Prayer a Day 2024: Für die Gemeinschaft von ADF Deutschland

Wir haben ein großes Ziel erreicht: Wir sind eingetragener Verein.

Möge unsere Gemeinschaft daran wachsen und gedeihen!

Mögen unsere Mitglieder zufrieden sein und sich einbringen!

Mögen wir uns als Verein noch mehr engagieren können unter dem Schutz und Zuspruch der Kindred!

Mögen wir gesegnet sein und zum Segen werden für andere!

For the community of ADF Germany

We have achieved a major goal:

we are a registered association.

May our community grow and prosper!

May our members be satisfied and get involved! May we be able to become even more involved as an association under the protection and encouragement of Kindred!

May we be blessed and become a blessing to others!

Prayer a Day 2024: Fremdsprachen lernen

Manchmal ist es ein Krampf mit den Fremdsprachen, vor allem der Grammatik.

Man denkt, man hat das System dahinter verstanden,

und zack!- plötzlich ist die Form eine andere oder es steht da ein Komma, wo im Deutschen keins hingehört (Ich meine dich, Oxford-Komma!)

Da braucht man Geduld und das richtige Nachschlagewerk, um zu verstehen, warum es so ist.

Kindred, schenkt mir die Ausdauer,

jetzt nicht aufzugeben,

nur weil Polnisch 7 verflixte Fälle hat!

Polski jest trudnym językiem!

Learning foreign languages

Sometimes it’s a struggle with foreign languages, especially grammar.

You think you’ve understood the system behind it,

and bang – suddenly the form is different or there’s a comma where there shouldn’t be one in German (I mean you, Oxford comma!)

You need patience and the right reference book to understand why it’s like that.

Kindred, give me the patience,

not to give up now,

just because Polish has 7 darn cases!

Prayer a Day 2024: Für ein Hochzeitspaar

Ihr beiden steht hier in unserer Mitte, um vor uns, euren Freunden und Verwandten, euren Göttern, euren Vorfahren und den Naturgeistern euren gemeinsamen Bund zu bestätigen:

Das Band, das euch verbindet, möge stark sein, so dass ihr euch gegenseitig Halt geben könnt.

Die Liebe, die euch verbindet, möge wie eine Brücke sein, über die ihr zueinander findet.

Die Freundschaft und Zuneigung, die wir für euch empfinden, möge euch unterstützen auf dem Weg, den ihr gemeinsam gehen wollt.

So sei es!

English:

You both stand here in our midst to confirm your common bond before us, your friends and relatives, your gods, your ancestors and the spirits of nature:

May the bond that unites you be strong, so that you can support each other.

May the love that connects you be like a bridge over which you can find each other.

May the friendship and affection we feel for you support you on the path you want to take together.

So be it!

Prayer a Day 2024: Herbstlaub

An trüben Tagen leuchtet das Laub am Straßenrand, und bringt Farben in das neblige, regnerische Grau:

nicht das Rosa und Saftgrün des Frühlings, nicht das leuchtende Rot und Sonnengelb des Sommers, sondern das sanfte Gold, das weiche Braun, das blasse Grün und tiefdunkle Rot des Herbstes.

Und mein Herz lacht.

English:


On cloudy days, the leaves along the roadside glow, bringing color to the foggy, rainy gray:

not the pink and sap green of spring, not the bright red and sunny yellow of summer, but the soft gold, the soft brown, the pale green and deep dark red of autumn.

And my heart laughs.

Prayer a Day 2024: Für Klarheit

Manchmal fällt es mir schwer, das, was mir wichtig ist, woran ich glaube, klar und deutlich zu formulieren.

Was ich fühle, was ich denke, was ich tue, das ist nicht das Problem. Aber wie gelingt es mir, das anderen zu erklären?

Kindred, schenkt mir den Durchblick und die richtigen Worte.

English:


Sometimes I find it difficult to clearly formulate what is important to me, what I believe in.

What I feel, what I think, what I do, that’s not the problem. But how do I manage to explain it to others?

Kindred, give me the insight and the right words.

Prayer a Day 2024: Nach vorne schauen

Etwas ist zu Ende gegangen,

eine turbulente Zeit.

Mit dem Ende des Sommers kommt ein Neubeginn,

die Möglichkeit, Dinge zu ändern,

nach vorne zu blicken,

eine Zukunft zu erschaffen.

Kindred, ich bitte euch:

Seid weiterhin mit Rat und Tat an meiner Seite.

English:

Something has come to an end,

a turbulent time.

With the end of summer comes a new beginning,

the opportunity to change things, to look ahead,

to create a future.

Kindred, I ask you:

continue to be at my side with help and advice.

Playlist: Samhain

Ich habe euch diesmal meine Youtube-Playlist verlinkt, das erschien mir einfacher.

https://www.youtube.com/playlist?list=PLCN4v_tfF58kfzmV9DP_ehJAjUIW7zGwH

Ihr werdet feststellen, dass ich 2 Lieder doppelt, aber in unterschiedlichen Versionen eingestellt habe. Ich konnte mich nicht entscheiden 😉

Mit „The lonesome Boatsman“ ist auch ein instrumentales Stück dabei. Im keltischen Raum gibt es den Glauben, dass sich die Seelen der frisch Verstorbenen an der Küste in Frankreich sammeln und dort von einem Boot abgeholt werden, dass sie in die Anderswelt, zu den Inseln im Westen, ins Sommerland bringt. Behaltet diese Bild im Kopf, wenn ihr das Stück hört.

Viel Spaß beim Reinhören und euch allen ein wunderbares Samhain!

Was wir über Gottheiten am Niederrhein und Umgebung wissen…

Um es kurz zu machen: Viel ist es nicht. Häufig gibt es von einer Gottheit nur einen Namen auf einem Votivstein. Dennoch möchte ich euch hier ein paar Gottheiten vorstellen, die vor allem linksrheinisch am Niederrhein und im weiteren Umfeld zwischen Belgien und Friesland verehrt wurden.

Interessanterweise findet man nur zu einem männlichen Gott etwas mehr Informationen, und zwar zu Hercules Magusanus.

Laut Simek bedeutet der Name „der mächtige Herkules“, bei di Bernardo Stempel heißt es „Der Halbgott Herkules als mächtiger Alter“. Dabei ist Magusanus keltischen Ursprungs, wurde aber germanisiert. Da der untere Niederrhein eine keltisch-germanisch-römische Mischkultur hatte, ist das nichts Ungewöhnliches.

Hercules Magusanus ist auf mindestens 10 Votivsteinen, 4 Armreifen und 2 römischen Münzemissionen von 261 n. Chr. belegt. Der älteste Stein stammt aus dem Jahre 219.

Unklar ist, ob es sich bei Magusanus um einen Beinamen handelt oder ob es tatsächlich einen Gott Magusanus gegeben hat, der mit Herkules assoziiert wurde.

In einem Fall wurde er zusammen mit einer Göttin Haeva genannt. Auf sie gehe ich später ein.

Hercules Magusanus gilt als lokale Variante von Donar, wird aber komplett römisch dargestellt wie Hercules, mit Löwenfell, Keule und einmal sogar mit einem dreiköpfigen Zerberus. Auch sein Kult und seine Anhänger waren nach unserem Wissen römisch geprägt. Verehrt wurde er zwischen dem 1.-3. Jahrhundert.

Hercules Magusanus gilt als Hauptgottheit der Bataver, deren Hauptstadt Noviomagus, das heutige Nijmegen (NL), war.

In Elst, Empel und Lith-Kessel (alle NL) fand man Tempelanlagen, die ihm zumindest bedingt zugeschrieben werden. Bedingt deshalb, weil hierfür noch eindeutige Belege fehlen. Immerhin ist für den Tempel in Elst eine vorrömische Kulttradition nachgewiesen.

Ganz neu eintdeckte man in Herwen-Hemeling bei Zevenaar (NL) eine große militärische Tempelanlage direkt am Limes, wo neben Jupiter und anderen Göttern unter anderem Hercules Magusanus verehrt wurde. Ein entsprechender Votivstein befindet sich heute im Archiv des Valkhof in Nijmegen. Ich hatte das große Glück, ihn in einer Ausstellung dort kurz nach seinem Fund sehen zu können.

Hercules Magusanus gilt als Verteidiger und Schutzgott der viehzüchtenden civitates im Norden. Er war ein Schutzgott der Soldaten, aber auch der Reisenden und Händler. In vieler Hinsicht kann man seine Aufgaben mit denen des Donar vergleichen.

Mars Camulus

Dieser Gott sei hier nur kurz erwähnt, weil es für ihn einen Votivstein in der St. Willibrord-Kirche in Kleve-Rindern gibt. Dort dient dieser seit dem 6. Jahrhundert als Altar. Mehrfach wurde er aus der Kirche entfernt, aber immer wieder zurückgebracht und neu geweiht. Eine Replik kann man im Römermuseum in Xanten besichtigen. Ursprünglich ist Camulus ein keltischer Kriegsgott, der mit dem römischen Mars gleichgesetzt wurde. Asterixfans kennen vielleicht den Ortsnamen Camulodunum, der nach ihm benannt ist. Eine weitere Besonderheit dieses Steins ist, dass dort ursprünglich der Name Nero auftaucht, nach dessen Verdammung aber weggeschmirgelt und durch Tiberius ersetzt wurde.

Die Matronen

Die Matronen und ihr Kult dürften mit Abstand am besten belegt sein, wenn es um Votivsteine und andere Fundstücke geht. Auf dem Gebiet der Eburonen und Ubier zwischen Jülich, Eifel, Bonn und Köln (D) finden sich über 800 Exemplare, von einzelnen Fragmenten bis hin zu Tempelanlagen.

Ihr Kult ging aber über dieses Gebiet hinaus bis nach Xanten.

Dargestellt werden 3 sitzende Frauen in traditioneller ubischer Kleidung. Die beiden äußeren tragen ausladende Hauben, wie bei verheirateten Ubierinnen üblich. Die Frau in der Mitte ist deutlich jünger und hat die Haar unbedeckt. Oft werden die äußeren beiden als Mutter und Großmutter gedeutet, rein optisch gibt es aber keinen großen Altersunterschied.

Alle drei tragen eine Schale mit Äpfeln (oft Granatäpfel) auf dem Schoß, in manchen Fällen sind es auch andere Dinge wie eine Spindel oder ein Baby. Weitere Attribute sind Birnen und Pinienzapfen, manchmal in einem Füllhorn arrangiert. (Lange) Das deutet darauf hin, dass sie generell als Fruchtbarkeitsgöttinnen angesehen wurden. Laut einiger Inschriften verehrte man sie auch als Ahnherrinnen. Sowohl Simek als auch andere Forscher sehen eine Verbindung zwischen ihnen und den Nornen/Moiren/Parzen.

Das Besondere an ihnen ist die Vielfalt an Beinamen, unter denen sie bekannt sind. Deswegen nimmt di Bernardo Stempel eine Einteilung der zahlreichen Beinamen in verschiedene Kategorien vor. Sie lehnt den Namen Matronae als verallgemeinernd ab und verwendet stattdessen den Begriff Muttergöttinnen. Ihre Einteilung umfasst Beinamen der Herrschaft, der Kraft, der Gunst, schicksalsbezogene, reichtumsbezogene, rechtssprechungsbezogene, weissagungsbezogene, fruchtbarkeitsbezogene Beinamen,orts/ethnisch-bezogene, pflanzenbezogene und wasserbezogene Beinamen und noch einige mehr.

Auch ihre Hochzeit umfasst das 2. und 3. Jahrhundert. Allerdings hielt sich der Kult auch noch länger. Die Matronen fanden schließlich ihren Platz im Christentum in Form der drei Bethen. Man geht davon aus, dass der Matronenkult sich von den ländlichen Gebieten hin ausbreitete bis in die Städte.

Interessant für uns sind verschiedene Matronen:

Matronae Nersihennae/Nersihenae, die Matronen der Niers:

Im Jahr 866 war die Niers noch unter dem Namen Nersa bekannt, „Die sich gerne Windende“ (Greule). Im Raum Jülich/Neersen, also näher am Quellgebiet, fand sich eine Weiheinschrift auf einem Votivstein aus dem 2.-3. Jahrhundert. Auch der Ortsname Neersen dürfte auf Nersa zurückzuführen sein.

Matronae Aufaniae:

Diese Matronen wurden unter anderem in Nettersheim in der Eifel verehrt, wo sich eine Tempelanlage befindet.

Gefunden wurde sie 1909 auf der Görresburg, 1977 mauerte man die Tempelmauern ein Stück auf,s o dass sie besser sichtbar wurden und stellte drei Repliken von dort gefundenen Steinen auf. Auch in Xanten wurde ein Tempel für die aufanischen Matronen gefunden, übrigens nach dem Hafentempel und dem Kapitol der drittgrößte Tempel dort. Leider liegt er außerhalb des eigentlichen Parks und ist nicht zugänglich. Bei meinem letzten Besuch in Xanten erfuhr ich übrigens, dass man dort kürzlich einen weiteren Matronentempel gefunden habe. Was der Name Aufaniae bedeutet, ist unklar.

Matronae Vacallinehae:

Diese Matronen wurden zum Beispiel im Matronentempel Noethen/Pesch, ebenfalls in der Eifel, verehrt. Hier findet sich in einem Waldstück auf dem Addig eine große Tempelanlage, zu der auch ein noch existierender Brunnen sowie früher ein Baumheiligtum gehörten. Wie in Nettersheim wurden die Tempelmauern teilweise aufgemauert, so dass eine Cella vorhanden ist. Rund um den Tempel stehen noch weitere Steine. Der Beiname Vacallinehae wird so gedeutet, dass es sich um die Stammesgöttinnen eines lokalen keltischen Stammes handelt. Anders als in Nettersheim wurden die Steine in Pesch nicht gewaltsam zerstört, sondern verfielen im Laufe der Zeit. Neben den Matronen fand man dort auch Spuren des Kybelekults und für eine Jupiterverehrung. Es lohnt sich wirklich, den frei zugänglichen Ort zu besuchen.

Matronae Fachinehae:

Diese Matronen wurden in Zingsheim verehrt. Ihr Name leitet sich von dem heutigen Fluss Fey („Eilende“) ab, im keltischen ursprünglich Bacina, woraus später Facina wurde. Auch hier gab es vor Hirschberg einen Tempelbezirk, der seit 1895 bekannt ist.

Matronae Octocannae:

Einen Votivstein, der diesen Matronen gewidmet war, fand man 1977 in Krefeld in der Nähe des früheren römischen Außenpostens Gelduba. Er wurde auf die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts datiert und zeigt die gleichen Darstellungen wie die Steine aus der Eifel. Zusätzlich gibt es noch vier weitere Votivsteine, die sich heute im Rheinischen Landesmuseum in Bonn befinden.

Matronae Alagabiae:

„Die Alles Gebenden“, wie der Beiname dieser Matronen lautet, wurden in zwei Weiheinschriften aus Haus Bürgel in Düsseldorf (D) verehrt. Dort fand man auch weitere Votivsteine für andere Matronen.

Matronae Mahalinehae, die Göttinnen des Things oder der Gerichtsstätte. Sie sind durch 2 Inschriften aus Köln und einen Altar aus dem 2.-3. Jahrhundert belegt.

Sophie Lange hat umfassend über die Matronen recherchiert und ihre Erkenntnisse sowohl teilweise online (siehe Quellen) als auch in Buchform zur Verfügung gestellt.

Eine zwischen Nordseeküste und linkem Rheinufer sehr bekannte Göttin war Nehalennia.

Nehalennias Kult war besonders stark im 2.-3. Jahrhundert. Damals gab es in Domburg bzw. Colijnsplaat in der Provinz Zeeland (NL) vermutlich eine große oder mehrere Tempelanlagen. Vermutlich schreibe ich deshalb, weil diese irgendwann dem Meer und den Dünen zum Opfer gefallen sind. Der Kult geriet danach in Vergessenheit. Am 6. Januar 1647 wurden nach schweren Unwettern jedoch Ruinen in den Dünen freigelegt und man fand eine Vielzahl von Votivsteinen und Altären, allein in Colijnsplaat waren es mehr als 200! Gunivortuus Goos (GardenStone) hat in seinem Buch über Nehalennia (siehe Quellen) zahlreiche dieser Steine fotografiert und beschrieben. Ursprünglich ging man davon aus, dass es sich um einen lokalen Kult handelte, aber auch an anderen Orten fanden sich Tempelreste oder Belege für ihre Verehrung. Der nächstgelegene aus meiner Sicht befand sich in unserem Nachbarort Cuijk (NL). Dabei handelte es sich um einen gallorömischen Umgangstempel. Diesen Tempel hat man als Rekonstruktion im Freilichtmuseum Archeon in Alphen aan de Rhijn (NL) aufgebaut. In Colijnsplaat hat man hingegen vor Ort 2005-2006 einen solchen gallorömischen Umgangstempel komplett nachgebaut inklusive einer Statue der Göttin. Allerdings darf man die Cella heutzutage zu den Öffnungszeiten betreten. Betreut wird der Tempel von einem Förderverein.

Nehalennia gilt zum einen als Schutzgöttin der Seefahrer, und zwar speziell der Fracht, die sicher an ihr Ziel gelangen soll. Einige Figuren zeigen sie stehend mit einem Fuß auf dem Bug. Sie hat aber auch Aspekte einer singulären Matrone, die für den Wohlstand der Familie und Fruchtbarkeitsorgen soll. Meistens wird sie sitzend mit einem Teller oder Korb voller Früchte und Getreide oder einem Füllhorn dargestellt. Häufig befindet sich ein Hund an ihrer Seite, was darauf hindeutet, dass sie auch einen unterweltlichen Aspekt hat, sei es als eine Seelenbegleiterin oder Totengöttin, z.B. für ertrunkene Seefahrer. Sie trägt einen Umhang mit einem breiten, runden, die Schultern bedeckenden Kragen und darunter ein langes Gewand. Häufig sieht man über ihr eine Kammmuschel wie ein Baldachin. Die Rückseite ihrer Steine ist oft mit einer Art Vorhang dekoriert. Persönlich verehre ich sie als Beschützerin meiner persönlichen Fracht, dessen, was mir wichtig ist (zum Beispiel Familienmitglieder unterwegs) und sie ist meistens meine Torhüterin.

Manchmal sieht man auch Brote auf ihren Darstellungen. Dabei handelt es sich um ein bestimmtes Brot, einen sogenannten ‚Duivekater‘. Das ist ein eher süßes Hefebrot, bei dem die Enden eingeschnitten und zur Mitte hin aufeinander zu aufgewickelt werden, so dass es etwas an einen Knochen erinnert. Dieses Brot wird heute noch in den Niederlanden gebacken und wäre unter anderem eine wunderbare Opfergabe für Nehalennia, ebenso wie frische Früchte, Getreide und Muscheln. Rezepte dazu findet man im Internet.

Aufgrund des Funddatums der Ruinen von Colijnsplaat wird manchmal in moderner Zeit der 6. Januar als ihr Feiertag benannt, an anderer Stelle habe ich gelesen, dass sie am 8. Oktober besonders verehrt werden sollte. Einen Grund dafür konnte ich aber nicht finden.

Vagdavercustis war eine Kriegsgöttin, der vor allem vom Militär verehrt wurde. Sie stärkte den Mut und die Kampfeslust. Es gibt 5 Nennungen vom Niederrhein sowie je eine vom Hadrianswall und eine aus Ungarn. Zwei der Steine sind datierbar auf die 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts, einer vielleicht auf 167 nach Chr. Ein Tempel befand sich in Kalkar auf dem Kalkarberg (wenn man am oberen Kreisverkehr Richtung Rees/Xanten abbiegt, rechts). Man fand dort Waffen und Pferdegeschirre als Opfergaben. Leider ist heute von dem Tempel nichts mehr zu sehen, es ist ein Acker. Weitere Funde in der Umgebung machte man in Rindern bei Kleve (D). In Kalkar fanden sich übrigens auch Spuren des Mithraskults.

Haeva wird nur ein einziges Mal erwähnt, nämlich zusammen mit Hercules Magusanus auf einem Votivstein. Über ihren Kult ist nichts bekannt.

Welche Funktion ihr zugewiesen wird, hängt von der Interpretation ihres Namens ab. Manche deuten sie als die griechische Göttin Hebe, die mit Hercules verheiratet war. Als solche wäre sie die Göttin der Jugend. Andere sehen sie doch als germanische Göttin Haeva und als Beschützerin der Familie.

Auch die Göttin Sunuxal/Sunucsal wurde zumindest im 3. Jahrhundert nach Chr. verehrt und gilt als Stammesgöttin der linksrheinischen Sunuci. Es gibt 10 Inschriften aus dem Raum Remagen und Zülpich, sowie einen Tempel bei Kornelimünster und einen in Neuss, der lange als Kybele-Heiligtum interpretiert worden ist. Der Blog „incisapereaude“ (siehe Quellen) hat dazu einen ausführlichen Beitrag.

Etymologisch wird der Name der Göttin Tamfana (auch: Tanfana) abgeleitet von einerseits *temp (spannen), aber auch dem Wort für ‚Fülle‘, woraus man zwei unterschiedliche Funktionen abgeleitet hat. Über Tamfana schreibt Tacitus in seinen Annales I, 51.

Von Tamfana weiß man, dass sie mindestens ein Heiligtum auf dem Gebiet der Marser zwischen Lippe und Ruhr hatte. Dieses wurde im Jahre 4 nach Chr. Von den Römern zerstört, und zwar unfeiner Weise während die Marser dort ein großes Fest feierten. Ursprünglich hat man dieses Fest auf den 27. Oktober datiert und als Herbst- und Fruchtbarkeitsfest deklariert. Neuere Annahmen verlegen den Termin eher in die Nähe der Tagundnachtgleiche, die damals am 24./25. September stattfand. Ihre Verehrung reichte bis über die niederländische Grenze nach Twente, was auf der Höhe von Münster (D) liegt.

Entsprechend der unterschiedlichen Auslegung ihres Namens wird sie mal als Erntegöttin gedeutet, aber auch als „Die, die die Zeit bemisst“. Teilweise wird sie auch mit den Matronen- und Disenkulten in Verbindung gebracht. Almqvist beschreibt auch eine mögliche Funktion als Heilerin und Totengöttin, wenn der Name eher Tanfana wäre. Einen anderen Hinweis darauf habe ich aber nirgendwo gefunden.

Für Hludana gibt es insgesamt 5 Weiheinschriften, unter anderem aus Kalkar (D) und Xanten/Birten (D). 2 Inschriften konten datiert werden, nämlich eine aus Nijmegen (NL) auf 197 nach Chr. und eine aus Münstereifel (D) auf 235 nach Chr.

Ihr Kult erstreckt sich auf Lanaken in Belgien, laut www.livius.org auch auf die Gebiete der Bataver und Cugerner, was dem Raum zwischen Nijmegen (NL) und Goch (D, eine Interpretation des Namens ist eine Herleitung von Cugerni)/Xanten entsprechen würde.

Sie wird als Erdgöttin, möglicherweise eine lokale Entsprechung von Hlódyn/Jörd/Holle gesehen, mit einer chtonischen Komponente. Für mich persönlich ist sie das herbstliche Gegenstück zu Nerthus. Die Website http://frankisk-allodium.com leitet den Namen von *hlûd ab und sieht hier einen Bezug zur Kriegsführung und Seefahrt sowie dem Leben im Sumpfland. Dort wird sie als „Geberin und Kneterin der Brotlaibe“ bezeichnet, im Austausch gegen Kriegsbeute. Die Empfehlung für einen geeigneten Zeitpunkt, Hludana zu ehren, wäre für sie der die Nacht vor dem Winterwollmond (Windermânôth): Dann soll man ihr an einem lokalen Gewässer Münzen opfern, außerdem sei dies ein guter Zeitpunkt, um Anschaffungen für den Haushalt zu tätigen. Almqvist übersetzt ihren Namen mit „Die Laute“ und sieht Ähnlichkeiten mit Nehalennia. Auch di Bernardo Stempel schließt nicht aus, dass es sich bei ihr möglicherweise um eine friesische Variante von Nehalennia handeln könnte. Sie übersetzt den Namen mit „Die Ruhmreiche/Ruhmesgöttin“ und verweist dabei auf die etlymologische Herleitung durch Toriaans. Als alternative oder frühere Namensformen nennt sie Klútonā und Dea HluƟena als ursprünglich keltische Anrufung.

Exomna wird von di Bernardo Stempel als eine keltische Kampfgöttin eingeordnet, die möglicherweise vergleichbar ist mit Minerva oder Athene. Sie ist nur durch einen einzigen Votivstein, der von einem keltischen Dedikanten gestiftet wurde, belegt. Ihr Name lässt sich ableiten aus der Präposition ex- und dem gesamtkeltischen Lexem „obnus“ (Furcht, Angst) und wird übersetzt mit „Die Furchtlose“. Der Votivstein wurde in Alem in Noord Brabant (NL) gefunden, zusammen mit einigen anderen. Sowohl die Häufung an Votivsteinen an diesem Ort als auch die Namensherleitung des Ortes (protogermanisch *alha = heilig) lassen darauf schließen, dass es hier an der Oude Maas ein Heiligtum gegeben haben muss. Die männliche Version ihres Namens, Exsobinius, ist ein Beiname für Mars Lenus. Almqvist gibt an, dass sie auch von den Batavern rund um Nijmegen (NL) verehrt wurde. Der Link, der dies belegen soll, ist allerdings nicht mehr aktiv.

Die Göttin Alateivia , bei der man einen Bezug zu den Matronen vermutet, da ihr Name auch als Alateiviae geschrieben wird, wurde vor allem in Gallien verehrt, aber auch in Xanten (D). Der Name ist keltischen Ursprungs, wurde aber oberflächlich germanisiert. Man vermutet bei ihr, dass sie eine Göttin der Heilung sein könnte, da der Stifter des Xantener Weihesteins ein Arzt war. Er handelte laut Inschrift „ex iussu“, also auf Befehl der Göttin, was auf eine Orakelpraktik schließen lässt.

Jan de Vries hingegen deutet sie vorsichtig als eine Art Hauptgöttin und sieht eine Verbindung zu Frija. Di Bernardo Stempel unterstützt dies, indem sie Alateivia als eine germanisierte keltischsprachige Anrufung einer nicht näher bekannten Göttin bezeichnet und den Namen etymologisch deutet als „Die Gänzlich Göttliche“.

Ein Votivstein aus dem 3. Jahrhundert nach Chr., der der Göttin Rura geweiht waren, sowie Hinweise auf ein Heiligtum wurden 1963 in der Nähe von Roermond (NL) ausgegraben. Man vermutet in Rura die Flussgöttin der Roer (NL) bzw. auf deutscher Seite der Ruhr. Der Stein befindet sich heute im Stedelijk Museum Roermond.

Bei einer Notgrabung in einem später angelegten merowingischen Gräberfeld westlich von Buchte (NL) wurden 1976 Reste eines Tempels gefunden. Aufgrund mehrerer Inschriften, besonders aber eines speziellen Fundes, nämlich eines bronzenen Hahns mit emaillierter Brust und eingestempeltem Namen Arcanua, der wohl eine Votivgabe eines Legionärs war, wurde der Tempel der Göttin Arcanua zugesprochen. Heute ist alles von Industrieanlagen überbaut. Arcanua wurde vermutlich in der Geleenbeek-Region (NL) verehrt. Der Geleenbeek gehört zum Stromland rund um die Maas und mündet bei Stevensweert als Oude Maas in diese. Ihr Name wird von Almqvist übersetzt mit „Die Geheimnisvolle“, Laurian Toorians hingegen interpretiert den Namen als „Vorsängerin“ oder „Ankündigerin“ keltischer Herkunft und vermutet in ihren Verehrern Überreste verschiedener keltischer Stämme (die Bernardo Stempel, Wikipedia). Di Bernardo Stempel bezeichnet sie als eine Naturgottheit, speziell eine Tiergottheit, in diesem Fall eine Hahnengöttin. Als Vergleich nennt sie Epona, die als Pferdegöttin ebenfalls eine Tiergottheit darstellt

Viradecis war möglicherweise eine Schutzgottheit der Condrusen, die zu den Tungrern gehörten, Man hat mehrere Weihesteine mit ihrem Namen gefunden, mehrere davon von Frauen gestiftet.

Möglicherweise war sie ursprünglich eine keltische Göttin, die später von den germanischen Stämmen im Imperium übernommen wurde. Dabei wurde ihr Name dann aber germanisiert, denn -dis ist eine typisch germanische Endung, die keltische Entsprechung wäre -a. Etymologisch ist ihr name auf das protokelische wīrja/wiro (Wahrheit) und *dekos (Ehre) zurückzuführen. Ihr Name entspräche dann „Die die Wahrheit Ehrende“.

Kommen wir zum Schluss zu drei sehr ähnlichen Göttinnen.

Die erste ist Hariasa.

Der Name wird abgeleitet aus dem germanischen *harjan (= verheeren) oder *Harja (= Heer, Kampf). Simek vergleicht die Form Hariasa mit der nordischen Walküre Herja und interpretiert den Namen daher als „verheerende Göttin“.

Sie ist belegt durch einen Weihestein aus Köln, der aber verloren ging. Dieser war datiert auf das Jahr 178 nach Chr.

Der Stifter des Steins kam aus Xanten. Daher vermuten Galsterer und Galsterer dort ihr Kernland.

Sie war eine Kriegsgöttin.

Die zweite ist als Harimella bekannt.

Etymologisch gibt es verschiedene Ansätze. Wie Hariasa wird sie mit Herja in Bezug gebracht bzw. Herfjötur. Gedeutet wird ihr Name als „Die das Heer Hemmende oder Fesselnde“.

Sie ist belegt durch einen Weihestein aus dem 2. Jahrhundert in Schottland.

Über ihren Kult ist nichts bekannt. Man vermutet, sie sei eine Kriegsgöttin der Tungrer oder eine walkürenartige Figur gewesen. Damit läge ihr Kerngebiet in der Gegend des heutigen Tongeren in nördlichen Belgien (Provinz Limburg).

Auch die Dritte im Bunde, Vinhasa, ist wie Harimella eine Kriegsgöttin der Tungrer. Etymologisch wird ihr Name von germn. *wīga (kämpfen) oder *wiha (weihen) abgeleitet, sowie *ansu (Göttin). Mehr ist über sie nicht bekannt.

Quellenangaben:

Almqvist, Imelda; North Sea Water in My Veins; The Pre-Christian Spirituality of the Low Countries; Moon Books; 2021

di Bernardo Stempel, Patrizia; Die sprachliche Analyse der niedergermanischen Votivformulare und Dedikantennamen; Forschungen zur antiken Religion 1; Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften

https://frankisk-allodium.com „Hludana“

Galsterer, Hartmut und Birgit; Die römischen Steininschriften aus Köln, 1975

https://godenvaneigenbodem.com/exomna/ „Exomna“

GardenStone (Goos, Gunivortuus); Die Rückkehr der Göttin Nehalennia; BoD GmbH 2008

https://incisapereaude.wordpress.com/tag/sunuxal „Sunuxal“

www.livius.org „Hludana“

Simek, Rudolf; Religion und Mythologie der Germanen; 2. Auflage; Theiss Verlag, 2014

https://www.sophie-lange.de/matronenkult-und-kultplaetze/index.php „Matronen“

de Vries, Jan; Altgermanische Religionsgeschichte. 3. unveränderte Auflage. De Gruyter, Berlin/New York 1970, Reprint 2010, Band 2

Wikipedia

Playlist Herbsttagundnachtgleiche

Hallo zusammen, ich wünsche euch eine wunderbare Herbsttagundnachtgleiche (oder auch Mabon, wenn ihr es mit Aidan Kelly haltet). Zumindest dieses Jahr passt alles perfekt zusammen: Es ist Wochenende und draußen scheint die Sonne noch mal so richtig vom blauen Himmel, bevor es am Montag kälter und nasser werden soll.

Falls ihr noch etwas musikalische Inspiration für heute benötigt, habe ich euch hier eine kleine Liste zusammengestellt:

Autumn Time von Libana ist ein wunderschöner ruhiger Kanon, der ein bisschen melancholisch den Herbst einläutet.

Ein weiterer ebenso ruhiger Kanon von John Krumm.

Mit diesem Lied von Heather Alexander wird es deutlich lebendiger.

Ein deutschsprachiges Lied aus dem OBOD-Lager.

Ein weiteres deutschsprachiges Lied von Waldtraene zur Herbstäquinox mit germanischen Göttinnen.

Ein allgemeines Erntedanklied von Thexalon von ADF. Der hochmotivierte Barde schreibt zu jedem Hochfest ein neues Lied in ganz unterschiedlichen Stilen.

Eines der ersten Lieder, über die ich mit dem Heidentum in Kontakt gekommen bin. ‚Mabon‘ von Lisa Thiel, eher Wicca oder Hexentum, aber oh so schön…

„The scythe“ von Gaia Consort, ist ein weiteres eher melancholisches Lied, das von der Ernte handelt und dem Übergang zwischen den Jahreszeiten.

Ein deutscher Klassiker. Hier gibt es verschiedene Versionen von. Bei dieser fand ich die Bildauswahl auch so schön.

„Summer’s farewell“ von Spiral Dance aus Australien, ebenfalls eher Wicca/hexisch.

Ein bisschen Country gefällig?

Oder lieber etwas mehr Gospel? Dieses Stück lässt sich ganz einfach im RItual verwenden und mit Gesten begleiten.

Noch mal was auf deutsch, sehr melancholisch.

Und ein letztes Lied, diesmal aus eigener Produktion.

ADF Studien: Geschichte des Heidentums und Druidentums/History of Neopaganism and Druidry 1

Frage 1: Define Paleopaganism, Mesopaganism, and Neopaganism, giving examples of each. (minimum 100 words for each)

Die Einteilung des Heidentums in Paleo-, Meso- und Neopaganismus stammt von Isaac Bonewits. Außerhalb von ADF ist sie mir nur selten begegnet und ich möchte darauf hinweisen, dass manche Gruppen vermutlich nicht begeistert wäre, wenn sie als mesopagan statt neopagan kategorisiert würden, obwohl ich die Einteilung persönlich gar nicht schlecht finde.

Paleopaganismus

Als Paleopaganismus wird die Form des Heidentums bezeichnet, die unberührt ist von den Einflüssen des Christentums beziehungsweise der drei abrahamitischen Religionen. Der Begriff umfasst somit das Heidentum vor AD, wie zum Beispiel die verschiedenen Ausprägungen des indoeuropäischen Pantheons (Vedismus), aber grundsätzlich alle (Stammes-)Religionen auf allen Kontinenten, die als intakte, nicht-kontaminierte Glaubenssysteme existierten und manchmal sogar bis heute Bestand haben, zum Beispiel den Shintoismus. Paleopagane Religionen sind in der Regel polytheistisch. Ihre Gottheiten stehen in engem Zusammenhang mit der Natur, besonderen Naturphänomenen und den Sozialstrukturen, die die Gesellschaft formen. Es gibt keine schriftliche Festlegung ihrer Inhalte, anders als beispielsweise die Bibel für das Christentum. Es kann aber schriftliche Kommentare zu bestimmten Vorgehensweisen geben und Niederschriften von Geschichten über die Götter. Auf diese Weise kommen wir heute unter anderem an Informationen darüber, was man früher geglaubt hat und wie man seine Religion praktizierte.

Mesopaganismus

Nachdem das Christentum das Heidentum weitgehend erfolgreich verdrängt hatte, begannen im Mittelalter doch manche Menschen damit, sich intensiver mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Besonders im 17.-19. Jahrhundert kam es zur Gründung verschiedener Gruppen, die christliche, heidnische und andere Elemente (Kabbala,östliche Philosophien) miteinander verbanden, zum Beispiel die Freimaurer, die Rosenkreuzer oder den Order of the Golden Dawn. Sie versuchten, das zu rekonstruieren oder wieder zu erschaffen, was ihre Gründer als ursprüngliches paleopaganes Glaubenssystem verstanden. (Bonewits) Im deutschen Sprachraum war dies auch die Zeit des Sturm und Drang und der Romantik, als die Menschen der bürgerlichen Schichten begannen, sich in andere Welten zu träumen, um dem Alltag der durch die Industrialisierung ihnen zunehmend fremder werdenden Welt zu entgehen. Die Dichtkunst und Musik wurden sehr schwärmerisch und nahmen die Antike als Vorbild für eine idealisierte Welt. Goethe, einer der bekanntesten deutschen Dichter, schrieb in dieser Zeit seinen ’Faust’ und Gedichte wie beispielsweise ‚Prometheus‘. Später bekamen diese Gedanken zunehmend nationalistischere Züge und bereiteten in Deutschland den Boden für den Nationalsozialismus mit vor. Auch im viktorianischen England fanden sich viele Anhänger dieser Ideen, zum Beispiel Lord Byron, Keats and Shelley. (Hutton, p 90) Zahlreiche Geheimgesellschaften wurden gegründet, die sich mit Okkultismus, Astrologie und Ritualmagie beschäftigten. Tatsächlich war die Astrologie zu Beginn dieser Entwicklung noch eine anerkannte Wissenschaft, und Könige hatten eigene Hofastrologen. Parallel gab es Leute, die sich auf heidnische Familientraditionen und Überlieferungen beriefen und privat oder öffentlich als Wahrsager, Heiler und Ver- beziehungsweise Entflucher praktizierten. Diese folkloristische Magie in Kombination mit der Ritualmagie bildeten den Boden für spätere Religionsgemeinschaften und Kulte. Wicca, das einige Elemente aus der Freimaurerei und ihren Ablegern nutzt, gehört zu den Gruppierungen, die nach dieser Einteilung als mesopagan zu bezeichnen wären.

Neopaganismus

Dieser Begriff umschreibt das moderne Heidentum, das sich seit 1940 entwickelt hat, bei dem das, was man über einen Kult aus dem Paleopaganismus weiß, in die heutige Zeit transferiert wird und alte Götter mit neuen Formen verehrt werden, zum Beispiel durch das Ersetzen von Menschen- und Tieropfern mit Gebildebroten und anderen Dingen. Der Neopaganismus ist ein typisch abendländisches Phänomen. Östliche Religionen und Philosophien sowie Satanismus und christliche Splittergruppen gehören nicht dazu. Obwohl es inzwischen zahlreiche Ausprägungen gibt (feministisch, ökologisch, individualistisch, …) haben die meisten miteinander gemein, dass es mehr um die Verbindung zu den Göttern, den Vorfahren und der Natur geht, wobei die Verehrung speziell der Mutter Erde eine größere Rolle spielt als es im Paleopaganismus der Fall war. Auch werden New Age-Elemente und Vorstellungen mit einem ‚Best of’ des Paleopaganismus verknüpft. Viele dieser Strömungen sind antidogmatisch, in vielen werden die Jahreskreisfeste gefeiert.

Manche neuheidnischen Strömungen sind politisch aktiv, andere bewusst unpolitisch. Neuheiden sehen sich oft als Teil des ‚großen Ganzen’ und erkennen das Göttliche, das die Natur durchwirkt. Während sie durch ihre Kulturprägung meist nicht wirklich animistisch empfinden, kann man viele von ihnen doch als pantheistisch bezeichnen.

Gerne würde ich an dieser Stelle schreiben, dass Neopaganismus auch immer inklusiv ist und Diversität für normal hält. Leider gibt es hier wie überall auch Gruppierungen, die homophob sind oder rassistisch wie beispielsweise die Asatru Folk Assembly . Glücklicherweise gibt es viele Gegenbeispiele von Gruppen, die sich bemühen, einen sicheren Ort für alle zu bieten, die sich zu ihnen hingezogen fühlen. Der Troth ist ein gutes Beispiel dafür, der deutsche Eldaring e.V. und auch Ár nDraíocht Féin. Mein persönlicher Eindruck ist, dass der Anteil an Angehörigen der LGBTQIA+-Szene im Neopaganismus deutlich höher ist als in großen Weltreligionen.

The categorization of Paganism into Paleo, Meso and Neopaganism comes from Isaac Bonewits. I haven’t come across it outside of ADF, and I’d like to point out that some groups probably wouldn’t be thrilled if they were categorized as mesopagan instead of neopagan, although I personally don’t think the division is bad at all.

Paleopaganism
 Paleopaganism refers to the form of paganism that is untouched by the influences of Christianity or the three Abrahamic religions. The term thus encompasses paganism BCE, such as the various forms of the Indo-European pantheon (Vedism), but basically all (tribal) religions on all continents that existed as intact, uncontaminated belief systems and sometimes even survive to this day, for example, Shintoism. Paleopagan religions are usually polytheistic. Their deities are closely related to nature, particular natural phenomena, and the social structures that shape society. There is no written definition of their content, unlike the Bible for Christianity, for example. However, there may be written commentaries on certain practices and records of stories about the gods. In this way, we can obtain information about what people believed in the past and how they practiced their religion.

(134 words)

Mesopaganism

During the Middle Ages, after Christianity had taken over paganism, some people began to show more interest in the past. Between the 17th and 19th centuries, several groups combined Christian, pagan, and other beliefs such as Kabbalah and Eastern philosophies. For example, the Freemasons, the Rosicrucians, and the Order of the Golden Dawn. They aimed to reconstruct or recreate what they believed to be the original Paleopagan belief system (Bonewits pos. 145-156). This period in the German-speaking world was also marked by Sturm und Drang and Romanticism, where people of the middle class escaped their everyday lives by dreaming themselves into other worlds. Art became very passionate and took inspiration from antiquity. One of the most famous German poets, Goethe, wrote his ‚Faust‘ during this time. These ideas became increasingly nationalistic. Many Victorian English figures such as Lord Byron, Keats, and Shelley also followed these ideas (Hutton, p. 90). Secret societies that dealt with occultism, astrology, and ritual magic were formed. Some people also practiced folkloric magic, drawing from pagan family traditions and lore, and practiced publicly or privately as fortune tellers, healers, and cursers. This folkloric magic, combined with ritual magic, formed the basis for later religious communities and cults. Especially the Druid Orders like the Ancient Druid Order, ADO can be classified as mesopagan.

(216 words)

Neopaganism
Neopaganism is a modern form of paganism that emerged after 1940. It involves the transfer of beliefs from Paleopaganism to present day. Neopaganism is largely found in the Western world and excludes Eastern religions, Satanism, and Christian splinter groups. There are different neopagan forms, including feminist, ecological, and individualistic, all sharing a common interest in connecting with gods, ancestors, and nature. Mother Earth is particularly significant in neopaganism. Neopaganism values diversity and is an inclusive movement. However, some groups within the movement are homophobic or racist. Counter-examples include groups such as The Troth, German Eldaring e.V., and Ár nDraíocht Féin. Additionally, the proportion of LGBTQIA+ members is significantly higher in neopaganism than in major world religions.

(118 words)


Frage 2: Name and describe several of the literary sources that contributed to Neopaganism in the first quarter of the 20th century, and discuss their impact on its development. (minimum 300 words)

James Frazier schrieb sein Buch „The Golden Bough“ zwar schon kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts, aber sein Einfluss reicht bis heute. Das Buch hatte zunächst den Untertitel „Eine Studie in vergleichender Religion“, später dann „Eine Studie von Magie und Religion“. Frazier vertritt darin die These vom König, der in Krisenzeiten zum Wohle des Volkes geopfert wird, quasi als Sündenbock oder Opfer. Von ihm stammt das Konzept, dass der König mit der Göttin des Landes verheiratet ist und zur Erntezeit stirbt, um im folgenden Frühjahr wiedergeboren zu werden. Frazier beschrieb die alten Glaubenssysteme als Fruchtbarkeitsreligionen und war der Ansicht, der Weg führe von Magie über Religion hin zum Verstand.

Margaret Murray, eine englische Ägyptologin und Anthropologin, schrieb 1921 „The Witch-Cult in Western Europe“ und später „The God of the Witches“. Darin beschreibt sie eine Hexenreligion, die seit der Frühzeit bis zum Beginn der Hexenverfolgung durchgängig bestanden hat, zeitweise im Untergrund. Die Hexen seien in Coven zu 13 Personen organisiert gewesen und hätten den gehörnten Gott angebetet. Dabei war sie einerseits stark von Frazier beeinflusst, andererseits griff sie sich aus vorhandenen Quellen gezielt Informationen heraus, die zu ihrer These passten und ließ andere heraus, die ihrem Ansatz widersprachen. Obwohl sie als Ägyptologin eineng uten Ruf genoss, hat sie sich diesbezüglich wohl eher von ihren Wünschen und Vorstellungen beeinflussen lassen. Dennoch sollte ihr Werk andere Autoren beeinflussen und inspirieren.

Robert Graves veröffentlichte 1948 sein Buch „The white Goddess“. Darin beschreibt er die Göttin, die vor Urzeiten in matriarchalen Kulten verehrt wurde (Auf Grundlage der Arbeit von Jane Harrison), und verknüpft sie in dreifaltiger Form (Jungfrau, Mutter, Alte) mit den Mondphasen. Gleichzeitig propagiert er den Opfergott, wie ihn Frazier beschrieb. Graves erklärt, seine Göttin sei ein Göttin der Liebe, Poesie und Inspiration gewesen, bevor sie von den patriarchalen Kulten verdrängt worden sei. Besonders der feministische Aspekt seiner Beschreibung zog viel Interesse auf sich und hatte weitreichenden Einfluss. Er wurde später in Oxford zum Professor ernannt. Graves selbst hat sein Werk eher als poetisch denn als Wahrheit beschrieben, insofern sind die an ihn gerichteten Vorwürfe von Isaac Bonewits und anderen, er sei ein schlechter Forscher gewesen und seine Arbeit schlampig, eigentlich nicht gerechtfertigt. Immerhin ist sein Buch nicht das einzige, das als Grundlage für eine Religion diente.

Gerald Gardner war ein weiterer Engländer, der allerdings viel Zeit im Orient verbrachte, bevor er aus gesundheitlichen Gründen nach Hampshire zog und sich dort für das Hexentum zu interessieren begann. Er wurde Mitglied des New Forest Covens und veröffentlichte erst ein Buch mit Ritualen seines Covens als fiktive Geschichte, bevor er 1954 „Witchcraft today“ schrieb. Dieses Buch war das Fundament seiner neugegründeten Religion (die er als wiederentdeckt bezeichnete), Wicca. Er griff wiederum die Theorien von Murray und Graves auf und kombinierte beides mit Einflüssen aus anderen Bereichen, z.B. Alastair Crowley. Doreen Valiente sollte später die Beiträge von Crowley durch eigene ersetzen, die sich mehr am Göttinnenkult orientierten und weniger an der formellen Sprache der Ritualmagie. Gardners Arbeit und durch sie inspirierte Nachfolger und Autoren sind häufig der erste Kontakt für modernde Menschen mit dem Neuheidentum. Ohne dass es diesen bewusst ist, greifen sie die Ideen von gehörtem Gott und dreifaltiger Göttin auf als das ultimative heidnische Konzept. Mit Gardner begann die Zeit des Neuheidentums.

James Frazier wrote his book „The Golden Bough“ shortly before the end of the 19th century, but his influence continues today. The book was initially subtitled „A Study in Comparative Religion“ and later „A Study of Magic and Religion“. In it, Frazier puts forward the thesis of the king who is sacrificed in times of crisis for the good of the people, as a kind of scapegoat or sacrifice. He originated the concept that the king is married to the goddess of the land and dies at harvest time to be reborn the following spring. Frazier described the old belief systems as fertility religions and believed that the path led from magic to religion to reason.

Margaret Murray, an English Egyptologist, and anthropologist, wrote „The Witch-Cult in Western Europe“ in 1921 and later „The God of the Witches“. In it, she describes a witch religion that existed continuously from early times until the beginning of the witch hunts, sometimes underground. The witches were organized in covens of 13 people and worshipped the horned god. She was strongly influenced by Frazier on the one hand. On the other, she selectively picked out information from existing sources that fitted her thesis and left out others that contradicted her approach. Although she enjoyed a good reputation as an Egyptologist, she was probably more influenced by her own wishes and ideas in this respect. Nevertheless, her work was to influence and inspire other authors.

Robert Graves published his book „The White Goddess“ in 1948. In it, he describes the goddess, who was worshipped in matriarchal cults in ancient times (based on the work of Jane Harrison), and links her in a triune form (virgin, mother, old woman) with the phases of the moon. At the same time, he propagates the sacrificial god as described by Frazier. Graves explains that his goddess was a goddess of love, poetry, and inspiration before she was supplanted by the patriarchal cults. The feminist aspect of his description attracted much interest and had far-reaching influence. He was later appointed professor at Oxford. Graves described his work as poetic rather than truthful, so the accusations leveled at him by Isaac Bonewits and others that he was a bad scholar and his work sloppy are not fair. After all, his book is not the only one that served as the basis for a religion.

Gerald Gardner was another Englishman, although he spent a lot of time in the Orient before moving to Hampshire for health reasons and becoming interested in witchcraft. He became a member of the New Forest Coven and first published a book of his coven’s rituals as a fictional story before writing „Witchcraft Today“ in 1954. This book was the foundation of his newly founded religion (which he described as rediscovered), Wicca. He again took up the theories of Murray and Graves and combined both with influences from other areas, e.g. Alastair Crowley. Doreen Valiente would later replace Crowley’s contributions with her own, which were more oriented toward goddess worship and less towards the formal language of ritual magic. Gardner’s work and the successors and authors inspired by it are often the first contact modern people have with neo-paganism. Without realizing it, they embrace the ideas of a heard god and triune goddess as the ultimate pagan concept. The age of neo-paganism began with Gardner.

(557 words)


Frage 3: Describe several examples of authentic folk customs absorbed into Neopaganism, and describe how they have been adapted. (minimum 300 words)

Einige der hier beschriebenen Bräuche sind tief im Christentum verwurzelt. Ob ihre Wurzeln vielleicht in noch älterem Brauchtum liegen oder es einmal vergleichbare Traditionen gab, lasse ich hier außen vor. Tatsächlich halte ich die häufige Behauptung, dieser oder jener Brauch sei ‚eine heidnische Tradition, die das Christentum geklaut habe‘, eher für Wunschdenken. Um dies belegen zu können, wissen wir zu wenig über die paläopaganen Kulturen, und das, was wir wissen, stammt in der Regel aus fremden Quellen (z.B. Ibn Fadlan über nordische Begräbnisrituale (die eigentlich slawisch sind) oder Tacitus über germanische Besonderheiten).

Maibaumtanz

Diesen Brauch kenne ich aus eigener Anschauung, denn bei uns am Niederrhein ist es eine langgehegte Tradition, dass wir einen ‚Maien‘, eine junge Birke, an einer langen Stange befestigen, einen Kranz drum herum aufhängen und diesen mit bunten Bändern schmücken. Viele Nachbarschaften machen das am Abend des 30. April und tanzen anschließend in den Mai hinein, allerdings nicht um den Baum. In anderen Gegenden werden die Maien von jungen Männern vor dem Haus des Mädchens aufgestellt, das sie begehren. Sehr beliebt ist es übrigens, sich gegenseitig die Maibäume zu klauen. In manchen Gegenden werden darum Wachen aufgestellt, die dafür sorgen sollen, dass niemand Hand an den Maibaum legt und der Baumstamm mit Fett eingeschmiert (Schönfeldt 115)

Im modernen Heidentum finden sich vielfach deutlich kleinere, oft tragbare Maibäume, um die herum lange Bänder im Tanz zu einem Muster gewoben werden. Auch dies scheint es in manchen Gegenden traditionell zu geben, ich habe es aber noch nie erlebt.

Adventskranz

Der Adventskranz wurde 1839 von dem evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern erfunden. In seiner Urform hatte er 22-28 Kerzen, abhängig von der Zahl der Tage zwischen dem ersten Advent und dem Heiligen Abend. Jeden Tag wurde eine mehr angezündet. Wichern arbeitete mit jungen Waisenkindern. Ihnen wollte er so die Wartezeit bis Weihnachten sichtbar machen und verkürzen. Dieser erste Kranz hatte 4 große weiße Kerzen für die Sonntage und 19 kleinere rote für die Tage dazwischen. Später ging man zu einer vereinfachten Form über und nutzte nur noch die 4 Sonntagskerzen. Zeitweise vermutete man, dass der Adventskranz wesentlich älter sei, und zwar wegen eines Gedichtes, das man Matthias Claudius zuschrieb, einem Dichter aus dem 18. Jahrhundert. Tatsächlich stammte es aber von seinem Urenkel.

Die Nazis schmückten ihre Kränze mit Sonnenrad- und Wikingersymbolen und nannten sie Lichter- oder Sonnwendkranz. Beim Anzünden sagten sie Wünscheverse auf. Die Kerzen standen nun nicht für die Adventssonntage, sondern für die Jahreszeiten.

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Formen des Adventskranzes in der heidnischen Szene etabliert. Aus dem eklektischen Heidentum, das sich an das Wicca und Hexentum anlehnt, kenne ich den Kranz mit 4 bunten Kerzen, die aber rückwärts abgebrannt werden: Jeden Sonntag brennt eine Kerze weniger, bis am Tag der Sonnenwende der Kranz dunkel bleibt und erst am Morgen bzw. nächtlichen Ritual wieder ganz angezündet wird. Aus Schweden hat sich in den letzten Jahren der Brauch der Väntljustaken (Sunwait) verbreitet. Dabei werden 6 Kerzen mit den ersten Symbolen des Futhark beschriftet und jeden Donnerstag bis zur Sonnenwende eine Kerze mehr angezündet. Auch hierbei sagt man einen Spruch auf.

Sehr neu ist Jan Avendes ‚Spiraling Sun‘, ein Set von 21 Kerzen in Triskele-Form, bei denen wie schon bei Wichern jeden Tag eine Kerze mehr angezündet wird. Rev. Avende hat dazu ein Ritual geschrieben, mit einem Text, in dem jeden Tag ein bestimmter Baustein ergänzt wird. Zur Sonnenwende gibt es dann ein eigenständiges Ritual, dass sich daran anschließt. Anders als das nordische Väntljustaken hat „Spiraling Sun“ einen gallischen Schwerpunkt.

Krampus

Lustigerweise habe ich zum ersten Mal von Krampus gehört, als ADF-Mitglieder aus Ohio über den Krampus Walk in ihrer Stadt erzählten. Krampus wer? Krampus ist eine Gestalt aus dem südostdeutschen Brauchtum. Er sieht ziemlich schaurig aus, mit einer Tiermaske wie aus einem Horrorfilm und langen Krallen. Bei uns im Westen ist es eher der Knecht Ruprecht, der mit dem Nikolaus durch die Gegend zieht. Beide haben vergleichbare Aufgaben, allerdings ist der Knecht Ruprecht etwas harmloser anzuschauen. Während der heilige Nikolaus das Böse bannt und die Geschenke bringt, bestraft der Krampus die Bösewichter oder erschreckt sie. Diesen Brauch gibt es in Österreich und dem Voralpenraum seit dem 17. Jahrhundert, der Krampus ist jedoch schon wesentlich länger bekannt: Die Inquisition verbat die Krampusläufe, da es nicht erlaubt war, sich als eine teuflische Gestalt zu verkleiden. Krampus tritt häufig in Gruppen auf, wie eben bei den Krampusläufen, die heute wieder in einigen Orten stattfinden. Dabei ziehen große Gruppen von als Krampus verkleideten Personen in einer Parade durch den Ort, machen viel Lärm und schlagen mit langen Ruten nach vorwitzigen Leuten, die ihnen zu nahe kommen. Es besteht eine große Ähnlichkeit zwischen Krampus und den Perchten, so dass beide manchmal vermischt werden.

Das moderne Heidentum scheint den Krampus wieder für sich zu erobert haben. James „Seamus“ Dillard, einer der Organisatoren des Krampus Walk in Columbus sagt, es sei das Ziel ‚Energie zu generieren und das Böse aus der Welt zu vertreiben“. Für die Neuheiden in Columbus ist es gleichzeitig eine gute Gelegenheit, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.

The customs described here have deep roots in Christianity. Whether they originated from even older customs or lost traditions is not certain. I personally find the common claim that certain customs were ’stolen‘ from paganism by Christianity to be wishful thinking. Our knowledge about the Paleopagan cultures is limited, and the information we have comes mainly from foreign sources, such as Ibn Fadlan’s account of Nordic burial rituals and Tacitus’s writings on Germanic customs.

Maypole Dance:

The custom of the Maypole dance is well-known to me as it is a long-standing tradition in the Lower Rhine area. It involves attaching a young birch tree, known as a ‚Maien‘, to a tall pole, adorning it with a wreath and colorful ribbons. While in some neighborhoods this takes place on the evening of April 30th, with dancing continuing into May, in other areas, young men erect May trees in front of the homes of their desired partners. The stealing of maypoles is also a popular activity. In some locales, guards are stationed to protect the maypole, sometimes smearing the tree trunk with grease to prevent theft.

In modern paganism, there are often much smaller, often portable maypoles, around which long ribbons are woven into a pattern in a dance. This also seems to be traditional in some areas, but I have never seen it.

Advent Wreath:

The Advent wreath was created in 1839 by the Protestant theologian Johann Hinrich Wichern. In its original form, it had 22-28 candles, and one candle was lit each day, depending on the number of days between the first Advent and Christmas Eve. Later, the design was simplified to include 4 large white candles for the Sundays and 19 smaller red ones for the days in between. Despite some beliefs that the Advent wreath is much older, it is actually a more recent creation. During the Nazi era, wreaths were decorated with sun wheel and Viking symbols and called Lichterkranz or Sonnwendkranz. In recent years, various forms of Advent wreaths have become established in the pagan scene, including the use of colorful candles and the incorporation of rituals based on seasonal changes.

Another example is Jan Avende’s ‚Spiraling Sun‘, consisting of 21 candles in the shape of a triskele, with one more candle lit each day until the solstice, following a specific ritual.

Krampus:

Krampus is a figure from southeastern German customs, known for its scary appearance with an animal mask and long claws. Similar to Knecht Ruprecht, who accompanies St. Nicholas, Krampus punishes or frightens misbehaving individuals. This custom has been observed in Austria and the foothills of the Alps since the 17th century. Krampus often appears in groups and is sometimes confused with the Perchten. In modern paganism, Krampus has been embraced as a way to „raise energy and scare evil out of the world.“

(470 words)


Frage 4: Of the following names, identify and explain the importance each has had in Neopagan history and/or the magical revival (minimum 100 words for each):

Gerald Gardner
Gerald Gardner (1884-1964) war ein britischer Beamter, der sich nach einem langen Leben im Fernen Osten in Hampshire, Großbritannien, zur Ruhe setzte. Er war auch ein Hobby-Anthropologe und Volkskundler. Nach seiner Pensionierung beschäftigte er sich intensiver mit der Hexerei, und als die britischen Witchcraft Acts aufgehoben wurden, begann er, über Magie zu publizieren und gründete Wicca (oder belebte es wieder, die Debatte ist noch offen). Unter Verwendung der Schriften von Murray, Crowley, der Rituale der Freimaurerei und anderer schuf er eine Hexerei, die ein Götterpaar verehrte, den gehörnten Gott und die dreifache Göttin, wobei der Schwerpunkt auf der Göttin lag. Die bekannten acht heidnischen Feiertage wurden von ihm populär gemacht, ebenso wie Begriffe wie Sabbat, Esbat und Coven.
(119 Wörter)

Robert Graves
Robert Graves (auch unter mehreren Pseudonymen bekannt) schrieb 1948 „The White Goddess“. In diesem Buch verbindet er Jane Harrisons Konzept einer dreifachen Göttin mit den Mondphasen und unterteilt den Sohn in die Götter des zu- und abnehmenden Jahres. Er erfand im Grunde die Götter der Eiche und der Stechpalme. Für ihn war die Göttin auch eine Inspiration und poetische Muse. (Adler, S.73) Graves zog eine Linie von den archaischen Muttergöttern in Europa (z.B. die Venus von Willendorf) zu einer matriarchalischen, göttlich orientierten Religion, die das Christentum zu unterdrücken suchte. Graves war zeitweise ein Nachbar von Agatha Christie und gut mit Gerald Gardner befreundet, der sich von seinen Werken inspirieren ließ. Graves starb 1985.

Dion Fortune
Dion Fortune wurde als Violet Mary Firth in eine walisische Familie geboren, die die Christliche Wissenschaft praktizierte. Später schloss sie sich der Theosophischen Gesellschaft an und gründete die Gesellschaft des Inneren Lichts, nachdem sie mit der TS aufgrund von Differenzen mit deren Führer gebrochen hatte. Sie schrieb mehrere Bücher, wurde zur prominentesten weiblichen Anführerin des frühen britischen Okkultismus und inspirierte andere Autoren wie Marion Zimmer Bradley. Auch innerhalb der Göttinnenbewegung und des Wicca war sie einflussreich: Die Rückkehr der Göttin in die Populärkultur und das wachsende Bewusstsein für das Heilige Weibliche sind teilweise ihr Verdienst. Im Gegensatz zu Alastair Crowley glaubte sie fest an den Mythos von Atlantis, der zu einem zentralen Pfeiler in ihrem Weltbild wurde. Ebenfalls im Gegensatz zu anderen Okkultisten ihrer Zeit, aber in Übereinstimmung mit ihrem religiösen Hintergrund, war sie strikt gegen Dinge wie Abtreibung, Masturbation, Homosexualität usw. Hutton merkt an, dass die Angst vor der Kontamination durch andere Nationen, Ethnien und Klassen ein Punkt war, der in ihrer Arbeit regelmäßig auftauchte. Fortune starb 1946 im Alter von 55 Jahren an Leukämie.
(173 Wörter)

Oberon Zell

Oberon Zell alias Tim Zell ist bekannt für seine aktive Rolle in der Kirche aller Welten (CAW), seine Erschaffung von Einhörnern und seine Gründung der Grey School of Wizardry, einer Online-Magieschule, in der man Kurse in Fächern wie Heilen, Wahrsagen und Naturkunde belegen kann. Er war der erste Mensch, der sich und seine Kirche öffentlich als (neu)heidnisch bezeichnete. Er gründete die neuheidnische Zeitschrift „The Green Egg“ und war bis 1976 deren Herausgeber. Dieser Punkt ist zwar nicht unumstritten, aber er, seine Kirche und seine Zeitschrift haben einen großen Einfluss darauf gehabt, alle Arten von Heiden in den USA zusammenzubringen. Er machte auch Polyamorie zu einem Thema innerhalb der neopaganen Gemeinschaft. Zusammen mit seiner Partnerin Morning Glory Zell-Ravenheart schrieb er ein Buch darüber, wie man Rituale durchführt.(Adler S. 345)

(132 Wörter)

Starhawk
Starhawk ist eine Kalifornierin namens Miriam Simos, geboren 1951. Sie ist Schriftstellerin und Feministin, ausgebildet in Gardnerian Wicca, wurde in eine Form der amerikanischen heidnischen Hexerei eingeweiht und lernte von Victor Anderson über Faery Wicca. Sie stand auch in Kontakt mit Zszuszanna Budapest, einem Flüchtling aus Ungarn, der sich sehr auf die göttlichen Aspekte der Hexerei konzentrierte und Dianic Wicca gründete.
Starhawk ist Mitbegründerin von Reclaiming, einer Strömung, die viele Gemeinsamkeiten mit Wicca hat, aber weniger hierarchisch und mehr auf Ökofeminismus ausgerichtet ist. Starhawk nutzte ihr Talent, um das Image der Hexerei aufzupolieren und aus dem alten traditionellen Material, das es bereits gab, Literatur zu schaffen, die es für einen modernen liberalen Leser interessant machte. Sie nahm die Ideen anderer auf und mischte sie. Am populärsten wurde „The Spiral Dance“, ein Buch, das „Witchcraft Today“ als DAS Buch ablösen sollte, das man kaufen muss, wenn man etwas über Hexerei lernen will. Die Reclaiming-Szene ist auch für ihre Produktivität bei Gesängen und ritueller Musik bekannt. Starhawks Arbeit ist duotheistisch, mit der unspezifischen Göttin und dem Gott im Zentrum. Die Göttin ist eine transzendente, pantheistische Figur, die in allem da ist. Ihr Gott ist die Rolle des modernen Menschen. Für sie ist Magie eine Reihe von Techniken, um Selbstverwirklichung, Selbstfindung und die Verwirklichung des wahren individuellen menschlichen Potenzials zu erreichen. Sie nannte ihre Religion eine „Religion der Poesie“. Seit den frühen 80er Jahren hat sich Starhawks Arbeit mehr und mehr zu einer politischen Aktivistin entwickelt.

Isaac Bonewits
Isaac Bonewits war Mitglied der Reformed Druids of North America (RDNA), gründete dann aber einen Ableger, die New Reformed Druids of North America, eine Gruppe, die im Gegensatz zu den nicht-neopaganen RDNA bekennend heidnisch war. 1984 beschloss er dann, dass dies nicht das war, wonach er suchte, und gründete Ár nDraíocht Féin. Sein Ziel war es, eine Gruppe zu gründen, die versucht, das ursprüngliche paläopagane Druidentum zu rekonstruieren, und zwar auf der Grundlage der besten und aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Anstatt sich jedoch auf das keltische Pantheon zu konzentrieren, wandte er sich dem gesamten indoeuropäischen Spektrum zu.
Neben der Gründung der ADF ist er auch für die Entwicklung des Advanced Bonewits Cult Danger Evaluation Frame (ABCDEF) zur Messung von Kultgefahren, sein Buch „Real Magic“ und als Sänger bekannt. Bonewits starb im Jahr 2010. Margot Adler nannte ihn in ihrem Nachruf auf NPR „einen der führenden Ältesten des Landes im zeitgenössischen Heidentum“. Im Jahr 2018 wurden von Moira Greyland Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen gegen Isaac Bonewits erhoben.Daraufhin kappte ADF seine Verbindungen zu Bonewits.

(173 Wörter)

Ross Nichols
Ross Nichols wurde 1902 in England geboren und starb 1975. Er war der Dekan einer keltischen Kirche, ein Künstler und ein Historiker. Er war auch ein Freund von Gerald Gardner und half ihm bei der Veröffentlichung von „Witchcraft Today“.
Während Gardner Wicca gründete, gründete Nichols 1964 den Orden der Barden, Ovaten und Druiden (OBOD). Er vermischte keltische Mythologie und bardische Künste mit Gardners 8 hohen Tagen, Einflüssen von Graves‘ „The white goddess“ und seinen eigenen Erfahrungen als Kirchenbeamter und schuf einen Orden mit drei Einweihungsgraden, der heute laut seiner Website über 30.000 Mitglieder in 50 Ländern hat. Nichols war Mitglied und Vorsitzender des Ancient Druid Order (ADO), bevor er OBOD gründete und das moderne Druidentum von dem völlig idealisierten und romantisierten Bild des 18. und 19. Jahrhunderts in eines verwandelte, das sich mehr an keltischen Quellen wie dem Mabinogion orientiert. Getreu seinem Hintergrund im mesopaganen Druidentum sagt der OBOD, sein Weg sei eher eine Philosophie und als solche offen für Menschen aus allen möglichen Religionen.

Gerald Gardner

Gerald Gardner (1884-1964) was a British civil servant who retired in Hampshire, UK, after a long life in the Far East. He also was a hobby anthropologist and folklorist. After retiring he got more involved in witchcraft, and when the British Witchcraft Acts were repealed he started to publish about magic and founded Wicca (or revived it, the debate is still open). While using the writings of Murray, Crowley, the rituals of Free Masonry, and others he created a witchcraft that was worshipping a pair of deities, the Horned god and the Triple Goddess with a focus on the goddess. The well-known eight pagan holidays have been made popular by him, as are terms like sabbat, esbat, and coven.

(119 words)

Robert Graves

Robert Graves (also known under several aliases) wrote „The White Goddess“ in 1948. In this book, he connects Jane Harrison’s concept of a triple goddess to the phases of the moon and splits the son into the gods of the waxing and waning year. He basically invented the gods of oak and holly. For him, the goddess was also an inspiration and poetic muse. (Adler, p.73) Graves drew a line from the archaic mother idols in Europe (for example, the Venus of Willendorf) to a matriarchal, goddess-focused religion that Christianity sought to suppress. Graves was at times a neighbor of Agatha Christie and well acquainted with Gerald Gardner, who was inspired by his work. Graves died in 1985.

(118 words)

Dion Fortune

Dion Fortune was born as Violet Mary Firth into a Welsh family practicing Christian Science. Later she joined the Theosophical Society and founded the Society of the Inner Light after breaking with the TS due to differences with their leader. She wrote several books, became the most prominent female leader of early British occultism, and inspired other authors like Marion Zimmer Bradley. She was also influential within the Goddess Movement and Wicca: The return of the Goddess in popular culture and the rising awareness of the Sacred Feminine are partly her contribution. In contrast to Alastair Crowley, she firmly believed in the myth of Atlantis, which became a central pillar in her world picture. Also in opposition to other occultists of her time but in alignment with her religious background she was strict against things like abortion, masturbation, homosexuality, etc. Hutton notes that fear of contamination by other nations, races, and classes was a point that came up regularly in her work. Fortune died in 1946 from leukemia at the age of 55.

(173 words)

Oberon Zell

Oberon Zell alias Tim Zell is known for his active role in the Church of All Worlds (CAW), his creation of unicorns, and his foundation of the Grey School of Wizardry, an online school of magic where people can take courses in subjects like healing, divination and nature studies. He was the first person to publicly proclaim himself and his church as (Neo)Pagan. He founded the Neopagan magazine ‚The Green Egg‘ and was editor until 1976. While there is some controversy about this item, he and his church and magazine have had a major influence on bringing all kinds of pagans together in the US. He also made polyamory an item within the Neopagan community. Together with his partner, Morning Glory Zell-Ravenheart, he wrote a book about how to do rituals. (Adler pp. 345)

(132 words)

Starhawk

Starhawk is a Californian woman named Miriam Simos, born in 1951. She is a writer and a feminist trained in Gardnerian Wicca, was initiated in a form of American pagan witchcraft, and learned about Faery Wicca from Victor Anderson. She also was in contact with Zszuszanna Budapest, a refugee from Hungary who was very focused on the Goddess aspects of witchcraft and founded Dianic Wicca.
Starhawk is a co-founder of Reclaiming, a streaming that has much in common with Wicca but is less hierarchical and more focused on ecofeminism. Starhawk used her talent to polish up the image of witchcraft and create literature that made it interesting for a modern liberal reader from the old traditional stuff that was already there. She took the ideas of others and mixed them. The most popular became „The Spiral Dance“, a book that should replace „Witchcraft Today “ as THE book to buy if you wanted to learn about witchcraft. The Reclaiming scene is also known for its productivity regarding chants and ritual music. Starhawks work is duotheistic, with the non-specific goddess and god at the center. The goddess is a transcendental pantheistic figure, being there in everything. Her god is the role of the modern man. For her magic is a set of techniques to achieve self-fulfilment, self-discovery, and the realization of true individual human potential. She called her religion a „religion of poetry“. Since the early 80s, Starhawk’s work has become more and more that of a political activist. (Hutton , pp.510)

(248 words)

Isaac Bonewits

Isaac Bonewits was a member of the Reformed Druids of North America (RDNA), but then started an offspring, the New Reformed Druids of North America, a group that was avowedly Pagan in contrast to the not neopagan RDNA. Then, in 1984 he decided that this wasn’t what he searched for, and started Ár nDraíocht Féin. His goal was to create a group that attempted to reconstruct the original Paleopagan druidry, based on the best and most actual scholarship. But instead of focusing on the Celtic pantheon, he branched out to the whole Indo-European spectrum.

Apart from founding ADF, he is also known for his development of the Advanced Bonewits Cult Danger Evaluation Frame (ABCDEF) to measure cult dangers, his book „Real Magic“ and as a singer. Bonewits died in 2010. Margot Adler called him in her obituary on NPR „one of the country’s leading elders in contemporary paganism“. In 2018 accusations of sexual abuse against minors were made against Isaac Bonewits by Moira Greyland. As a consequence, ADF cut its ties with Bonewits.

(173 words)

Ross Nichols

Ross Nichols was born in England in 1902 and died in 1975. He was the dean of a Celtic church, an artist, and a historian. He was also a friend of Gerald Gardner and helped him publish „Witchcraft Today “. While Gardner founded Wicca, Nichols founded the Order of Bards, Ovates, and Druids (OBOD) in 1964. He mixed Celtic mythology and Bardic arts with Gardner’s 8 high days, influences of Graves’s „The white goddess“ and his own experiences from being a church official and created an order with three initiation degrees that has currently according to their website over 30.000 members in 50 countries. Nichols had been a member and chairman of the Ancient Druid Order (ADO) before he founded OBOD and changed modern druidism from the completely idealized and romanticized image of the 18th and 19th centuries into one that was more oriented towards Celtic sources like the Mabinogion. True to its background in mesopagan druidism OBOD says their way is more a philosophy and as such open to people from all kinds of religions.

(176 words)


Frage 5: Compare and contrast your understanding of three various forms of Neopaganism, such as Wicca, Asatru, eclectic Neopaganism, shamanism, and discordianism. (minimum 300 words )

Discordiamismus

Der Discordianismus hat eine ähnlich schräge Entstehungsgeschichte wie die RDNA. Die beiden Gründer Greg Hill (Malaclypse the Younger) und Kerry Thornley (Omar Ravenhurst) hatten in den 50er Jahren in einer Bowling Bar eine Vision der Göttin Eris (römisch: Discordia), die die Göttin des Chaos und der Zwietracht ist.

Nach dem Glauben der Discordianer ist das Prinzip der Unordnung ebenso von Bedeutung wie das Prinzip der Ordnung. Es gibt keine Regeln, außer man erfindet welche. Discordianer wird man, indem man akzeptiert, dass diese Gesellschaft existiert und man ein Teil davon sein möchte. Da radikale Dezentralisierung ein discordianisches Prinzip ist, weiß man nicht genau, wie viele Discordianer es gibt und was sie so tun. Sie sind aber „Meist engagiert ind verschiedene friedlichen, absurden, revolutionären, magischen und surrealistischen Unternehmungen“ (Adler 689).

Eine Gruppe von Discordianern wird ‚cabal‘ genannt. Discordianer sind sowohl atheistisch als auch theistisch: Jeder entscheidet selber, ob und welche Götter für ihn existieren, aber wenn man eine Gottheit als solche akzeptiert, geschieht das auf Gegenseitigkeit. Hier gibt es zwei unterschiedliche Strömungen, den Neopaganismus und den transzendentalen Atheismus.

Dabei ist der Discordianismus humorvoll bis hin ins Absurde: Nicht wird ernst genommen, nichts ist unangreifbar oder sakrosankt. Der Discordianismus betrachtet sich als notwendigen Ausgleich zu all den Religionen, die sich und ihre Botschaft zu wichtig nehmen.

Neben der absurden Entstehungsgeschichte hat der Discordianismus ein paar weitere Schnittstellen mit ADF: Die POEE betont ihre spielerische Sicht der Dinge. Auch in ADF gibt es eine eigene SIG, deren Mitglieder sich intensiv mit Spielen auseinandersetzen. Unordnung ist ein zentrales Thema im Discordianismus. Für Mitglieder von ADF ist eine Prise Unordnung wichtig, um Stagnation zu vermeiden. Ansonsten legen wir aber durchaus Wert auf geordnete Umstände.

Ein wichtiger Unterschied ist, dass ADF die Existenz vieler Götter als gegeben annimmt, ob man nun an sie glaubt oder nicht.

Core Schamanismus:
Der Kernschamanismus wurde von dem Anthropologen Michael Harner begründet. Harner und seine Kollegen haben transkulturelle Prinzipien und Techniken beobachtet, die in indigenen Kulturen von Menschen verwendet werden, die ähnlich wie sibirische Schamanen arbeiten. Daraus entwickelte Harner den Kernschamanismus. Kernschamanismus deshalb, weil er seiner Ansicht nach die Essenz des Schamanismus darstellt: Alles, was kulturspezifisch ist, wird entfernt, übrig bleibt reiner Schamanismus. Der Kernschamanismus stützt seinen Authentizitätsanspruch, wie andere neoschamanische Gruppen auch, zum Teil auf archäologische Funde und Interpretationen der Funde, auf aktuelle Kulturen, in denen Schamanismus noch praktiziert wird, und auf die Einschätzung des Schamanismus als weltweit existierendes Urphänomen. Die jeweiligen Autoren bleiben eher vage, wenn es um konkrete Zeitalter geht.
Der Ansatz ist praxisorientiert. In Kursen wird den „schamanisch Praktizierenden“ (wie sie sich in bewusster Abgrenzung und aus Respekt vor der Integrität der schamanischen Kulturen und ihrer Traditionen nennen) beigebracht, wie sie mit ihren spirituellen Verbündeten in direkten Kontakt treten können.
Im Gegensatz zu anderen heidnischen Traditionen wie der ADF spielt die Anbetung der Götter im Kernschamanismus keine große Rolle. Vielmehr geht es um „persönliches Handeln für einen bestimmten Zweck und die dadurch gewonnenen Informationen“ (Leskovar S.107). Von großer Bedeutung ist dabei das „Erreichen eines veränderten Bewusstseinszustandes mit anschließender ‚schamanischer Reise‘ in die sogenannte Nicht-Alltagswelt“ (Leskovar, S.108). Auf diese Weise will man die Geschichte hinter sich lassen.

Romuva:

Romuva ist die Bezeichnung für die Rekonstruktion der vorchristlichen einheimischen Religion in Litauen. Die ersten Versuche wurden in den 1930er Jahren unternommen. Im Jahr 1992 wurde Romuva offiziell vom Staat als Religionsgemeinschaft anerkannt.
Romuva stützt sich auf schriftliche Quellen aus dem 13. und 14. Jahrhundert über die baltische Religion und Mythologie sowie auf neuere Textinterpretationen alter Schriften. Ein weiterer Faktor ist die Folklore: Es wird angenommen, dass Teile der alten Religion durch sie überlebt haben. Legenden, Lieder und Mythen sowie die Sprache selbst werden ebenfalls als Quellen genutzt. Dennoch erlauben diese Quellen den Praktizierenden ein hohes Maß an Individualität bei der Auslegung der Texte und der Ausübung ihres Glaubens.

Romuva-Gruppen werden von so genannten Vaidilas geleitet. Zu ihren Aufgaben gehört zum Beispiel die Organisation von Hochzeiten und Beerdigungen. Wie bei der ADF und anderen neuheidnischen Organisationen stehen bei Romuva folgende Themen im Mittelpunkt: die Heiligkeit der Natur als Ganzes, die Inspiration der Natur durch Gottheiten und Ahnen, jährliche Feste an besonderen Orten (Quellen, Seen, Bäume, Steine) und ein bestimmter ritueller Ablauf. Im Gegensatz zu ADF sind sie jedoch auf das baltische und litauische Pantheon beschränkt.

Im Gegensatz zu anderen osteuropäischen Native Faith-Gruppen, wie der Rodnoverie in Russland und der Dievturība in Lettland, scheint der nationale und ethnische Aspekt der Romuva nicht so wichtig zu sein, so Leskovar. Inija Trinkūniene, die derzeitige Krievė (Oberpriesterin), erklärt, dass es bei Romuva um das Gleichgewicht zwischen Gegensätzen geht. (Deutschlandfunk) Als Beispiel nennt sie die Wärme zwischen Hitze und Kälte. Dieser Dualismus findet sich auch in anderen slawischen Religionen und stammt wahrscheinlich aus dem iranischen Zoroastrismus (Váňa).

Core Shamanism:

Core Shamanism was founded by the anthropologist Michael Harner. Harner and his colleagues have observed transcultural principles and techniques used in indigenous cultures by people who work similarly to Siberian shamans. From this, Harner developed Core Shamanism. Core because, in his view, it is the essence of shamanism: everything specific to the culture is removed, leaving pure shamanism. Core shamanism, like other neo-shamanic groups, bases its claim to authenticity partly on archaeological finds and interpretations of the finds, on current cultures in which shamanism is still practiced, and on the assessment of shamanism as a primordial phenomenon that exists worldwide. The respective authors remain rather vague when it comes to specific ages.
The approach is practice-oriented. In courses, ’shamanic practitioners‘ (as they call themselves in deliberate distinction to and out of respect for the integrity of shamanic cultures and their traditions) are taught how to make direct contact with their spiritual allies.
Unlike other pagan traditions such as the ADF, the worship of the gods does not play a major role in Core Shamanism. Rather, it is about ‚personal action for a specific purpose and the information gained through it‘ (Leskovar p.107). Of great importance here is the ‚attainment of an altered state of consciousness with a subsequent „shamanic journey“ into the so-called non-everyday world‘ (Leskovar, p.108). This way, one wants to leave history behind and fall back on „paradisiacal … primal states“ (Stuckrad in Leskovar, p1119)

Discordianism:

Discordianism has a similarly weird origin story as the RDNA. The two founders Greg Hill (Malaclypse the Younger) and Kerry Thornley (Omar Ravenhurst), had a vision of the goddess Eris (Roman: Discordia), who is the goddess of chaos and discord, in a bowling alley in the 1950s.
According to Discordian belief, the principle of disorder is just as important as the principle of order. There are no rules unless you make them up. You become a Discordian by accepting that this society exists and wanting to be a part of it. Since radical decentralization is a Discordian principle, it is unknown exactly how many Discordians there are and what they do. However, they are „mostly engaged in various peaceful, absurd, revolutionary, magical and surrealistic endeavors“ (Adler 689).

A group of Discordians is called a ‚cabal‘. Discordians are both atheistic and theistic: everyone decides for themselves whether and which gods exist for them, but if you accept a deity as such, it is mutual. There are two different currents here, neopaganism and transcendental atheism, with Discordianism being humorous to the point of absurdity: Nothing is taken seriously, and nothing is unassailable or sacrosanct. Discordianism sees itself as a necessary counterbalance to all religions that take themselves and their message too seriously.

In addition to the absurd history of its origins, Discordianism has a few other interfaces with ADF: POEE emphasizes its playful view of things. ADF also has its own SIG, whose members are intensively involved with games. Disorder is a central theme in Discordianism. For members of ADF, a pinch of disorder is important to avoid stagnation. Apart from that, however, we do emphasize orderly circumstances.

One difference is that ADF takes the existence of many gods for granted, whether you believe in them or not.

Romuva:

Romuva is the name given to the reconstruction of the pre-Christian indigenous religion in Lithuania. The first attempts were made in the 1930s. In 1992, Romuva was officially recognized by the state as a religious community.

Romuva uses written sources from the 13th and 14th centuries on Baltic religion and mythology, as well as more recent textual interpretations of ancient writings. Another factor is folklore: it is assumed that parts of the old religion have survived through it. Legends, songs and myths as well as the language itself are also used as sources. Nevertheless, these sources allow practitioners a high degree of individuality in interpreting the texts and practising their faith.

Romuva groups are led by so-called Vaidilas. Their tasks include, for example, organizing weddings and funerals. As with the ADF and other neo-pagan organizations, Romuva focuses on the following themes: the sacredness of nature as a whole, the inspiration of nature through deities and ancestors, annual festivals at special places (springs, lakes, trees, stones) and a specific ritual process. In contrast to ADF, however, they are limited to the Baltic and Lithuanian pantheon.


Unlike other Eastern European Native Faith groups, such as Rodnoverie in Russia and Dievturība in Latvia, the national and ethnic aspect of Romuva does not seem to be so important, according to Leskovar. Inija Trinkūniene, the current Krievė (head priestess), explains that Romuva is about the balance between opposites. (Deutschlandfunk) As an example, she mentions heat between heat and cold. This dualism can also be found in other Slavic religions and probably originates from Iranian Zoroastrianism (Váňa).


Frage 6: Discuss the origins and practices of hermetic or ceremonial magic, and how they have influenced Neopaganism. (minimum 300 words)

Werfen wir einen Blick auf die Definition von Magie. Während es derzeit viele verschiedene Interpretationen gibt, wurde Magie in der Antike bis ins 20. Jahrhundert als „ein Mittel, um spirituelle oder übernatürliche Kräfte unter die Kontrolle menschlicher Akteure zu bringen“ (Hutton S.107) definiert. Diese Definition wurde verwendet, um die Magie von der Religion zu unterscheiden, in der diese geistigen Kräfte außerhalb der menschlichen Kontrolle liegen und nur durch Bitten und Lobpreisungen bewegt werden können. Der Hauptunterschied ist der menschliche Wille, der von den übernatürlichen Kräften unabhängig ist.
Seitdem ist das Konzept problematisch geworden: Einerseits begann man zu akzeptieren, dass es gewisse Überschneidungen zwischen Religion, Magie und Wissenschaft gibt und diese gemeinsamen Bereiche eine absolute Unterscheidung erschweren. Außerdem setzte sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass diese Begriffe kulturspezifisch sind und von verschiedenen Menschen nach unterschiedlichen Konzepten und Sprachstrategien verwendet werden können.

Die zeremonielle Magie entwickelte sich vollständig in der europäischen Kultur, und zwar von der Antike bis ins 19. Seitdem haben sich einige Schlüsselbegriffe geändert.
Mit der Antike ist das römische Ägypten gemeint, so dass viele Merkmale frühere ägyptische Glaubensvorstellungen und Praktiken widerspiegeln. Diese Praktiken wurden von den römischen Behörden und später von allen drei mosaischen Religionen verboten. Aber sie überlebten dennoch, teils im Verborgenen, teils offen durch schriftliche Texte durch alle Jahrhunderte hindurch, wobei sie sich an verschiedene Kulturen und Religionen anpassten.

Alle drei großen Religionen fügten Elemente hinzu und trugen so zur Bildung einer westlichen magischen Tradition bei:
Das Judentum steuerte die Arbeit mit Engeln und geheimen Namen von Gottheiten sowie die Kabbala bei, das Christentum die geometrischen Aspekte wie das Ziehen eines Kreises, die vier Himmelsrichtungen für die Elemente und das Pentagramm, und der Islam die Astralmagie, den Glauben an den Einfluss der Himmelskörper.

Magie ist die „Anwendung komplexer Riten, um magische Ziele zu erreichen“ (Hutton S.108). Sie umfasst Merkmale wie das Tragen spezieller Kleidung, Werkzeuge wie Schwerter, Messer, Stäbe, Pentakel, Schnüre und Räuchergefäße, die zeremonielle Reinigung des Magiers vor der Arbeit, die Weihung des Raums, in dem er arbeitet, die Verwendung geometrischer Formen wie Dreiecke, Kreise und Pentagramme, die Verwendung präziser und stilisierter geschriebener und gesprochener Sätze und Worte, die systematische Anrufung von Geistern und Gottheiten, die Verwendung des geschriebenen Wortes zur Weitergabe der Tradition in Form von Grimoires.

Einige Spuren des ägyptischen Ursprungs finden sich noch in den verstümmelten Namen ägyptischer Gottheiten, die in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen christlichen Zauberbüchern zu finden sind. Die klassischen Gottheiten wurden durch die Namen der Planeten und Sterne wieder in die Magie eingeführt.

Zwischen 1750 und 1850 hatte sich das Interesse an zeremonieller Magie in Großbritannien aus unbekannten Gründen verringert. Vielleicht war sie im Gefolge von Immanuel Kants Werk über die Vernunft als abergläubisch eingestuft worden. Doch nach 1850 wurde sie wieder populärer.
Während die europäischen Adligen oft ihre Alchimisten und Astrologen hatten, stieg das Interesse an diesen Dingen in Frankreich und verbreitete sich von dort aus nach Großbritannien und in den Rest des Kontinents. Insbesondere durch die Arbeit von Alphonse Louis Constant, bekannt unter seinem Pseudonym Eliphas Zahed Levi, der einen Rahmen und eine Reihe praktischer Handbücher zur Verfügung stellte, fanden diese Techniken, die heute als „Okkultismus“ und „Hohe Magie“ bekannt sind, ihren Weg zurück in die europäische Intelligenz und die Mittel- und Oberschicht.

Sie boten eine Möglichkeit, sowohl mit der christlichen Orthodoxie als auch mit der modernen Wissenschaft umzugehen, die das Universum zu entgeistigen drohte. Nach Darwin suchte man nach dem Platz des Menschen im Universum und fand einen Weg, die Bedeutung des Menschen im Okkultismus zu betonen. Die Arbeit mit übernatürlichen Kräften diente den religiösen Bedürfnissen und die geregelten Wege mit strengen Formeln und experimentellen Aspekten dienten den wissenschaftlichen Bedürfnissen der Menschen.

Bald war die Gesellschaft in zwei Lager gespalten: Die eine Gruppe hatte ein positives Bild von der rituellen Magie, die andere verteufelte sie.
Parallel zum Aufkommen der zeremoniellen Magie in Frankreich begann in England das Interesse am Druidentum neu zu erwachen. Hier kam es zu einer Kreuzkontamination zwischen beiden Richtungen. Magische Gruppen wie der Golden Dawn hatten ein starkes göttliches, weibliches Prinzip, das das Konzept einer universellen, unspezifischen Göttin beeinflusst haben könnte. Zu denjenigen, die sich für zeremonielle Magie interessierten, gehörte Aleister Crowley, der großen Einfluss auf Gerald Gardner ausübte und sogar einige Ritualskripte für die ersten Ausarbeitungen von Wicca lieferte.

Let’s take a look at the definition of magic. While there are currently many different interpretations, in the antique until the 20th century magic has been defined as „a means to bring spiritual or supernatural forces under the control of human agents“ (Hutton p.107). This definition was used to distinguish magic from religion, in which these spiritual powers are outside human control and can only be moved by supplications and praise. The major difference is the human will that is independent of supernatural powers.
Since then the concept has become problematic: On one hand, people started to accept that there is a certain overlap between religion, magic, and science and these shared areas make an absolute distinction difficult. Furthermore, there was a growing recognition that these terms are culturally specific and that different people might use them according to different concepts and language strategies.

Ceremonial magic developed completely in European culture, and evolved from ancient times to the nineteenth century. Since then some key concepts have changed.
Ancient times does mean Roman Egypt, so many traits reflect earlier Egyptian beliefs and practices. The practices have been outlawed by the Roman authorities and later subsequently by all three mosaic religions. But they still survived, partly in secret, partly openly through written texts through all centuries, adapting to different cultures and religions.

All three major religions added elements to it and so took part in forming a Western magical tradition:
Judaism contributed the working with angels and secret names of deities plus kabbalah, Christianity contributed the geometrical aspects like casting a circle, the four cardinal points for the elements, and the pentagram, and Islam added astral magic, the belief in the influence of the heavenly bodies.

Magic is the „employment of complex rites to achieve magical ends“ (Hutton p.108)
involves features such as the wearing of special clothing, tools such as swords, knives, wands, pentacles, cords, and censers, ceremonial purification of the magician before working, the consecration of the room in which to work, use of geometrical forms like triangles, circles, and pentagrams, the use of precise and stylized written and spoken phrases and words, the systematic invocation of spirits and deities, the use of the written word to pass on the tradition in form of grimoires.

Some traces of Egyptian origin can still be found in the garbled names of Egyptian deities that can be found in medieval and early modern Christian magical books. The classical deities were reintroduced to magic through the names of the planets and stars.


Between 1750 and 1850 the interest in ceremonial magic had reclined in Britain for unknown reasons. Maybe it had gotten classified as superstitious in the wake of Immanuel Kant’s work about reason. But after 1850 it became more popular again.
While European noblemen often had their alchemists and astrologists all the time, the interest in these things rose in France and from there spread over to Britain and the rest of the continent. Especially through the work of Alphonse Louis Constant, known under his pen-name Eliphas Zahed Levi, who provided a framework and set of practical manuals, these techniques, now known as ‚occultism‘ and ‚High magic‘ found their way back into European intelligentia and the middle and upper classes.

It provided a way of dealing with both the Christian orthodoxy and modern science that threatened to despiritualize the universe. After Darwin people searched for the place of humanity in the universe and found a way to emphasize humanity’s importance in occultism. The work with supernatural forces served the religious needs and the regulated ways of strict formulae and experimental aspects served the scientific needs of the people.
Soon the society was split in two: One group had a positive image of ritual magic, the other demonizing it.
Parallel to the rise of ceremonial magic in France the interest in druidry began anew in England. Here we have a cross-contamination between both directions. Magical groups like the Golden Dawn had a strong divine female principle that may have influenced the concept of a universal non-specific goddess. Among those who were interested in ceremonial magic was Aleister Crowley, who was highly influential on Gerald Gardner and even provided some ritual scripts for the first workings of Wicca.

(703 words)


Frage 7: Discuss the influence of the Pagan festival movement, and how the festivals changed Paganism in the 1980s. (minimum 100 words)

Als Europäerin bin ich geneigt zu sagen, dass sie überhaupt keinen Einfluss hatten, denn in den 2020er Jahren gibt es in Europa kaum noch Festivals. Aber wenn ich über den Atlantik in die USA schaue, sehe ich, dass die Menschen vor den 1980er Jahren entweder in kleinen Gruppen organisiert oder Einzelgänger waren und sich vielleicht ziemlich isoliert voneinander fühlten. Mit dem Aufkommen der Festivals begannen die Menschen, andere Heiden zu treffen und andere heidnische Glaubensformen und Praktiken kennen zu lernen. Man konnte dorthin gehen und Dinge von anderen lernen und war nicht mehr von einer speziellen Gruppe abhängig. Dadurch verringerte sich der Einfluss von Covens, Hainen und anderen heidnischen Kreisen. Außerdem verbreiteten sich Informationen und interessante heidnische Dinge schneller und über größere Entfernungen, zum Beispiel neue Lieder und Gesänge, die bald im ganzen Land gesungen wurden und nicht nur von einer kleinen Gruppe. Das änderte sich wieder, als die Zahl der verschiedenen Festivals so groß wurde, dass die Menschen nicht mehr zu allen gehen konnten.

(165 Wörter)

As a European, I feel inclined to say they did not influence at all because there are hardly any festivals in Europe in the 2020s. But if I look across the Atlantic ocean to the US I see that before the 1980‘s people were either organized in little groups or were solitaries and might have felt pretty isolated from each other. With the rise of the festivals, people started to meet other Pagans and encountered different pagan ways of belief and practice. You could go there and learn things from others and weren’t depending on a special group anymore. That reduced the influence of covens, groves, and other pagan circles. Also, information and interesting pagan stuff spread quicker and over larger distances, for example, new songs and chants that soon were sung all over the country and not just by one little group. This changed again when the amount of different festivals became so big that people were unable to go to all of them.

(165 words)


Frage 8: Discuss the influence of the Internet, and how it has changed Paganism in the 1990s (minimum 100 words)

Der Anstieg der Zahlen seit Beginn des neuen Jahrhunderts könnte zum Teil auf den Einfluss des Internets zurückzuführen sein. Es gibt jetzt das, was als „Internet-Heiden“ (Adler, S. 815) bezeichnet wird, Menschen, die Internet-Chatrooms, Web-Blogs usw. anstelle von tatsächlichen Gruppen oder Covens besuchen. Die Zahl der Blogs und Websites mit heidnischem Inhalt ist so groß, dass jeder etwas finden kann, das seinen Bedürfnissen entspricht. Auch die Möglichkeit, sich alle gewünschten Informationen im Internet zu beschaffen, hat die Zahl der Single-Heiden erhöht. Es ist nicht mehr notwendig, eine Gruppe zu finden, um etwas über Hexerei, Druidentum, Wicca oder Heidentum zu lernen. Natürlich stieg damit auch die Gefahr der Verbreitung von Falschinformationen und des Aufkommens von Scharlatanen, wie in jedem anderen Bereich auch.
Der Einfluss ist auch heute noch vorhanden: Bevor ich 2013 ADF beitrat, war ich eine eklektischer Internet-Heidin und für uns Europäer ist das Internet die Lebensader zu allen Diskussionen und Aktionen innerhalb von ADF und sogar innerhalb Europas. Mit etwa 50 Leuten in mehreren Ländern, die verschiedene Sprachen sprechen, wäre die Koordination ohne das Internet einfach nicht möglich.

(183 Wörter)

The rise in numbers since the beginning of the new century might be caused partly by the influence of the internet. There are now what has been called ‚internet pagans‘ (Adler, pp 815), people who frequent internet chat rooms, web blogs, etc. instead of actual groups or covens. The number of blogs and websites with pagan content is so much that everybody can find something that suits his needs. Also, the option to get all the information you want on the internet has increased the number of solitary pagans. It is no longer necessary to find a group to learn about witchcraft, druidry, Wicca, or heathenism. Of course, it also increased the danger of spreading false information and the rise of charlatans, just like in every other branch.
The influence is still there today: Before joining ADF in 2013 I was an eclectic internet pagan and for us Europeans, the internet is the lifeline to all discussions and actions within ADF and even within Europe. With about 50 people in several countries speaking different languages coordination without the internet just wouldn’t be possible.


Frage 9: Discuss the origins of the Druidic revival in 18th and 19th century England, naming its key players and describing their contributions. (minimum 600 words)

Die Wiederbelebung des Druidentums begann im 16. Jahrhundert an verschiedenen Fronten zugleich. In Frankreich wurden die alten Druiden zu nationalistischen Helden hochstilisiert. Aus demselben Grund entwickelte man auch in Deutschland etwas später Interesse an den keltischen (und germanischen) Vorfahren. In England trat John Aubrey auf den Plan. Er war der erste, der eine Verbindung zwischen den Druiden und Stonehenge sah. Seiner Meinung nach war Stonehenge prä-römisch, die Druiden ebenso, und darum sei es nur logisch, dass die Druiden diese Steine aufgestellt hätten, um so wichtige astronomische Ereignisse zu beobachten. Dass Stonehenge wesentlich älter sein könnte, kam ihm nicht in den Sinn.

Auf John Aubrey folgte ein Jahrhundert später William Stukeley. Der Arzt und Vikar war stark beeinflusst von Aubreys Arbeit und ging noch ein paar Schritte weiter: Er suchte nach einer Verbindung zwischen den alten Druiden und den Patriarchen des alten Testaments und verband so seine Vorstellung vom Druidentum mit dem Christentum. Schließlich nahm er den Namen eines Druiden an, den man auf einer französischen Inschrift gefunden hatte und bezeichnete sich selbst als Erzdruide. Auch andere Zeitgenossen waren fasziniert von den Druiden. Stukely unterhielt enge Kontakte zu einer königlichen Prinzessinnen-Witwe, die er als Veleda, Erzdruidin von Kew, bezeichnete, ohne zu berücksichtigen, dass die ursprüngliche Veleda eine germanische, keine keltische Seherin war.

Stukeley brachte einen Stein ins Rollen: Nach ihm folgten weitere Druidenfans, die die Vorstellung der Druiden als edle, heldenhafte Ratgeber ihrer Könige weiter verbreiteten. Manche schrieben Bücher, andere bauten sich selbst Druidentempel in ihren Garten. Zwar gab es auch einige Kritiker, die romantische Verklärtheit behielt aber die Oberhand. Im Jahr 1781 gründete Henry Hurle eine Geheimorganisation in London, die er den Ancient Order of Druids nannte. Der AOD war ähnlich aufgebaut wie die Freimaurer. Seine Mitglieder waren männlich, weiß, kultiviert und vielfach wohlhabend. Tatsächlich unternahm man den Versuch, die ärmeren Schichten aus diesem Kreis auszuschließen. Das führte 1833 zu einer Abspaltung weniger wohlhabender Mitglieder, dem United Ancient Order of Druids. Ein anderer Ableger des ursprünglichen AOD existierte noch bis 1963, als er durch den OBOD mehr oder weniger ersetzt wurde.

Auch in Frankreich und Deutschland wurden Geheimgesellschaften gegründet und darunter einige Druidenorden, später auch in den USA und Australien. Dabei hatten diese neuen Druiden herzlich wenig mit ihren Vorgängern zu tun. In der Kunst waren einzelne Götter der Antike populär, aber es waren die römischen und griechischen Götter, die im Zentrum der Aufmerksamkeit standen, vor allem Pan, der sich im Laufe der Jahrzehnte vom griechischen Gott der Natur zu einem generischen Gott der idealen Natur, dem Gott der sommergrünen Wiesen und lauen Lüftchen, der Freude, des Friedens und der neuentdeckten Sexualität, aber auch des Mysteriösen, Ehrfurchtgebietenden wandelte. Adler beschreibt es so: „Pan offered peace and joy, a return of the lost innocence of a sylvan wonderland.“ (Adler, p78) In den Augen seiner Verehrer stand er als Gegenpol zu der zunehmenden Industrialisierung und Verstädterung sowie der Nüchternheit der neuen Wissenschaften (Darwin und Co.) und des Wirtschaftsdenkens. Letztlich passierte ihm dasselbe wie schon den vielen antiken Göttinnen vor ihm: Er wurde zu einem Archetypen, in seinem Fall dem ‚gehörnten Gott‘. (Adler, p.86)

1819 rief Iolo Morgannwg alias Edward Williams in Carmarthen in Wales den Eisteddfod wieder ins Leben. Als Altertumsforscher nutzte er vorgeblich alte Schriftstücke und Dokumente und verknüpfte verschiedene walisische Bräuche und Traditionen damit zu einem walisischen Druidentum, das sich in ungebrochener Linie bis zu den antiken Druiden zurückverfolgen ließ. Die vermeintlich originalen Rituale und Texte stammten aber vielfach aus seiner Feder. Nichtsdestotrotz hatte er damit großen Erfolg, was auch damit zusammenhängen mag, dass er ein guter Barde war und seine Texte die Leute ansprachen. Das „Gorsedd Prayer“ ist eines der bekanntesten Werke von ihm.

John Toland brachte 1708 den Begriff Pantheismus mit ins Spiel. Sein Buch „Christianity Not Mysterious“ war ein Akt der Rebellion gegen die Autorität der Kirche und tatsächlich jeglicher ererbter oder nicht hinterfragter Autorität. Damit machte er sich nicht sonderlich beliebt. Seine Heimat Irland musste er verlassen und seine Bücher wurden öffentlich verbrannt. Mit seiner freidenkerischen Art war er seiner Zeit weit voraus. Die meisten Angehörigen der Druidenorden waren aber Christen, wobei es auch Agnostiker unter ihnen gab. Ihre Ziele waren häufig wohltätiger Natur. Wie viele Geheimgesellschaften guckten sich die Druiden Vieles von den Freimaurern ab: Sie nutzten Symbolik, Roben und Gerätschaften und verschiedene Grade der Initiation, und gaben diesem einen druidischen Namen. Die Freimaurerei war in England sehr einflussreich und wurde sogar von Mitgliedern der Königsfamilie protegiert. So wundert es wenig, dass diese Übereinstimmungen die Druidengesellschaften sehr attraktiv machten. 1908 wurde sogar Winston Churchill zum Druiden.

The revival of Druidism began in the 16th century on various fronts parallel. In France, the ancient Druids were stylized as nationalist heroes. For the same reason, interest in the Celtic (and Germanic) ancestors also developed somewhat later in Germany.

In England, John Aubrey came onto the scene. He was the first to see a connection between the Druids and Stonehenge. In his opinion, Stonehenge was pre-Roman, as were the Druids, and it was therefore only logical that the Druids would have erected these stones to observe important astronomical events. It did not occur to him that Stonehenge could be much older.

John Aubrey was followed a century later by William Stukeley. The doctor and vicar were strongly influenced by Aubrey’s work and went a few steps further: he looked for a connection between the ancient Druids and the patriarchs of the Old Testament and thus combined his idea of Druidism with Christianity. Finally, he adopted the name of a Druid found on a French inscription and called himself an archdruid. Other contemporaries were also fascinated by the Druids. Stukely maintained close contact with a royal princess dowager whom he referred to as Veleda, Archdruidess of Kew, without taking into account that the original Veleda was a Germanic, not a Celtic, seeress.

Stukeley got the ball rolling: He was followed by other Druid fans who spread the idea of the Druids as noble, heroic advisors to their kings. Some wrote books, others built Druid temples in their gardens. Although there were also some critics, romantic glorification prevailed.

In 1781, Henry Hurle founded a secret organization in London, which he called the Ancient Order of Druids. The AOD was similar in structure to the Freemasons. Its members were male, white, cultured, and often wealthy. An attempt was made to exclude the poorer classes from this circle. This led to a split-off of less wealthy members in 1833, the United Ancient Order of Druids. Another offshoot of the original AOD existed until 1963 when it was more or less replaced by the OBOD.

Secret societies were also founded in France and Germany, including several Druidic orders, and later in the USA and Australia. These new Druids had very little to do with their predecessors. Individual gods of antiquity were popular in art, but it was the Roman and Greek gods who were the focus of attention, especially Pan, who over the decades changed from the Greek god of nature to a generic god of ideal nature, the god of summer meadows and balmy breezes, of joy, peace and newly discovered sexuality, but also of the mysterious and awe-inspiring. Adler describes it as follows: „Pan offered peace and joy, a return of the lost innocence of a sylvan wonderland.“ (Adler p.78) In the eyes of his admirers, he stood as the antithesis to increasing industrialization and urbanization as well as the sobriety of the new sciences (Darwin and co.) and economic thinking. Ultimately, the same thing happened to him as to the many ancient goddesses before him: he became an archetype, in his case the ‚horned god‘. (Adler p.86)

In 1819, Iolo Morgannwg alias Edward Williams revived the Eisteddfod in Carmarthen in Wales. As a researcher into antiquity, he allegedly used old writings and documents and combined various Welsh customs and traditions to create Welsh Druidism, which could be traced back in an unbroken line to the ancient Druids. However, many supposedly original rituals and texts originated from his pen. Nevertheless, he had great success with them, which may also have something to do with the fact that he was a good bard and his texts appealed to people. The „Gorsedd Prayer“ is one of his best-known works.

John Toland brought the term pantheism into play in 1708. His book „Christianity Not Mysterious“ was an act of rebellion against the authority of the church and indeed any inherited or unquestioned authority. This did not make him particularly popular. He had to leave his native Ireland and his books were publicly burned. With his free-thinking nature, he was far ahead of his time. However, most members of the Druidic orders were Christians, although there were also agnostics among them. Their aims were often charitable. Like many secret societies, the Druids copied much from the Freemasons: They used symbolism, robes and implements, and various degrees of initiation, and gave this a Druidic name. Freemasonry was very influential in England and was even patronized by members of the royal family. So it is hardly surprising that these similarities made the Druid societies attractive. In 1908, even Winston Churchill became a Druid.

(183 words)


Frage 10: Discuss the origins of the RDNA, and the influence of Isaac Bonewits, and the founding of ADF. (minimum 600 words)

Die Reformed Druids of North America (RDNA) wurden 1963 gegründet, als das Carleton College in den USA seinen Studenten vorgab, regelmäßig zur Kirche zu gehen. Dabei stellten sie den Studenten frei, Gottesdienste ihrer jeweiligen Religion zu besuchen. Einige Studenten nutzten die Chance und bildeten die RDNA als eine Form von humorvollem Protest gegen diese Regel.

Die RDNA war nie als echte Glaubensalternative gemeint, denn ihre Mitglieder waren allesamt Christen, Juden, Agnostiker etc. und blieben ihrem Glauben treu. Ursprüngliche Kernaussagen der RDNA waren:

1. Das Ziel der Suche nach einer religiösen Wahrheit kann durch Mutter Erde, die Natur gefunden werden. Es ist aber ein Weg unter vielen.

2. Mutter Erde, die Natur, ist von großer Bedeutung, denn sie ist eines der Objekte der Schöpfung, und mit ihr leben die Menschen (…)

Religion sollte kritisch betrachtet werden,die etablierten Glaubensrichtungen weder vollständig akzeptiert noch völlig abgelehnt werden. Man ging davon aus, dass Menschen einen bestimmten Bewusstseinszustand konnten, indem sie die Einheit mit Geist und Natur suchten. Dogma und Orthodoxie wurden abgelehnt, man war der Auffassung, dass das Leben sowohl spirituell als auch materiell sei.

Die ursprüngliche Ritualstruktur hatte viel gemein mit typisch protestantischen Gottesdiensten, aber sie ist nicht verpflichtend. Daher wurden im Laufe der Jahre viele unterschiedliche Rituale kreiert. Man feierte die 8 bekannten Jahreskreisfeste. Nach Möglichkeit wurden die Ritual im Freien, vorzugsweise auf einem Hügel oder in einem Eichenhain abgehalten. Die Druiden, die das Ritual leiteten, trugen häufig Roben. Im Ritual, bei dem auch Lesungen und Gesang stattfinden konnten, wurde das Wasser-des-Lebens herumgereicht und miteinander geteilt. Dies stand symbolisch für die Verbindung zwischen der Natur und allen Dingen.

Ein Jahr später wurde die Pflicht zum Besuch der Gottesdienste vom College gekippt, aber zum Erstaunen und Erschrecken der ursprünglichen Gründer hielt die RDNA weiterhin Rituale ab und erweiterte ihren Einfluss über die Campusgrenzen hinaus. Aus der eher philosophischen Gruppe wurde eine neopagane. Ein wichtiger Punkt bei der RDNA war, dass sie die Leute mit einer Vielfalt von Mythen, Sagen und Wissen über Geschichte in Kontakt brachte. Isaac Bonewits sagte einmal über die Mitglieder der RDNA, dass sie nun wirklich die Erdmutter und die alten Götter verehrten und die RDNA als einen vollwertigen Ersatz für einen früheren Glauben betrachteten.

Bonewits war ein Student in Berkely. Sein Zimmergenosse war ein Robert Larson, ein ehemaliger Student des Carleton College und Mitglied des RDNA. Er weckte Bonewits‘ Interesse am Druidentum und nahm ihn in den RDNA auf. Isaac Bonewits wurde 1969 Druidenpriester und schließlich sogar Erzdruide des Berkeley Grove, der zu dieser Zeit mehr neopagan ausgerichtet war als die meisten anderen RDNA-Haine.

Im Jahr 2006 hatte die RDNA circa 50 Haine und Protohaine in den US, Kanada und Europa sowie ungefähr 3000 einzelne Mitglieder. Auch haben sich in den vergangenen Jahren mehrere Gruppen davon abgespalten.

Da die RDNA nicht ausdrücklich neopagan war, gründete Bonewits zunächst die New Reformed Druids of North America (NRDNA), die ausdrücklich heidnisch orientiert waren. Das reichte ihm jedoch nicht aus, und so wurde 1983 Ár nDraíocht Féin (ADF) ins Leben gerufen. Sein Ziel war eine Gruppe, die versuchte, so viel wie möglich von der paleopaganen Form des Druidentums zu rekonstruieren, nach dem bestmöglichen aktuellen Wissensstand, und daraus eine neopagane Religion zu erschaffen, die an die modernen Lebensumstände angepasst war. Sie sollte neue Rituale und Liturgien erschaffen und ein komplexes Trainingsprogramm bieten, das fundiertes Wissen vermitteln und verbreiten sollte sowie eine standardisiert ausgebildete Priesterschaft. Romantische Phantasien sollten keinen Platz haben. Die meisten Menschen verbinden mit dem Wort Druide das Keltentum. Bonewits ging auch über diese Regel hinaus: Seine Vision war ein paneuropäisches oder indoeuropäisches Druidentum, in dem alle Zweige des indoeuropäischen Spektrums ihren Platz hätten: Keltisch, gemanisch, slawisch, baltisch, römisch, griechisch, sogar präklassisch. So kommt es, dass heute Ár nDraíocht Féin-Druiden gemeinsam Rituale abhalten, obwohl der eine die griechischen Götter verehrt, der nächste die nordischen und die dritte die irischen Götter.

The Reformed Druids of North America (RDNA) was founded in 1963 when Carleton College in the USA required its students to attend church regularly. The students were free to attend services of their religion. Some students took the opportunity and formed the RDNA as a form of humorous protest against this rule.

The RDNA was never meant to be a genuine alternative faith, as its members were all Christians, Jews, agnostics, etc., and remained true to their faith. The original core statements of the RDNA were:
1. The goal of the search for religious truth can be found through Mother Earth, nature, but it is one way among many.
2. Mother Earth, nature, is of great importance because she is one of the objects of creation, and people live with her.

Religion should be viewed critically, neither completely accepting nor completely rejecting established beliefs. It was assumed that people were able to achieve a certain state of consciousness by seeking unity with spirit and nature. Dogma and orthodoxy were rejected; life was considered to be both spiritual and material.

The original ritual structure had a lot in common with typical Protestant church services, but it was not obligatory. Therefore, many different rituals have been created over the years. The 8 well-known annual festivals are celebrated. If possible, the rituals are held outdoors, preferably on a hill or in an oak grove. The druids who lead the ritual often wear robes. During the ritual, which may also include readings and singing, the waters of life are passed around and shared. This symbolizes the connection between nature and all things.

A year later, the requirement to attend services was overturned by the college, but to the amazement and shock of the founders, the RDNA continued to hold rituals and expand its influence beyond the campus boundaries. The more philosophical group became a neopagan one. An important point about the RDNA was that it brought people into contact with a variety of myths, legends, and knowledge of history. Isaac Bonewits once said of the RDNA members that they now truly worshipped the Earth Mother and the old gods and considered the RDNA a full-fledged replacement for an earlier faith.
Bonewits was a student at Berkely. His roommate was Robert Larson, an alumnus of Carleton College and a member of the RDNA. He got Bonewits interested in Druidry and initiated him into the RDNA. Isaac Bonewits became a druid priest in 1969 and finally even the Archdruid of the Berkeley Grove which was more neopagan in orientation than most other RDNA groves at that time. (neopagan.net)
In 2006, the RDNA had about 50 groves and proto-groves in the US, Canada, and Europe and about 3000 individual members. Several groups have also split off in recent years.


As the RDNA was not explicitly neopagan, Bonetwits initially founded the New Reformed Druids of North America (NRDNA), which was explicitly pagan in orientation. However, this was not enough for him, and so Ár nDraíocht Féin (ADF) was founded in 1983. It aimed to be a group that attempted to reconstruct as much of the Paleopagan form of Druidism as possible, using the best possible current knowledge, and to create a Neopagan religion adapted to modern living conditions. It was to create new rituals and liturgies and offer a complex training program that would impart and disseminate sound knowledge as well as a standardized trained priesthood. There was to be no room for romantic fantasies. Most people associate the word druid with Celticism. Bonewits also went beyond this rule: his vision was a pan-European or Indo-European Druidry, in which all branches of the Indo-European spectrum would have their place: Celtic, Germanic, Slavic, Baltic, Roman, Greek, even pre-classical. So it is that today Ár nDraíocht Féin druids hold rituals together, although one worships the Greek gods, the next the Norse gods, and the third the Irish gods. (Adler pp.385)


(650 words)


Frage 11: Describe the groups that have split off from ADF, their history and work. (minimum 600 words)

Henge of Keltria
Der Henge of Keltria spaltete sich 1988 von ADF ab. Sie waren als internationaler Druidenorden und als religiöse und pädagogische Organisation gedacht. Im Gegensatz zu ihrer Mutterorganisation konzentrierten sie sich ausdrücklich auf keltische Überlieferungen und Mythologie, wobei sie den Mythologischen Zyklus der irischen Mythologie und andere frühe keltische und britische Texte verwendeten. Die ersten Haine gab es in Minnesota, Massachusetts und Texas. Sie gliederten sich in Teilnehmer, Widmungsträger und danach in drei Stufen, die als Ring der Birke, Ring der Eibe und Ring der Eiche bezeichnet wurden. Sie boten auch einen bardischen Dienst, einen Seherdienst und einen Druidendienst durch Mitglieder der Ring der Eiche -Stufe an. Wie die ADF waren sie orthopraktisch: Der Glaube war weniger wichtig als das Tun. Die Mitglieder des Henge of Keltria strebten danach, eine spirituelle Beziehung zu den Kindred (Ahnen, Naturgeister und Gottheiten) zu entwickeln, allerdings nur in einem keltischen Kontext.
Neben den 8 bekannten heidnischen Festen (4 Sonnenfeste plus Samhain, Imbolc, Beltane und Lughnasadh) feierten sie auch das so genannte Fest des Feierns und das Fest des Gedenkens.

Im Jahr 2017 schloss das HoK seine Pforten und wurde aufgelöst. In ihrer Blütezeit hatten sie mehr als 700 Mitglieder und 8 aktive Haine in den USA. Ein prominentes Mitglied war Ellen Evert Hopman, die später zusammen mit Ray White den Order of the White Oak gründete.

Order of the White Oak
Der Order of the White Oak wurde 1997 in Massachusetts, USA, gegründet. Er hat seine Wurzeln im Henge of Keltria, und obwohl er kein direkter Ableger der ADF ist, könnte man ihn als einen entfernten Nachfolger betrachten. Die Gruppe konzentriert sich auf den keltischen Rekonstruktionismus, insbesondere den irischen Polytheismus, und versucht, durch historische Forschung und poetische Inspiration eine lebendige Tradition zu entwickeln. Sie betrachten die alten Druiden als eine kenntnisreiche und vielseitige Gruppe, die sich als Heiler, Juristen, Philosophen, Dichter, Lehrer und Ritualführer auszeichneten.

Der Orden pflegt Tugenden, die sie für die Kelten als wichtig erachten, darunter Gerechtigkeit, Unparteilichkeit, Gewissenhaftigkeit, Festigkeit, Großzügigkeit, Gastfreundschaft, Ehre, Stabilität, Wohltätigkeit, Fähigkeit, Ehrlichkeit, Beredsamkeit, Beständigkeit, Wahrheit im Urteil und Barmherzigkeit. Die Mitgliedschaft ist begrenzt, da sie nur auf Einladung erfolgt. Der Orden wird von einem Ältestenrat geleitet, dem derzeit Kenneth Proefrock als Grand Poobah vorsteht. Die Mitgliedschaft hat eine Dedicant-Ebene, gefolgt von einer nicht näher spezifizierten Rangstruktur.

Ring of *Ghosti
Der Ring of *Ghosti wurde offiziell im Jahr 2020 gegründet, aber sie waren schon vorher eine Gruppe, nämlich die Tear of the Cloud Grove der ADF in der Gegend von Albany, NY. Während sie immer mit ADF verbunden waren, war ihr Fokus ein lokaler. Mit der Zeit äußerten einige Leute Bedenken über die Richtung, in die sich ADF entwickelte. Sie hatten das Gefühl, dass sie nicht gehört und ernst genommen wurden. Ihre Haltung zu den Ereignissen war eine andere. Sie wünschten sich eine schnellere Reaktion von Mother Grove auf die Geschehnisse oder zumindest ein „Bitte bleiben Sie dran, wir arbeiten daran“. Sie erwähnen insbesondere „einen beunruhigenden Mangel an angemessenen oder rechtzeitigen Maßnahmen in Bezug auf Missbrauchsvorwürfe innerhalb der Organisation (einschließlich sexuellen Missbrauchs)“ (ringofghosti.org ). Dies führte zu dem Punkt, an dem sich die Mitglieder fragten, ob ihre Zugehörigkeit zu ADF noch das Richtige sei. Daher beschlossen sie 2019, ADF zu verlassen und ihren Ruf als Organisatoren des *Ghosti-Kongresses und die wachsende Mitgliederzahl zu nutzen, um eine eigene Organisation zu gründen, die die Kernwerte der Gruppe widerspiegeln und eine offene und einladende spirituelle Gemeinschaft schaffen würde. Der Hauptgrund für die Spaltung war ihrer Meinung nach „die schlechte Reaktion auf Krisen, Aktivismus, Vetternwirtschaft, Transparenz und die Tatsache, dass in anderen Organisationen den Mitgliedern zugehört und ihre Vorschläge berücksichtigt wurden“.

Sie wollen den Vorstand so klein wie möglich und den Einfluss der Mitglieder so groß wie möglich halten. Der Klerus soll sich auf Liturgie und Rituale konzentrieren und nicht als wichtiger angesehen werden als der Rest der Mitglieder. Transparenz wird großgeschrieben, daher werden alle Sitzungen aufgezeichnet, um den Entscheidungsprozess für alle zugänglich zu machen.Die Mitgliedschaft, und zwar eine aktive Mitgliedschaft, steht an erster Stelle.

Seine Ritualstruktur basiert mehr oder weniger auf der Core Order of Ritual von ADF, der Fokus liegt auf den indoeuropäischen Gottheiten und die Rituale sind öffentlich.Gelehrsamkeit ist ein weiterer wichtiger Punkt für den Ring.
Im Grunde könnte man sagen (ohne respektlos zu sein), dass sie ADF sein wollen, nur besser. Nun, das ist etwas, was AfD auch erreichen will, also haben wir im Grunde eine gewisse Konkurrenz. Es könnte jedoch einfacher sein, diese Ziele mit einer kleineren Gruppe zu erreichen als mit einer internationalen Mitgliedschaft.
Ihr derzeitiger Präsident ist Robert M. Lewis, ein ehemaliger ADF-Priester.

Henge of Keltria

The Henge of Keltria split off from ADF in 1988. They were intended as an international druid order and a religious and educational organization. Unlike their mother organization, they focused explicitly on Celtic lore and mythology, using the Mythological Cycle of Irish Mythology and other early Celtic and British texts. The first groves were in Minnesota, Massachusetts, and Texas. They were organized into participants, dedicants, and after that three levels called the Ring of the Birch, Ring of the Yew, and Ring of the Oak. They also provided a Bardic Service, a Seer’s Service, and a Druid’s Service by members on the Rong of the Oak -level. Like ADF they were orthopractic: Belief was less important than doing. Members of the Henge of Keltria strived to develop a spiritual relationship with the Kindred (Ancestors, Nature Spirits, and Deities), but in a Celtic context only.
Apart from the 8 known pagan festivals (4 solar plus Samhain, Imbolc, Beltane, and Lughnasadh) they also celebrated the so-called Feast of Celebration and Feast of Remembrance.

In 2017 The HoK closed its gates and was dissolved. In their high time, they had more than 700 members and 8 active groves in the US. A prominent member was Ellen Evert Hopman who later founded the Order of the White Oak with Ray White.

Order of the White Oak

The Order of the White Oak was established in 1997 in Massachusetts, USA. It has its roots in the Henge of Keltria, and although it is not a direct offshoot of ADF, it could be considered a distant successor. The group focuses on Celtic reconstructionism, specifically Irish polytheism, and aims to develop a living tradition through historical research and poetic inspiration. They view the ancient druids as a knowledgeable and versatile group, excelling as healers, lawyers, philosophers, poets, teachers, and ritual leaders.

The Order upholds virtues they consider important to the Celts, including justice, impartiality, conscientiousness, firmness, generosity, hospitality, honor, stability, beneficence, capability, honesty, eloquence, steadiness, truth in judgment, and mercy. Membership is limited as it is by invitation only. The Order is led by a Council of Elders with Kenneth Proefrock currently serving as the grand poobah. The membership has a dedicant level, followed by an unspecified ranking structure.

Ring of *Ghosti

The Ring of *Ghosti was officially founded in 2020, but they had been a group before, namely the Tear of the Cloud Grove of ADF in the Albany, NY area. While they had always been affiliated with ADF their focus was a local one. Over time people addressed some concerns about the direction in which ADF was going. They felt they weren’t heard and taken seriously. Their stance on things happening was a different one. They wanted quicker reactions from the Mother Grove on things happening or at least a „Please hold the line, we‘re working on it.“ They mention especially „a disturbing lack of appropriate or timely action regarding allegations of abuses within the organization (including sexual abuses)“ (ringofghosti.org ). This led to the point when members were asking if their affiliation with ADF was still the right thing. So in 2019, they decided to quit ADF and use their reputation as organizers of the *Ghosti-convention and the growing membership to create their organization that would reflect the group’s core values and create an opening and welcoming spiritual community. According to them the biggest reason for the split was „because of poor responses to crises, activism, cronyism and nepotism, transparency, and just listening to the members and taking their suggestions into account in other organizations“
They want to keep the board of directors as small as possible and the influence of the membership as high as possible. Clergy is supposed to focus on liturgy and ritual and not be seen as more important than the rest of the membership. Transparency is highly valued, so they record all their meetings to make the process of decision-making available for all. Membership, and an active membership at that, comes first.

Their ritual structure is more or less based on the Core Order of Ritual of ADF, their focus is on the Indoeuropean deities and their rituals are public. Scholarship is another important point for them.
Basically one could say (without being disrespectful) that they want to be ADF, only better. Now that’s something ADF wants to achieve as well, so basically we have some competition. It might be easier though to reach these goals with a smaller group than an international membership.
Their current president is Robert M. Lewis, a former ADF priest.

(757 words)

Sources:

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Adler, Margot. Drawing down the Moon: Witches, Druids, Goddess-Worshippers, and Other Pagans in America. New York, Penguin Books, 2006. E-book

Emmons, Philip. Neopagan Rites : A Guide to Creating Public Rituals That Work. Woodbury, Minn., Llewellyn Publications, 2007. Kindle Edition.

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