

I call to Taranis, who rules the sky!

And the thunder rolls.

I call to Taranis, who brings the rain!

And the thunder rolls.

I call to you:

Bringer of the cosmic order,

keeper of continuity!

Without you the sky would literally fall down on our heads!

You keep the chaos away,

and you push the wheel of the year,

the process of death and renewal,

of living and dying,

von spring, summer, autumn and winter!

Your lightenting may be my fire, Taranis,

and I invite you:

Share my fire with me,

and share your knowledge with me!

Teach me what you have to give

and take in return what I have to give!

Offering: Story of How the rainbow…., incense

Omen

I have spoken of you, so that your names live on. Now it’s time for me to be quiet and listen to your words and messages. Please. Kindreds, what do you want to tell me?

(draw omen)

Asking for the blessings

Kindreds, I ask you for your blessings: Look at this chalice before me. I have filled it with (…), but you, Kindreds, may fill it from your cornucopia of abundance, from your well of wisdom, from your cauldrom of inspiration. Fill it with your blessings so that I am blessed with prosperity, wisdom and health.

Blessing of the waters

(hold chalice up high)

The blessings of the gods! AWEN

(hold chalice up at breasts high)

The blessings of the spirits! AWEN

(hold chalice down to the earth)

The blessings of the ancestors! AWEN

(hold chalice up high again)

See the waters of life!

Accepting the blessings

I received your blessings, Kindreds! May they overflow in me to nourish those that cross my path. May their spark jump over to those I meet so that I will become a blessing for others.

Thanking and good bye

Kindreds,

I thank you for coming and participating in my ritual.

I invite you to stay if you want and leave if you must. My respect and love will be with you as your blessings are with me!

Taranis, I thank you, too. Roll your wheel and take good care of the rains in the next weeks!

Closing the gates

Cernunnos, my gate keeper,

thank you for your good work as a mediator and facilitator. I ask you one more time to assist me in the closing of the gates:

Let tha sacred fire become a candle flame again!

Let the sacred well become a cauldron again!

Let the world tree become a simple tree again!

Let everything be as it was before, except for the magic that happened today!

Through and with your magic: May the gates close now!

Thanking the Earth Mother

A deep breath,

Mother Earth,

and all senses are filled with your gifts.

You are my steady ground in a time when everything is off balance,

in ritual and every time.

I thank you

and return to your what I didn’t need.

Take it a a sign of my love and gratefulness.

Ritual beenden

My ritual comes to an end.

I recreated the cosmos and stood in its center.

I have celebrated the sun at the height of his (?) power, the bounty of life, the warmth and the light.

I have honored Taranis, the keeper of this bounty.

My relationship with the kindreds has been reaffirmed and strengthened.

Now I will leave, not alone, but as a part of the big picture.

The sacred well dried out, but it is still flowing in me.

The sacred fire has burned down, but it in me the spark is still alive.

The world tree might tremble, but I am deeply rooted in this world.

This ritual is over. Amen/Esti*!

* Esti: Gaulish for Amen

For once I first have an English version of my work ready. You’ll get the German version of this soon.

 

Ein deutsches ADF-Ritualhandbuch

Hier möchte ich euch das vorläufig fertige deutsche Handbuch für die Ritualgrundstruktur von ADF vorstellen, das nach einem Jahr Arbeit nun endlich fertig ist.

Es ist untergliedert in die verschiedenen Ritualbausteine. Zu jedem findet ihr hier die aktuelle Inhaltsangabe, die Bausteine sind auch als Download verfügbar.

Dies ist ein ehrenamtliches Projekt. Ich verdiene daran nichts, aber ich möchte euch bitten, wenn ihr Texte weiterverwendet, einen Hinweis auf eure Quelle zu geben. Nicht so sehr meinetwegen, sondern wegen der anderen Leute, deren Texte ich verwenden durfte. Die mit B.R. gekennzeichneten Inhalte dürft ihr selbstverständlich euren persönlichen Bedürfnissen anpassen.

Viele der Lieder findet ihr hier im Blog auch als Audiodatei zum Reinhören.

Prozession und Eröffnung ALLGEMEIN 01-G-01 Lied: Wir stehen hier
ALLGEMEIN 01-G-02 Lied: Wir nähern uns dem heil’gen Hain („We approach the sacred grove“ von Ian Corrigan)
ALLGEMEIN 01-G-03 Lied: Kommt zum Hain
ALLGEMEIN 01-G-04 Die Geister des Himmels sind über uns…

Baukasten – 01 – Prozession und Eröffnung

 

Reinigung ALLGEMEIN 2-G-01 Durch die Kraft des Wassers…
ALLGEMEIN 2-G-02 Möge ich rein sein, damit ich …
ALLGEMEIN 2-G-03 Möge ich frei sein von allem…
ALLGEMEIN 2-G-04 Durch die Kräfte, die erschaffen …
NORDISCH-GERMANISCH 2-G-05 Wir reinigen die Stelle…
NORDISCH-GERMANISCH 2-G-06 Hammer im Norden, …

Baukasten – 02 – Reinigung

 

Die Erdmutter grüßen ALLGEMEIN 03-G-01 Du stehst am Anfang und am Ende…
ALLGEMEIN 03-G-02 Ich stehe mit beiden Füßen …
ALLGEMEIN 03-G-03 Ich schütte meine Furcht …
ALLGEMEIN 03-G-04 Mutter Erde – Beltane
ALLGEMEIN 03-G-05 Mutter Erde – Mittsommer
ALLGEMEIN 03-G-06 Mutter Erde – Lughnasadh
ALLGEMEIN 03-G-07 Mutter Erde – Herbst-Tagundnachtgleiche
ALLGEMEIN 03-G-ß8 Mutter Erde – Samhain
ALLGEMEIN 03-G-09 Mutter Erde – Mittwinter
ALLGEMEIN 03-G-10 Mutter Erde – Imbolc
ALLGEMEIN 03-G-11 Mutter Erde – Frühlings-Tagundnachtgleiche
SLAWISCH 03-G-12 Lied: Mokoshi
ALLGEMEIN 03-G-13 Lied: Mutter Erde, X X
NORDISCH-GERMANISCH 03-G-14 Großzügige Erde, gebende Erde

Baukasten – 03 – Die Erdmutter grüßen

 

Begründung des Rituals ALLGEMEIN 04-G-01 Ich bin hier, um dem …
ALLGEMEIN 04-G-02 Heute ist …
ALLGEMEIN 04-G-03 Wir sind hier, um die Götter und Geister zu ehren…

Baukasten – 04 – Begründung des Rituals

 

Den Kosmos wieder erschaffen ALLGEMEIN 05-G-01 Lied: Mit Feuer und mit Wasser („Portal Song“, Ian Corrigan)
ALLGEMEIN 05-G-02 Oben und unten
ALLGEMEIN 05-G-03 Lied: Aus den Tiefen der Urquelle
ALLGEMEIN 05-G-04 In der Tiefe fließt …
ALLGEMEIN 05-G-05 Lied: Göttlicher Funke
ALLGEMEIN 05-G-06 Lied: Himmel, Land und Meer
ALLGEMEIN 05-G-07 Wie alles begann…
ALLGEMEIN 05-G-08 Die Wasser halten und umgeben mich
ALLGEMEIN 05-G-09 Lied: Der große, der hohe, der schöne Weltenbaum
ALLGEMEIN 05-G-10 Lasst uns 3 Atemzüge nehmen…
ALLGEMEIN 05-G-11 Am Anfang war das große Nichts…
ALLGEMEIN 05-G-12 Wer sind wir? …
KELTISCH-IRISCH 05-G-13 Eine Quelle weiß ich …
ALLGEMEIN 05-G-14 Ich erwecke die Kraft der…
KELTISCH-GALLISCH 05-G-15 Tief aus Antumnos …

Baukasten – 05 – Den Kosmos wiedererschaffen

 

Die Tore öffnen ALLGEMEIN 06-G-01 Ich mache dem Hüter der Tore dieses Opfer…
ALLGEMEIN 06-G-02 Hüter, vereine deine Kraft mir der unseren….
ALLGEMEIN 06-G-03 Hüter der Tore, ich rufe dich: …
ALLGEMEIN 06-G-04 Lass das Meer sich nicht erheben…
KELTISCH-GALLISCH 06-G-05 Cernunnos, du, der zwischen den Dingen sitzt…
KELTISCH-GALLISCH 06-G-06 Und hier, in der heiligen Mitte…
KELTISCH-GALLISCH 06-G-07 Lied: Cernunnos, öffne die Tore
NORDISCH-GERMANISCH 06-G-08 Heimdall! Du, der das Gras wachsen hört…
NORDISCH-GERMANISCH 06-G-09 Heimdall! Dich sehe ich an der Brücke stehen…
NORDISCH-GERMANISCH 06-G-10 Um Donars Macht ich bitte…
SLAWISCH 06-G-11 Triglav, dreiköpfiger Gott, …

Baukasten – 06 – Die Tore öffnen

 

Die Kindred einladen ALLGEMEIN 07-G-01 Es ist Zeit, die Kindred einzuladen
ALLGEMEIN 07-G-02 Vor dem Brunnen stehe ich …
ALLGEMEIN 07-G-03 Die Kinder der Erde rufen zu den Vorfahren
ALLGEMEIN 07-G-04 Vorfahren, ihr, die hier vor mir wart
ALLGEMEIN 07-G-05 Götter, Ahnen und Geistervolk
ALLGEMEIN 07-G-06 Ich rufe meine Vorfahren
ALLGEMEIN 07-G-07 Hallo Vorfahren!
NORDISCH 07-G-08 Zum Fest rufen wir euch …
ALLGEMEIN 07-G-09 LIED: Ahnenlied („Ancestors Chant“, C. Serith)
ALLGEMEIN 07-G-10 Als du geboren wurdest…
ALLGEMEIN 07-G-11 Wir rufen die Vorfahren…
ALLGEMEIN 07-G-12 Ihr, die uns mit eurer Majestät…
ALLGEMEIN 07-G-13 Wir rufen die Geister des Landes…
ALLGEMEIN 07-G-14 Wir erheben unsere Hände…
ALLGEMEIN 07-G-15 Unsere Stimmen erklingen unter …
ALLGEMEIN 07-G-16 LIED: Götter, Geister, Kindred drei („Gods, and Dead and Mighty Sidhe“, Ian Corrigan, Ü: B.R.)
ALLGEMEIN 07-G-17 LIED: Wir ehren sie im Lied („Ancestor’s song“, Kellianna; Ü/E: B.R.)

Baukasten – 07 – Die Kindred einladen

 

Hauptopfer 08
Opfergebet ALLGEMEIN 09-G-01 LIED: Sehet mich
ALLGEMEIN 09-G-02 Wir haben euch …
ALLGEMEIN 09-G-03 Meine Stimme durchdringt …
ALLGEMEIN 09-G-04 Götter und Geister, …
ALLGEMEIN 09-G-05 Nun haben wir von unserer Liebe und und unserem Reichtum gegeben…

Baukasten – 08 – Hauptopfer

Baukasten – 09 – Opfergebet

 

Omen ALLGEMEIN 10-G-01 Ich sitze still und lausche…
NORDISCH-GERMANISCH 10-G-02 Nornen, ihr sitzt da und webt…
ALLGEMEIN 10-G-03 Wir haben euch unsere Geschenke überbracht…
ALLGEMEIN 10-G-04 Wir stehen an der Schwelle…
KELTISCH-GALLISCH 10-G-05 LIED: Flieg, Vogel, flieg
SLAWISCH 10-G-06 LIED: In meiner Hand ein Stück Metall

Baukasten – 10 – Omen

 

Bitte um Segen ALLGEMEIN 11-G-01 LIED: Hebt den Becher („Pour the waters“, Ian Corrigan)
ALLGEMEIN 11-G-02 LIED: Bringt uns das Wasser des Lebens („Send down the waters“. Melissa Burchfield)
ALLGEMEIN 11-G-03 Ich bitte euch nun, Kindred: …
NORDISCH 11-G-04 Ich bitte euch nun, Asen und…
ALLGEMEIN 11-G-05 Kindred, wir haben euch unsere Opfergaben gebracht…..
ALLGEMEIN 11-G-06 Dies ist ein wirklich mächtiges Omen….
NORDISCH-GERMANISCH 11-G-07 Aus dem Speichel der Götter…

Baukasten – 11- Bitte um Segen

 

Heiligung ALLGEMEIN 12-G-01 LIED: Wasser voll von Möglichkeiten
ALLGEMEIN 12-G-02 Der Segen der Ahnen /AWEN
KELTISCH-IRISCH 12-G-03 Segen der Morrigan (Cathe Mag Tuired)
ALLGEMEIN 12-G-04 Leuchtende Götter, …
NORDISCH-GERMANISCH 12-G-05 Von den Göttern zur Erde zu uns…
KELTISCH 12-G-06 Kraft des Feuers, Kraft des Blitzes… (Carmina Gadelica)
NORDISCH-GERMANISCH 12-G-07 Odin, Allvater! …

Baukasten – 12 – Heiligung

 

Annahme des Segens ALLGEMEIN 13-G-01 LIED: Der Segen der Kindred wirke in mir
ALLGEMEIN 13-G-02 Ich nehme euren Segen an…
ALLGEMEIN 13-G-03 Der Segen der Kindred durchströmt…
ALLGEMEIN 13-G-04 LIED: Der Segen der Götter fließt nun in mir („Power of the spirits“, Ian Corrigan)
ALLGEMEIN 13-G-05 Der Segen der Leuchtenden…
ALLGEMEIN 13-G-06 Ich öffne mich für …
NORDISCH-GERMANISCH 13-G-07 Goldener Met, Skaldenmet…

Baukasten – 13 – Annahme des Segens

 

Arbeiten 14
Danken und Verabschieden ALLGEMEIN 15-G-01 Leuchtende, Ahnen und Naturgeister…
ALLGEMEIN 15-G-02 Die Zeit des Abschieds ist nun hier…
ALLGEMEIN 15-G-03 Liebe Vorfahren, ….

Baukasten – 14 – Arbeiten

Baukasten – 15 – Danken und Verabschieden

 

Die Tore schließen ALLGEMEIN 16-G-01 Herr der Tore, wir danken dir für deinen Schutz…
NORDISCH-GERMANISCH 16-G-02 Heimdall, du hast mein Tun begleitet…
KELTISCH-GALLISCH 16-G-03 Cernunnos, du hast mein Tun begleitet…
SLAWISCH 16-G-04 Triglav, dreiköpfiger Gott…

Baukasten – 16 – Die Tore schließen

 

Dank an die Erdmutter ALLGEMEIN 17-G-01 Erdmutter, wir danken dir…
17-G-02 Mutter Erde, Lebensspenderin, …
17-G-03 Mutter Erde, deine Hände halten mich…
17-G-04 Zu Mittsommer
17-G-05 Zu Lughnasadh
17-G-06 Zur Herbst-Tagundnachtgleiche
17-G-07 Zu Samhain
17-G-08 Zu Mittwinter
17-G-09 Zu Imbolc
17-G-10 Zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche

Baukasten – 17 – Der Erdmutter danken

 

Ritual beenden ALLGEMEIN 18-G-01 Lied: Bis zum nächsten Mal
ALLGEMEIN 18-G-02 Lied: Wenn wir nun gehen
ALLGEMEIN 18-G-03 Unser Ritual nähert sich dem Ende…
ALLGEMEIN 18-G-04 Ihr geliebten und heilsendenden Götter… ( Iolo Morganwg, The Gorsedd Prayer)
ALLGEMEIN 18-G-05 Unser Ritual ist nun beendet und…

Baukasten – 18 – Das Ritual beenden

 

Optionale Bausteine Gabe an die Außenstehenden 19-G-01 Außenstehende Naturgeister …
19-G-02 Dies gilt denen, …
19-G-03 Wir haben unsere Ziele, …
19-G-04 Außenstehende, hört meine Worte…

Baukasten – 19 – Gabe an die Außenstehenden 

 

 Optionale Bausteine Bitte um Inspiration
KELTISCH – GALLISCH 20-G-01 LIED: Anrufung zu Ogmios
KELTISCH – GALLISCH 20-G-02 LIED: Gefesselt von deinen Worten
KELTISCH 20-G-03 Sei gegrüßt, Brighid….
KELTISCH-WALISISCH 20-G-04 Dreifaltige Brighid…
KELTISCH-WALISISCH 20-G-05 Cerridwen, Hüterin des Kessels…
NORDISCH 20-G-06 Dort am Fluss sitzt du, Saga …
NORDISCH 20-G-07 Der Klang deiner Harfe, Bragi…

Baukasten – 20 – Bitte um Inspiration

 

 Optionale Bausteine Erden und Zentrieren 21-G-01 2 Kräfte-Kurzanleitung für Gruppen aus dem DP
21-G-02 Ich bin ein Mensch…
21-G-03 Wo stehe ich? …
21-G-04 2 Kräfte-Meditation komplett

Baukasten – 21 – Erden und Zentrieren

 

Göttinnen und Götter KELTISCH-IRISCH 22-G-01 LIED: „Hymn to Bridget“ (Isaac Bonewits)
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-02 LIED: Baldurs Abschied
KELTISCH-IRISCH 22-G-03 LIED: Brighid, du bist toll
ANGELSÄCH-SISCH-GERMANISCH 22-G-04 LIED: Ostara geht wieder über das Land
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-05 LIED: Skirnirs Ritt
SLAWISCH 22-G-06 LIED: Perún und Veles
KELTISCH-GALLISCH 22-G-07 LIED: Carpe diem, Nantosuelta
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-08 Odin-Odin-Odin
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-09 Rabengott, Herr der Wölfe (Odin)
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-10 Heil sei dir, Erntegott (Freyr)
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-11 Im raschelnden Herbstlaub… (Freyr)
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-12 Freya! Liebliche Göttin….
ALLGEMEIN 22-G-13 LIED: Hans Gerstenkorn („John Barleycorn“, trad.)
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-14 LIED: Fylgia
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-15 LIED: Hold, Hold, Hold
KELTISCH-IRISCH 22-G-16 Brighid, du bist die Hüterin …
KELTISCH-IRISCH 22-G-17 Ich rufe an und rufe herbei (Brighid)
ALLGEMEIN 22-G-18 Wold, Wold, Wold
KELTISCH-IRISCH 22-G-19 Wenn die Erde in Schlaf verfällt (Cailleach)

Baukasten – 22 – Göttinnen und Götter

 

JAHRESKREISFESTE

Baukasten – 23 – Festtage

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie der Regenbogen an den Himmel kam oder Der Kampf zwischen Taranis und Cernunnos

Zu jener Zeit wanderten die die Götter noch oft über die Erde und lebten zwischen den Menschen. Taranis, der Donnernde, der Gott, der durch seine Regengüsse und Frühjahrsgewitter die Felder fruchtbar machte, streifte mit seinem Wagen umher und sah danach, dass alles seine Ordnung hatte.

Bei seiner Fahrt macht er einmal Halt in einem weiten Tal. Die Luft war mild, die Felder wurden langsam grün – Taranis war zufrieden.

Da ertönte ein Donnern und Brausen – und es stammte nicht von ihm! Überrascht und auch ein wenig verwirrt blickte er um sich.

In der Ferne, wo die Berge zu sehen waren, erhob sich im Flussbett eine hohe bräunliche Welle. Eine riesige Wasserwalze kam den Fluss herab und riss alles am Ufer mit sich. Zurück blieb ein schlammiger Sumpf, der weit über die Ufer des Flusses hinaus ins Land reichte. Gleichzeitig fielen orkanartige Regengüsse vom schwarz gewordenen Himmel.

Taranis runzelte verärgert die Stirn. Wo kam das her? Wer wagte es, dermaßen Chaos zu stiften und die Ordnung zu bedrohen? Er sprang in seinen Wagen und eilte durch die Sturmfront hindurch zum Himmel hinauf. Von hier oben hatte er einen besseren Überblick und da er ja selbst ein Sturmgott war, konnte ihm das Unwetter wenig anhaben.

Die Flutwelle war inzwischen weitergezogen und hatte weitere Landstriche verwüstet. Taranis sah, dass sie ihren Ursprung in den Bergen hatte, wo Schnee und Gletscher zu rasch geschmolzen waren und die Flüsse und Seen gefüllt hatten. Und er sah auch, wer dafür verantwortlich sein musste.

Dort, wo die Menschen mit ihren Äckern und Feldern nicht hinkamen, wo nicht mal mehr vereinzelt Almhütten standen, dort stand Cernunnos, sein alter Freund, und trommelte mit seinen Hufen, der der Grund bebte.

Taranis schüttelte besorgt den Kopf. War es wieder so weit? Cernunnos war der Herr der ungezähmten Natur, er hatte immer schon etwas Chaotisches, Unberechenbares an sich gehabt. Er herrschte auch über die Unterwelt und ihre Reiche des Todes. Gleichzeitig galt er als derjenige, von dem die Menschen sich Reichtum und Fruchtbarkeit erhofften. Während eines Großteils der Zeit war das auch so, doch gelegentlich zeigte sich Cernunnos von einer anderen Seite. Wie viele der Tiere, die ihm umgaben, gab es Zeiten, in denen er einen Wandel durchmachte und sich erneuerte. Und bis diese Wandlung vollzogen war, nahmen seine bedrohlichen Seiten aus alter Zeit zu und er wurde zu einer Gefahr für die Welt. Dann war er unruhig, unbeherrscht und zerstörerisch in seinem Wirken.

Der Donnergott nickte vor sich hin. Seine Aufgabe war es, Cernunnos durch diese Phase zu helfen und seine Kräfte in Schach zu halten. Rasch griff er nach seinem Blitzbündel und machte sich auf den Weg.

Cernunnos hörte das Donnern, als sich der Wagen näherte. Er verwandelte sich in einen Hirsch und floh in den Wald. Zwischen den hohen Kiefernstämmen war es für Taranis schwer, mit seinem Wagen durchzukommen. So spannte er sein Pferd aus, sprang auf dessen Rücken und nahm so die Verfolgung auf. Er warf mit einem Blitz nach dem anderen Gott, aber dieser war schon zu weit voraus, und der Blitz verfehlte das Ziel.

Cernunnos wähnte sich erst mal in Sicherheit. Sein Kopf mit dem Geweih juckte so fürchterlich, daher rieb er sich an einem dicken Stamm. Doch er hatte nicht mit Taranis‘ Hartnäckigkeit gerechnet. Dieser war den Spuren gefolgt und seine Beute aufgespürt.

Cernunnos verwandelte sich erneut, diesmal in eine Schlange. So, glaubte er, könne er dem Gegner besser entgegentreten.

Taranis‘ Pferd bäumte sich auf, als die riesige Schlange ihn umkreiste. Mehrfach versuchte der Donnergott seinen Gegner zu erwischen, aber Cernunnos wich immer wieder geschickt aus. Schließlich warf Taranis wieder einen Blitz, aber diesmal wandte er sich sofort in die Gegenrichtung – und Cernunnos hatte das Gleiche getan, um dem Blitz auszuweichen. So ritt Taranis mit voller Kraft über den mächtigen Schlangenkörper seines alten Freundes.

Cernunnos krümmte sich, aber die Hufe des Pferdes hatten gut gezielt und ihn fast betäubt. Mit letzter Kraft schälte er sich aus seiner Schlangenhaut und glitt in ein Loch in der Erde.

Der Orkan nahm ab und verwandelte sich in einen leichten, feinen Regen. Gleichzeitig erschien die Sonne hinter einigen Wolken und sandte zaghaft erste Strahlen zur Erde herab.

Taranis hob die zurückgebliebene Schlangenhaut auf und hob sie triumphierend über den Kopf. Die Schuppen schillerten in bunten Farben, rot, gelb, grün, blau. Der Donnergott warf sie in die Luft, wo sie hängen blieb und eine großen Bogen formte. Zufrieden betrachtete Taranis sein Werk:

„Bleib da unten, bis du wieder bei Sinnen bist!“, rief er Cernunnos zu. „In dieser Welt ist kein Platz für dein Chaos.“

So geschah es, und als die Flüsse letztlich wieder in ihre Betten zurückgekehrt waren, zeigte sich an vielen Orten, dass sie unerwartete Schätze an Land gespült hatten: Mancherorts war der Boden nun viel nährstoffreicher als vorher, an anderen Stellen waren Schiffswracks mitsamt ihrer verbliebenen Fracht zugänglich geworden und vereinzelt zeigte sich eine Goldader, wo vorher nur Stein gewesen war. So hatte sich Cernunnos doch noch als gewinnbringender Gott erwiesen.

Die Schlangenhaut blieb als Regenbogen der Erde erhalten, zum Zeichen dafür, dass die Ordnung das Chaos bezwungen hat.

Taranis aber kehrte zufrieden an den Himmel zurück.

 

Diese Geschichte ist von vorne bis hinten eine freie Schöpfung meinerseits. Für viele Kulturen gibt es den Mythos vom Kampf zwischen dem Donnergott und der Chaosschlange oder dem Drachen oder etwas Ähnlichem. Thor gegen die Midgardschlange, Indra gegen Agni, Perún gegen Veles – und bei den Galliern möglicherweise Taranis gegen irgendwen. Dass es sich dabei um Cernunnos handelt, ist meine Version, und sie funktioniert für mich nur, weil ich die Beziehung zwischen den beiden Kampfgegnern als eine freundschaftliche darstelle, eher eine Art Freundschaftsdienst als ein Kampf auf Leben und Tod.

Wahr ist, dass es Säulen gibt, auf denen ein Gott, der als Taranis/Jupiter identifiziert werden konnte, eine gigantische Gestalt mit Schlangenkörper niederreitet und besiegt. Wahr ist auch, dass der Gott Cernunnos als eine ambivalente Gottheit bezeichnet werden kann. Ceisiwr Serith hat dazu eine schöne Analyse geschrieben. Es gibt Geschichten, die Cernunnos über sein Geweih mit der Hirschgestalt in Verbindung bringen. Nirgendwo wird hingegen behauptet, dass Cernunnos sich in eine Schlange verwandeln kann. Er hält wohl eine Schlange in der Hand. Ich habe mir hier Elemente der slawischen Variante ausgeliehen. Wichtig war mir, dass Cernunnos nicht als der Bösewicht von Dienst erscheint, sondern das Chaos nur ein zeitweiser Aspekt seiner Persönlichkeit ist. Darum kann man ihn dennoch verehren und respektieren, und er kann mit Taranis befreundet sein. Was nun den Regenbogen betrifft, nun ja, das nordische Pantheon hat Bifröst, und mir kam die Idee, dass der Regenbogen für die Gallier bestimmt auch eine besondere Bedeutung gehabt haben muss.

Mutter Erde verabschieden – 8 Gebete für die Hochfeste

Ergänzend zu den 8 Gebeten um Mutter Erde zu begrüßen hier nun der jeweilige Gegenpart:

zu Mittsommer

Tief atme ich ein,

Mutter Erde,

alle Sinne erfüllt von deinen Gaben.

Du gibst mir Halt in dieser Zeit, in der alles auf der Kippe steht,

im Ritual wie zu jeder Zeit.

Ich danke dir

und gebe dir zurück, was ich nicht gebraucht habe.

Nimm es als Zeichen meiner Liebe und Dankbarkeit zu dir.

 

zu Lughnasadh

Braun, blau und grün deine Farben im Sommer

und bunt bedecken dich die Blumen, bevor ihre Farbenpracht Platz macht

für den Herbst und seine roten, gelben und braunen Töne.

Ich stehe hier fest auf dir, geborgen in deiner Hand, geborgen in diesem Ritual wie zu aller Zeit:

Nimm, was ich nicht gebraucht habe, Mutter Erde,

als Zeichen meiner Liebe und Dankbarkeit.

Lass es zurückkehren in den ewigen Kreislauf von Leben und Tod, Geben und Nehmen.

Amen!

 

zur Herbst-Tagundnachtgleiche

Ein Hauch von Kälte liegt in der Luft,

Mutter Erde,

eine Ahnung von den Tagen,

die vor uns liegen.

Ich gebe dir zurück, was ich nicht gebraucht habe,

nimm es auf in deinen Schoß!

Möge es dich nähren, wenn die dunkle Zeit anbricht und du dich zur Ruhe setzt.

Möge es deine Erinnerung an die Zeit wachhalten, in der du deine Fülle vor uns ausbreitest.

 

zu Samhain

Was von dir kam, Mutter Erde,

kehrt irgendwann zu dir zurück.

Nie ist uns das so bewusst wie in dieser Zeit,

wenn die Welt um uns trüb und nass und neblig erscheint.

Vergänglich sind auch diese Dinge, die ich nicht benötigt habe.

Nimm sie von mir, Mutter Erde,

und nimm meinen Dank.

 

zu Mittwinter

Tief im Herzen des Winters,

inmitten von Kälte und Dunkelheit,

feiern wir, dass das Licht die Dunkelheit besiegen wird,

dass der Zyklus von Neuem beginnt.

Von dir zu uns, Erdmutter:

Auch wenn du tief in dir ruhst,

so sind wir doch durch dich miteinander verbunden und auch mit dir verbunden.

Von uns zu dir, Erdmutter:

Nimm, was wir nicht gebraucht haben,

unsere Liebe und unsere Dankbarkeit.

 

 

zu Imbolc

Ein Teil deines Netzes sind wir, Mutter Erde,

durch dich mit allem verbunden.

Durch dich finden wir Halt, im Ritual wie im Leben.

Wenn wir nun gleich gehen, dem Frühling entgegen,

so sind wir uns deiner doch sehr bewusst.

Was wir hier zurücklassen,

soll dir unsere Dankbarkeit und Zuneigung ausdrücken

und deine Kräfte für die kommende Zeit des Erwachens stärken.

 

 

zur Frühjahrs-Tagundnachtglieche

Mutter Erde,

du ewige Verwandlungskünstlerin!

Aus weiß, schwarz und braun der kalten Jahreszeit verwandelst du dich

in ein Kaleidoskop von Farben.

Und doch bist du immer du,

Mutter Erde,

und hältst die Welt im Gleichgewicht.

Auch in diesem Ritual warst du für uns da,

und dafür danken wir dir.

Nimm, was wir nicht gebraucht haben,

mache es zu einem Teil der Wandlung.