Bardic Challenge Februar 2020: Eine gallische Pferdesegnung

Ritualelement: Pferde-Segnung

Einleitung/Absichtserklärung:

Seit Ewigkeiten verlassen wir Menschen uns auf die größere Kraft und Schnelligkeit anderer. Besonders ohne das Pferd wären wir nicht zu dem fähig, wozu wir heute imstande sind. Und auch, wenn Pferde in unserer Wirtschaft heute nicht mehr die Rolle spielen, die sie ursprünglich hatten, so wissen wir sie doch immer noch zu schätzen. Darum bitten wir heute Epona als Schutzherrin der Pferde um ihren Segen für unsere Tiere.

Opfergabe für Epona:

– z.B. vorab ein Pferd aus Papier falten und bemalen, als Opfergabe ins Feuer werfen

(Anleitung für ein Origami-Pferd / How to make an origami horse:

https://www.youtube.com/watch?v=DHee_GO87lU )

– Stallbesitzer können einen kleinen Eponaschrein im Stall aufstellen oder eine Girlande aus Immergrün und Rosen aufhängen

Epona-Anrufung:

Hufspuren im weichen Sand, mal Pferd, mal Reiterin, Epona

Hufspuren, denen wir folgen, mal Mutter, mal Kämpferin, Epona

Hufspuren in unserem Leben hast du hinterlassen, Epona

Große Teile Europas folgten einst deinem Ruf,

von den Inseln Britanniens bis in die fernsten Winkel des römischen Reiches.

Und so wie damals folgen wir heute dir,

und ehren dich, Göttin der Pferde!

Kernarbeit:

Epona, göttliche Stute,

Schutzherrin der Pferde,

um deinen Segen bitten wir:

Um Gesundheit,

um Kraft,

um Fruchtbarkeit.

Keine Lähmung soll dieses Tier befallen,

keine Koliken,

keine Mauke, Hufrehe oder andere Krankheit.

Lass es stark sein,

schnell wie der Wind

und geschmeidig in der Bewegung.

Schenke ihm gesunde Nachkommen,

die seine Linie fortsetzen,

und stolze Besitzer,

die sich ihrer Verantwortung bewusst sind.

Epona, göttliche Stute,

unter deinen Schutz stellen wir dieses Pferd.

Gesegnet mit dem Wasser des Lebens, (Stirn besprenkeln)

gestärkt mit Äpfeln aus deinem Füllhorn, (dem Pferd 1 Apfel anbieten zum fressen)

geschmückt mit Rosenblättern, (eine Handvoll Rosenblätter über den Kopf oder Rücken streuen)

dir zu Ehren.

IN ENGLISH:

Statement of Purpose:

Since ages we humans have been relying on the strength and speed of others. Especially without the horse we wouldn‘t be able to do what we can do today. And even if horses aren‘t as important for our economy as they used to be, they are still our valued companions.

So we call to Epona, patroness of horses, today, and ask her for her blessings.

Inviting Epona:

Traces of hooves in the soft sand, sometimes horse, sometimes rider, Epona

Traces of hooves that I follow, sometimes mother, sometimes fighter, Epona

Traces of hooves in our lives you have left behind, Epona

Large parts of Europe once followed your call,

from the British Isles to the farthest regions of the Roman Empire.

And like in old times we now follow

and honour your, patroness of the horses!

Offerings:

– fold a little horse and paint it carefully, then offer it to the fire

(How to make an origami horse:

https://www.youtube.com/watch?v=DHee_GO87lU )

– If you actually own a stable, barn etc. you could set up a shrine for Epona there or make a garland from evergreens and roses (in winter paper roses will do) for the door.

Core workings:

Epona, divine mare,

patroness of horses,

we ask for your blessings:

For health,

for strength,

for fertility.

Let this animal not be paralyzed,

No colics,

mallenders, laminitis nor other illness shall affect it.

Let it be strong,

fast as he wind

and smooth in motion.

Gift it with foals in good health to continue the line

and owners who are aware of their resonsibilities.

Epona, divine mare,

under your protection we put this horse,

blessed with the waters of life (sprinkle the head)

strenghtened with apples from your cornucopia (present the horse an apple to eat)

decorated with leaves of roses in your honour. (scatter a handful of petals over the horse‘s back)

ANMERKUNG: Dieses Ritualelement lässt sich sicherlich auch auf modernere Verkehrsmittel übertragen. In dem Fall müsstest du den Text etwas abändern. Sei kreativ!

Bardic Challenge Januar 2020: Eine Wetter-Meditation

Setz oder leg dich hin, so, wie es für dich bequem ist. Vielleicht magst du dich zudecken und ein Kissen unter Kopf oder Knie legen.

Atme ein paar Mal ein und aus und fühle, wie du mit jedem Atemzug etwas Anspannung loslässt.

Dann schließe deine Augen. Atme ruhig weiter… Deine Arme werden schwer… Deine Beine werden schwer… Dein Atem geht ganz tief und ruhig…. Deine Wirbelsäule schmiegt sich an den Untergrund… Dein Kopf wird immer schwerer…. In Gedanken entfernst du dich mit jedem Atemzug ein Stückchen aus deiner Umgebung….

Stell dir vor, du sitzt an einer geschützten Stelle in den Dünen. Es ist Ebbe, und das Meer hat sich weit zurückgezogen, aber du hört das Kommen und Gehen der Wellen, ein konstantes Rauschen, wie ein langsamer Puls. Der Sand unter dir ist lauwarm und weich, um dich herum raschelt leise das Dünengras. Du fühlst dich wohl und sicher hier in deinem Nest.

Ein leichter, lauwarmer Wind weht. Er bringt den Geruch von Frühling mit sich, taunasses Gras und ein Hauch von Blütenduft. Möwen kreischen hoch am Himmel. Die Sonne scheint mild und wärmt deine Haut. Ihre Strahlen kitzeln dich ein wenig in der Nase. Über dir ziehen weiße Wölkchen ihre Bahn….

In der Ferne ziehen graue Wolken auf. Der Wind nimmt zu und treibt sie heran. Es beginnt zu regnen, leicht nur. Der Regen ist nicht kalt. Ein Donnern ist zu hören, gefolgt von einem Blitz, der den Himmel teilt. Das Meer ist grau geworden, aber du liegst sicher und geschützt in deinem Dünennest und betrachtest das Schauspiel am Himmel…. Das Gewitter zieht über dich hinweg, der Regen ebbt ab und die Sonne kommt wieder zum Vorschein….

Sie wärmt deine nasse Haut, sie trocknet deine Kleidung und deine Haare. Es wird immer wärmer…. Der Wind hat aufgehört, und deine Umgebung beginnt zu dampfen, als die Feuchtigkeit verdunstet. Das Dünengras raschelt und knistert in der Hitze, und ein Duft von Heu, Algen und Salz liegt in der Luft…. Unten am Strand hat jemand ein Lagerfeuer angezündet. Der Geruch von Rauch treibt zu dir hinüber. Es wird immer heißer. Bald musst du aus der Sonne gehen…

Doch als du schon bereit bist, dein Nest zu verlassen, kühlt es wieder ab und der Wind kehrt zurück. Er vertreibt die Gluthitze. Am Himmel erscheinen bunte Drachen, die Leute am Strand steigen lassen. Sie tanzen im Wind auf und ab, und das Knattern ihrer Bänder tönt bis zu dir…

Die Sonne hat an Kraft verloren, rot goldene Strahlen bringen deine Umgebung zum Leuchten, als sie sich dem Horizont nähert…

Im Osten zieht es sich zu. Eine dunkle Wolkenwand schiebt sich über den Himmel und bringt die letzten Sonnenstrahlen zum Verglühen. Auch die Drachen sind verschwunden… Es wird kühl, und als der Regen einsetzt, ist es kein freundlicher warmer Frühlingsregen, sondern er prasselt auch dich in dicken, kalten, harten Tropfen herab. Die Tropfen hinterlassen kleine Kuhlen im Sand… Du rollst dich zusammen in deinem Dünennest und verschmilzt mit dem Untergrund. Hier bist du sicher und geschützt. Du fühlst dich wohl. Die Tropfen sind wie eine Massage. Der Sand um dich herum saugt den Regen gierig auf, dankbar für die Erfrischung nach der Sommerhitze….

Auch der Wind wird immer stärker. Er entwickelt sich zu einem richtigen Sturm. Der Sturm füllt die Luft mit feinem Sand, aber er pustet dir auch den Kopf frei. Du kuschelst dich in tiefer in dein Dünennest. Hier kann dir das Unwetter nichts anhaben…

Irgendwann hört der Regen auf, aber es bleibt kühl. Dünne Nebelschleier ziehen über dem Meer auf. Deine Umgebung verschwimmt in weichen Grautönen. Geräusche dringen an dein Ohr wie durch Watte. Nichts kann dich belasten…

Der Nebel verzieht sich, aber es wird kälter, und mit der Kälte kommt der Schnee. In weichen Flocken fällt er vom Himmel und bedeckt die Dünen mit einer dünnen Schicht. Wie eine sanfte Decke legt er sich auf dich, hüllt dich ein in einen weißen Kokon. Das Dünengras ist mit Raureif überzogen. Es glitzert im Licht der Morgensonne, die ihre dünnen Strahlen vorsichtig über den Horizont schiebt. Die Luft riecht sauber und kalt. In deinem Dünennest fühlst du dich geschützt und sicher. Die Kälte kann dir nichts anhaben, genauso wenig wie der Erde unter dir.…

Die Sonne steigt höher und bringt das Eis langsam zum Schmelzen. Von dem langen Halm neben dir tropft es plopp, plopp, plopp… Du spürst, wie der Schnee auf dir ebenfalls verschwindet… Die Wärme lockt junge Triebe von Dünengras aus dem Boden. Ihre zarten Spitzen lugen um dich herum hervor. Bald werden sie das vertrocknete Gras vom letzten Jahr ersetzen.

Auch du spürst, wie dein Körper sich unter den wärmenden Sonnenstrahlen regt. Du atmest einmal tief ein und aus und streckst deine Arme und Beine… Du atmest noch einmal tief ein und aus und verabschiedest dich von deinem kuscheligen Platz in den Dünen….. Du atmest ein drittes Mal tief ein und aus und öffnest die Augen… Du bist wieder voll und ganz in der Realität angekommen und fühlst dich frisch und erholt.

Mittwinterritual 2019

Bei diesem Ritual handelt es sich um ein Soloritual, das aber auch leicht für eine Gruppe adaptiert werden kann. Wie die meisten Rituale hier, ist es gemäß der Ritualgrundstruktur von ADF. Viel Spaß und viel Erfolg, und euch allen ein frohes Mittwinter!


Die Two Powers-Meditation in deutscher Sprache

Für diejenigen, die im Rahmen des DP gerne mit dieser Meditation arbeiten würden, sich aber mit der englischen Version schwer tun, habe ich eine Version auf Deutsch aufgenommen. Das Original stammt von Ian Corrigan. Ich habe die Übersetzung weitgehend ziemlich nah am englischen Text angelehnt.

Mabon-Kalender für kleine Heiden

Dies ist der letzte Kalender aus dem Jahreskreis, den ich erstelle. Damit ist für jedes Hochfest ein Kalender vorhanden, von sehr umfangreich (Mittwinter) bis hin zu kurz und knackig. In den nächsten Jahren werde ich sicherlich noch das eine oder andere ergänzen oder überarbeiten, aber für 2016 habe ich andere Projekte geplant.

Doch nun zum Kalender…

Hier findet ihr Bildmaterial, um den Kalender optisch zu begleiten. Das eigentliche Material ist im DIN-A4-Format, aber wenn ihr die Früchte doppelt ausdruckt und jeweils eine davon als Anhänger an die Textrollen macht, lässt sich der Zusammenhang gut herstellen.

Mabon-Kalender – Bildmaterial

 

In welcher Reihenfolge ihr die Sachen macht, ist euch überlassen.

Mabonkalender – Beginn der dunklen Jahreszeit

Hier findet ihr einen Bastelvorschlag für Kerzengläser und ein Lied.

Mabonkalender – Erntezeit

Hier gibt es ein leckeres Rezept für Ofengemüse vom Blech mit Kräuterquark, wobei mir vorhin aufgefallen ist, dass ich keine Anleitung für den Quark begefügt habe. Aber da haben die meisten ja selbst etwas. Ansonsten:

500 g Magerquark, Salz, Pfeffer, kleingehackte Kräuter nach Belieben, etwas Olivenöl und granulierten Knoblauch gut verrühren, abschmecken, fertig…

 

Mabonkalender – Fest der Elemente

Ich finde, dass man in dieser Zeit zu jedem Element etwas Besonderes finden kann. Man muss nicht alle Elemente an einem Tag durchziehen, sondern dieses Kalenderblatt lässt sich gut über mehrere Tage einsetzen.

 

Mabonkalender – Two Powers Meditation für Kinder

Die Two Powers-Meditation kenne ich vom ADF. Ich habe sie so umgeschrieben, dass sich sich auch für ältere Kinder (Schulalter) gut einsetzen lässt. Kleinere Kinder können oft die Augen nicht lange geschlossen halten.

Es geht heute darum, die Balance zwischen den Gegensätzen zu halten.

 

Mabonkalender – Zeit für Geschichten

Geschichte 1 erzählt den Mythos von Demeter und Persephone. Sie erklärt, warum im Winter nichts wächst.

Mabonkalender – Zeit für Geschichten II

Geschichte 2 ist die bereits früher im Blog vorgestellte Geschichte vom Drachen und den Leuten, die NEIN sagten. Sie soll die Kinder ermutigen, sich nicht von dummen, gefährlichen Leuten, die nicht über ihren eigenen Tellerrand hinausgucken können, den Mund und das Denken verbieten zu lassen. Manche Gefahren muss man bekämpfen, sonst ist man nachher selbst irgendwann das Opfer.

 

Mabonkalender – Erntedank

Und zu guter Letzt beschäftigen wir uns mit der Frage, wofür wir heute eigentlich noch Danke sagen und wie. Die Erklärungen dazu sind eher etwas für die älteren Kinder, aber bei der Bastelarbeit können auch die kleineren Kinder mitmischen.

Weitere Aktivitäten zu Lughnasadh – auch für Erwachsene

Zwei tolle und nicht zu komplizierte Anleitungen zum Nachmachen finden sich auf dieser österreichischen Seite:

Füllhorn backen

Erntegabe flechten

 

Auch andere Anleitungen, was man aus Stroh oder mit Lavendel flechten kann, findet man dort.

 

Kornmandala zu Lughnasadh

EIn Labyrinth aus Maismehl selber legen macht Spaß und ist eine tolle Aktivität rund um die Feiertage von Lughnasadh bis Samhain. Wer noch nie eins selbst gemalt hat, findet hier einen guten Tipp:

ein klassisches Labyrinth planen und zeichnen

oder

ein indisches Labyrinth mit dreieckiger Mitte

 

Wem das Labyrinth zu aufwändig ist, der kann auch ein Mandala aus verschiedenen Materialien gestalten: verschiedene Körner, Reis, Mais, Bohnen, Blütenblätter, Mehl, …

 

Nehalenniaritual mit Talismanweihe

Foto vom Nehalenniaritual am Brouwersdam in den Niederlanden
Foto vom Nehalenniaritual am Brouwersdam in den Niederlanden

Nehalennia ist eine germanische Göttin, die ungeachtet dessen auch zahlreiche römische und keltische Verehrer hatte. Vor der Küste von Domburg und Colijnplaat in Zeeland (NL) fand man Überreste von zahlreichen Weihesteinen und Statuen sowie einigen Tempeln, die ihr zugeschrieben werden können. Ein weiterer Tempel stand in Cuijk, Noord Limburg (NL), aus meiner Sicht gleich um die Ecke. Die Rekonstruktion dieses Tempeln kann man heute im Archeon-Park in Alphen (NL) bewundern: ein gallo-römischer Umgangstempel, wie er typisch für die Zeit nach der Romanisierung war.

Nehalennia wird dargestellt mit verschiedenen Attributen: Entweder stehend mit einem Fuß auf einem Schiffsbug und einem Ruder in der Hand, aber auch auf einem Thron sitzend mit einem Füllhorn oder einer Schale im Arm.

Meistens ist ein Hund an ihrer Seite, häufig findet man auch Körbe mit Obst (Äpfel/Birnen) neben ihr oder Getreidebündel.

Die Interpretationen aus den Inschriften auf den Steinen deuten darauf hin, dass Nehalennia mehrere Funktionen hatte: Vor allem scheint sie eine Schutzgöttin der Seefahrer gewesen zu sein, die ihren Schwerpunkt auf dem Schutz des Schiffes und seiner Fracht, weniger auf der Beeinflussung des Wetters und der See hatte. Als solche besaß sie eine große Bedeutung für den Handel.

Auch als Fruchtbarkeitsgöttin wird sie betrachtet, ebenso mag es Beziehungen zur Unterwelt geben (die Äpfel und der Hund sprechen dafür). Einige Spekulationen sehen eine Verbindung zwischen ihr und der germanischen Nerthus. Möglicherweise war sie eine lokale Variante.

Aufgrund der ähnlichen Gestaltung einiger Weihesteine und Altäre mag es auch eine Verwandtschaft mit den Matronen (Matres/Matronae) geben, den drei Göttinnen, die vor allem im Rheinland sehr verehrt wurden.

Wer mehr darüber wissen möchte, dem sei ein Blick in das Buch von GardenStone empfohlen.

Heute wird Nehalennia häufig als heidnische Schutzpatronin für Reisende angerufen, ähnlich wie der christliche Christopherus. Das oben gezeigte Ritual lehnt sich an das Simivisonnos-Ritual aus dem ‚Crane Breviary and Guide Book‘ von Michael Dangler an. Die Gabe für Nehalennia war das aus Muscheln gelegte Füllhorn mit mitgebrachten Exemplaren der ersten eigenen Erdbeeren, Kirschen und Kartoffeln. Die beiden hölzernen Scheibchen sind Talismane, die mit entsprechenen Runen und Oghamsymbolen beschriftet wurden und nun ihren Platz in unseren Autos haben.

Beltane-Kalender für kleine Heiden – 29. April

Man sagt, dass es gerade an Beltane besonders leicht ist, zwischen den Welten hin und her zu wechseln. Die Feen tanzen an diesem Tag, und ihnen gilt heute unsere Aufmerksamkeit:

29 April – Blumenmandala für die Feen