Diese Spaßballade erzählt die Geschichte von der Werbung des nordischen Gottes Frey um die Riesentochter Gerd. Dabei ging dessen Brautwerber Skirnir zwar sehr überzeugend, aber nicht unbedingt auf die feine Art, zur Sache.
Frey war frech und setzte sich auf Odins Thron. Ein toller Ausblick war das von dort, das ahnt’ er schon!
Was sah er? Eine schöne Maid! Frey verliebte sich: Zum Freien war Frey bereit!
Gerd, du Schöne! Gerd, du Holde! Gerd, Riesentochter, du!
Leben ohne dich, nein, das will ich nicht! Gerd, du lässt mir keine Ruh’!
Frey bat Skirnir: Reite, eile dich geschwind! Reite zu ihr, bring mir dieses schöne Kind!
Sie soll werden meine liebe Braut. Ich kann nur an sie denken, seit ich sie geschaut!
Skirnir ritt kalte Riesenreich so fern seinem Freund erfüllte er die Bitte gern.
Was half ihm? Frey treues Pferd! Und dazu gab Frey ihm sein Zauberschwert!
Gerd, du Schöne! Gerd, du Holde! Gerd, Riesentochter, du!
Leben ohne dich, nein, das will ich nicht! Gerd, du lässt mir keine Ruh’!
Doch am Tor wies ihn der Wächter barsch ab: “Nimm deine Botschaft nur mit in dein Grab!”
Skrinir ritt durch den Feuerring: “Ich meine Botschaft wohl an die Frau bring!”
Gerd , du Schöne, Gerd du Holde, Gerd, Riesentochter, du!
Leben ohne dich, nein, das kann er nicht, Gerd, du lässt ihm keine Ruh!
Gerds Bruder sah es und wütete gar sehr, wollt’ verteidigen der lieben Schwester her’!
Was geschah? In Skirnirs Hand das Schwert den wunden Punkt des Riesen fand.
“Frey, der Vane, schenkt dir seine ganze Lieb’. Sie war es, die mich heute hier zu dir trieb.”
Gerd lehnte ab: “Ob Dunkel, ob Licht, einen Gott, den nehme ich nicht!”
Skirnir bot ihr Iduns Äpfel dar, einen Ring von Gold, schön und kostbar.
Gerd lehnte ab: “Ob Dunkel, ob Licht, einen Gott, den nehme ich nicht!”
Gerd, du Schöne, Gerd du Holde, Gerd, Riesentochter, du!
Leben ohne dich, nein, das kann er nicht, Gerd, du lässt ihm keine Ruh!
Skirnir drohte ihr: “Gerd, dann stirbst du! Denn schwing ich das Schwert, so fällt dein Kopf im Nu!”
Gerd lehnte ab: “BIn ich erst tot, kommst bei Frey du in Erklärungsnot!”
Schließlich hub Skirnir zu zaubern an, verwünschte die Riesentochter mit Maus und Mann.
Gerd erschrak: “Ja ich sag! Frey zum Mann nehm ich am neunten Tag!”
Gerd , du Schöne, Gerd du Holde, Gerd, Riesentochter, du!
Leben ohne dich, nein, das kann er nicht, Gerd, du lässt ihm keine Ruh!
So geschah es: Zwischen Riesin und Van’ es doch noch zum Bund der heil’gen Ehe kam!
Das junge Paar erfüllt von Liebe war und glücklich noch für – lange Jahr!
Skirnirs Ritt (vollständiger Text)