Druidentum im Alltag

Eines vorweg: Ich hasse es, Tagebuch führen zu müssen. Täglich aufzuschreiben, was man wann wie wo und warum gemacht hat – es ist einfach nicht mein Ding. Und so war auch eines der größten Probleme am Anfang meines Dedikantenpfads die Aufgabe, über mehrere Monate hinweg meine spirituelle Entwicklung dokumentieren zu müssen. Glücklicherweise liegt diese Zeit inzwischen lange hinter mir… Geblieben sind ein paar Routinen, und ein paar neue sind hinzugekommen.

Als Mutter von 2 Kindern und selbstständige Therapeutin bleibt mir im Alltag nicht so wahnsinnig viel Zeit für ausgiebige Rituale. Entweder fordert der Haushalt meine Aufmerksamkeit, meine Familie sehnt sich nach mir oder irgendetwas Berufliches muss noch dringend erledigt werden. Also war mir von Anfang an wichtig: Was auch immer ich tue, es darf nicht viel zusätzliche Zeit kosten.

Außerdem ist da das Problem der Multireligiosität oder besser gesagt, der Abwesenheit von Religiosität in meiner kleinen Familie. Religion, Glaube, Kultausübung, wie auch immer man es nennen mag, ist vornehmlich mein persönliches Ding. Die übrigen Familienmitglieder nehmen es zur Kenntnis und gehen ihren eigenen Interessen nach. Ein gemeinsamer Hauskult oder Familienrituale waren damit ausgeschlossen.

Was also tun? Zunächst mal habe ich mir eine Ritualtasche zusammengestellt. Ein Haus mit Garten bedeutete für mich eine Möglichkeit, meine Rituale draußen weitgehend ungestört abhalten zu können. Allerdings dauerte es eine ganze Weile, bis aus einem mobilen Ritualset, das spontan an einem Tischchen hinten im Garten ausgepackt werden konnte, ein fester Nemeton mit Votivtafel für Mutter Erde, einem kleinen gemauerten Schrein für ein paar Götterfiguren, einem Ahnenbaum und einem Altartischchen wurde. Die Ritualtasche besteht nach wie vor, denn unsere tierischen Nachbarn erwiesen sich als recht begabt darin, die Plastiktruhe zu öffnen, die ich im Nemeton deponiert hatte, und sich über meine dort gelagerten Ritualvorräte herzumachen. Da ich meine Zweifel hatte, ob so viel Kerzenwachs gut für Vogelbäuche wäre, kamen die Vorräte also zurück in die Tasche und werden getreulich jedesmal bei Bedarf nach draußen geschleppt. Nur eine Laterne, die die Flamme vor Wind schützt, das Räuchergefäß, eine Zange und ein Handkehrer liegen dort dauerhaft bereit.

Und ein Ritual mit voller Ritualgrundstruktur halte ich seit Beginn mit wenigen Ausnahmen an jedem Wochenende ab. Diese eine halbe bis volle Stunde gönne ich mir. Manchmal gerät das Ganze etwas aufwändiger, manchmal ist es eher minimalistisch, aber ich merke, dass ich unruhig werde, wenn es Sonntagnachmittag wird und ich noch nicht hinten war.

Eine morgendliche Meditation, geschweige denn ein Devotional, das ist im morgendlichen Alltagsstress einfach nicht drin. Aber jeden Morgen starte ich mich demselben Spruch, wenn ich mir im Badezimmer das Gesicht wasche: „Lasst mich diesen Tag leben mit dem Segen der Götter, mit dem Rückhalt der Ahnen und unter dem Schutz der Naturgeister. Lasst mich leben nach eurem Rat und meinem Willen.“ Damit gehe ich hinaus in den Tag.

Seit einigen Monaten ist etwas Neues morgens hinzugekommen. Mein großer Sohn fährt mit dem Fahrrad zur Schule. Er hatte immer schon etwas Verträumtes, Unaufmerksames an sich, und erforderte mehr Fürsorge meinerseits. Inzwischen wissen wir, dass es eine medizinische Ursache hat. Während des letzten Jahres hatte er sehr viel Distanzunterricht, aber seit er wieder zur Schule fährt, bitte ich morgens die Kindred darum, dass sie ein Auge auf ihn haben, wenn er meinen Einflussbereich verlässt. Dafür teile ich dann meinen Cappuccino mit ihnen. Meine katholische Mutter hat uns früher manchmal ein Kreuzchen auf die Stirn gemalt, bevor wir zur Schule fuhren, vielleicht haben wir da dann ein paar Gemeinsamkeiten.

Auf meinem Indoor-Schrein (den habe ich inzwischen, in einem Flur zwischen Küche und Wohnzimmer, wo er nicht stört, aber ich täglich mehrfach dran vorbeikomme) platziere ich gerne Gebetskarten mit meist selbstgeschriebenen Texten zu wechselnden Anlässen, oft mit einem brennenden Kerzchen oder einer LED-Kerze. Das kann eine Bitte um Hilfe für jemanden sein, eine Danke für eine besondere Sache, oder ein Devotional anlässlich eines Feiertags. So integriere ich schnell kurze Momente der Andacht in den Alltag. Die Gebetskarten findet ihr natürlich auch hier im Blog, zumindest die meisten davon.

Und auch draußen bieten sich immer wieder kleine Momente, die Umgebung bewusst wahrzunehmen, schöne Anblicke zu genießen und solche Augenblicke in sich aufzusaugen: einen Blühstreifen am Feldrand, einen besonders spektakulären Sonnenuntergang, ein kurios geformter Baum…

Ein weiterer Aspekt, den ich in den Alltag zu integrieren versuche, sind ADFs Tugenden. Das Bedürfnis, regelmäßig Rituale abzuhalten, ist sicher ein Teil davon (nämlich Pietas, ein Begriff, mit dem ich mich sonst eher schwer tue). Aber durch die Auseinandersetzung damit erlebe ich meine Umwelt auch bewusster. Umweltschutz und Klimaschutz sind ein Bereich, aber auch ein besseres Wissen um die Pflanzen und Tiere um mich herum. Zu wissen, dass er Baum ganz hinten eine Golderle ist und nicht ein weiterer verflixter Ahorn (Ahorn haben wir reichlich ;)) und die Bachstelze im Vorbeifahren als solche zu erkennen oder den Eichelhäher, der sich auf der Straße ein Wer-macht-wem-Platz-Duell mit mir geleistet hat. Gartenpflege gehört dazu, aber auch die Pflege der eigenen Gesundheit. Da man mich jahrzehntelang als völlig unsportliches Wesen abgestempelt hat, hatte ich kein besonderes Interesse daran, irgendeine Sportart regelmäßig auszuüben. Dass mir das in den letzten Monaten gelungen ist, darauf bin ich ganz schön stolz. Zu den Yogaeinheiten gehört immer auch eine Schlussentspannung. Meistens dauert sie nur 1-2 Minuten, aber das reicht ja auch. Wenn ich da so rumliege, versuche ich die “Zwei Kräfte-Meditation” des ADF damit zu kombinieren: Beim Eintatmen ziehe ich das Wasser aus der Tiefe nach oben, beim Ausatmen ziehe ich das Licht des Himmels herunter, bis sich beide in mir mischen. Wenn ich das ausnahmsweise im Stehen mache, nutze ich auch Handbewegungen dazu, die ich an den Atem kopple.

Integrität gehört ebenfalls dazu: Was ist mir wichtig, wofür möchte ich stehen? Da wird man zwangsläufig auch politisch aktiv.

Eine weitere Tugend ist die Schaffenskraft: Und ich mag zwar eher unsportlich sein, aber ich bin gerne kreativ. Da trifft es sich gut, dass mir Unser eigenes Druidentum viele Möglichkeiten bietet, dies auszuleben. Eigene Lieder und Gebete zu schreiben, meine eigenen Götterfiguren aus selbsttrocknendem Ton herzustellen oder auf Stein zu malen, anlässlich der Hochfeste etwas Passendes zu backen oder zu basteln -all das hilft mir mich mehr mit den Kindred auseinanderzusetzen, meine Verbindung zu vertiefen oder auch erst mal eine zu schaffen.

In einem Jahr habe ich für jede Woche ein Gebet zu einer anderen Gottheit geschrieben (und genutzt). Manche davon waren sozusagen Stammgäste, aber mit anderen hatte ich bislang nie zu tun. Da in Unserem eigenen Druidentum (das ist die wörtliche Übersetzung von ADF) alle Pantheone des indo-europäischen Spektrums verehrt werden, ist das Angebot sehr groß. In der Regel entscheidet man sich für ein Pantheon, in meinem Fall 2, mit dem man regelmäßig arbeitet. Ist man Teil einer Gruppe, kann es auch sein, dass bei Gruppenritualen andere Götter verehrt werden als privat. Im Gegensatz zu den meisten meiner Mitdruiden bin ich nicht so extrem auf die Individualität der einzelnen Gottheiten versessen, sondern sehe sie mehr als abstrakte Repräsentationen. Da ich ja meist allein unterwegs bin und nicht an einen Hain angeschlossen, ist das auch kein Problem. ADF mag eine Religion sein und als solche ihre Dogmen haben, aber seit der Gründung ist das für mein Gefühl deutlich entspannter geworden.

Um so ein Gebet schreiben zu können, muss ich mich natürlich vorher ausgiebig mit der jeweiligen Gottheit beschäftigen: Welche Beinamen hat sie, welche Symbole, welche Attribute, welche Geschichten/Mythen gibt es zu dieser Gottheit, was bringt man mit ihr in Verbindung, in welcher Form könnte sie für mich eine Bedeutung haben, unter welchen Aspekten kann und möchte ich mir ihr annähern? In manchen Fällen hat mir das ganz neue Welten eröffnet -Sigyn, Hekate, Svarog, Mannanan hatte ich vorher nicht so wirklich auf dem Schirm- und andere Gottheiten sind mir weiter fremd geblieben – Poseidon oder die Morrighan zum Beispiel. Einige von diesen 52 sind mir treu geblieben (oder ich ihnen).

Wenn man sich dazu entscheidet, den Dedikantenpfad zu gehen, dann ist einer der ersten Schritte, dass man ein Pantheon wählt, mit dem man sich zu diesem Zweck auseinandersetzen möchte. Ich hatte zuvor keine speziellen Götter, mit denen ich gearbeitet habe und hatte somit die Qual der Wahl. Letztlich habe ich mich für einen Mix aus nordisch-germanischem und gallischem Pantheon entschieden, da diese in der Region, in der ich lebe, beide angebetet wurden. Bei manchen der uns heute bekannten Gottheiten hier ist nicht mal sicher, ob sie nun germanisch oder gallisch waren. Insofern finde ich den Mix ganz passend. Andere orientieren sich eher irisch-keltisch, aber es gibt auch Druiden in Unserem eigenen Druidentum, die römisch, slawisch, vedisch oder hellenistisch orientiert sind.

Spannend finde ich persönlich es, auf den Spuren jener alten Götter zu wandeln und sie hier in der Umgebung wiederzuentdecken. Ob Nehalennia, die im niederländischen Cuijk ganz in der Nähe einen Tempel hatte, oder die Matronen, von deren Tempel noch ein paar Reste in Xanten stehen (hinter einem Bauzaun außerhalb des APX), der Hinweis darauf, dass es Matronae Nersihennae gegeben hat, Matronen mit Bezug zum Fluss Niers, der direkt hinterm Haus vorbeifließt, oder den Mars Camulus Stein, der als Altar in einer katholischen Kirche in Rindern steht….

Mein privates Projekt auf längere Zeit gesehen ist es, Steine mit lokalen Gottheiten zu bemalen und an verschiedenen passenden Stellen in der nähere Umgebung zu platzieren, ähnlich wie die vielen Wegkreuze und Marienschreine hier an Häusern und Straßen, nur etwas unauffälliger.

Jetzt könnte man denken: Sie ist allein, ohne eine Gruppe, das muss doch ziemlich einsam sein. Ist es auch manchmal, klar. Aber zum Einen ist es auch von Vorteil, weil man dabei sehr flexibel in seiner Planung ist, und so allein bin ich ja gar nicht. Nur physisch. Denn meine Rituale laufen nach den gleichen Strukturen ab wie die der anderen ADF-Mitglieder, und wir feiern zu denselben Anlässen. Wir sprechen dabei gerne von einem Baum, der viele Äste hat, die durch denselben Stamm miteinander verbunden sind, oder von vielen Herdfeuern, die eine gemeinsame Flamme bilden. Online bin ich gut eingebunden in einer Gemeinschaft, über Social Media Gruppen, E-Mail-Listen oder gemeinschaftliche Projekte wie gemeinsame Ritualvideos, zu denen viele Leute einen Teil beitragen.

Ohnehin macht diese Freiheit für mich einen großen Teil des Reizes des Heidentums allgemein aus. Ich stehe ständig vor der Herausforderung, herauszufinden, was meine Haltung zu allen möglichen Themen ist. Ohne ein vorgegebenes Dogma bleibt mir nichts anderes übrig. Dadurch entstehen natürlich riesige Unterschiede zwischen den Standpunkten der verschiedenen Heiden. Steckt man 5 Heiden in einen Raum, wird man 5 verschiedene Standpunkte bekommen. Das ist auch in unserem Druidentum nicht viel anders. Die Schnittmengen sind allerdings etwas größer. Hier haben wir aber wieder eine Verbindung zu den Tugenden und der Frage nach den eigenen Werten. Es gibt übrigens durchaus heidnische Gruppierungen, die ihren Mitgliedern wesentlich konkretere Rahmen setzen, was sie wie zu tun haben. Das wäre ja mal so gar nichts für mich.

Einige wenige Rituale habe ich übrigens doch mit meiner Familie gefeiert: Für Mittwinter haben wir uns beispielsweise ein paar Elemente zusammengestellt, die jedes Jahr wiederkehren. Da ist der Adventskranz, der rückwärts abbrennt (4 Kerzen zu Beginn, und jede Woche wird es eine weniger, bis der Kranz dunkel ist und an Mittwinter dann wieder komplett angezündet wird), und eine Kerzenjagd durchs dunkle Haus, bei der Kerzen in jedem Zimmer angezündet werden – Teelichter in großen Gläsern, damit nichts passieren kann.

Auf meinem Indoor Schrein brennt gleichzeitig ein Set von Futhark-Kerzen, eine andere Variante des Adventskranzes. Wer mehr darüber wissen will, der google bitte nach dem Begriff „Väntljustaken“. Die gallische Variante mit einem 21-teiligen Kerzenset ist bislang nur auf Englisch verfügbar – ich habe sie mir selbst übersetzt und auch angewendet, komme aber mit den Futhark-Kerzen persönlich besser zurecht.

Ich empfinde des Druidentum für mich als eine Bereicherung für mein Leben und meinen Alltag.

Samhain-Kalender für kleine Heiden

Bis Halloween bzw. Samhain ist es zwar noch ein bisschen hin, aber hier ist schon mal der Kalender zum Fest.

Viel Spaß damit auSamhain Kalender kleinch in 2015!

Samhain-Kalender Vorlage

  • Beide Blätter ausdrucken, grob die Umrisse ausschneiden und die Türchen im Deckblatt an drei Seiten ausschneiden.
  • Dann die Blätter aufeinanderkleben. dabei darauf achten, dass die Türchen genau auf den Bildvorlagen darunter sitzen und nicht festgeklebt sind.
  • Wenn der Kleber getrocknet ist, kann man die Türchen schließen und fertig ist das gute Stück!

 

Samhain-Kalender 25

Wir gestalten einen Stammbaum.

Wer das letztes Jahr schon gemacht hat: Ich habe eine tolle Idee auf Pinterest gefunden, die ich bei Gelegenheit gerne umsetzen möchte. Das ist vielleicht auch was für euch?

Ahnenbaum oder alternativ: Papier mit SW-Bild bedrucken, dann dünn mit Öl einpinseln und auf kleines Schraubglas kleben. Bild großzügig mit Klebefolie versiegeln, Teelicht reinsetzen, aus Draht einen Aufhänger basteln und am Glas befestigen und das Glas nun in einen Strauch oder an einen Ast hängen

Samhain-Kalender 26

Wir veranstalten eine Familienschatzsuche: Fundstücke, die wir mit bestimmten Vorfahren in Verbindung bringen…

Im letzten Jahr waren bei uns z.B. eine Mundorgel (das Liederbuch) für meine Großväter (beides begeisterte Sänger), ein selbst gehäkeltes Deckchen von meiner Oma, ein schönes Trinkglas von meiner anderen Oma, ihr kostbares Weihnachtspuddingrezept, Schokolade und die Totenbriefchen drin.

Samhain-Kalender 27

Wir erfahren, was Äpfel mit Samhain zu tun haben und tauchen danach.

Samhain-Kalender 28

Hier findet ihr ein Gebet zu den Vorfahren.

Samhain-Kalender 29

Wir schnitzen einen Gruselkürbis.

Samhain-Kalender 30Kochende Hexe klein

Wir erfahren etwas über den Brunnen, das Tor zur Unterwelt.

Samhain-Kalender 31

Wir lernen ein Lied für Samhain.

 

 

Lapbook: Ritual (ADF)

Lapbook Ritual CoverDas ist etwas, dass ich schon lange mal machen wollte. Bislang fehlte allerdings das Interesse auf der Empfängerseite. Aber nachdem ich in den vergangenen Wochen einige Fragen beantworten durfte und ein paar Mal Gesellschaft beim RItual hatte, dachte ich mir, dass die Zeit reif wäre.

Für diejenigen, die es nicht wissen: Lapbooks sind so was wie Sachbücher zu einem bestimmten Thema, die auf 2-3 Seiten komprimiert sind. Zu verschiedenen Fragen gibt es Lesefächer, etwas zum Aufklappen, Quiztaschen, Minibücher uws. Die Anzahl an Blanko-Vorlagen für Lapbookvorlagen ist groß. Die Mappen selber sind häufig im Format DIN-A4 oder etwas größer und bestehen aus zwei Pappbögen oder einem gefalteten. Vorne drauf ist in diesem Fall die sogenannte Druid’s Sigil. Ich hätte auch eine Triskele nehmen können, aber der habe ich schon im Zentrum der Elemente verwendet (wenn man die drei Teile aufklappt. Dort steht dann auch der Anfang vom ‘Lied des Kosmos’ – Gebet von Ceisiwr Serith.).

 

In meinem Lapbook habe ich auf der linken Seite oben die Mutter Erde vorgestellt und die 3 keltischen Elemente: Himmel, Land und Meer.

In der Mitte beLapbook Ritualschäftigen uns die Fragen, warum wir den Kindred Geschenke machen/Opfergaben bringen und was es mit dem Wasser des Lebens auf sich hat.

Unten werden die 8 Hochfeste thematisiert: Welche gibt es, wann sind sie und was feiert man da, manchmal auch kurz etwas zum wie.

 

Auf der rechten Seite geht es oben um die Kindred. Ich habe dafür die Symbole von Ian Corrigan verwendet. Ich finde sie persönlich zwar nicht so toll, aber zur Identifikation sind sie gut geeignet.

In der Mitte werden die 3 Heiligtümer (3 Hallows) erklärt, und wie sie mit der Erschaffung des Kosmos zusammehängen.Lapbook Ritual 2

Darunter schließlich treffen wir auf den Torhüter, der im gleichen Stil gehalten ist wie die Erdmutter. Es wird erklärt, was seine Funktion ist, und man kann selbst einen Namen eintragen, wenn man regelmäßig mit dem selben Torhüter arbeitet.

Links davon befindet sich eine Kreistasche, bei der sich alles um das Omen dreht. Ich habe aus Pappe Scheiben ausgestanzt und mit den Runen und ihrer Bedeutung beschriftet. Für Kinder fand ich diese Art ‘Geheimschrift’ am passendsten, weil man dabei gut vom Bild zur Bedeutung assoziieren kann. Bei Oghamsymbolen geht das weniger.

Lapbook Ritual 3Auf der Rückseite schließlich ist oben ein Jahreskreis zum Ausmalen (ja genau, dafür habe ich den gebraucht) und unten vier kindertaugliche Lieder für’s Ritual. Ich hätte gerne noch mehr Lieder dazugeklebt, aber dafür fehlte dann der Platz.

Alle Motive sind zum Aufklappen oder Hochklappen gedacht, Drinnen steht dann eine kurze Erklärung.

Nehalenniaritual mit Talismanweihe

Foto vom Nehalenniaritual am Brouwersdam in den Niederlanden
Foto vom Nehalenniaritual am Brouwersdam in den Niederlanden

Nehalennia ist eine germanische Göttin, die ungeachtet dessen auch zahlreiche römische und keltische Verehrer hatte. Vor der Küste von Domburg und Colijnplaat in Zeeland (NL) fand man Überreste von zahlreichen Weihesteinen und Statuen sowie einigen Tempeln, die ihr zugeschrieben werden können. Ein weiterer Tempel stand in Cuijk, Noord Limburg (NL), aus meiner Sicht gleich um die Ecke. Die Rekonstruktion dieses Tempeln kann man heute im Archeon-Park in Alphen (NL) bewundern: ein gallo-römischer Umgangstempel, wie er typisch für die Zeit nach der Romanisierung war.

Nehalennia wird dargestellt mit verschiedenen Attributen: Entweder stehend mit einem Fuß auf einem Schiffsbug und einem Ruder in der Hand, aber auch auf einem Thron sitzend mit einem Füllhorn oder einer Schale im Arm.

Meistens ist ein Hund an ihrer Seite, häufig findet man auch Körbe mit Obst (Äpfel/Birnen) neben ihr oder Getreidebündel.

Die Interpretationen aus den Inschriften auf den Steinen deuten darauf hin, dass Nehalennia mehrere Funktionen hatte: Vor allem scheint sie eine Schutzgöttin der Seefahrer gewesen zu sein, die ihren Schwerpunkt auf dem Schutz des Schiffes und seiner Fracht, weniger auf der Beeinflussung des Wetters und der See hatte. Als solche besaß sie eine große Bedeutung für den Handel.

Auch als Fruchtbarkeitsgöttin wird sie betrachtet, ebenso mag es Beziehungen zur Unterwelt geben (die Äpfel und der Hund sprechen dafür). Einige Spekulationen sehen eine Verbindung zwischen ihr und der germanischen Nerthus. Möglicherweise war sie eine lokale Variante.

Aufgrund der ähnlichen Gestaltung einiger Weihesteine und Altäre mag es auch eine Verwandtschaft mit den Matronen (Matres/Matronae) geben, den drei Göttinnen, die vor allem im Rheinland sehr verehrt wurden.

Wer mehr darüber wissen möchte, dem sei ein Blick in das Buch von GardenStone empfohlen.

Heute wird Nehalennia häufig als heidnische Schutzpatronin für Reisende angerufen, ähnlich wie der christliche Christopherus. Das oben gezeigte Ritual lehnt sich an das Simivisonnos-Ritual aus dem ‘Crane Breviary and Guide Book’ von Michael Dangler an. Die Gabe für Nehalennia war das aus Muscheln gelegte Füllhorn mit mitgebrachten Exemplaren der ersten eigenen Erdbeeren, Kirschen und Kartoffeln. Die beiden hölzernen Scheibchen sind Talismane, die mit entsprechenen Runen und Oghamsymbolen beschriftet wurden und nun ihren Platz in unseren Autos haben.

Mittsommerkalender für kleine Heiden: Tag 6

Hinter dem heutigen Türchen verbirgt sich die Geschichte vom Eichen- und Stechpalmkönig, die den Wechsel von heller und dunkler Jahreshälfte erzählt. Eigentlich geht es dabei auch um den Opfertod des Gotts, der in seiner anderen Person wiedergeboren wird und sich so erneuert.

Ich habe versucht, sie kindgerecht wiederzugeben.

 

Mittsommer-Kalender – Wenn’s am schönsten ist

Eichenblatt

Mittsommerkalender für kleine Heiden: Tag 5

An Beltane hat die Party begonnen, aber das heißt nicht, dass sie für das Geistervolk auch dann aufgehört hat. Auch an Mittsommer genießen die Feen und ihre Kollegen das schöne Wetter. Heute wollen wir verschiedene Exemplare der Naturgeister näher kennenlernen.

Mittsommer-Kalender – Von Feen, Elfen und ZwergenZauberstab

Mittsommerkalender für kleine Heiden: Tag 4

Rund um Mittsommer schlägt das warme Wetter schnell um in schwüle Luft, Gewitter und stürmische Regengüsse. Grund genug, das Wetter aufmerksam zu beobachten! Darum beschäftigen wir uns heute mit Wetterstationen und Donnergöttern.

Die alten Germanen (und die modernen von heute) brachten übrigens Donar bzw. Thor früher beim ersten Gewitter im Jahr ein Trankopfer, um ihn milde zu stimmen. Das erste Gewitter haben wir zwar schon hinter uns, aber ein paar werden wohl noch kommen!

Mittsommer-Kalender – Alle Wetter, von Sonnenuhren und Donnergöttern

Mittsommer-Kalender für kleine Heiden: Tag 3

Kamillenwiese kleinAm dritten Tag des MIttsommerkalenders geht es raus in die Natur!

Jetzt steppt gerade draußen der Bär, oder zumindest der eine oder andere Vogel. Das ist eure Gelegenheit, sich mit eurer Umgebung mal vertraut zu machen. Legt los und entdeckt die Schätze, die Mutter Natur rund um euch verteilt hat!

Mittsommer-Kalender – Der Natur auf der Spur-Eine Schatzsuche

 

Übrigens:

Der NAJU bietet unter http://www.naju.de/kinderbereich viele tolle und informative Sachen an.

Weitere Infos gibt es unter:

www.baumbestimmung.info

http://natur-im-bild.at

http://wegerer.at/sachkunde/su_blumenwiese.htm

http://deutsche-vogelstimmen.de