Brot und Gebäck im neuen und alten Heidentum

Brot und Gebäck aller Art hat im Heidentum schon immer eine große Rolle gespielt. Ob als Opfergabe oder im Rahmen des Segens, z.B. im Wicca, oder nach einem Ritual beim gemütlichen Beisammensein, ohne Brot oder Kuchen läuft nichts.

Ceisiwr Serith berichtet in „Deep Ancestors“, dass Brot in Tierform schon von den Proto-Indoeuropäern als Ersatz für Tieropfer genutzt wurde und in seinem Hain, Nemos Ogmios Grove, auch heute genutzt wird.

Die Römer kannten ein eigenes Opferbrot, das Libum, welches im Hausschrein als Opfergabe serviert wurde. Mos Maiorum, ein deutschsprachiger Blog zur römischen Herdkultur, liefert uns neben einem modernen Rezept dafür auch eines für Moretum, eine Art Knoblauchquark, der als Beilage serviert werden kann. Libum kann süß (mit Honig bestrichen) oder herzhaft gegessen werden. Das Rezept findet ihr hier: https://incipesapereaude.wordpress.com/2015/11/26/rezepte-libum-romisches-opferbrot/

Auch die Kelten kannten Gebäck als Opfergabe. Die Keltenkringel gehören zu den wenigen tatsächlich archäologisch belegten keltischen Rezepten. Das süße Honiggebäck erinnert dabei etwas an Lebkuchen. Sie wurden im Gräberfeld Wiederath (Kreis Trier) gefunden.

Es gibt unterschiedliche Varianten im Netz, meist wird zwischen Butter und Schmalz variiert. Im ursprünglichen Rezept wurde eher Pottasche (salzhafte Teile der Holzasche) als Treibmittel benutzt. Die findet man im Supermarkt bei den Weihnachtsgebäckzutaten. Die Version hier stammt mit leichten Ergänzungen von www.sternenkreis.de.

Keltenkringel

Zutaten:

250g Dinkelmehl
200g Honig
1 Ei
20g Butter
10g Hefe oder 5g Pottasche
1 Prise Salz

1. Ei, Honig und zerbröckelte Hefe in einer Schale vermischen.

2. Dinkelmehl dazusieben und die übrigen Zutaten vermengen. Der Teig wird relativ zäh und klebrig.

3. Teig auf ein Backblech und mit einem Löffel portionsweise auf das Blech legen. Die Plätzchen gehen etwas auseinander. Mit dem Stiel eines Holzkochlöffels dann sehr großzügige Löcher in die Plätzchen machen. Da der Teig noch aufgeht, schließen sich die Löcher sonst wieder.

4. Im Ofen bei Umluft 180° 15-20 Minuten backen. Die Kringel werden nach dem Backen noch etwas hart und lassen sich am besten in einer Blechdose aufbewahren.

5. Tipp: Manche fügen noch eine Handvoll gemahlene Nüsse oder zarte Haferflocken dazu. Ich persönlich mag es, die Kringel halb in flüssige Schokolade zu tauchen und trocknen zu lassen.

Gebilde- oder Gebildbrote

Wer es nicht ganz so traditionell mag oder einfach sein eigenes Rezept aufpeppen möchte, der hat die Möglichkeit, sein Gebäck in eine bestimmte Form zu bringen. Ein Beispiel dafür ist es, zur Erntezeit ein Füllhorn aus Hefeteig zu backen und es für das Ritual mit Obst und Gemüse zu füllen. Das kann dann so aussehen:

Eine tolle Anleitung, wie man so ein Füllhorn hinkriegt, findet ihr hier: https://buntwerkstatt.at/2014/09/26/fuellhorn-backen-anleitung/

Zur Frühjahrstagundnachtgleiche wurde Brot früher gerne in Form eines Sonnenrads gebacken.

Zu Lammas, dem Laib-Fest Anfang August backe ich selbst gerne eine Pizzasonne. Dafür brauche ich zwei kreisförmige Teigplatten. Die untere wird mit einer Pizzafüllung (angebratenes Hack oder geschredderter Tofu, klein geschnittene Tomate und Paprika, etwas Paniermehl zum Andicken, etwas Tomatensauce, Reibekäse und Gewürze) belegt. Den Rand bitte frei lassen. Dann legt man die zweite Platte auf die erste und drückt den Rand mit einer Gabel fest. Nun nimmt man ein Glas oder eine kleine Schüssel und stempelt in die Mitte einen Kreis. Achtung, nicht durchdrücken! Bis zu dieser Markierung wird der äußere Ring nun alle 2-3 cm eingeschnitten. Die einzelnen Abschnitte werden seitlich gedreht, so dass die Füllung nach oben zeigt. Nun kann man den Teig noch mit verquirltem Ei oder veganer Milch mit Kurkuma (gibt eine schöne gelbe Farbe) bestreichen und im Ofen backen. Wer mag, schneidet der Sonne noch ein Gesicht. Die Sonne braucht je nach Ofen 35-45 Minuten bei 160°C Umluft, um fertig zu werden. Man kann sie warm oder kalt essen. Dazu schmeckt ein frischer grüner Salat. Genaue Rezepte hierfür findet ihr zum Beispiel auf www.chefkoch.de.

In der Fridthiofssaga wird erzählt, dass Heiden zum Disablòt Götterbilder aus Brot buken und mit Öl einschmierten. Offenbar ist einmal ein Brot in Form von Baldr ins Feuer gefallen. Bei der Gelegenheit brannte das ganze Haus ab. (Grimm, S. 80 bzw. 692)

Sybil Gräfin Schönfeldt beschreibt in ihrem Buch „Feste und Bräuche durch das Jahr“ noch zahlreiche andere Gelegenheiten, zu denen auch noch in christlicher Zeit Gebildebrote gebacken wurden. Bekannt dürften die Weckmänner zu Nikloaus und Sankt Martin sein. Zu Sankt Martin erwähnt sie auch das

Martinshorn/Wotanshorn

Von Sankt Martin heißt es, er trüge Wotans Mantel. Darum erinnern die ihm zu Ehren gebackenen Hörnchen gleichzeitig auch an Wotans Pferd (Hufeisenform).

1kg Weizenmehl, 2 Würfel Hefe, ¼ l lauwarme Milch, 3-4 Eier, etw. Salz, 2 EL Zucker, 200 g weiche Butter abgeriebene Schale einer Zitrone, 50 g grob gemahlene Mandeln, 125 g Rosinen, 100 g Korinthen

Hefeteig zubereiten, den Teig mit dem Rührlöffel schlagen, bis er Blasen wirft, auf dem mehlbestäubten Blech zu einer Rolle mit sich verjüngenden Enden formen und zu einem großen oder 2-3 kleineren Hörnern formen. Die Hörnchen auf dem gebutterten Blech aufgehen lassen, dann mit Butter bestreichen, mit Zucker und Zimt bestreuen, nach Belieben auch mit feingehackten Mandeln und im vorgeheizten Ofen bei 180-200°C 30-40 Minuten backen.

(Schönfeldt)

Ein anderer Zeitpunkt für Gebäck in besonderer Form ist Neujahr. Hier beschreibt sie das sogenannte Neujährchen und das Liefbrot oder Lebensbrot :

Beim Neujährchen handelt es sich um ein Gebäck vom Rhein in Kleeblattform oder rund und mit einem Ewigkeitssymbol versehen. Es wurde den Tieren serviert und sollte ihnen Segen bringen. (Schönfeldt)

Das Liefbrot oder Lebensbrot hingegen war ein dreieckiger Neujahrskuchen, der in England mit Mincemeat gefüllt wurde und den Menschen serviert, in Pommern aus Brotteig und wie ein Nest mit Eiern geformt für das Vieh. Er wurde unter das erste Futter gemischt. (Schönfeldt)

Weitere typische Beispiele sind ein Osterlamm, Brezeln, Ausstechplätzchen als Schmuck für den Weihnachtsbaum, Lebkuchenherzen oder Hefezöpfe. Der Begriff Gebildebrot wurde vom Historiker und Volkskundler Ernst Ludwig Rochholz im 19. Jahrhundert geprägt. Üblicherweise werden sie aus Hefeteig hergestellt, manche auch aus Lebkuchen- oder Mürbeteig. (wikipedia)

Bemalte Brote

Eine schöne Möglichkeit, um Brot zu dekorieren, besteht darin, es mit einer Paste zu bemalen. Die könnt ihr aus 1-2 EL Backkakao, 1 EL Instant-Espresso  und etwas heißem Wasser eine Paste herstellen. Dann müsst ihr 1/2 Eigelb unterrühren, Mit 2 EL Kakao wird die Paste sehr dickflüssig. Tastet euch vorsichtig heran. Die Paste kann man gut herstellen, während die Brote oder Brötchen zum ersten Mal im Ofen sind.

Zum Bemalen braucht ihr natürlich eine ziemlich glatte Oberfläche. Mit krustigem Vollkornbrot klappt das also nicht so gut. Ich habe gute Erfahrungen mit Öl-Quarkteig gemacht. Stellt den Teig nach eurem Rezept her, formt euer Gebäck und lasst es im Ofen backen, bis die Oberfläche angetrocknet ist.

Nun könnt ihr die Paste mit einem Pinsel auftragen. Das darf jetzt natürlich kein breiter Silikonpinsel sein, sondern eher so einer, wie er normalerweise zum Malen benutzt wird. Es empfiehlt sich, hierfür einen neuen Pinsel zu nehmen und auch nur für solche Zwecke zu verwenden. Auf dem Beispielbild sehr ihr meine ersten Versuche: eine Triskele, eine Sonne und Tannenzweige. Auf Pinterest findet man noch mehr tolle Besispiele.

Wer es gerne bunter hätte, sollte mit Lebensmittelfarbe und Eiweiß experimentieren. Damit habe ich aber noch keine Erfahrungen gemacht. Die Paste selbst schmeckt man nachher nicht.

Quellen:

Sybil Gräfin Schönfeldt, Feste und Bräuche durch das Jahr, Urania Verlag in der Dornier

Ceisiwr Serith, Deep Ancestors-Practicing the Religion of the Proto-Indo-Europeans, ADF Publishing (auf Englisch), 2009

Jakob Grimm, Deutsche Mythologie, Dieterichsche Buchhandlung, 1835

„Gebildebrot“, Wikipedia

www.chefkoch.de

https://www.sternenkreis.de/index.php/creativa/582-keltenkringel

Playlist Göttinnenmusik

Es gibt unglaublich viele Lieder, die ganz allgemein die Göttin ehren und bejubeln, aber es gibt auch ein paar, die ganz speziell für eine bestimmte Göttin gedacht sind. Hier möchte ich euch ein paar davon vorstellen. Die Bandbreite ist von feierlich-ätherisch bis hin zu Metal und Stimmunglied. Viel Spaß beim Reinhören!


Ein Mini-Altar zum Selbstgestalten

Manchmal fehlt einem der Platz, manchmal das Geld. Manchmal will man auch nicht jeden, der ins Zimmer kommt, wissen lassen, dass man ein Heide ist. Manchmal ist man auf Reisen. Es gibt viele Gründe, sich einen Mini-Altar zuzulegen.

Dieser Altar ist ein Triptychon, d.h. ein Mittelteil mit zwei Flügeln. Die eine Seite habe ich nach ADF-Art gezeichnet. Hier findet ihr die Kindred, Symbole für die Ahnen mit der Quelle, die Götter mit dem Feuer und die Naturgeister mit dem Weltenbaum.

Das Schöne an diesem Mini-Altar ist, dass man ihn umdrehen kann und noch eine Rückseite zur Verfügung hat. Hier habe ich für mich die Mitte mit einer Triskele gestaltet. Der rechte und linke Flügel sind noch leer. Das hat seinen Grund. Wer sich seinen Altar personalisieren möchte, kann unabhängig von der Vorderseite hier eine Erdmutter, seinen Hüter der Tore und ggf. eine Gottheit, der man sich sehr verbunden fühlt oder die Gottheit des Anlasses, wenn der Altar nur einmalig gebraucht wird, anbringen. Oder ein anderes Emblem, das für dich von Bedeutung ist, z.B. das Awen oder der Jahreskreis….. Deiner Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt und das Internet ist voll von Vorlagen.

Zur Umsetzung:

Male die Bilder nach deinem Geschmack aus. Klebe die einzelnen Teile auf stabile Pappe. Nun verbinde die Seitenflügel mit Tesafilm mit dem Hauptteil, und zwar von beiden Seiten. Schneide überstehenden Klebefilm ab.

Der Altar ist bewusst so klein gestaltet, dass er wenig Platz wegnimmt. Natürlich kannst du die ganzen Teile auch deutlich größer gestalten und z.B. auf Sperrholz übertragen. In dem Fall, müsstest du die einzelnen Teile mit Metallscharnieren verbinden.

Jetzt ist deine Kreativität gefragt: Wie soll die Rückseite aussehen? Was fehlt dir zu deinem persönlichen Altar? Male selbst oder such dir geeignete Motive, druck sie in der passenden Größe aus und beklebe damit die Rückseite des Altars. Bei Bedarf kannst du ihn einfach umdrehen (zumindest den Altar aus Pappe) und hast die Rückseite vorne.

Wenn du ein Ritual durchführen möchtest, kannst du nun ein Opferschälchen davor stellen, Räucherstäbchen anzünden oder war auch immer du für nötig und möglich hältst. Im Prinzip sind zwei Gläser (eins zum Opfern, eins für den Segen) und ein Lororakelset deiner Wahl völlig ausreichend.

Ich wünsche dir zauberhafte Rituale.

Sollten deine Rituale eher im Wicca-/Hexenstil sein, empfehle ich dir hier folgenden Link: https://buntwerkstatt.at/2014/05/18/triptychon/

Da habe ich die Idee ursprünglich her.

https://werkelwald.de/wp-content/uploads/2024/07/Minialtar.pdf

Samhain-Gruß an die Vorfahren

Die Tage werden kürzer, die Nächte kälter.

Der Sommer ist gegangen, der Winter steht vor der Tür.

In dieser Zeit des Übergangs versammeln wir uns hier,

vor der Quelle, vor dem Feuer, unter dem Baum,

und grüßen unsere Ahnen.

Wir flüstern von unseren Ahnen des Landes,

jenen Völkern und Stämmen, die hier vor Urzeiten gelebt haben,

die Erinnerung an sie wie ein Rascheln in den Baumwipfeln.

Eure Namen spiegeln sich in unserer Geschichte wieder, in den Namen unserer eigenen Völker.

Wir erzählen von unseren Ahnen des Blutes,

jenen Menschen, von denen wir unmittelbar abstammen,

deren Gene unser Aussehen und unsere Stärken und Schwächen beeinflussen,

von deren Erfahrungsschatz wir profitieren.

Wir singen zu unseren Ahnen des Herzens und des Geistes,

jenen Menschen, die uns nahestehen, ohne dass wir mit ihnen verwandt sind,

die durch ihr Tun unser eigenes Handeln und Denken mitformen und prägen,

die unsere Vorbilder sind, denen wir nacheifern wollen.

Wir schweigen über jene Ahnen, mit denen wir hadern,

die wir am liebsten vergessen würden,

aber auch von ihnen können wir etwas lernen,

uns sei es nur, wie man etwas nicht tut.

Hier sind wir versammelt,

vor der Quelle, vor dem Feuer, unter dem Baum,

und wir rufen euch zu:

Kommt zu uns, wenn ihr mögt! Seid uns willkommen in unserer Runde!

Dieses Gebet kann im Ritual genutzt werden, wenn man die Ahnen begrüßen möchte.

Samhain – Ideen für diese Zeit

Die obenstehenden Ideen sind für diejenigen gedacht, die allein auf dem alten Weg unterwegs sind, nur wenig Zeit haben oder einfach mal diese Zeit besonders für sich gestalten möchten.

Ritualideen:

Diese Ideen wiederum lassen sich innerhalb eines größeren Rituals umsetzen, manche auch bzw. nur in einer Gruppe. Manche finden sich oben in angepasster Version wieder.

  • Dumb supper: Hinter diesem englischen Begriff verbirgt sich eine gemeinsame Mahlzeit, die schweigend eingenommen wird. Dabei wird ein zusätzlicher Teller für die Ahnen mit auf den Tisch gestellt und natürlich genauso gefüllt wie die anderen Teller.
  • Ahnenarbeit II: Jeder bringt Fotos von denjenigen Verstorbenen mit, die ihm wichtig sind. Je nach Größe der Gruppe setzt man sich nun zu zwei oder dritt zusammen (bei Kleinstgruppen geht es einfach reihum) und zeigt einander die Fotos und erzählt eine kurze Begebenheit über die Person oder warum sie einem wichtig ist. Wer fertig ist, kann eine Kerze auf dem Altar anzünden, eine Schwimmkerze in eine Wasserschale setzen oder ein Getränk seiner Wahl halb opfern, halb auf das Wohl der Ahnen selbst trinken. Man kann auch ein Band mitbringen und bei jeder Person, zu der man etwas erzählt, einen Knoten hineinknüpfen. Das Band nimmt man anschließend wieder mit nach Hause und legt es in seinen Hausschrein etc. . Ich habe auch schon mal ein 4 Stöcke zu einem Stern übereinandergelegt und anschließend einen Wollfaden hindurchgewoben, bis ein großes ‘Spinnennetz’ entstanden ist. Dabei habe ich mal meinen Stammbaum rezitiert, mal Namen von meinen Lieben genannt. Das Netz hing das ganze Jahr über draußen im Nemeton, biss es irgendwann zerfleddert war. Diese Arbeit bietet sich vor allem dann an, wenn man mit den Nornen arbeiten möchte.
  • Wiedergeburt/Erneuerung: Auf dem Gundestrupkessel sieht man auf einer Innenplatte eine Szene, bei der Personen auf einen Kessel zulaufen. Neben dem Kessel steht eine große Person, die einen Mann in diesen Kessel taucht. Oben reiten Personen von dem Kessel fort. Man hat diese Szene als einen Initiationsritus für Krieger gedeutet. Kessel sind in der keltischen Mythologie jedoch zahlreich vertreten, z.B. der Kessel des irischen Gottes Dagda (der übrigens ebenfalls auf dem Gundestrupkessel dargestellt wird, mit einem zerbrochenen Rad), der wie das Tischlein-deck-dich oder unerschöpfliche Breitöpfchen aus den Märchen ständig neue Speisen hervorzaubern kann. Oder der Kessel der Anderswelt der walisischen Cerridwen, in dem sie einen Trank braute, der ihren leider eher hässlichen Sohn zum Weisesten aller Menschen machen sollte. Leider ging das nicht ganz so vonstatten wie geplant, aber das ist eine lange Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll. Und in einem anderen Zweig des walisischen Mabinogions schenkt der walisische König Bran seinem irischen Kollegen einen Kessel, der tote Krieger wiederbeleben kann. Allerdings setzt dieser den Kessel dann gegen die Waliser ein, gar nicht nett. Wir haben da also den Kessel der Fülle, den Kessel der Anderswelt und den Kessel der Erneuerung und Wiedergeburt. Eine Spekulation ist übrigens, dass dieses Kesselmotiv der Ursprung des heiligen Grals ist, aber auch das ist eine andere Geschichte. Im Ritual kann man den Kessel nutzen, in dem man eine große Schale mit (warmem) Wasser füllt. Dem Wasser kann man ein wenig Salz zugeben, Badesalz geht natürlich auch. Jeder Teilnehmer, der möchte, steigt nun mit nackten Füßen in den Kessel hinein, lässt sich ggf. noch mit Räucherung bewedeln, und steigt nunmehr gereinigt und erneuert wieder aus dem Kessel heraus. Es empfiehlt sich, hierfür ein Handtuch mitzunehmen. Vorab macht man sich, ähnlich wie oben bei den Kieselsteinen beschrieben, Gedanken dazu, wovon man sich trennen möchte. Im Reclaiming gibt es eine Ritualarbeit, bei der man wiedergeboren/erneuert wird, indem man durch den Geburtskanal kriecht. Hierbei stellen sich die anderen Teilnehmer breitbeinig auf und formen so den Tunnel, durch den alle nacheinander kriechen. Wer durch ist, stellt sich hinten wieder an, damit die anderen auch durchkriechen können. (Hinweis: Ich habe es selbst nie gesehen, nur eine Beschreibung davon gelesen. Sorry, liebe Reclaimer, falls ich etwas falsch verstanden habe. Die Idee fand ich einfach erwähnenswert.)
  • Winternächte – Tauziehen: Um vorherzusagen, wie das kommende Jahr wird, stellen sich die Teilnehmer in 2 Gruppen auf (Team ‘gut’ und Team ‘schwierig’) und veranstalten ein Tauziehen mit einem nicht zu festen Tuch. Je nachdem, welches Team den Sieg davonträgt, wird sich das kommende Jahr gestalten. Das Tuch wird anschließend in kleine Stücke geschnitten. Jeder Teilnehmer nimmt eins davon mit nach Hause.

Kurzmeditation mit Nehalennia als Torhüterin

auf Deutsch

Schließ die Augen und atme einige Male entspannt ein und aus. Bald merkst du, wie dein Körper sich mit dem Atemrhythmus mitbewegt. Du schaukelst leicht vor und beim Ausatmen wieder zurück. Vor und zurück, vor und zurück…

Stell dir vor, du befindest dich auf einem Schiff. Es ist DEIN Schiff, beladen mit allem, was dir wichtig ist. Das Deck hebt sich unter deinen Füßen mit den Wellen und senkt sich wieder. Um dich herum ist das große, weite Meer, graublaue Wellen gehen in einen graublauen Himmel über.

Vor dir erstreckt sich die Küste, und dein Ziel, der Hafen, ist nicht mehr weit entfernt. Du kannst schon den Leuchtturm an der Hafeneinfahrt sehen. Doch zuvor musst du die Untiefen passieren, die zwischen dir und dem Hafen liegen: Sandbänke, unterirdische Felsen und alte Wracks behindern deinen Weg.

Besorgt wirfst du einen Blick hinauf zum Ruderhaus. Neben dem Steuermann steht eine Frau. Lange blonde Haar sind zu einem festen Zopf gebunden, der aus der Kapuze ihrer langen blauen Jacke hervorlugt. Ruhig erwidert sie deinen Blick und hebt die Hand, während sie dem Steuermann Anweisungen gibt. Du siehst, wie links vom Boot dunkle Schatten von Felsspitzen unter Wasser zurückbleiben, hellere Stellen, die auf Untiefen hindeuten, lasst ihr hinter euch.

Plötzlich erfasst euch der Scheinwerfer des Leuchtturms. Der Lichtstrahl reicht weit hinaus auf den Ozean, wie ein Rettungsring an einer Schnur. Die Lotsin lächelt und gibt letzte Hinweise. Dein Boot passiert den Leuchtturm und gleitet in den Hafen.

Am Anleger wirst du schon erwartet. Die Frau verlässt die Brücke, kommt zu dir herüber und reicht dir die Hand. Du bedankst dich und bezahlst sie für ihre Dienste. Erst jetzt entdeckst du den Hund, der sie begleitet. Er läuft vor ihr her, als sie den Steg zum Kai hinübergeht und in ihrem Tempel verschwindet.

Werde dir deines Atems langsam wieder bewusst. Das Schaukeln hat aufgehört, du hast den Hafen wieder einmal sicher erreicht.

Nehalennia, wache auch heute über uns und unterstütze uns, wenn wir uns mit den Kindred treffen!

Zwischen Land und Meer, zwischen Wind und Wellen: Ebne uns den Weg und glätte die Wogen!

Zwischen allen Reichen, oben und unten: Unterstütze uns mit deiner Macht, wenn wir nun die Tore öffnen!

https://youtu.be/3Ede7lnP1G0

in English:

Short mediation with Nehalennia as a gatekeeper

Close your eyes and take a few relaxed breaths in and out. Soon you will notice how your body moves with the rhythm of your breath. You rock slightly forward and back again on the exhale. Back and forth, back and forth.…


Imagine you are on a ship. It is YOUR ship, loaded with everything that is important to you. The deck rises under your feet with the waves and sinks again. Around you is the big, wide sea, gray-blue waves merge into a gray-blue sky.
The coast stretches out before you, and your destination, the harbor, is not far away. You can already see the lighthouse at the harbor entrance. But first you have to pass the shallows that lie between you and the harbor: sandbanks, underground rocks and old wrecks obstruct your way.
Worried, you glance up at the wheelhouse. Next to the helmsman stands a woman. Long blond hair is tied in a tight braid, peeking out from the hood of her long blue jacket. She calmly returns your gaze and raises her hand as she gives instructions to the helmsman. You see dark shadows of rocky peaks left underwater to the left of the boat, leaving lighter patches indicating shoals behind you.
Suddenly the headlight of the lighthouse catches you. The beam of light reaches far out into the ocean, like a life preserver on a string. The pilot smiles and gives final instructions. Your boat passes the lighthouse and glides into the harbor.
At the pier you are already expected. The woman leaves the bridge, comes over to you and shakes your hand. You thank her and pay her for her services. Only now you discover the dog that accompanies her. He runs ahead of her as she crosses the footbridge to the wharf and disappears into her temple.


Slowly become aware of your breath again. The rocking has stopped, you have once again reached the harbor safely.

Nehalennia, watch over us today as well, and support us as we meet with the Kindred!
Between land and sea, between wind and waves: Smoothen our path and smooth the waves!
Between all realms, above and below: Support us with your power as we now open the gates!

Meditationen zu Imbolc

Imbolc, das erste der Frühjahrsfeste, ist in wenigen Tagen. Im keltischen Pantheon ist das das Fest, an dem Brighid geehrt wird, die Göttin der Heilung, Schmiede und Kunst. Tatsächlich eher eine Kunstmäzenin und Muse als selbst eine Künstlerin (anders als ihr Mitgott Lugh), inspiriert sie die Menschen, das Beste aus sich herauszuholen.

Hier findet ihr 3 Meditationen mit Brighid, um eure eigenen Bedürfnisse in Zusammenarbeit mit ihr besser zu erforschen. Sie basieren auf der Meditation mit Bewegung, die euch in die Begegnung hinein- und wieder hinausführt. Ob ihr die Heilerin oder die Schmiedin als Erstes macht, ist egal. Die Künstlerin sollte aber als letzte drankommen.

Da sie sehr kurzfristig entstanden sind, gibt es bislang keine Audio-/Videodatei dazu. Lest euch die Texte einmal durch und improvisiert einfach drauflos. Ich wünsche euch viel Vegnügen und ein frohes Imbolc!

Ritual zur Herbst-Tagundnachtgleiche 2022

Hinweise: Immer, wenn irgendwo eine # auftaucht, kann/soll an der stelle eine Opfergabe gemacht werden. An wen oder was, geht normalerweise aus dem Kontext hervor.

Es gibt nicht für alle Ritualelemente einen neuen Baustein.

Einleitung

Die Welt hält den Atem an und alles scheint in der Schwebe zu sein.

Nichts soll das Gleichgewicht an diesem Tag stören, wenn Licht und Dunkel, Tag und Nacht sich die Waage halten.

Dies ist die Herbst-Tagundnachtgleiche, die Zeit von Tamfana, der Göttin, die allem seine Zeit zumisst.

Dies ist die Zeit, in der wir ernten, was wir gesät haben und Bilanz ziehen.

Darum ist dies auch die Zeit von Hludana, der Göttin der Erde.

Als ihre Kinder leben wir auf ihr und von ihr.

Als ihre Kinder sagen wir heute danke.

Und dies ist die Zeit, in der wir den dunklen Tagen entgegen sehen und darauf hoffen, gut durch den Winter zu kommen.

Darum ist dies auch die Zeit von Magusanus*, der das Volk beschützt.

Wir haben einen langen, heißen Sommer hinter uns.

Nun beginnt die Zeit, in der wir wieder zur Ruhe kommen können,

die Zeit der Kuscheldecken und gemütlichen Abende vor dem Kamin.

Und auch, wenn das angesichts der steigenden Kosten fürs Heizen weniger romantisch als vielmehr notwendig klingt, so gelingt es uns vielleicht doch, der Situation etwas Positives abzugewinnen.

Lied: Seht die Vögel ziehen wieder!

*Statt Magusanus kann man je nach Stamm, mit dessen Göttern man arbeitet, natürlich auch dessen Pendant wählen. Oder man nimmt Thor bzw. Jörd/Hlodyn statt Hludana. Eine Entsprechung für Tamfana kenne ich nicht direkt, aber vielleicht würden die Nornen passen.

Reinigung

Mit Wasser und Rauch gereinigt,

zwischen Himmel, Land und Meer,

betrete ich die Pfade, um mich mit den Kindred zu treffen.

Dies ist ein heiliger Ort.

Dies ist eine heilige Zeit.

Mutter Erde begrüßen

Mutter Erde,

ein paar Tage Regen haben gereicht, um vor dem Herbst noch einmal alles ergrünen zu lassen.

In den kommenden Monaten werden wir auf deine Fülle und Großzügigkeit angewiesen sein. Darum bitte ich dich: Halte und unterstütze mich in diesem Ritual heute, so wie du es gestern getan hast und morgen tun wirst. Am Scheitelpunkt zwischen den Zeiten begebe ich mich in deine Obhut und schenke dir meinen Respekt und meine Zuneigung. #

Kosmos erschaffen und Tore öffnen

Hier stehe ich,

zwischen den Welten,

zwischen den Zeiten,

mit der Erde unter meinen Füßen,

den Kopf zum Himmel gewandt,

und umgeben von den Wassern aus Höhe, Tiefe und dem Hier.

Das Feuer des Himmels brennt in mir. #

Das Wasser des Lebens sprudelt in mir. #

Der Baum, die Weltenachse, wächst in mir. #

Aus mir und um mich herum erschaffe ich den Kosmos neu.

Ich rufe Nehalennia,

die Göttin von der Küste.

So wie die Schiffe, die früher unter deinem Schutz ihre Fracht transportierten,

so benötige auch ich heute deine Unterstützung.

Glätte die Wogen für mich und ebne den Weg,

wenn ich mich nun mit den Kindred treffe.

#

Nimm das Schmelzfeuer und forme es zur heiligen Flamme!

Nimm die Muschel und forme sie zur heiligen Quelle!

Und nimm den Kirschbaum und mache ihn zum Weltenbaum, der alles miteinander verbindet.

Durch und mit deiner Kraft und Magie:

Mögen die Tore sich öffnen!

Kindred einladen

GödA

Am Tag der Herbst-Tagundnachtgleiche rufe ich dich in der Form der Hludana,

Mutter Erde:

Das Jahr geht dem Ende entgegen,

nach den langen, trockenen Monaten ist es nun wieder öfter trüb und regnerisch,

aber sogar wir Menschen sehen dies als einen Segen an

und jammer n nicht über das miese Wetter.

In dieser Zeit ernten wir, was wir gesät haben, in welcher Form auch immer.

Welche unserer Projekte sind gut gelaufen?

Unser Dank gilt dir:

Dafür, dass du uns ein weiteres Jahr getragen hast, mit all unseren Fehlern und Problemen, die wir dir bereiten.

Dafür, dass es uns immer noch gut geht,

auch wenn wir ungewohnte Einschränkungen hinnehmen müssen, weil nicht alles sofort lieferbar und machbar ist.

Dafür, dass es immer noch Hoffnung gibt für uns.

In dieser Zeit, in der sich die Waage der Zeit im Gleichgewicht befindet,

schöpfen wir noch einmal aus dem Vollen, aus der Fülle dessen, was du hervorgebracht hast

und feiern deinen Segen, während wir in die dunkle Jahreshälfte tanzen.

#

Am Tag der Herbst-Tagundnachtgleiche rufe ich dich, Tamfana!

Du misst allem seine Zeit zu.

In einer Welt, die von Rastlosigkeit bestimmt ist, mahnst du uns, den Dingen ihre Zeit zu geben.

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Und so wie es eine Zeit gibt, um aktiv zu werden, so gibt es auch eine Zeit, um zur Ruhe zu kommen.

Wenn es morgens kühl ist und Nebelschleier über den Wiesen liegen, bis die Sonne sie auflöst,

wenn das erste Laub sich verfärbt und die Luft einen würzigen Geruch annimmt,

wenn die Pilze aus dem Boden schießen und Regenschauer über das Land ziehen,

dann ist deine Zeit gekommen:

Zwischen Tag und Nacht hältst du die Welt im Gleichgewicht,

bis das Pendel umschlägt und die dunkle Jahreshälfte beginnt.

#

Am Tag der Herbst-Tagundnachtgleiche rufe ich dich,Hercules Magusanus!

Beschützer deines Volkes, Hüter der dir Anvertrauten!

Nun beginnt die dunkle Jahreshälfte, und sie beginnt mit vielen schlechten Nachrichten.

Noch immer ist Krieg in der Ukraine, die Inflation treibt die Preise in die Höhe,

die Leute haben Angst davor, was der Winter bringen mag.

Ich bitte dich: Nimm uns unter deinen Schild, wehre drohende Gefahren mit deiner Keule ab,

damit wir an deiner Seite die Kraft finden, dem zu begegnen, was auf uns zukommt.

#

Hauptopfer

„Bunt sind schon die Wälder“

Omen

Ich stehe hier im Zentrum der Waage, die Welt um mich herum im Gleichgewicht. Mit offenen Ohren, offenen Augen, weitem Herz und Geist stehe ich da und bin bereit, eure Botschaft zu empfangen. Durch meinen Mund, durch meinen Geist, durch die Runen in meiner Hand: Was möchtet ihr mir mitteilen?

Gabenbereitung, Heiligung, Annahme des Segens

Kernarbeit: Schutzamulett, siehe Vorschläge für Kernarbeiten

Verabschiedung der Kindred

Schließen der Tore

Verabschiedung von Mutter Erde

Ein Hauch von Kälte liegt in der Luft, Mutter Erde,

eine Ahnung von den Tagen, die vor uns liegen.

Ich gebe dir zurück, was ich nicht gebraucht habe, nimm es auf in deinen Schoß!

Möge es dich nähren, wenn die dunkle Zeit anbricht und du dich zur Ruhe setzt.

Möge es deine Erinnerung an die Zeit wachhalten, in der du deine Fülle vor uns ausbreitest.

Abschluss

Lied: „Mabon“ von Lisa Thiel

Mittsommer-Ritual 2022

In letzter Zeit habe ich häufig auf alte Rituale aus den vergangenen Jahren zurückgegriffen, nachdem ich mir ja einen reichlichen Fundus zusammengeschrieben habe. Dieses Jahr habe ich ein altes Ritual als Vorlage benutzt, aber umgearbeitet.

Eigentlich wollte ich nämlich nur die Sonne ehren. In den letzten Tage gab es aber so viele Gewitter, dass ich das mal als Hinweis genommen habe, dass sich da jemand bemerkbar machen will. Auftritt Taranis….

Ich hänge euch das Skript an. Einige Elemente sind nicht ausführlich beschrieben, da ich sie schon so oft gemacht habe, dass ich da einfach keine Vorlage für verwenden muss. Schaut einfach in ein paar alte Skripte oder in das ADF-Ritualbuch, das ich mal zusammengetragen habe.

Ich habe spontan noch eine Kräuterweihe als Kernarbeit hinzugefügt. Dazu habe ich mir vor dem Ritual ein kleines Sträußchen aus 9 Kräutern zusammengestellt, die hier in der Umgebung oder im Garten wachsen. Nach dem Kommunion-Teil/Return Flow kam also noch Folgendes:

Ich grüße euch, Thymian, Salbei und Spitzwegerich, Helfer bei Husten und Halsschmerzen.

Ich grüße dich, Melisse, belebend und inspirierend.

Ich grüße dich, Scharfgarbe, Freundin bei Frauenproblemen.

Ich grüße dich, Kamille, beruhigend und tröstend.

Ich grüße dich, Lavendel, der mir beim Einschlafen hilft, bei innerer Unruhe und Erschöpfung.

Ich grüße euch, Beifuß und Oregano, Helfer bei Verdauungsproblemen, beruhigend und die Durchblutung fördernd.

All das seid ihr, und noch viel mehr.

Mit der Kraft des heiligen Feuers und dem Wasser aus der heiligen Quelle befreie ich euch von allen negativen Einflüssen, von Pestiziden und Autoabgasen. (mit Wasser aus der Quelle besprenkeln, über das Feuer in den Raum halten)

Mit der Gabe der Kindred segne ich euch, damit ihr auch weiterhin euren positiven Einfluss auf mich und die meinen ausüben könnt. (mit etwas ‘Wasser des Lebens’ besprenkeln)

Alternativ könnt ihr natürlich auch andere Kräuter nehmen, die in eurer Umgebung wachsen oder die ihr häufig anwendet. Meine Minze und der Rosmarin wurden offenbar von der Zitronenmelisse unterdrückt, sonst hätten sie bestimmt auch ihren Weg in das Bündel gefunden. Es gibt auch den 9-Kräuter-Segen (Nine herbs charm). Allerdings hat man bis heute nicht alle Kräuter identifizieren können, daher fand ich meine persönliche Auswahl sinnvoller.

https://werkelwald.de/wp-content/uploads/2022/06/Mittsommer-Ritual-2022-Sonne-und-Taranis-2.pdf