
Man stelle her: einen normalen Hefeteig für Brot, nicht süß! Wer mag, nimmt eine Backmischung für Ciabatta oder fertigen Pizzateig aus dem Kühlregal.
Man forme 3 gleich große flache Kreise, z.B. mit Hilfe einer runden Schüssel als Ausstecher.
Man bestreiche den 1. Boden mit rotem Pesto.
Der zweite Boden wird genau darauf gelegt. Entweder bestreicht man ihn auch mit rotem Pesto (wenn man nicht soviel Durcheinander mag) oder aber mit grünem Pesto.
Darauf wird der dritte Boden gelegt. Alles leicht andrücken, aber so, dass die Füllung nicht herausquillt.
Nun schneide man den Kreis wie 12 oder 16 Kuchenstücke ein, ohne (!!!) durch die Mitte zu schneiden. Dann nimmt man immer zwei nebeneinander liegende Stücke und dreht sie entgegengesetzt zueinander 2x. Das macht man mit allen Stücken. Dadurch entsteht 1. die sternförmige Mitte und 2. das coole Streifen- und Zickzackmuster.
Wer mag, bestreicht die obere Lage mit verquirltem Eigelb und bestreut die einzelnen Spiralen mit Sesam, Schwarzkümmel, Mohn etc.
Das Kunstwerk kommt nun in den Ofen und wird entsprechend der Backanweisung gebacken, vermutlich bei 180 °C Umluft/Heißluft für 25-30 Minuten.
Guten Appetit!
Kernarbeit: Erntedank
Diese Kernarbeit entstand in Anlehnung an einen Ritualvorschlag von Ceisiwr Serith. Seine Idee war meines Erachtens eher auf die USA zugeschnitten, aber das Konzept gefiel mir, und ich habe mich bemüht eine für Europa passende Version auf die Beine zu stellen. Ich habe es schon 2014 verwendet, für dieses Jahr aber noch einmal komplett überarbeitet.
Benötigt werden außer dem übliche Ritualzubehör:
Proben verschiedener Getreidesorten, Mehl, ein Maiskolben (z.B. dekoriert wie auf dem Bild unten), eine Kette aus Herbstblättern oder aufgefädelten Rosskastanien, 1 Stift zum Daraufschreiben)
Während des ganzen Sommers haben wir schon ernten können,
und frische Lebensmittel haben unseren Tisch reich gedeckt.
Ein paar Beispiele habe ich mitgebracht.
Heute ist es an der Zeit danke zu sagen für alles,
was wir bekommen haben.
(Wofür bin ich dankbar? Auf die Blätter des Mobiles schreiben und das Mobile dann in einen Baum hängen)
Lied: “Ich möchte einfach danke sagen” oder ein anderes Erntedanklied
(Mehl, Körner und Mais hochhalten)
In meinen Händern halte ich verschiedene Getreidesorten: Weizen, Roggen,Mais, Dinkel, Hafer:
Getreide, das schon unsere Vorfahren angebaut haben,
Getreide, das mein Volk seit Generationen ernährt.
Ich segne dieses Getreide.
Möge es weiterhin reiche Frucht bringen und zum Segen für uns werden.
Ich bring die gesegnete Gabe herfür
und hänge den Maiskolben an meine Tür.
Bleib dort und segne unser Haus,
und alle, die da gehen ein und aus!
Bleib dort, bis die Welt im Dunkel versinkt
und die Nacht von Samhain beginnt!
Das Mehl eine Gabe an das Land sei:
Gegeben in Liebe und Dankbarkeit.
Flieg mit dem Wind über das Land,
vermisch dich mit Stein und Wasser und Sand.
So sei es! Amen
(das Mehl in die Luft blasen, den Maiskolben nach dem Ritual an die Haustür hängen, die Körner, wenn möglich verwahren und im Frühjahr aussäen. Wenn sie angehen sollten, kann man daraus später eine neue Corn Dolly machen)
Kernarbeit: Wir ziehen uns einen neuen Familienbaum heran
Ich liebe Walnüsse! Und noch besser: Der Rest der Familie auch! Walnüsse gab es bei uns zu Hause immer reichlich. Als meine Oma mütterlicherseits vor einigen Jahren starb, musste der große Walnussbaum in ihrem Garten einer Umbaumaßnahme weichen. Glücklicherweise hatte dieser Baumriese einen Ableger, der seinen Weg in meinen Garten fand. Aufgrund unglücklicher Umstände steht besagter Baum aber an einer nicht sonderlich geeigneten Stelle, so dass auch er in einigen Jahren vermutlich weichen muss. Letztes Jahr hat er endlich angefangen, Nüsse zu tragen. In diesem Jahr will ich mir von einer dieser Oma-Baum-Nüsse einen Ableger heranziehen, der dann später einen vernünftigen Platz in unserem Garten finden soll.
Wer diese Kernarbeit verwenden will, muss den Text für sich persönlich umformen.
Benötigt werden außer dem normalen Ritualzubehör:
1 Blumentopf
Pflanzerde und ggf. etwas eigener Kompost
Wasser und Gießkanne
1 Walnuss (oder vorsichtshalber 2-3)
evt. kleine Opfergaben für die Kindred
Von Alters her gelten Nüsse als Früchte der Weisheit. In der irischen Mythologie ist es die Haselnuss, deren Früchte ins Wasser fallen und so den Lachs ernähren, der die ganze Weisheit in sich trägt. Heutzutage werden Nüsse als Futter für das Gehirn beworben. Und erinnert nicht das Innere der Walnuss ein wenig auch an ein Gehirn?
Diese Walnuss hier (in die Hand nehmen; wenn ihr mit mehreren seid, könnt ihr sie auch reihum gehen lassen) stammt von einem Baum, dessen Vorfahre schon meine Vorfahren mit Früchten versorgt hat. Sein Ahne stand im Garten meiner Großeltern, und manchen Spätsommer haben wir damit verbracht über den Rasen zu laufen und Nüsse aufzusammeln, die Oma dann getrocknet und geknackt hat.
Walnusslikör, Walnusskuchen, Walnussbrot – die Liste der Rezepte, die wir in den vielen Jahren ausprobiert haben, und die durch die ganze Familie gegangen sind, ist schier endlos.
Heute stehe ich hier, weil ich die Tradition fortsetzen möchte: Auch wenn der alte Baum vergangen ist und sein Nachfahre nicht alt werden kann an dem Ort, wo er steht, so soll es doch einen weiteren Nachfolger geben. Ich lege diese Nuss in die Erde, reich an Nährstoffen, und rufe zu euch, Kindred:
Ihr Vorfahren!
Diese Nuss ist Teil eures Vermächtnisses an mich. Ich übergebe sie der dunklen Erde, damit sie wächst und eines Tages selber Früchte hervorbringt. Ich bitte euch: Wacht über sie, damit sie einst Teil unserer Verbindung sein kann!
Ihr Geister!
Diese Nuss übergebe ich euch zu treuen Händen. Ich bitte euch: Unterstützt meine Arbeit mit der euren, damit diese Nuss eines Tages ein stolzer Baum wird, der Himmel und Erde miteinander verbindet!
Ihr Götter!
Diese Nuss ist Teil meines Vermächtnisses an meine Nachfahren. Ich bitte euch: Lasst euer Licht auf sie scheinen und segnet sie, damit sie eines Tages für meine Kinder das bedeuten kann, was ihre Vorfahren für mich bedeuteten!
Topf halb mit Erde füllen, Nuss hineinlegen, mit Erde bedecken und etwas gießen
Lied: Tree Wassail von Anne Hill (das bezieht sich zwar auf Apfelbäume, aber ich finde, es passt trotzdem)
Den Blumentopf mit etwas Weihwasser aus der heiligen Quelle besprenkeln und mit Weihrauch bewedeln:
Ich segne die Erde, die dich umgibt.
Ich segne das Wasser, dass dich ernährt.
Ich segne den Himmel, dessen Licht dich wärmt.
Ich habe den Segen der Kindred für dich erbeten und ich werde meinerseits über dich wachen.
Wachse und gedeihe, kleiner Baum! Willkommen in unserem Garten!
Burger-Buffet
Backt selber frische Burgerbrötchen. Hamburgerpatties, vegetarische Patties oder Minischnitzel etc. braten und warmhalten. Zusammen mit kleingeschnittenen Gurken, Tomaten und Salatblättern auf Platten servieren. Nach Belieben um weitere Beläge ergänzen. Majo und Ketchup dazustellen. Jetzt kann sich jeder nach Lust und Laune seinen eigenen Burger fertigmachen.
Guten Appetit!
Als Tipp: Bemalte Burgerbrötchen als Opfergabe, so kombiniert ihr Ritual und Festschmaus miteinander
Etwas mehr Arbeit, aber lecker:
Polentatürmchen und Tomatengulasch
Polentatürme (4-6 Portionen):
1 Knoblauchzehe
je 500 ml Milch und Brühe
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
300 g Instant-Polenta (Maisgrieß)
1 Eigelb
1 Zucchini (ruhig etwas größer)
100 g geriebener Parmesan/Hartkäse
etw. Butterschmalz
Milch mit Brühe und Knofi aufkochen, Gewürze zugeben und Polenta nach Anweisung unterrühren, 1-2 Min. unter Rühren köcheln lassen, anschließen das Eigelb unterrühren.
Die Masse auf ein eingeöltes Blech (Backfolie drunter tut es auch) streichen, etwa 4-5 cm hoch. Kalt stellen.
Zucchini waschen, mit einem Sparschäler lange Streifen abziehen (die Schale erst grob entfernen).
Aus der Polentamasse Kreise ausstechen, mit den Zucchinistreifen umwickeln.
Eine Auflaufform einfetten, Polentatürmchen hineinsetzen.
Ofen vorheizen auf 210 °C Umluft.
Den geriebenen Parmesan auf der Türmchen verteilen, auf jedes einen Kleck Butter oder Butterschmalz setzen.
Die Türmchen ca. 30 Minuten im Ofen backen, evt. nach 20 Minuten runterschalten auf 180°C.
Reicht mit Salat als Beilage für 4 Esser, mit Gulasch auch für 6.
Die Reste der Zucchini für eine Zucchinicremesuppe verwenden! Oder kleingeschnitten etwas davon mit in das Tomatengulasch geben.
Tomatengulasch:
1 Ds. gehackte Tomaten
6 mittlere gehackte Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
2-3 Zweige frischer Rosmarin, gehackt
5 Stiele frischer Oregano, gehackt
500 g – 750g Putengulasch (4-6 Esser)
Öl, Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Zucker
2 EL Mehl
300 g trockener Rotwein
1 EL Gemüsebrühe
Gulasch in heißem Öl rundherum anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen, wieder herausnehmen.
Zwiebeln und Knoblauch in dem Bratfett anbraten, Rosmarin kurz mitbraten, Fleisch dann wieder hinzugeben, mit Mehl bestäuben und kurz anschwitzen.
Wein und 350 ml Wasser einrühren, Tomaten, Oregano und Brühe dazugeben.
Alles aufkochen und anschließend zugedeckt ca. 1 Stunde schmoren. Zwischendurch umrühren und den Duft genießen.
Die Zeit kann man jetzt für die Polentatürmchen benutzen. Alternativ kann man auch Nudeln dazu servieren.
Gulasch mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und einer Prise Zucker abschmecken.
Zusammen mit den Polentatürmchen servieren.
Pizzakranz mit Tomatensalsa
Für die Füllung und den Kranz:
1 kleine Zwiebel, gehackt
1 Knoblauchzehe, gehackt
2-3 EL Öl
400 g gemischtes Hack
1-2 EL Tomatenmark
1 kleine Dose stückige Tomaten
2-3 EL Ajvar, mild
Salz, Pfeffer, Zucker
2 Stiele frischer Thymian, davon die Blättchen
1 Rolle frischer Pizzateig aus dem Kühlregal
75 g geraspelter Käse
Öl in der Pfanne erhitzen, Hack darin krümelig anbraten.
Zwiebel und Knoblauch zugeben, kurz mitbraten.
Tomatenmark zugeben und anschwitzen.
Tomaten und Ajvar einrühren, mit den Gewürzen abschmecken und aufkochen.
Ca. 20 Minuten köcheln lassen, anschließend die Thymianblättchen unterrühren.
Abkühlen lassen.
Den Teig entrollen und vom Papier lösen. Die Hackmasse darauf verteilen. Dabei rundum einen Rand frei lassen (1-2 cm)
Die Hackmasse mit Käse bestreuen, den Teig über die Längsseite aufrollen.
Backofen vorheizen auf 175 °C Umluft.
Die Rolle auf einem mit Backpapier oder Backfolie belegten Blech zu einem Kranz legen, die Enden ineinanderschieben. Den Kranz außen rigsherum gleichmäßig an 6-8 Stellen einschneiden.
Mit etwas Öl beträufeln und ca. 20-25 Minuten backen.
Tomatensalsa :
2 Tomaten, mittelgroß
1 kleine Dose stückige Tomaten
2-3 EL Ajvar
Salz, Pfeffer, Zucker
3 EL kleingehackte frische Kräuter (oder TK)
nach Belieben: 1/2 TL Sambal Oelek oder frische gehackte Chilischote
Tomaten waschen und würfeln, mit den Dosentomaten und dem Ajvar verrühren.
Mit Salz, Pfeffer und etw. Zucker abschmecken.
Kräuter unterrühren.
Wer es schärfer mag, gibt noch Sambal Oelek oder frische gehackte Chilischote dazu.
Schmeckt warm und kalt und eignet sich auch prima für’s Picknick.
Meine persönliche Variante des Kartoffel-Walnuss-Brots von Chefkoch:
Zutaten:
500 g Mehl (Type 405) oder zur Hälfte Dinkelmehl
1 Tüte Instant-Kartoffelpüree
2 Pck. Trockenhefe
15 g Salz
5 g gemahlener Koriander
1 Ei
200 g Walnüsse
200 g Haselnüsse
Die Nüsse grob hacken und in einer trockenen Pfanne etwas anrösten.
Das Mehl in eine Schüssel geben, Salz, Koriander und die Nüsse zugeben.
Das Kartoffelpüree nach Packungsangabe, aber ohne Butter und Salz zubereiten. Noch warm mit dem Ei, Koriander und Salz und der Trockenhefe zum Mehl geben und zu einem kompakten Teig kneten. Ist der Teig zu kompakt, gibt man noch etwas Wasser dazu. Wird er zu matschig, kann man noch Mehl ergänzen. Zum Schluss die Nüsse unterkneten.
Den Teig zugedeckt ca. 1 Std. gehen lassen. Dann den Teig teilen und zu 2-3 Stangenbroten formen. Den Ofen nicht vorheizen. Die Phase, die er braucht, um die richtige Temperatur zu erreichen, genügt, um den Teig nochmal gehen zu lassen. Das Blech mit den Broten in den kalten Ofen schieben und den Ofen auf 220 °C Umluft stellen, ca. 30 Min. knusprig braun backen.
Jeder Ofen ist anders! Eventuell müsst ihr nach der halben Zeit auf 200 Grad runterschalten. Das Brot kann man auch am Vortag backen. Verpackt hält es sich noch 2-3 Tage. Man kann es auch einfrieren.
Schmeckt göttlich mit Kräuterbutter! Bitte nicht auf den Koriander verzichten. Der gibt das gewisse Etwas.
In den Weiten des Internets habe ich Bilder von aufwändig bemalten Broten und Brötchen gesehen und mir mal überlegt, wie das wohl funktionieren mag.
Folgendes ist beim Ausprobieren herausgekommen:
Am besten eignet sich ein Brotteig mit einer relativ glatten Oberfläche. Super geht es z.B. auch mit süßen Öl-Quark-Brötchen.
Die Farbe:
Aus 1-2 EL Backkakao, 1 EL Instant-Espresso und etwas heißem Wasser eine Paste herstellen. 1/2 Eigelb unterrühren. Ich hatt erst 2 EL Kakao genommen, fand die Paste dann aber sehr dick.
Brötchen halb fertigbacken, bis sie eine feste Oberfläche haben. Dann kurz aus dem Ofen nehmen.
Mit einem Pinsel Muster auf die halbgaren Brötchen malen. Etwas mehr Wasser sorgt für hellere Brauntöne und das restliche Eigelb ggf. für einen Farbkontrast.
Nun die Brötchen fertigbacken und auskühlen lassen.
Andere Farben kriegt man vermutlich hin, wenn man Lebensmittelfarbe mit Eiweiß mischt. Ich verwende die Gelfarben von Wilton, habe das aber noch nicht ausprobiert.
Bemaltes Brot finde ich nicht nur optisch einen tollen Hingucker, sondern gerade an Lughnassadh, das ja von anderen als Lammas, Laib- oder Schnitterfest, gefiert wird, die perfekte Opfergabe. Es vereinigt Brot/Getreide mit Kunst- soweit die Kunst halt reicht.
Mit diesem Ritual kehre ich zu meinen gallischen Wurzeln zurück.
Zweck
Der Sommer neigt sich dem Ende entgegen,
und obwohl man es kaum merkt,
werden die Tage kürzer udn die Nächte kälter.
Die Sonne hat ihren Zenit überschritten,
das Land seine volle Fülle erreicht.
Ich bin hier, um das Land zu ehren,
Rosmerta und all ihre Gaben, die sie bereitwillig hergibt.
Ich bin hier, um Lugus zu ehren,
den Geschickten, der ihre Gaben nimmt und zu aller Nutzen verwandelt.
Ich bin hier, um meinen Bund mit den Kindred und allen Lebenwesen zu bestätigen:
Auch, wenn ich allein hier stehe, weiß ich, dass ich ein Teil des Großen Ganzen bin, Teil meines Volkes, der Menschheit, der Bewohner des Planeten Erde.
Als solches akzeptiere ich meine Verpflichtungen, die damit einhergehen, und meine Verbundenheit.
Reinigung
(Teil 1 nach Ceisiwr Serith, Teil 2 nach Ian Corrigan in Übersetzung von Ishtar vom Sternenkreis?)
Möge ich rein sein, damit ich die Grenzen überschreiten kann. (Stirn mit Wasser benetzen)
Möge ich die Grenzen überschreiten, um dem Heiligen zu begegnen. (Lippen mit Wasser benetzen)
Möge ich dem Heiligen begegnen, um in allen Dingen gesegnet zu sein. (Herz mit Wasser benetzen)
Durch die Kraft des Wassers (Wasser aus dem Brunnen in alle 4 Himmelsrichtungen versprengen)
und den Rauch des Feuers (Feuerschale einmal im Kreis herumtragen):
Dieser Schrein ist hehr und heilig!
Mutter Erde anrufen
Braun der Boden, Mutter Erde,
krümelig in der Sommerhitze.
Blau der Himmel, Mutter Erde,
wolkenlos und unendlich.
Grün die Wiesen, Mutter Erde,
wogendes Gras in vollem Saft.
Ich bei dir, Mutter Erde,
geborgen in deiner Hand,
wenn ich über das Land schreite,
wenn ich zwischen den Welten wandle,
als Teil deines allumspannenden Netzes.
Amen!
(Opfergabe an die Erde)
Kosmos erschaffen
Am Anfang war das große Nichts, das Urmeer voller Chaos, voller Potential: Alles war möglich! Und dann verbanden sich die Elemente zu Feuer und Eis, und aus Feuer und Eis entstand das Land, und über dem Land erhob sich der Himmel.
Und auf dem Land wuchs der Weltenbaum, mit den Wurzeln tief in der Erde, die bis an die Quellen im Erdinneren reichen, und den Ästen, die hoch zum Himmel aufragen und so alle Reiche miteinander verbinden.
Hier stehe ich nun, in der Mitte von allem:
Mit dem Land unter meinen Füßen, dem Himmel über meinem Kopf und dem Meer, das mich umgibt!
Und hier in der Mitte fließt dreifach das Wasser: Das Wasser der Weisheit und Inspiration, der nährende Regen, der vom Himmel fällt und das Wasser und Blut in mir. (Opfergabe an das Wasser)
Und hier in der Mitte brennt eine dreifache Flamme: Das Feuer der Schöpfung, tief im Erdinneren, das Feuer der Sonne, warm und lebenserhaltend, und das Feuer von Herdflamme und Lebenswillen in mir. (Opfergabe an das Feuer)
Und hier in der Mitte wächst der Weltenbaum, der in alle Reiche ragt: Mit den Wurzeln in der Tiefe, mit der Krone hoch im Himmel und dem Stamm hier in dieser Welt. (Opfergabe an den Baum)
Oben und unten….. (C.S.)
Hüter der Tore anrufen und Tore öffnen
Cernunnos,
du hütest die Übergange, du wachst über die Grenzen.
Ich rufe dich, der in den Himmel blickt,
der die Welt kennt und in die Unterwelt sieht:
Richte deinen Blick auf mich, wenn ich heute den Kindred begegne.
Wache über mich, wenn ich fremde Pfade gehe.
Sei als Vermittler an meiner Seite, wenn ich die Tore öffne.
(Gabe an Cernunnos)
Nimm das Wasser und lass es zum heiligen Brunnen werden, das Tor, durch das ich meinen Vorfahren begegnen kann.
(Lied: Cernunnos, öffne die Tore)
Nimm die Flamme und lass sie zum heiligen Feuer werden, das Tor, durch das ich den Göttern begegnen kann.
(Lied: Cernunnos, öffne die Tore)
Nimm den Baum und lass ihn zum Weltenbaum werden, das Tor, durch das ich den Naturgeistern begegnen kann.
(Lied: Cernunnos, öffne die Tore)
Durch deine und mit deiner Magie: Mögen die Tore sich öffnen!
Kindred anrufen
(in Anlehnung an SDF March Equinox 2014)
Vor dem heiligen Brunnen stehe ich, im Zentrum der Welt, und rufe meine Vorfahren!
Seid mir an meinem Feuer herzlich willkommen,
Vorfahren des Blutes, des Geistes und des Herzens,
ihr, die hier vor mir wart,
ihr, die den Weg bereitet habt!
Ich bitte euch: Teilt euer Wissen mit mir und nehmt im Gegenzug meine Gaben an.
(Opfergabe an die Vorfahren, Ancestor’s song I)
Vor dem Weltenbau stehe ich, im Zentrum der Welt, und rufe die Naturgeister!
Seid mir an meinem Feuer herzlich willkommen,
Cucullati, Hüter des Hauses,
Talamonodêwoi, ihr, die diesem Land innewohnt!
Ich bitte euch: Teilt euer Wissen mit mir und nehmt im Gegenzug meine Gaben an.
(Opfergabe an die Naturgeister, Ancestor’s song II)
Vor dem heiligen Feuer stehe ich, im Zentrum der Welt, und rufe die Götter!
Seid mir an meinem Feuer herzlich willkommen,
Dêwoi, Leuchtende,
Hüter der kosmischen Ordnung!
Ich bitte euch: Teilt euer Wissen mit mir und nehmt im Gegenzug meine Gaben an.
(Opfergabe an die Götter, Ancestor’s song III)
Götter des Anlasses anrufen und ehren
Rosmerta,
du bist das Land.
In dich säen wir, von dir ernten wir.
Wir nehmen an, was du uns gibst.
Du bist der Boden unter unseren Füßen
und die Quelle unseres Reichtums.
Aus deinem Füllhorn teilst du großzügig deine Gaben aus
und lehrst uns zu geben, damit wir umso mehr zurückerhalten können.
Nimm meine Gabe an dich an,
Rosmerta!
(gebackenes Füllhorn oder Brot)
Lugus,
du bist der Geschickteste unter allen,
nicht nur Krieger,
nicht nur Zauberer,
nicht nur Handwerker,
nicht nur Künstler:
In dir vereinigen sich alle diese Fähigkeiten,
und du nutzt sie zum Wohle deines Volkes.
Von dir lernen wir, nach Können zu streben,
und unsere Gaben nutzbringend einzusetzen.
Nimm meine Gabe an dich an,
Lugus!
(Lied: ‚Lugh‘ von Kellianna, alternativ etwas, das man selbst angefertigt hat)
Geschichte von Lugus und Rosmertas Hochzeit erzählen: https://werkelwald.de/geschichte-wie-es-kam-dass-rosmerta-lugus-zum-mann-nahm/
Hauptopfer
Lied: Sehet mich
Omen
Ich habe euer Lied gesungen,
die Worte über euch weitergetragen.
Nun schweige ich und lausche,
was ihr mir sagen habt!
(Omen ziehen, interpretieren, annehmen)
Kommunion
Ich bitte euch nun, Kindred:
Seht diesen Kelch in meinen Händen und füllt seinen Inhalt aus Rosmertas Füllhorn und mit den Lehren des Lugus, mit den schützenden Kräften der Naturgeister und dem Rückhalt der Ahnen, damit ich, wenn davon trinke, erfüllt werde mit Gesundheit, Wohlstand und Weisheit.
3x AWEN singen, Kelch dabei von oben nach unten schrittweise absenken und zum Schluss wieder anheben:
Siehe, das Wasser des Lebens!
Annahme/Bestätigung des Segens
Ich habe auf euer Wohl getrunken, Kindred, und euren Segen erhalten: Möge er in mir überfließen und die berühren, die mir begegnen. Möge der Funke in mir wachsen und überspringen auf die, die meinen Weg kreuzen.
Kernarbeit: Lughs Segen auf Ährenherzen
Aus Gerstenähren (die mit den langen Grannen) habe ich zuvor Herzen gebastelt, indem ich zwei Halme unterhalb der Körner zusammengebunden habe, die Ähren rechts und links heruntergebogen und auf geeigneter Höhe mit den Halmen wieder zusammengebunden habe (kleines Schleifchen). Diese Herzen möchte ich anschließend and Familie und Nachbarn verschenken.

Lugus,
geschickt in allen Dingen,
Speerträger und Schmied,
Harfner und Historiker,
Magier, Heiler, weise über dein jugendliches Aussehen hinaus,
ich bitte dich heute um deinen Segen:
Deinen Schutz für die, die mir wichtig sind!
Deine Weisheit für die, die mir wichtig sind!
Deine Geschicklichkeit für die, die mir wichtig sind!
Deine Inspiration für die, die mir wichtig sind!
Deine Heilkraft für die, die mir wichtig sind!
Ein langes Leben in Gesundheit, Weisheit und Wohlstand
erbitte ich für die, denen diese Herzen zugedacht sind.
Wie die Ähren voller reifer Körner
gehe der Segen deiner Saat in ihnen auf.
Amen!
Dankgebet und Verabschiedung
Kindred, ich danke euch für eure Gesellschaft und euren Beitrag.
Lugus und Rosmerta, ich danke euch!
Götter, Naturgeister und Vorfahren:
Meine Liebe geht mit euch, so wie euer Segen mich begleitet,
bis wir uns wiedersehen.
Lebt wohl!
Tore schließen
Cernunnos,
du hast mein Tun begleitet, als ich die Tore geöffnet und mich mit den Kindred getroffen habe.
Zwischen den Welten wanderst du und begleitest mich auf meinem Weg.
Ich danke dir und bitte dich ein letztes Mal um deine Unterstützung, wenn ich die Tore nun schließe:
Lass das heilige Feuer wieder zur Flamme werden!
Lass den heiligen Brunnen wieder zur Wasserschale werden!
Lass den Weltenbaum wieder zum einfachen Baum werden!
Lass alles sein, wie es vorher war, bis auf die Magie, die hier geschah!
Durch deine und mit deiner Magie: Mögen die Tore sich schließen!
Mutter Erde verabschieden
Braun, blau und grün
deine Farben im Sommer
und bunt bedecken dich die Blumen,
bevor ihre Farbenpracht Platz macht
für den Herbst und seine roten, gelben und braunen Töne.
Ich stehe hier fest auf dir, geborgen in deiner Hand,
geborgen in diesem Ritual wie zu aller Zeit:
Nimm, was ich nicht gebraucht habe,
Mutter Erde,
als Zeichen meiner Liebe und Dankbarkeit.
Lass es zurückkehren in den ewigen Kreislauf von Leben und Tod, Geben und Nehmen.
Amen!
Ritual beenden
Mein Ritual nähert sich dem Ende.
Ich habe den Kosmos wiedererschaffen und in seiner Mitte gestanden.
Ich habe die Fülle des Landes gefeiert und mit Lugus gelernt,
diese Fülle mit meinen Fähigkeiten zum Wohle aller zu nutzen.
Ich habe meinen Bund mit den Kindred bestätigt und gefestigt.
Nun gehe ich, allein, doch als Teil des großen Ganzen.
Die heilige Quelle ist versiegt, doch in mir fließt sie weiter.
Das heilige Feuer ist verloschen, doch in mir brennt es ewig.
Der Weltenbaum schwankt, doch ich stehe fest verwurzelt in dieser Welt.
Dieses Ritual ist nun beendet. Amen!
Anmerkung: Diese Geschichte ist kein Mythos, kein Teil irgendeiner Mythologie, sondern weitgehend auf meinem Mist gewachsen. Ich habe die irische Mythologie rund um Lugh genommen und mir überlegt, wie eine gallische Version davon aussehen könnte. Lugus gilt als Ehemann der Rosmerta, die wiederum als herrschende Göttin des Landes, seiner Fruchtbarkeit und seines Reichtums gilt.
Meine Geschichte erzählt, wie es zu dieser Ehe kam…
Eines Tages stellte Rosmerta fest, dass sie den Tagen der Jugend entwachsen war. Vorbei waren die Zeiten unschuldiger Spielerei, als sie aus dem Winterschlaf erwachte und das Land zum Blühen brachte. Keine Zeit mehr, sich mit Blüten zu schmücken! Aus der rosa und weißen Fülle war etwas anderes geworden: Über Beltaine und Mittsommer waren die Samen aufgegangen und langsam näherte sich die Zeit der Ernte. Rosmerta sah sich um und stellte fest, dass sie diese Arbeit nicht allein bewältigen konnte und wollte. Sie brauchte einen Gefährten, einen, der die Arbeit mit ihr teilte!
Und so sandte sie Boten aus, die in alle Himmelsrichtungen verkündeten, dass die Königin des Landes einen Mann für’s Leben suche, der gemeinsam mit ihr regieren solle! Da kamen sie in Scharen: Männer, Geister und Götter, die gerne den Platz neben der Königin einnehmen wollten. Rosmerta rief sie alle vor ihren Thron:
“Ihr wollt mein Lebensgefährte sein? Den Weg mit mir gehen und die Herrschaft mit mir teilen?”
“Ja!”, riefen sie.
“Nun”, sprach Rosmerta da, “ihr wisst, was ich euch zu bieten habe. Doch ich weiß wenig über euch, und ihr seid viele! Schwer ist es da, den besten von euch zu wählen! Daher stelle ich euch folgende Aufgabe: Bringt mir das Beste, was ihr zu bieten habt! Ein jeder von euch soll es mir vorführen. Dann will ich wählen.”
Einige Tage vergingen mit Vorführungen: Da waren Sänger, die ein Lied oder Gedicht vortrugen, Krieger, die Rosmerta ihre Beute zu Füßen legten, Handwerker, die ihre schönsten Stücke darbrachten, Zauberer, die ihren raffiniertesten Trick zeigten, und und und.
Rosmerta sah sie alle und sagte nichts.
Schließlich stand nur noch ein junger Mann dort und wartete darauf, an die Reihe zu kommen. Als sie winkte, trat er vor ihren Thron. “Wie ich sehe, hast du nichts mitgebracht.”, sprach Rosmerta. “Was willst du mir denn dann zeigen?”
Der junge Mann lächelte. “Ich habe mich mitgebracht, mit all meinen Fähigkeiten. Alles, was ich weiter benötige, das hast du bereits.” “Nun,”, erwiderte die Göttin skeptisch. “dann bin ich aber gespannt.”
Da nahm der junge Mann die Fruchtbarkeit der Erde und schuf aus ihrer reichen Fülle eine schmackhafte Mahlzeit, die alle Anwesenden für den Rest des Fests und noch lange darüber hinaus ernähren sollte.
“Du bist ein guter Koch!”, gab Rosmerta zu. “Aber gute Köche gab es einige.”
Da nahm der junge Mann das Metall aus dem Erdinneren und schuf daraus einen Schild und einen Speer, wie sie gewaltiger nicht sein könnten.
“Du bist ein guter Schmied!”, lobte Rosmerta. “Doch wir haben schon einige gute Schmiede gesehen.”
Da nahm der junge Mann Schild und Speer und plötzlich waren da ein ganzes Heer an gefährlichen Gegnern, doch der Schild schützte alle Anwesenden, so groß war er, und der junge Mann besiegte einen Gegner nach dem anderen, bis der letzte schließlich vor seiner großen Kraft floh.
“Du bist ein hervorragender Kämpfer!”, gestand Rosmerta ein. “Wie so viele deiner Mitbewerber.”
Da nahm der junge Mann die Schönheit der Erde, und er formte sie zu Versen, so wunderbar, dass es den Zuhörern Tränen in die Augen trieb.
“Was für ein bezauberndes Gedicht!”, rief Rosmerta. “Es ist den schönsten Gedichten, die ich heute gehört habe, ebenbürtig.”
Da zupfte sich der junge Mann ein paar seiner goldblonden Haare aus und nahm die Tränen seines Publikums und formte daraus eine Harfe. Auf dieser spielte er nun und sang dazu seine Verse als Lied und die Harfe klang so rein, dass Freude in allen Herzen aufstieg.
“Oh, wie schön.”, sprach Rosmerta. “Doch ein guter Musiker macht noch keinen guten Ehemann.”
Da nahm der junge Mann die ganze Geschichte der Erde und erzählte sie.
“Wie gut du mich kennst.”, war Rosmerta ganz verblüfft. “Doch mir geht es um die Zukunft, nicht um die Vergangenheit.”
Da nahm der junge Mann das Wasser der Erde, verzauberte es und sah hinein, und er sah, was die Zukunft zu bieten hätte. Und seine Worte waren weise.
Da gab sich Rosmerta geschlagen: “Du bist ein guter Arbeiter. Du verstehst es, das Volk zu ernähren und zu beschützen. Du erfreust mein Herz mit Poesie und Gesang. Und du bist weise und zauberkräftig. Viele traten vor meinen Thron, die eines dieser Dinge besonders gut beherrschten, und ich bewundere ihre Fähigkeiten. Doch nur einer beherrschte alle diese Dinge zugleich. Wie lautet dein Name, mein künftiger Gemahl?”
“Ich heiße Lugus.”, gab er zurück, und als er sein Haar zurückwarf, leuchtete es auf wie die Sonne. “Und ich gebe mich dir hin mit all meinen Fähigkeiten.”
Da nahm Rosmerta Lugus zum Mann und ihre Beziehung war fruchtbar und zum Wohle für das ganz Volk.
Endlich wurden sie geweiht und aufgestellt, meine neuen Matronen. Leider haben die alten Statuen nach ca. 2 Jahren an der frischen Luft nunmehr das Zeitliche gesegnet, den Kopf verloren etc…. Zeit für Nachschub!
So ganz in weiß sehen sie fast aus wie aus dem Museum entführt.
Die linke Matrone trägt ein Füllhorn, die mittlere ein Baby und die rechte eine Spindel. Da ich Gesichter einfach nicht kann, habe ich diesmal einfach darauf verzichtet.