Einführung: Lied
‚Kommt zum Hain‘
Wir
befinden uns am Höhepunkt des Sommers. Das erste Getreide wurde
geerntet, die Sonne steht hoch und heiß am Himmel und die Ferien
haben begonnen. Viele sind verreist (so wie wir) und erholen sich von
der Arbeit.
Dies
ist eine Zeit, das Erreichte zu feiern und die Früchte der Arbeit zu
genießen. Es ist auch eine Zeit, um den Wohlstand für die
Gemeinschaft und sich selbst voranzutreiben und zu sichern.
Darum
feiern wir heute Frey, den Gott des Ausgleichs, der Fruchtbarkeit und
des Wohlstands.
Reinigung:
Wir
reinigen die Stelle, wir reinigen den Ort,
Hier
wollen wir halten, unseren Blot.
Wasser
und Feuer, gehalten nach Osten, dem Bösen zu trotzen;
Wasser
und Feuer, gehalten nach Süden, wider den Lügen;
Wasser
und Feuer, gehalten nach Westen uns allen zum Besten;
Wasser
und Feuer, gehalten nach Norden die Freiheit besorgen.
Wasser
und Feuer, zum Himmel gehalten wo die Götter walten;
Wasser
und Feuer, zum Boden gebracht, wo es als Egge die Furche uns schafft!
(Andreas
G. Wilsdorf, von asentr.eu, Recherche 31.August 2017, abgewandelt für
private Zwecke, eigentlich ‚Das Schwert‘ statt ‚Wasser und
Feuer‘)
Mutter
Erde:
Braun
der Boden, Mutter Erde, krümelig in der Sommerhitze.
Blau
der Himmel, Mutter Erde, wolkenlos und unendlich.
Grün
die Wiesen, Mutter Erde, wogendes Gras in vollem Saft.
Ich
bei dir, Mutter Erde, geborgen in deiner Hand,
wenn
ich über das Land schreite,
wenn
ich zwischen den Welten wandle,
als
Teil deines allumspannenden Netzes. Amen!
Kosmos:
Am
Anfang war das große Nichts, das Urmeer voller Chaos, voller
Potential: Alles war möglich! Und dann verbanden sich die Elemente
zu Feuer und Eis, und aus Feuer und Eis entstand das Land, und über
dem Land erhob sich der Himmel.
Und
auf dem Land wuchs der Weltenbaum, mit den Wurzeln tief in der Erde,
die bis an die Quellen im Erdinneren reichen, und den Ästen, die
hoch um Himmel aufragen und so alle Reiche miteinander verbinden.
Hier
stehe ich nun, in der Mitte von allem:
Mit
dem Land unter meinen Füßen, dem Himmel über meinem Kopf und dem
Meer, das mich umgibt!
Und
hier in der Mitte fließt dreifach das Wasser: Das Wasser der
Weisheit und Inspiration, der nährende Regen, der vom Himmel fällt
und das Wasser und Blut in mir. (Opfergabe an das Wasser)
Und
hier in der Mitte brennt eine dreifache Flamme: Das Feuer der
Schöpfung, tief im Erdinneren, das Feuer der Sonne, warm und
lebenserhaltend, und das Feuer von Herdflamme und Lebenswillen in
mir. (Opfergabe an das Feuer)
Und
hier in der Mitte wächst der Weltenbaum, der in alle Reiche ragt:
Mit den Wurzeln in der Tiefe, mit der Krone hoch im Himmel und dem
Stamm hier in dieser Welt. (Opfergabe an den Baum)
Tore
öffnen:
Ich
betrete nun liminales Land,
nicht
Wasser und nicht fester Grund,
veränderlich
in Zeit und Raum.
Nehalennia,
Seelenbegleiterin,
ich
rufe dich!
Nehalennia,
zwischen Land und Meer,
mit
dem Himmel über mir;
Sei
an meiner Seite,
sei
mein Leuchtturm
und
wache über meinen Weg,
wenn
ich nun den Kindred begegne.
Nimm….
Kindred
einladen:
Text
nach Wahl/spontan
Hauptopfer/Ehrengast:
(Kekse
in Hufeisenform, Schweinchen, …)
Frey-Yngvi,
Gott
der Mitte,
Gott
zwischen den Extremen,
Gott
des Ausgleichs!
Frey-Yngvi,
Gott
des persönlichen Glücks,
Gott
des Wohlstands,
Gott
der Fruchtbarkeit!
Frey-Yngvi,
Gott
zu Schiff,
Gott
zu Pferd,
Gott
mit Eber!
Bruder
von Freya
und
Sohn von Njörd,
Hüter
von Alfaheim, dem lichten Ort!
Ich
lade dich ein:
Komm
an mein Feuer und feiere mit mir dieses Ritual.
Erfülle
diesen Ort mit deinem Licht und deiner gute Laune.
Schenk
mir deinen Segen und erfülle auch mich mit deinem Licht und deinen
Gaben.
Im
Gegenzug überreiche ich dir dieses Geschenk:
Gaben,
die das Glück und den Wohlstand symbolisieren!
Opfergebet:
Lied ‚Sehet mich‘
Omen:
Ich
habe euch eure Geschenke überbracht.
Ich
habe eure Namen in der Erinnerung lebendig gehalten.
Nun
schweige ich und warte auf das, was ihr mir mitteilen möchtet.
Durch
meine Hand, durch diese Runen,
unter
der Führung der Nornen:
Wie
lautet eure Botschaft für mich?
Bitte
um Segen/Segnung/Kommunion:
Ich
habe gesät und ich habe geerntet.
Ich
habe gegeben und mir wird gegeben.
Hand
um Hand, Gabe um Gabe,
stärken
wir unser Band.
Füllt
diesen Kelch mit eurem Segen, Kindred,
verwandelt
dieses Getränk in euer Geschenk für mich!
Awen
– Awen – Awen
Der
Segen der Kindred wirke in uns, durch uns und mit uns.
Siehe,
das Wasser des Lebens!
Lied:
‚Der Segen der Kindred‘
Kernarbeit:
(benötigt:
Samen und etwas Erde, gefüllt in einen kompostierbaren Beutel, der
mit einem Glücksbringer bemalt ist, Stift zum Beschriften)
Kurze
Meditation: Two Powers revisited
Wo
stehe ich, inmitten der Welten?
Nicht
schwer…
Ich
stehe auf der saftgrünen Erde unter einer strahlenden Sonne.
Ich
stehe zwischen Himmel und Land.
Das
Wasser fällt auf mich herab.
Das
Wasser steigt zu mir empor.
Das
Wasser umspült das Land.
Das
Feuer brennt an Himmels Höh’n.
Das
Feuer brennt im Erdinneren.
Das
Feuer brennt auf meinem Opferaltar.
Mein
Blut entspringt dem Wasser.
Mein
Leben entspringt dem Feuer.
Ich
bin ein Kind von Erde und Sonne.
(Earrach
von Pittsburgh)
(Visualisiere,
in welcher Form Freys Segen zu dir kommen soll. Formuliere dazu ein
paar persönliche Worte. Beschrifte einen Glücksbringer damit.)
Frey,
dieses Symbol für Glück und Wohlstand steht für das, was ich mir
von dir erbitte. Mit dieser Geste (ein paar Tropfen aus dem
Kelch/Horn darauf sprenkeln) rufe ich deinen Segen
in …. . Gleich werde ich es der Erde übergeben. Möge es in der
Erde Wurzeln schlagen und reifen, möge es wachsen und gedeihen. Und
möge ebenso dein Segen in mir Wurzeln schlagen und reifen.
(Beutel
in der Erde vergraben, später die Stelle mit dem restlichen Wasser
aus der Quelle gießen)
Danken:
Ich
danke euch allen, dass ihr hier heute mit mir gemeinsam gefeiert
habt.
Danke
den Kindred: Frey, allen göttlichen Kräften, Naturgeistern und
Vorfahren!
Nehmt
euch aus dieser Mitte, was ihr mögt. Bleibt, wenn ihr wollt und
geht, wenn ihr müsst.
Meine
Liebe wird euch begleiten, so wie euer Segen mich begleitet, bis wir
uns wiedersehen.
Danke
auch Nehalennia, die gemeinsam mit mir die Tore geöffnet hat.
Schließen
der Tore:
Bitte
unterstütze mich nun noch einmal, wenn ich die Tore schließe.
…
Verabschiedung
Mutter Erde:
Braun,
blau und grün deine Farben im Sommer und bunt bedecken dich die
Blumen,
bevor
ihre Farbenpracht Platz macht für den Herbst und seine roten, gelben
und braunen Töne.
Ich
stehe hier fest auf dir, geborgen in deiner Hand,
geborgen
in diesem Ritual wie zu aller Zeit:
Nimm,
was ich nicht gebraucht habe, Mutter Erde,
als
Zeichen meiner Liebe und Dankbarkeit.
Lass
es zurückkehren in den ewigen Kreislauf von Leben und Tod, Geben und
Nehmen. Amen!
Beendigung/Abschlussgebet:
Wir
haben hier gemeinsam das Fest von Freyfaxi gefeiert. Ich habe Frey
geehrt und meinen Bund mit den Kindred bestätigt und gefestigt.
Nun
gehen wir auseinander:
Das
heilige Feuer ist verloschen, doch in mir brennt es weiter.
Die
heilige Quelle ist versiegt, doch in mir fließt sie ewig.
Der
Weltenbaum mag schwanken, doch ich stehe stark und fest auf dieser
Erde.
Dieses
Ritual ist beendet.
Lied: „Wenn wir nun gehen…“