Ritual zur Herbst-Tagundnachtgleiche 2022

Hinweise: Immer, wenn irgendwo eine # auftaucht, kann/soll an der stelle eine Opfergabe gemacht werden. An wen oder was, geht normalerweise aus dem Kontext hervor.

Es gibt nicht für alle Ritualelemente einen neuen Baustein.

Einleitung

Die Welt hält den Atem an und alles scheint in der Schwebe zu sein.

Nichts soll das Gleichgewicht an diesem Tag stören, wenn Licht und Dunkel, Tag und Nacht sich die Waage halten.

Dies ist die Herbst-Tagundnachtgleiche, die Zeit von Tamfana, der Göttin, die allem seine Zeit zumisst.

Dies ist die Zeit, in der wir ernten, was wir gesät haben und Bilanz ziehen.

Darum ist dies auch die Zeit von Hludana, der Göttin der Erde.

Als ihre Kinder leben wir auf ihr und von ihr.

Als ihre Kinder sagen wir heute danke.

Und dies ist die Zeit, in der wir den dunklen Tagen entgegen sehen und darauf hoffen, gut durch den Winter zu kommen.

Darum ist dies auch die Zeit von Magusanus*, der das Volk beschützt.

Wir haben einen langen, heißen Sommer hinter uns.

Nun beginnt die Zeit, in der wir wieder zur Ruhe kommen können,

die Zeit der Kuscheldecken und gemütlichen Abende vor dem Kamin.

Und auch, wenn das angesichts der steigenden Kosten fürs Heizen weniger romantisch als vielmehr notwendig klingt, so gelingt es uns vielleicht doch, der Situation etwas Positives abzugewinnen.

Lied: Seht die Vögel ziehen wieder!

*Statt Magusanus kann man je nach Stamm, mit dessen Göttern man arbeitet, natürlich auch dessen Pendant wählen. Oder man nimmt Thor bzw. Jörd/Hlodyn statt Hludana. Eine Entsprechung für Tamfana kenne ich nicht direkt, aber vielleicht würden die Nornen passen.

Reinigung

Mit Wasser und Rauch gereinigt,

zwischen Himmel, Land und Meer,

betrete ich die Pfade, um mich mit den Kindred zu treffen.

Dies ist ein heiliger Ort.

Dies ist eine heilige Zeit.

Mutter Erde begrüßen

Mutter Erde,

ein paar Tage Regen haben gereicht, um vor dem Herbst noch einmal alles ergrünen zu lassen.

In den kommenden Monaten werden wir auf deine Fülle und Großzügigkeit angewiesen sein. Darum bitte ich dich: Halte und unterstütze mich in diesem Ritual heute, so wie du es gestern getan hast und morgen tun wirst. Am Scheitelpunkt zwischen den Zeiten begebe ich mich in deine Obhut und schenke dir meinen Respekt und meine Zuneigung. #

Kosmos erschaffen und Tore öffnen

Hier stehe ich,

zwischen den Welten,

zwischen den Zeiten,

mit der Erde unter meinen Füßen,

den Kopf zum Himmel gewandt,

und umgeben von den Wassern aus Höhe, Tiefe und dem Hier.

Das Feuer des Himmels brennt in mir. #

Das Wasser des Lebens sprudelt in mir. #

Der Baum, die Weltenachse, wächst in mir. #

Aus mir und um mich herum erschaffe ich den Kosmos neu.

Ich rufe Nehalennia,

die Göttin von der Küste.

So wie die Schiffe, die früher unter deinem Schutz ihre Fracht transportierten,

so benötige auch ich heute deine Unterstützung.

Glätte die Wogen für mich und ebne den Weg,

wenn ich mich nun mit den Kindred treffe.

#

Nimm das Schmelzfeuer und forme es zur heiligen Flamme!

Nimm die Muschel und forme sie zur heiligen Quelle!

Und nimm den Kirschbaum und mache ihn zum Weltenbaum, der alles miteinander verbindet.

Durch und mit deiner Kraft und Magie:

Mögen die Tore sich öffnen!

Kindred einladen

GödA

Am Tag der Herbst-Tagundnachtgleiche rufe ich dich in der Form der Hludana,

Mutter Erde:

Das Jahr geht dem Ende entgegen,

nach den langen, trockenen Monaten ist es nun wieder öfter trüb und regnerisch,

aber sogar wir Menschen sehen dies als einen Segen an

und jammer n nicht über das miese Wetter.

In dieser Zeit ernten wir, was wir gesät haben, in welcher Form auch immer.

Welche unserer Projekte sind gut gelaufen?

Unser Dank gilt dir:

Dafür, dass du uns ein weiteres Jahr getragen hast, mit all unseren Fehlern und Problemen, die wir dir bereiten.

Dafür, dass es uns immer noch gut geht,

auch wenn wir ungewohnte Einschränkungen hinnehmen müssen, weil nicht alles sofort lieferbar und machbar ist.

Dafür, dass es immer noch Hoffnung gibt für uns.

In dieser Zeit, in der sich die Waage der Zeit im Gleichgewicht befindet,

schöpfen wir noch einmal aus dem Vollen, aus der Fülle dessen, was du hervorgebracht hast

und feiern deinen Segen, während wir in die dunkle Jahreshälfte tanzen.

#

Am Tag der Herbst-Tagundnachtgleiche rufe ich dich, Tamfana!

Du misst allem seine Zeit zu.

In einer Welt, die von Rastlosigkeit bestimmt ist, mahnst du uns, den Dingen ihre Zeit zu geben.

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Und so wie es eine Zeit gibt, um aktiv zu werden, so gibt es auch eine Zeit, um zur Ruhe zu kommen.

Wenn es morgens kühl ist und Nebelschleier über den Wiesen liegen, bis die Sonne sie auflöst,

wenn das erste Laub sich verfärbt und die Luft einen würzigen Geruch annimmt,

wenn die Pilze aus dem Boden schießen und Regenschauer über das Land ziehen,

dann ist deine Zeit gekommen:

Zwischen Tag und Nacht hältst du die Welt im Gleichgewicht,

bis das Pendel umschlägt und die dunkle Jahreshälfte beginnt.

#

Am Tag der Herbst-Tagundnachtgleiche rufe ich dich,Hercules Magusanus!

Beschützer deines Volkes, Hüter der dir Anvertrauten!

Nun beginnt die dunkle Jahreshälfte, und sie beginnt mit vielen schlechten Nachrichten.

Noch immer ist Krieg in der Ukraine, die Inflation treibt die Preise in die Höhe,

die Leute haben Angst davor, was der Winter bringen mag.

Ich bitte dich: Nimm uns unter deinen Schild, wehre drohende Gefahren mit deiner Keule ab,

damit wir an deiner Seite die Kraft finden, dem zu begegnen, was auf uns zukommt.

#

Hauptopfer

„Bunt sind schon die Wälder“

Omen

Ich stehe hier im Zentrum der Waage, die Welt um mich herum im Gleichgewicht. Mit offenen Ohren, offenen Augen, weitem Herz und Geist stehe ich da und bin bereit, eure Botschaft zu empfangen. Durch meinen Mund, durch meinen Geist, durch die Runen in meiner Hand: Was möchtet ihr mir mitteilen?

Gabenbereitung, Heiligung, Annahme des Segens

Kernarbeit: Schutzamulett, siehe Vorschläge für Kernarbeiten

Verabschiedung der Kindred

Schließen der Tore

Verabschiedung von Mutter Erde

Ein Hauch von Kälte liegt in der Luft, Mutter Erde,

eine Ahnung von den Tagen, die vor uns liegen.

Ich gebe dir zurück, was ich nicht gebraucht habe, nimm es auf in deinen Schoß!

Möge es dich nähren, wenn die dunkle Zeit anbricht und du dich zur Ruhe setzt.

Möge es deine Erinnerung an die Zeit wachhalten, in der du deine Fülle vor uns ausbreitest.

Abschluss

Lied: „Mabon“ von Lisa Thiel

Klorollengötter zur Herbst-Tagundnachtgleiche 1: Hludana

Hludana ist eine germanische Göttin, die hier am Niederrhein offenbar verehrt wurde. Zumindest hat man mehrere Votivsteine mit ihrem Namen gefunden. Sie gilt als eine Erdgöttin, verwandt mit Hlodyn, Jörd und Holle.

Ein deutsches ADF-Ritualhandbuch

Hier möchte ich euch das vorläufig fertige deutsche Handbuch für die Ritualgrundstruktur von ADF vorstellen, das nach einem Jahr Arbeit nun endlich fertig ist.

Es ist untergliedert in die verschiedenen Ritualbausteine. Zu jedem findet ihr hier die aktuelle Inhaltsangabe, die Bausteine sind auch als Download verfügbar.

Dies ist ein ehrenamtliches Projekt. Ich verdiene daran nichts, aber ich möchte euch bitten, wenn ihr Texte weiterverwendet, einen Hinweis auf eure Quelle zu geben. Nicht so sehr meinetwegen, sondern wegen der anderen Leute, deren Texte ich verwenden durfte. Die mit B.R. gekennzeichneten Inhalte dürft ihr selbstverständlich euren persönlichen Bedürfnissen anpassen.

Viele der Lieder findet ihr hier im Blog auch als Audiodatei zum Reinhören.

Prozession und Eröffnung ALLGEMEIN 01-G-01 Lied: Wir stehen hier
ALLGEMEIN 01-G-02 Lied: Wir nähern uns dem heil’gen Hain („We approach the sacred grove“ von Ian Corrigan)
ALLGEMEIN 01-G-03 Lied: Kommt zum Hain
ALLGEMEIN 01-G-04 Die Geister des Himmels sind über uns…

Baukasten – 01 – Prozession und Eröffnung

 

Reinigung ALLGEMEIN 2-G-01 Durch die Kraft des Wassers…
ALLGEMEIN 2-G-02 Möge ich rein sein, damit ich …
ALLGEMEIN 2-G-03 Möge ich frei sein von allem…
ALLGEMEIN 2-G-04 Durch die Kräfte, die erschaffen …
NORDISCH-GERMANISCH 2-G-05 Wir reinigen die Stelle…
NORDISCH-GERMANISCH 2-G-06 Hammer im Norden, …

Baukasten – 02 – Reinigung

 

Die Erdmutter grüßen ALLGEMEIN 03-G-01 Du stehst am Anfang und am Ende…
ALLGEMEIN 03-G-02 Ich stehe mit beiden Füßen …
ALLGEMEIN 03-G-03 Ich schütte meine Furcht …
ALLGEMEIN 03-G-04 Mutter Erde – Beltane
ALLGEMEIN 03-G-05 Mutter Erde – Mittsommer
ALLGEMEIN 03-G-06 Mutter Erde – Lughnasadh
ALLGEMEIN 03-G-07 Mutter Erde – Herbst-Tagundnachtgleiche
ALLGEMEIN 03-G-ß8 Mutter Erde – Samhain
ALLGEMEIN 03-G-09 Mutter Erde – Mittwinter
ALLGEMEIN 03-G-10 Mutter Erde – Imbolc
ALLGEMEIN 03-G-11 Mutter Erde – Frühlings-Tagundnachtgleiche
SLAWISCH 03-G-12 Lied: Mokoshi
ALLGEMEIN 03-G-13 Lied: Mutter Erde, X X
NORDISCH-GERMANISCH 03-G-14 Großzügige Erde, gebende Erde

Baukasten – 03 – Die Erdmutter grüßen

 

Begründung des Rituals ALLGEMEIN 04-G-01 Ich bin hier, um dem …
ALLGEMEIN 04-G-02 Heute ist …
ALLGEMEIN 04-G-03 Wir sind hier, um die Götter und Geister zu ehren…

Baukasten – 04 – Begründung des Rituals

 

Den Kosmos wieder erschaffen ALLGEMEIN 05-G-01 Lied: Mit Feuer und mit Wasser („Portal Song“, Ian Corrigan)
ALLGEMEIN 05-G-02 Oben und unten
ALLGEMEIN 05-G-03 Lied: Aus den Tiefen der Urquelle
ALLGEMEIN 05-G-04 In der Tiefe fließt …
ALLGEMEIN 05-G-05 Lied: Göttlicher Funke
ALLGEMEIN 05-G-06 Lied: Himmel, Land und Meer
ALLGEMEIN 05-G-07 Wie alles begann…
ALLGEMEIN 05-G-08 Die Wasser halten und umgeben mich
ALLGEMEIN 05-G-09 Lied: Der große, der hohe, der schöne Weltenbaum
ALLGEMEIN 05-G-10 Lasst uns 3 Atemzüge nehmen…
ALLGEMEIN 05-G-11 Am Anfang war das große Nichts…
ALLGEMEIN 05-G-12 Wer sind wir? …
KELTISCH-IRISCH 05-G-13 Eine Quelle weiß ich …
ALLGEMEIN 05-G-14 Ich erwecke die Kraft der…
KELTISCH-GALLISCH 05-G-15 Tief aus Antumnos …

Baukasten – 05 – Den Kosmos wiedererschaffen

 

Die Tore öffnen ALLGEMEIN 06-G-01 Ich mache dem Hüter der Tore dieses Opfer…
ALLGEMEIN 06-G-02 Hüter, vereine deine Kraft mir der unseren….
ALLGEMEIN 06-G-03 Hüter der Tore, ich rufe dich: …
ALLGEMEIN 06-G-04 Lass das Meer sich nicht erheben…
KELTISCH-GALLISCH 06-G-05 Cernunnos, du, der zwischen den Dingen sitzt…
KELTISCH-GALLISCH 06-G-06 Und hier, in der heiligen Mitte…
KELTISCH-GALLISCH 06-G-07 Lied: Cernunnos, öffne die Tore
NORDISCH-GERMANISCH 06-G-08 Heimdall! Du, der das Gras wachsen hört…
NORDISCH-GERMANISCH 06-G-09 Heimdall! Dich sehe ich an der Brücke stehen…
NORDISCH-GERMANISCH 06-G-10 Um Donars Macht ich bitte…
SLAWISCH 06-G-11 Triglav, dreiköpfiger Gott, …

Baukasten – 06 – Die Tore öffnen

 

Die Kindred einladen ALLGEMEIN 07-G-01 Es ist Zeit, die Kindred einzuladen
ALLGEMEIN 07-G-02 Vor dem Brunnen stehe ich …
ALLGEMEIN 07-G-03 Die Kinder der Erde rufen zu den Vorfahren
ALLGEMEIN 07-G-04 Vorfahren, ihr, die hier vor mir wart
ALLGEMEIN 07-G-05 Götter, Ahnen und Geistervolk
ALLGEMEIN 07-G-06 Ich rufe meine Vorfahren
ALLGEMEIN 07-G-07 Hallo Vorfahren!
NORDISCH 07-G-08 Zum Fest rufen wir euch …
ALLGEMEIN 07-G-09 LIED: Ahnenlied („Ancestors Chant“, C. Serith)
ALLGEMEIN 07-G-10 Als du geboren wurdest…
ALLGEMEIN 07-G-11 Wir rufen die Vorfahren…
ALLGEMEIN 07-G-12 Ihr, die uns mit eurer Majestät…
ALLGEMEIN 07-G-13 Wir rufen die Geister des Landes…
ALLGEMEIN 07-G-14 Wir erheben unsere Hände…
ALLGEMEIN 07-G-15 Unsere Stimmen erklingen unter …
ALLGEMEIN 07-G-16 LIED: Götter, Geister, Kindred drei („Gods, and Dead and Mighty Sidhe“, Ian Corrigan, Ü: B.R.)
ALLGEMEIN 07-G-17 LIED: Wir ehren sie im Lied („Ancestor’s song“, Kellianna; Ü/E: B.R.)

Baukasten – 07 – Die Kindred einladen

 

Hauptopfer 08
Opfergebet ALLGEMEIN 09-G-01 LIED: Sehet mich
ALLGEMEIN 09-G-02 Wir haben euch …
ALLGEMEIN 09-G-03 Meine Stimme durchdringt …
ALLGEMEIN 09-G-04 Götter und Geister, …
ALLGEMEIN 09-G-05 Nun haben wir von unserer Liebe und und unserem Reichtum gegeben…

Baukasten – 08 – Hauptopfer

Baukasten – 09 – Opfergebet

 

Omen ALLGEMEIN 10-G-01 Ich sitze still und lausche…
NORDISCH-GERMANISCH 10-G-02 Nornen, ihr sitzt da und webt…
ALLGEMEIN 10-G-03 Wir haben euch unsere Geschenke überbracht…
ALLGEMEIN 10-G-04 Wir stehen an der Schwelle…
KELTISCH-GALLISCH 10-G-05 LIED: Flieg, Vogel, flieg
SLAWISCH 10-G-06 LIED: In meiner Hand ein Stück Metall

Baukasten – 10 – Omen

 

Bitte um Segen ALLGEMEIN 11-G-01 LIED: Hebt den Becher („Pour the waters“, Ian Corrigan)
ALLGEMEIN 11-G-02 LIED: Bringt uns das Wasser des Lebens („Send down the waters“. Melissa Burchfield)
ALLGEMEIN 11-G-03 Ich bitte euch nun, Kindred: …
NORDISCH 11-G-04 Ich bitte euch nun, Asen und…
ALLGEMEIN 11-G-05 Kindred, wir haben euch unsere Opfergaben gebracht…..
ALLGEMEIN 11-G-06 Dies ist ein wirklich mächtiges Omen….
NORDISCH-GERMANISCH 11-G-07 Aus dem Speichel der Götter…

Baukasten – 11- Bitte um Segen

 

Heiligung ALLGEMEIN 12-G-01 LIED: Wasser voll von Möglichkeiten
ALLGEMEIN 12-G-02 Der Segen der Ahnen /AWEN
KELTISCH-IRISCH 12-G-03 Segen der Morrigan (Cathe Mag Tuired)
ALLGEMEIN 12-G-04 Leuchtende Götter, …
NORDISCH-GERMANISCH 12-G-05 Von den Göttern zur Erde zu uns…
KELTISCH 12-G-06 Kraft des Feuers, Kraft des Blitzes… (Carmina Gadelica)
NORDISCH-GERMANISCH 12-G-07 Odin, Allvater! …

Baukasten – 12 – Heiligung

 

Annahme des Segens ALLGEMEIN 13-G-01 LIED: Der Segen der Kindred wirke in mir
ALLGEMEIN 13-G-02 Ich nehme euren Segen an…
ALLGEMEIN 13-G-03 Der Segen der Kindred durchströmt…
ALLGEMEIN 13-G-04 LIED: Der Segen der Götter fließt nun in mir („Power of the spirits“, Ian Corrigan)
ALLGEMEIN 13-G-05 Der Segen der Leuchtenden…
ALLGEMEIN 13-G-06 Ich öffne mich für …
NORDISCH-GERMANISCH 13-G-07 Goldener Met, Skaldenmet…

Baukasten – 13 – Annahme des Segens

 

Arbeiten 14
Danken und Verabschieden ALLGEMEIN 15-G-01 Leuchtende, Ahnen und Naturgeister…
ALLGEMEIN 15-G-02 Die Zeit des Abschieds ist nun hier…
ALLGEMEIN 15-G-03 Liebe Vorfahren, ….

Baukasten – 14 – Arbeiten

Baukasten – 15 – Danken und Verabschieden

 

Die Tore schließen ALLGEMEIN 16-G-01 Herr der Tore, wir danken dir für deinen Schutz…
NORDISCH-GERMANISCH 16-G-02 Heimdall, du hast mein Tun begleitet…
KELTISCH-GALLISCH 16-G-03 Cernunnos, du hast mein Tun begleitet…
SLAWISCH 16-G-04 Triglav, dreiköpfiger Gott…

Baukasten – 16 – Die Tore schließen

 

Dank an die Erdmutter ALLGEMEIN 17-G-01 Erdmutter, wir danken dir…
17-G-02 Mutter Erde, Lebensspenderin, …
17-G-03 Mutter Erde, deine Hände halten mich…
17-G-04 Zu Mittsommer
17-G-05 Zu Lughnasadh
17-G-06 Zur Herbst-Tagundnachtgleiche
17-G-07 Zu Samhain
17-G-08 Zu Mittwinter
17-G-09 Zu Imbolc
17-G-10 Zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche

Baukasten – 17 – Der Erdmutter danken

 

Ritual beenden ALLGEMEIN 18-G-01 Lied: Bis zum nächsten Mal
ALLGEMEIN 18-G-02 Lied: Wenn wir nun gehen
ALLGEMEIN 18-G-03 Unser Ritual nähert sich dem Ende…
ALLGEMEIN 18-G-04 Ihr geliebten und heilsendenden Götter… ( Iolo Morganwg, The Gorsedd Prayer)
ALLGEMEIN 18-G-05 Unser Ritual ist nun beendet und…

Baukasten – 18 – Das Ritual beenden

 

Optionale Bausteine Gabe an die Außenstehenden 19-G-01 Außenstehende Naturgeister …
19-G-02 Dies gilt denen, …
19-G-03 Wir haben unsere Ziele, …
19-G-04 Außenstehende, hört meine Worte…

Baukasten – 19 – Gabe an die Außenstehenden 

 

 Optionale Bausteine Bitte um Inspiration
KELTISCH – GALLISCH 20-G-01 LIED: Anrufung zu Ogmios
KELTISCH – GALLISCH 20-G-02 LIED: Gefesselt von deinen Worten
KELTISCH 20-G-03 Sei gegrüßt, Brighid….
KELTISCH-WALISISCH 20-G-04 Dreifaltige Brighid…
KELTISCH-WALISISCH 20-G-05 Cerridwen, Hüterin des Kessels…
NORDISCH 20-G-06 Dort am Fluss sitzt du, Saga …
NORDISCH 20-G-07 Der Klang deiner Harfe, Bragi…

Baukasten – 20 – Bitte um Inspiration

 

 Optionale Bausteine Erden und Zentrieren 21-G-01 2 Kräfte-Kurzanleitung für Gruppen aus dem DP
21-G-02 Ich bin ein Mensch…
21-G-03 Wo stehe ich? …
21-G-04 2 Kräfte-Meditation komplett

Baukasten – 21 – Erden und Zentrieren

 

Göttinnen und Götter KELTISCH-IRISCH 22-G-01 LIED: „Hymn to Bridget“ (Isaac Bonewits)
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-02 LIED: Baldurs Abschied
KELTISCH-IRISCH 22-G-03 LIED: Brighid, du bist toll
ANGELSÄCH-SISCH-GERMANISCH 22-G-04 LIED: Ostara geht wieder über das Land
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-05 LIED: Skirnirs Ritt
SLAWISCH 22-G-06 LIED: Perún und Veles
KELTISCH-GALLISCH 22-G-07 LIED: Carpe diem, Nantosuelta
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-08 Odin-Odin-Odin
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-09 Rabengott, Herr der Wölfe (Odin)
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-10 Heil sei dir, Erntegott (Freyr)
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-11 Im raschelnden Herbstlaub… (Freyr)
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-12 Freya! Liebliche Göttin….
ALLGEMEIN 22-G-13 LIED: Hans Gerstenkorn („John Barleycorn“, trad.)
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-14 LIED: Fylgia
NORDISCH-GERMANISCH 22-G-15 LIED: Hold, Hold, Hold
KELTISCH-IRISCH 22-G-16 Brighid, du bist die Hüterin …
KELTISCH-IRISCH 22-G-17 Ich rufe an und rufe herbei (Brighid)
ALLGEMEIN 22-G-18 Wold, Wold, Wold
KELTISCH-IRISCH 22-G-19 Wenn die Erde in Schlaf verfällt (Cailleach)

Baukasten – 22 – Göttinnen und Götter

 

JAHRESKREISFESTE

Baukasten – 23 – Festtage

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mutter Erde verabschieden – 8 Gebete für die Hochfeste

Ergänzend zu den 8 Gebeten um Mutter Erde zu begrüßen hier nun der jeweilige Gegenpart:

zu Mittsommer

Tief atme ich ein,

Mutter Erde,

alle Sinne erfüllt von deinen Gaben.

Du gibst mir Halt in dieser Zeit, in der alles auf der Kippe steht,

im Ritual wie zu jeder Zeit.

Ich danke dir

und gebe dir zurück, was ich nicht gebraucht habe.

Nimm es als Zeichen meiner Liebe und Dankbarkeit zu dir.

 

zu Lughnasadh

Braun, blau und grün deine Farben im Sommer

und bunt bedecken dich die Blumen, bevor ihre Farbenpracht Platz macht

für den Herbst und seine roten, gelben und braunen Töne.

Ich stehe hier fest auf dir, geborgen in deiner Hand, geborgen in diesem Ritual wie zu aller Zeit:

Nimm, was ich nicht gebraucht habe, Mutter Erde,

als Zeichen meiner Liebe und Dankbarkeit.

Lass es zurückkehren in den ewigen Kreislauf von Leben und Tod, Geben und Nehmen.

Amen!

 

zur Herbst-Tagundnachtgleiche

Ein Hauch von Kälte liegt in der Luft,

Mutter Erde,

eine Ahnung von den Tagen,

die vor uns liegen.

Ich gebe dir zurück, was ich nicht gebraucht habe,

nimm es auf in deinen Schoß!

Möge es dich nähren, wenn die dunkle Zeit anbricht und du dich zur Ruhe setzt.

Möge es deine Erinnerung an die Zeit wachhalten, in der du deine Fülle vor uns ausbreitest.

 

zu Samhain

Was von dir kam, Mutter Erde,

kehrt irgendwann zu dir zurück.

Nie ist uns das so bewusst wie in dieser Zeit,

wenn die Welt um uns trüb und nass und neblig erscheint.

Vergänglich sind auch diese Dinge, die ich nicht benötigt habe.

Nimm sie von mir, Mutter Erde,

und nimm meinen Dank.

 

zu Mittwinter

Tief im Herzen des Winters,

inmitten von Kälte und Dunkelheit,

feiern wir, dass das Licht die Dunkelheit besiegen wird,

dass der Zyklus von Neuem beginnt.

Von dir zu uns, Erdmutter:

Auch wenn du tief in dir ruhst,

so sind wir doch durch dich miteinander verbunden und auch mit dir verbunden.

Von uns zu dir, Erdmutter:

Nimm, was wir nicht gebraucht haben,

unsere Liebe und unsere Dankbarkeit.

 

 

zu Imbolc

Ein Teil deines Netzes sind wir, Mutter Erde,

durch dich mit allem verbunden.

Durch dich finden wir Halt, im Ritual wie im Leben.

Wenn wir nun gleich gehen, dem Frühling entgegen,

so sind wir uns deiner doch sehr bewusst.

Was wir hier zurücklassen,

soll dir unsere Dankbarkeit und Zuneigung ausdrücken

und deine Kräfte für die kommende Zeit des Erwachens stärken.

 

 

zur Frühjahrs-Tagundnachtglieche

Mutter Erde,

du ewige Verwandlungskünstlerin!

Aus weiß, schwarz und braun der kalten Jahreszeit verwandelst du dich

in ein Kaleidoskop von Farben.

Und doch bist du immer du,

Mutter Erde,

und hältst die Welt im Gleichgewicht.

Auch in diesem Ritual warst du für uns da,

und dafür danken wir dir.

Nimm, was wir nicht gebraucht haben,

mache es zu einem Teil der Wandlung.

Herbst-Tagundnachtgleiche 2017

Ich habe in den vergangenen Jahren komplette Rituale gepostet. Diesmal gibt es nur das Hauptopfer, das sich in diesem Jahr an die Erde selbst richtet.

 

Mutter Erde, Stammesmutter,

du, die uns alle trägt und nährt,

du, durch die wir alle miteinander verbunden sind.

Wenn ich heute hier stehe, dann weiß ich,

dass gleichzeitig, vor mir und nach mir,

viele andere Menschen auf dieser Welt dasselbe tun.

Ich bin nicht allein, auch wenn es den Anschein haben mag.

Ich bin Teil des Ganzen,

mit all meinen Stärken und Schwächen,

mit all meinen Verantwortungen und Bedürfnissen

bin ich ein Teil von dir.

Dir gebe ich, was ich kann

und im Gegenzug gibst du mir tagtäglich

von deiner Fülle.

Wenn ich heute hier stehe, dann geschieht dies

in dem Bewusstsein, wie viel du mir in diesem Jahr gegeben hast

und es geschieht mit dem Ziel, dir dafür Danke zu sagen.

Nimm meine Geschenke an.

Amen

In der Kernarbeit ging es nachher darum, sich Gedanken dazu zu machen, was im vergangenen Jahr gut gelaufen ist.

Wer den Schwerpunkt auf Gemeinschaft legen möchte und ein Gruppenritual abhält, der kann vorab mehrere lange Wollfäden überkreuz legen. Jeder TN nimmt ein Ende auf. Ein Wollknäuel wird dann reihum über und unter die Fäden geführt, bis ein Spinnennetz entsteht. Alle müssen zusammenarbeiten, damit das funktioniert. Das fertige Netz kann an einen Ast gehängt werden oder auf den Boden gelegt.

Opfergaben waren selbstgebackenes Brot für die Ahnen, Obst für die Naturgeister, Federweißer für die Götter und verschiedene Getreide- und Mehlsorten für die Erde.

Mabon-Soloritual 2016, auch gruppentauglich

Ursprünglich hatte ich vor, als Gottheit des Anlasses (Deitiy of the occasion) Teutates zu nehmen. Aber irgendwie hat sich Hercules Magusanus immer wieder in mein Bewusstsein geschlichen. Ich nehme mal an, er wollte mir damit etwas sagen. Daher also die deutlich weniger bekannte Alternative zu den großen Donnergöttern. Wer sich durch ihn nicht angesprochen fühlt, kann stattdessen einfach auf Teutates zurückgreifen und muss dann eben den Text entsprechend anpassen.

Einleitung

Lied: Kommt in den Hain

 

Reinigung

(Teil 1 nach Ceisiwr Serith, Teil 2 nach Ian Corrigan in Übersetzung von Ishtar vom Sternenkreis?)

Möge ich rein sein, damit ich die Grenzen überschreiten kann. (Stirn mit Wasser benetzen)

Möge ich die Grenzen überschreiten, um dem Heiligen zu begegnen. (Lippen mit Wasser benetzen)

Möge ich dem Heiligen begegnen, um in allen Dingen gesegnet zu sein. (Herz mit Wasser benetzen)

Durch die Kraft des Wassers (Wasser aus dem Brunnen in alle 4 Himmelsrichtungen versprengen)

und den Rauch des Feuers (Feuerschale einmal im Kreis herumtragen):

Dieser Schrein ist hehr und heilig!

 

Mutter Erde anrufen

Ein Korb mit Äpfeln steht zu meinen Füßen,

rund und duftend, und dein Bild steigt vor mir auf:

Wie sonst selten wird uns in dieser Zeit der Ernte bewusst,

wie du uns täglich hältst und ernährst,

wie du alles Leben auf diesem Planeten hältst und ernährst.

Mutter Erde, ich bitte dich:

Halte mich auch in diesem Ritual

und lass mich sicher in dir ruhen,

so wie du es immer tust.

Amen!

 

Bardische Inspiration (Ogmios)

Lied: Gefesselt von deinen Worten

 

Zweck

Heute ist ein besonderer Tag im Jahreskreis.

Ein halbes Jahr lang war es nun länger hell als dunkel.

Seit Mittsommer ist das Licht langsam wieder weniger geworden

und heute halten sich Tag und Nacht die Waage.

Darum feiere ich heute:

Ich feiere das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel,

die Rückkehr von Dunkelheit und Kälte, wenn sich alles zurückzieht und zur Ruhe kommt,

die Zeit, in der wir alle Kräfte für das kommende Jahr tanken und uns erneuern.

Sei mir willkommen, dunkle Jahreszeit, in deiner Kühle, die Klarheit und Ruhe bringt

und lege deine Dunkelheit um mich wie eine sanfte, kuschelige Decke.

 

Wiedererschaffen des Kosmos

Am Anfang war das große Nichts, das Urmeer voller Chaos, voller Potential: Alles war möglich! Und dann verbanden sich die Elemente zu Feuer und Eis, und aus Feuer und Eis entstand das Land, und über dem Land erhob sich der Himmel.

Und auf dem Land wuchs der Weltenbaum, mit den Wurzeln tief in der Erde, die bis an die Quellen im Erdinneren reichen, und den Ästen, die hoch um Himmel aufragen und so alle Reiche miteinander verbinden.

Hier stehe ich nun, in der Mitte von allem:

Mit dem Land unter meinen Füßen, dem Himmel über meinem Kopf und dem Meer, das mich umgibt!

Und hier in der Mitte fließt dreifach das Wasser: Das Wasser der Weisheit und Inspiration, der nährende Regen, der vom Himmel fällt und das Wasser und Blut in mir. (Opfergabe an das Wasser)

Und hier in der Mitte brennt eine dreifache Flamme: Das Feuer der Schöpfung, tief im Erdinneren, das Feuer der Sonne, warm und lebenserhaltend, und das Feuer von Herdflamme und Lebenswillen in mir. (Opfergabe an das Feuer)

Und hier in der Mitte wächst der Weltenbaum, der in alle Reiche ragt: Mit den Wurzeln in der Tiefe, mit der Krone hoch im Himmel und dem Stamm hier in dieser Welt. (Opfergabe an den Baum)

Oben und unten, und ich dazwischen.

Um mich und in mir, und ich mittendrin.

Davor und danach, und ich jetzt.

Ich öffne meine Augen uns sehe mich um,

und sehe das Heilige mitten unter uns,

und sehe mich in der Mitte des Heiligen. (nach Ceisiwr Serith)

 

Hüter der Tore anrufen und Tore öffnen (Cernunnos)

Cernunnos,

du hütest die Übergange, du wachst über die Grenzen.

Ich rufe dich, er zwischen den Reichen wandert:

Richte deinen Blick auf mich, wenn ich heute den Kindred begegne.

Wache über mich, wenn ich fremde Pfade gehe.

Sei als Vermittler an meiner Seite, wenn ich die Tore öffne.

(Gabe an Cernunnos)

Nimm das Wasser und lass es zum heiligen Brunnen werden, das Tor, durch das ich meinen Vorfahren begegnen kann.

(Lied: Cernunnos, öffne die Tore)

Nimm die Flamme und lass sie zum heiligen Feuer werden, das Tor, durch das ich den Göttern begegnen kann.

(Lied: Cernunnos, öffne die Tore)

Nimm den Baum und lass ihn zum Weltenbaum werden, das Tor, durch das ich den Naturgeistern begegnen kann.

(Lied: Cernunnos, öffne die Tore)

Durch deine und mit deiner Magie: Mögen die Tore sich öffnen!

 

Die Kindred einladen

Vor dem heiligen Brunnen stehe ich, im Zentrum der Welt, und rufe meine Vorfahren!

Seid mir an meinem Feuer herzlich willkommen,

Vorfahren des Blutes, des Geistes und des Herzens,

ihr, die hier vor mir wart, ihr, die den Weg bereitet habt!

Ich bitte euch: Teilt euer Wissen mit mir und nehmt im Gegenzug meine Gaben an.

(Opfergabe an die Vorfahren, Lied: Ruf an die Kindred Strophe 1)

Vor dem Weltenbaum stehe ich, im Zentrum der Welt, und rufe die Naturgeister!

Seid mir an meinem Feuer herzlich willkommen,

Cucullati, Hüter des Hauses, und ihr, die diesem Land innewohnt!

Ich bitte euch: Teilt euer Wissen mit mir und nehmt im Gegenzug meine Gaben an.

(Opfergabe an die Naturgeister, Lied: Ruf an die Kindred Strophe II)

Vor dem heiligen Feuer stehe ich, im Zentrum der Welt, und rufe die Götter!

Seid mir an meinem Feuer herzlich willkommen,

Leuchtende, Hüter der kosmischen Ordnung!

Ich bitte euch: Teilt euer Wissen mit mir und nehmt im Gegenzug meine Gaben an.

(Opfergabe an die Götter, Ruf an die Kindred Strophe 3III)

 

Gott des Anlasses (Hercules Magusanus)

Viel wissen wir nicht mehr über dich, Magusanus.

Du warst der Stammesgott derjenigen, die früher hier lebten,

der Cugerner und Bataver.

Deine Heiligtümer fanden sich hier überall verteilt am Niederrhein.

Die Römer verglichen dich mit Hercules.

Ich vergleiche dich mit Thor und Teutates,

den rastlosen eifrigen Beschützern der ihnen anvertrauten Stämme.

Mit ihnen ziehst du im Wagen über die Felder

und bringst die regenspendenen Frühsommergewitter.

An ihrer Seite stellst du dich Gefahren in den Weg,

die deinem Volk drohen.

Diese Gabe ist für dich, Magusanus,

eine Gabe von den Nachfahren deiner einstigen Schützlinge.

Nimm sie als Zeichen meines Respekts,

als Zeichen meiner Wertschätzung.

(Gabe an Hercules Magusanus)

Wie meine Vorfahren möchte ich

meinen Bund mit dir bestätigen,

mein Band mit dir festigen.

Sei an meiner Seite, Magusanus,

wenn sich mir Hindernisse in den Weg stellen,

und schütze meine Familie vor den Gefahren,

die auf sie zukommen.

Wenn wir fest zusammenstehen,

und du wie früher über dein Volk wachst,

dann wird uns nichts so schnell umwerfen.

 

Hauptopfer

Lied: Sehet mich

 

Omen

Ich habe euer Lied gesungen,

die Worte über euch weitergetragen.

Nun schweige ich und lausche,

was ihr mir sagen habt!

(Omen ziehen)

 

Segen

Ich bitte euch nun, Kindred:

Seht diesen Kelch in meinen Händen. Ich habe ihn mit (Federweißem) gefüllt. Ich bitte euch nun: Füllt ihr ihn mit eurem Segen, damit ich, wenn davon trinke, gesegnet werde mit Gesundheit, Wohlstand und Weisheit.

3x AWEN singen, Kelch dabei von oben nach unten schrittweise absenken und zum Schluss wieder anheben:

Siehe, das Wasser des Lebens!

Annahme und Bestätigung des Segens

Ich habe auf euer Wohl getrunken, Kindred, und euren Segen erhalten: Möge er in mir überfließen und die berühren, die mir begegnen. Möge der Funke in mir wachsen und überspringen auf die, die meinen Weg kreuzen.

 

Kernarbeit

Von Alters her gelten Nüsse als Früchte der Weisheit. In der irischen Mythologie ist es die Haselnuss, deren Früchte ins Wasser fallen und so den Lachs ernähren, der die ganze Weisheit in sich trägt. Heutzutage werden Nüsse als Futter für das Gehirn beworben. Und erinnert nicht das Innere der Walnuss ein wenig auch an ein Gehirn?

Diese Walnuss hier (in die Hand nehmen; wenn ihr mit mehreren seid, könnt ihr sie auch reihum gehen lassen) stammt von einem Baum, dessen Vorfahre schon meine Vorfahren mit Früchten versorgt hat. Sein Ahne stand im Garten meiner Großeltern, und manchen Spätsommer haben wir damit verbracht über den Rasen zu laufen und Nüsse aufzusammeln, die Oma dann getrocknet und geknackt hat.

Walnusslikör, Walnusskuchen, Walnussbrot – die Liste der Rezepte, die wir in den vielen Jahren ausprobiert haben, und die durch die ganze Familie gegangen sind, ist schier endlos.

Heute stehe ich hier, weil ich die Tradition fortsetzen möchte: Auch wenn der alte Baum vergangen ist und sein Nachfahre nicht alt werden kann an dem Ort, wo er steht, so soll es doch einen weiteren Nachfolger geben. Ich lege diese Nuss in die Erde, reich an Nährstoffen, und rufe zu euch, Kindred:

Ihr Vorfahren!

Diese Nuss ist Teil eures Vermächtnisses an mich. Ich übergebe sie der dunklen Erde, damit sie wächst und eines Tages selber Früchte hervorbringt. Ich bitte euch: Wacht über sie, damit sie einst Teil unserer Verbindung sein kann!

Ihr Geister!

Diese Nuss übergebe ich euch zu treuen Händen. Ich bitte euch: Unterstützt meine Arbeit mit der euren, damit diese Nuss eines Tages ein stolzer Baum wird, der Himmel und Erde miteinander verbindet!

Ihr Götter!

Diese Nuss ist Teil meines Vermächtnisses an meine Nachfahren. Ich bitte euch: Lasst euer Licht auf sie scheinen und segnet sie, damit sie eines Tages für meine Kinder das bedeuten kann, was ihre Vorfahren für mich bedeuteten!

Topf halb mit Erde füllen, Nuss hineinlegen, mit Erde bedecken und etwas gießen

Lied: Tree Wassail von Anne Hill (das bezieht sich zwar auf Apfelbäume, aber ich finde, es passt trotzdem)

Den Blumentopf mit etwas Weihwasser aus der heiligen Quelle besprenkeln und mit Weihrauch bewedeln:

Ich segne die Erde, die dich umgibt.

Ich segne das Wasser, dass dich ernährt.

Ich segne den Himmel, dessen Licht dich wärmt.

Ich habe den Segen der Kindred für dich erbeten und ich werde meinerseits über dich wachen.

Wachse und gedeihe, kleiner Baum! Willkommen in unserem Garten!

 

Dank und Verabschiedung

Kindred, ich danke euch für eure Gesellschaft und euren Beitrag.

Hercules Magusanus, ich danke dir!

Ogmios, du hast mich inspiriert. Danke!

Götter, Naturgeister und Vorfahren:

Meine Liebe geht mit euch, so wie euer Segen mich begleitet,

bis wir uns wiedersehen.

Lebt wohl!

 

Tore schließen

Cernunnos,

du hast mein Tun begleitet, als ich die Tore geöffnet und mich mit den Kindred getroffen habe.

Zwischen den Welten wanderst du und begleitest mich auf meinem Weg.

Ich danke dir und bitte dich ein letztes Mal um deine Unterstützung, wenn ich die Tore nun schließe:

Lass das heilige Feuer wieder zur Flamme werden!

Lass den heiligen Brunnen wieder zur Wasserschale werden!

Lass den Weltenbaum wieder zum einfachen Baum werden!

Lass alles sein, wie es vorher war, bis auf die Magie, die hier geschah!

Durch deine und mit deiner Magie: Mögen die Tore sich schließen!

 

Mutter Erde verabschieden

Mutter Erde, Lebensspenderin, Netzweberin,

du, dich mich mit dem ganzen Leben auf der Erde verbindet,

du, durch die ich nie alleine stehe, mag es auch anders aussehen:

Ich danke dir für deine Unterstützung in diesem Ritual.

Nimm zurück, was ich nicht gebraucht habe,

als Zeichen meiner Liebe und Dankbarkeit.

Möge es dich heilen und dir neue Kraft verleihen!

 

Abschluss

Mein Ritual nähert sich dem Ende.

Ich habe den Kosmos wiedererschaffen und in seiner Mitte gestanden.

Ich habe die reiche Ernte gefeiert und meinen Dank dafür überbracht.

Ich habe das Band zu Magusanus neu geknüft und meine Familie unter seinen Schutz gestellt.

Ich habe meinen Bund mit den Kindred bestätigt und gefestigt.

Ich habe eine Familientradition fortgesetzt.

Nun gehe ich, allein, doch als Teil des großen Ganzen.

Die heilige Quelle ist versiegt, doch in mir fließt sie weiter.

Das heilige Feuer ist verloschen, doch in mir brennt es ewig.

Der Weltenbaum mag schwanken, doch ich stehe fest verwurzelt in dieser Welt.

Dieses Ritual ist nun beendet. Amen!

Mabon 2015: Kernarbeit

Kernarbeit: Erntedank

Diese Kernarbeit entstand in Anlehnung an einen Ritualvorschlag von Ceisiwr Serith. Seine Idee war meines Erachtens eher auf die USA zugeschnitten, aber das Konzept gefiel mir, und ich habe mich bemüht eine für Europa passende Version auf die Beine zu stellen. Ich habe es schon 2014 verwendet, für dieses Jahr aber noch einmal komplett überarbeitet.

Benötigt werden außer dem übliche Ritualzubehör:

Proben verschiedener Getreidesorten, Mehl, ein Maiskolben (z.B. dekoriert wie auf dem Bild unten), eine Kette aus Herbstblättern oder aufgefädelten Rosskastanien, 1 Stift zum Daraufschreiben)

 

Mabon-Maiskolben 2014

Während des ganzen Sommers haben wir schon ernten können,

und frische Lebensmittel haben unseren Tisch reich gedeckt.

Ein paar Beispiele habe ich mitgebracht.

Heute ist es an der Zeit danke zu sagen für alles,

was wir bekommen haben.

(Wofür bin ich dankbar? Auf die Blätter des Mobiles schreiben und das Mobile dann in einen Baum hängen)

Lied: “Ich möchte einfach danke sagen” oder ein anderes Erntedanklied

(Mehl, Körner und Mais hochhalten)

In meinen Händern halte ich verschiedene Getreidesorten: Weizen, Roggen,Mais, Dinkel, Hafer:

Getreide, das schon unsere Vorfahren angebaut haben,

Getreide, das mein Volk seit Generationen ernährt.

Ich segne dieses Getreide.

Möge es weiterhin reiche Frucht bringen und zum Segen für uns werden.

Ich bring die gesegnete Gabe herfür

und hänge den Maiskolben an meine Tür.

Bleib dort und segne unser Haus,

und alle, die da gehen ein und aus!

Bleib dort, bis die Welt im Dunkel versinkt

und die Nacht von Samhain beginnt!

Das Mehl eine Gabe an das Land sei:

Gegeben in Liebe und Dankbarkeit.

Flieg mit dem Wind über das Land,

vermisch dich mit Stein und Wasser und Sand.

So sei es! Amen

(das Mehl in die Luft blasen, den Maiskolben nach dem Ritual an die Haustür hängen, die Körner, wenn möglich verwahren und im Frühjahr aussäen. Wenn sie angehen sollten, kann man daraus später eine neue Corn Dolly machen)

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Mabon-Ritual 2016: Kernarbeit

Kernarbeit: Wir ziehen uns einen neuen Familienbaum heran

Ich liebe Walnüsse! Und noch besser: Der Rest der Familie auch! Walnüsse gab es bei uns zu Hause immer reichlich. Als meine Oma mütterlicherseits vor einigen Jahren starb, musste der große Walnussbaum in ihrem Garten einer Umbaumaßnahme weichen. Glücklicherweise hatte dieser Baumriese einen Ableger, der seinen Weg in meinen Garten fand. Aufgrund unglücklicher Umstände steht besagter Baum aber an einer nicht sonderlich geeigneten Stelle, so dass auch er in einigen Jahren vermutlich weichen muss. Letztes Jahr hat er endlich angefangen, Nüsse zu tragen. In diesem Jahr will ich mir von einer dieser Oma-Baum-Nüsse einen Ableger heranziehen, der dann später einen vernünftigen Platz in unserem Garten finden soll.

Wer diese Kernarbeit verwenden will, muss den Text für sich persönlich umformen.

Benötigt werden außer dem normalen Ritualzubehör:

1 Blumentopf

Pflanzerde und ggf. etwas eigener Kompost

Wasser und Gießkanne

1 Walnuss (oder vorsichtshalber 2-3)

evt. kleine Opfergaben für die Kindred

Von Alters her gelten Nüsse als Früchte der Weisheit. In der irischen Mythologie ist es die Haselnuss, deren Früchte ins Wasser fallen und so den Lachs ernähren, der die ganze Weisheit in sich trägt. Heutzutage werden Nüsse als Futter für das Gehirn beworben. Und erinnert nicht das Innere der Walnuss ein wenig auch an ein Gehirn?

Diese Walnuss hier (in die Hand nehmen; wenn ihr mit mehreren seid, könnt ihr sie auch reihum gehen lassen) stammt von einem Baum, dessen Vorfahre schon meine Vorfahren mit Früchten versorgt hat. Sein Ahne stand im Garten meiner Großeltern, und manchen Spätsommer haben wir damit verbracht über den Rasen zu laufen und Nüsse aufzusammeln, die Oma dann getrocknet und geknackt hat.

Walnusslikör, Walnusskuchen, Walnussbrot – die Liste der Rezepte, die wir in den vielen Jahren ausprobiert haben, und die durch die ganze Familie gegangen sind, ist schier endlos.

Heute stehe ich hier, weil ich die Tradition fortsetzen möchte: Auch wenn der alte Baum vergangen ist und sein Nachfahre nicht alt werden kann an dem Ort, wo er steht, so soll es doch einen weiteren Nachfolger geben. Ich lege diese Nuss in die Erde, reich an Nährstoffen, und rufe zu euch, Kindred:

Ihr Vorfahren!

Diese Nuss ist Teil eures Vermächtnisses an mich. Ich übergebe sie der dunklen Erde, damit sie wächst und eines Tages selber Früchte hervorbringt. Ich bitte euch: Wacht über sie, damit sie einst Teil unserer Verbindung sein kann!

Ihr Geister!

Diese Nuss übergebe ich euch zu treuen Händen. Ich bitte euch: Unterstützt meine Arbeit mit der euren, damit diese Nuss eines Tages ein stolzer Baum wird, der Himmel und Erde miteinander verbindet!

Ihr Götter!

Diese Nuss ist Teil meines Vermächtnisses an meine Nachfahren. Ich bitte euch: Lasst euer Licht auf sie scheinen und segnet sie, damit sie eines Tages für meine Kinder das bedeuten kann, was ihre Vorfahren für mich bedeuteten!

Topf halb mit Erde füllen, Nuss hineinlegen, mit Erde bedecken und etwas gießen

Lied: Tree Wassail von Anne Hill (das bezieht sich zwar auf Apfelbäume, aber ich finde, es passt trotzdem)

Den Blumentopf mit etwas Weihwasser aus der heiligen Quelle besprenkeln und mit Weihrauch bewedeln:

Ich segne die Erde, die dich umgibt.

Ich segne das Wasser, dass dich ernährt.

Ich segne den Himmel, dessen Licht dich wärmt.

Ich habe den Segen der Kindred für dich erbeten und ich werde meinerseits über dich wachen.

Wachse und gedeihe, kleiner Baum! Willkommen in unserem Garten!

Die Mutter Erde anrufen – warum und wie? ( 8 Gebete zu den Hochfesten)

Nemeton 2016 - Mutter ErdeMutter Erde – das klingt freundlich, etwas kindlich naiv vielleicht. Man hat sofort ein kuscheliges Gefühl der Geborgenheit. Hier wird bedingungslos Liebe geschenkt, sie ist immer da für den, der sie ruft. Sie ist einfach da, so lange es irgendwie geht.

Erdmutter – das klingt schon ernsthafter, erinnert an die Venus von Willendorf, die dicken kleinen Statuen aus früheren Zeiten, mit ein bisschen Distanz darin.

Mutter des Landes – nein, damit ist nicht Frau Merkel gemeint. 🙂 Das Land hatte früher seine eigenen Gottheiten, je nachdem wo man sich gerade befand. Göttinnen mit eigenen Namen, eigenen leicht variierenden Eigenschaften und Ausprägungen, eigenständig handelnd. Häufig waren sie verbunden mit den großen Flüssen, die die Region durchzogen. Bei diesen Göttinnen wurde nicht selbstverständlich davon ausgegangen, dass sie einem bedingungslos zur Verfügung standen, sondern man behandelte sie als Wesen, die sich durchaus auch zur Wehr setzen konnten und würden, wenn man sie nicht respektvoll behandelte.

Mutter Erde – ich bleibe mal bei diesem Titel, weil er mir am meisten zusagt – ist aber noch mehr als das. Die Wikinger hatten das Konzept von einem Schicksalsnetz: Alles ist miteinander verwoben, und wenn ich an einem Faden ziehe, indem ich eine bestimmte Handlung ausführe, dann hat das auch Auswirkungen auf andere Teile des Netzes bzw. sogar auf das ganze Netz. Insofern bekommt der Grundsatz: ‘Tu, was du willst, solange du keinem Schaden zufügst’ noch mal eine besondere Bedeutung. Ich verstehe mich als Teil eines größeren Ganzen, und was ich tue, beeinflusst die Entwicklung des Ganzen. Die Erde als Planet, auf dem wir leben, ist (derzeit noch) einzigartig in ihrer Bedeutung für das Überleben der menschlichen Spezies, da uns ja die Möglichkeiten fehlen, mal eben das Sonnensystem zu wechseln und uns auf einem anderen Planeten niederzulassen. Es empfiehlt sich daher ganz dringend für uns, mit diesem einen Planeten, den wir haben, schonend umzugehen und die Beschränkungen in Bezug auf die Ressourcen, die vorhanden sind, zu respektieren. Passiert häufig leider nicht so wirklich, wenn der Geschäftssinn das Verantwortungsgefühl überwiegt.

Ich halte die Erde allerdings nicht für ein rachsüchtiges Wesen: Wo man früher vielleicht von göttlicher Strafe gesprochen hat, sehe ich eher eine Konsequenz aus ablaufenden Prozessen, die nicht unbedingt denjenigen treffen, der ‘am falschen Faden gezogen hat’. Wenn ich immer mehr Wasser in ein Litermaß gebe, dann wird es irgendwann überlaufen. Vielleicht werde ich selbst dabei nass, vielleicht aber auch die wichtigen Unterlagen, die jemand dort abgelegt hat, wo ich mein Litermaß hingestellt habe.

Eines Tages sind die Kompensationsmechanismen nicht mehr ausreichend, dann geschieht eine Katastrophe: Die Häuser, die im Boden verschwinden, weil die Bergwerke zu intensiv gegraben haben, die Lawine, die die Schifahrer verschluckt, weil die Hänge zu kahl sind, die überfluteten Felder und Stadtteile, weil der Fluss begradigt wurde und die Deiche nicht mehr halten…

Welches Fazit ziehen wir nun daraus?

Im Ritual

  • machen wir uns bewusst, dass wir durch die Erde miteinander verbunden sind
  • erinnern wir uns ihrer Funktion als unsere Ernährerin, als der Lebensraum, in dem unser Leben überhaupt erst möglich ist
  • zeigen wir der Erde, dass wir dies zu schätzen wissen und drücken ihr unseren Dank und Respekt dafür aus
  • wollen wir der Erde etwas für ihre Leistung, bewusst oder unbewusst) zurückgeben

Darum bitten wir sie am Anfang des Rituals darum, dass sie uns Halt gibt und uns im Hier und Jetzt verankert, und danken ihr am Ende für ihre Unterstützung.

Anm.: Ich spreche normalerweise danach noch ein paar spontane persönliche Worte und mache ein Geschenk aus Körnern, Samen oder einem Lied.

 

Gebete, um die Mutter Erde zu rufen

an Beltane:

Mutter Erde,

du lässt dich von warmen Sonnenstrahlen einhüllen,

du badest in den Regenschauern, die über das Land fegen,

bis dein Leib schwer ist von Feuchtigkeit

und so Nahrung und Halt bietet

für die Samen und Keimlinge,

die in dieser Zeit so unbändig ans Licht drängen.

Ich bitte dich:

Halte mich in diesem Ritual,

wie du auch den Pflanzen Halt gibst.

Lass mir bewusst sein,

dass ich in dir wurzle wie sie und durch dich mit allem verbunden bin,

was lebt.

Amen!

 

an Litha/Mittsommer:

Auf dem Feld vor meinem Haus wiegen sich die Ähren im leichten Wind,

so, als ob du dein goldbraunes Haar für mich schüttelst.

In dieser Zeit, wo die Kraft der Sonne am stärksten ist, bietest du uns Halt,

Mutter Erde,

einen Moment des Atemholens zwischen Säen und Ernten.

Schenke mir auch in diesem Ritual die Gewissheit,

festen Boden unter den Füßen zu haben,

so wie du es immer tust.

Amen!

 

an Lughnasadh/Lammas:

Braun der Boden, Mutter Erde,

krümelig in der Sommerhitze.

Blau der Himmel, Mutter Erde,

wolkenlos und unendlich.

Grün die Wiesen, Mutter Erde,

wogendes Gras in vollem Saft.

Ich bei dir, Mutter Erde,

geborgen in deiner Hand,

wenn ich über das Land schreite,

wenn ich zwischen den Welten wandle,

als Teil deines allumspannenden Netzes.

Amen!

 

zu Mabon/Herbst-Tagundnachtgleiche:

Ein Korb mit Äpfeln steht zu meinen Füßen,

rund und duftend, und dein Bild steigt vor mir auf:

Wie sonst selten wird uns in dieser Zeit der Ernte bewusst,

wie du uns täglich hältst und ernährst,

wie du alles Leben auf diesem Planeten hältst und ernährst.

Mutter Erde, ich bitte dich:

Halte mich auch in diesem Ritual

und lass mich sicher in dir ruhen,

so wie du es immer tust.

Amen!

 

zu Samhain:

Kühl streicht der Wind über meine Haut,

kühl streicht er über deine Haut, Mutter Erde.

Nebelschwaden hüllen dich ein

und verbergen dich oft vor meinem Blick.

Tautropfen glitzern auf den Spinnwebfäden,

die sich zwischen den Gräsern spannen,

die sich zwischen den Ästen spannen,

die sich zwischen mir und der Welt spannen:

Zeichen für das große Netz des Lebens,

in dem wir alle miteinander durch dich verbunden sind,

durch den Raum und durch die Zeit.

Nicht gefangen, nicht hilflos,

sondern als denkende, fühlende Wesen mit Verantwortung füreinander.

Halte uns, Mutter Erde,

sei unser Anker im Hier und Jetzt,

wenn sich die Schleier zwischen den Welten öffnen

und Zeit und Raum keine Rolle mehr spielen.

Amen!

 

zu Jul/Mittwinter:

Tief hast du dich in dich selbst zurückgezogen,

Mutter Erde,

und doch hast du wie jede gute Mutter immer ein Auge auf deine Kinder:

Auch in der längsten Nacht des Jahres, wenn alles still und starr zu sein scheint,

können wir darauf bauen, dass du für uns da bist

und uns hältst, so wie immer.

Mag auch Schnee dich mit einer Decke überziehen,

mag unwirtliches Wetter uns in die Häuser treiben:

Wir wissen: Du bist da draußen,

immer da,

und sammelst frische Kräfte,

um nach der langen Dunkelheit neues Leben hervorzubringen.

Sei auch in diesem Ritual bei uns und halte uns in deiner Hand.

Amen!

 

zu Imbolc:

Schneeglöckchen kündigen das neue Leben an, Hamamelis und Krokusse:

Der erste Blumenschmuck, ein Farbklecks nach den tristen dunklen Tagen.

Noch hat die Kälte dich fest im Griff,

aber schon werden die Tage länger

und die Sonnenstrahlen kitzeln dein Antlitz

und locken dich aus dem Winterschlaf.

Vor dir sind wir versammelt,

verstreut über den ganzen Planeten,

doch miteinander durch dich verbunden,

und weben dein Netz.

Du bist der Grund, über den wir schreiten,

achtsam und leichten Schrittes,

das Sicherheitsnetz, das uns hält,

im Ritual, wie auch im ganzen Leben.

Amen!

 

zu Ostara/Frühlings-Tagundnachtgleiche:

Wir stehen überwältigt vor deiner Pracht,

die sich gerade Bahn bricht,

Mutter Erde,

die Fülle des neuen Lebens,

die unsere Sinne erfüllt mit

Düften und Farben.

Erde im Wandel,

sich immer wieder verändernd,

immer wieder erneuernd

und doch unser fester Ruhepunkt:

Erde im Gleichgewicht,

uns immer wieder verankernd im Hier und Jetzt,

im Leben und im Ritual.

Amen!