Prayer a Day 2024: Für ein Hochzeitspaar

Ihr beiden steht hier in unserer Mitte, um vor uns, euren Freunden und Verwandten, euren Göttern, euren Vorfahren und den Naturgeistern euren gemeinsamen Bund zu bestätigen:

Das Band, das euch verbindet, möge stark sein, so dass ihr euch gegenseitig Halt geben könnt.

Die Liebe, die euch verbindet, möge wie eine Brücke sein, über die ihr zueinander findet.

Die Freundschaft und Zuneigung, die wir für euch empfinden, möge euch unterstützen auf dem Weg, den ihr gemeinsam gehen wollt.

So sei es!

English:

You both stand here in our midst to confirm your common bond before us, your friends and relatives, your gods, your ancestors and the spirits of nature:

May the bond that unites you be strong, so that you can support each other.

May the love that connects you be like a bridge over which you can find each other.

May the friendship and affection we feel for you support you on the path you want to take together.

So be it!

Prayer a Day 2024: Herbstlaub

An trüben Tagen leuchtet das Laub am Straßenrand, und bringt Farben in das neblige, regnerische Grau:

nicht das Rosa und Saftgrün des Frühlings, nicht das leuchtende Rot und Sonnengelb des Sommers, sondern das sanfte Gold, das weiche Braun, das blasse Grün und tiefdunkle Rot des Herbstes.

Und mein Herz lacht.

English:


On cloudy days, the leaves along the roadside glow, bringing color to the foggy, rainy gray:

not the pink and sap green of spring, not the bright red and sunny yellow of summer, but the soft gold, the soft brown, the pale green and deep dark red of autumn.

And my heart laughs.

Prayer a Day 2024: Für Klarheit

Manchmal fällt es mir schwer, das, was mir wichtig ist, woran ich glaube, klar und deutlich zu formulieren.

Was ich fühle, was ich denke, was ich tue, das ist nicht das Problem. Aber wie gelingt es mir, das anderen zu erklären?

Kindred, schenkt mir den Durchblick und die richtigen Worte.

English:


Sometimes I find it difficult to clearly formulate what is important to me, what I believe in.

What I feel, what I think, what I do, that’s not the problem. But how do I manage to explain it to others?

Kindred, give me the insight and the right words.

Prayer a Day 2024: Nach vorne schauen

Etwas ist zu Ende gegangen,

eine turbulente Zeit.

Mit dem Ende des Sommers kommt ein Neubeginn,

die Möglichkeit, Dinge zu ändern,

nach vorne zu blicken,

eine Zukunft zu erschaffen.

Kindred, ich bitte euch:

Seid weiterhin mit Rat und Tat an meiner Seite.

English:

Something has come to an end,

a turbulent time.

With the end of summer comes a new beginning,

the opportunity to change things, to look ahead,

to create a future.

Kindred, I ask you:

continue to be at my side with help and advice.

Playlist: Samhain

Ich habe euch diesmal meine Youtube-Playlist verlinkt, das erschien mir einfacher.

https://www.youtube.com/playlist?list=PLCN4v_tfF58kfzmV9DP_ehJAjUIW7zGwH

Ihr werdet feststellen, dass ich 2 Lieder doppelt, aber in unterschiedlichen Versionen eingestellt habe. Ich konnte mich nicht entscheiden 😉

Mit „The lonesome Boatsman“ ist auch ein instrumentales Stück dabei. Im keltischen Raum gibt es den Glauben, dass sich die Seelen der frisch Verstorbenen an der Küste in Frankreich sammeln und dort von einem Boot abgeholt werden, dass sie in die Anderswelt, zu den Inseln im Westen, ins Sommerland bringt. Behaltet diese Bild im Kopf, wenn ihr das Stück hört.

Viel Spaß beim Reinhören und euch allen ein wunderbares Samhain!

Was wir über Gottheiten am Niederrhein und Umgebung wissen…

Um es kurz zu machen: Viel ist es nicht. Häufig gibt es von einer Gottheit nur einen Namen auf einem Votivstein. Dennoch möchte ich euch hier ein paar Gottheiten vorstellen, die vor allem linksrheinisch am Niederrhein und im weiteren Umfeld zwischen Belgien und Friesland verehrt wurden.

Interessanterweise findet man nur zu einem männlichen Gott etwas mehr Informationen, und zwar zu Hercules Magusanus.

Laut Simek bedeutet der Name „der mächtige Herkules“, bei di Bernardo Stempel heißt es „Der Halbgott Herkules als mächtiger Alter“. Dabei ist Magusanus keltischen Ursprungs, wurde aber germanisiert. Da der untere Niederrhein eine keltisch-germanisch-römische Mischkultur hatte, ist das nichts Ungewöhnliches.

Hercules Magusanus ist auf mindestens 10 Votivsteinen, 4 Armreifen und 2 römischen Münzemissionen von 261 n. Chr. belegt. Der älteste Stein stammt aus dem Jahre 219.

Unklar ist, ob es sich bei Magusanus um einen Beinamen handelt oder ob es tatsächlich einen Gott Magusanus gegeben hat, der mit Herkules assoziiert wurde.

In einem Fall wurde er zusammen mit einer Göttin Haeva genannt. Auf sie gehe ich später ein.

Hercules Magusanus gilt als lokale Variante von Donar, wird aber komplett römisch dargestellt wie Hercules, mit Löwenfell, Keule und einmal sogar mit einem dreiköpfigen Zerberus. Auch sein Kult und seine Anhänger waren nach unserem Wissen römisch geprägt. Verehrt wurde er zwischen dem 1.-3. Jahrhundert.

Hercules Magusanus gilt als Hauptgottheit der Bataver, deren Hauptstadt Noviomagus, das heutige Nijmegen (NL), war.

In Elst, Empel und Lith-Kessel (alle NL) fand man Tempelanlagen, die ihm zumindest bedingt zugeschrieben werden. Bedingt deshalb, weil hierfür noch eindeutige Belege fehlen. Immerhin ist für den Tempel in Elst eine vorrömische Kulttradition nachgewiesen.

Ganz neu eintdeckte man in Herwen-Hemeling bei Zevenaar (NL) eine große militärische Tempelanlage direkt am Limes, wo neben Jupiter und anderen Göttern unter anderem Hercules Magusanus verehrt wurde. Ein entsprechender Votivstein befindet sich heute im Archiv des Valkhof in Nijmegen. Ich hatte das große Glück, ihn in einer Ausstellung dort kurz nach seinem Fund sehen zu können.

Hercules Magusanus gilt als Verteidiger und Schutzgott der viehzüchtenden civitates im Norden. Er war ein Schutzgott der Soldaten, aber auch der Reisenden und Händler. In vieler Hinsicht kann man seine Aufgaben mit denen des Donar vergleichen.

Mars Camulus

Dieser Gott sei hier nur kurz erwähnt, weil es für ihn einen Votivstein in der St. Willibrord-Kirche in Kleve-Rindern gibt. Dort dient dieser seit dem 6. Jahrhundert als Altar. Mehrfach wurde er aus der Kirche entfernt, aber immer wieder zurückgebracht und neu geweiht. Eine Replik kann man im Römermuseum in Xanten besichtigen. Ursprünglich ist Camulus ein keltischer Kriegsgott, der mit dem römischen Mars gleichgesetzt wurde. Asterixfans kennen vielleicht den Ortsnamen Camulodunum, der nach ihm benannt ist. Eine weitere Besonderheit dieses Steins ist, dass dort ursprünglich der Name Nero auftaucht, nach dessen Verdammung aber weggeschmirgelt und durch Tiberius ersetzt wurde.

Die Matronen

Die Matronen und ihr Kult dürften mit Abstand am besten belegt sein, wenn es um Votivsteine und andere Fundstücke geht. Auf dem Gebiet der Eburonen und Ubier zwischen Jülich, Eifel, Bonn und Köln (D) finden sich über 800 Exemplare, von einzelnen Fragmenten bis hin zu Tempelanlagen.

Ihr Kult ging aber über dieses Gebiet hinaus bis nach Xanten.

Dargestellt werden 3 sitzende Frauen in traditioneller ubischer Kleidung. Die beiden äußeren tragen ausladende Hauben, wie bei verheirateten Ubierinnen üblich. Die Frau in der Mitte ist deutlich jünger und hat die Haar unbedeckt. Oft werden die äußeren beiden als Mutter und Großmutter gedeutet, rein optisch gibt es aber keinen großen Altersunterschied.

Alle drei tragen eine Schale mit Äpfeln (oft Granatäpfel) auf dem Schoß, in manchen Fällen sind es auch andere Dinge wie eine Spindel oder ein Baby. Weitere Attribute sind Birnen und Pinienzapfen, manchmal in einem Füllhorn arrangiert. (Lange) Das deutet darauf hin, dass sie generell als Fruchtbarkeitsgöttinnen angesehen wurden. Laut einiger Inschriften verehrte man sie auch als Ahnherrinnen. Sowohl Simek als auch andere Forscher sehen eine Verbindung zwischen ihnen und den Nornen/Moiren/Parzen.

Das Besondere an ihnen ist die Vielfalt an Beinamen, unter denen sie bekannt sind. Deswegen nimmt di Bernardo Stempel eine Einteilung der zahlreichen Beinamen in verschiedene Kategorien vor. Sie lehnt den Namen Matronae als verallgemeinernd ab und verwendet stattdessen den Begriff Muttergöttinnen. Ihre Einteilung umfasst Beinamen der Herrschaft, der Kraft, der Gunst, schicksalsbezogene, reichtumsbezogene, rechtssprechungsbezogene, weissagungsbezogene, fruchtbarkeitsbezogene Beinamen,orts/ethnisch-bezogene, pflanzenbezogene und wasserbezogene Beinamen und noch einige mehr.

Auch ihre Hochzeit umfasst das 2. und 3. Jahrhundert. Allerdings hielt sich der Kult auch noch länger. Die Matronen fanden schließlich ihren Platz im Christentum in Form der drei Bethen. Man geht davon aus, dass der Matronenkult sich von den ländlichen Gebieten hin ausbreitete bis in die Städte.

Interessant für uns sind verschiedene Matronen:

Matronae Nersihennae/Nersihenae, die Matronen der Niers:

Im Jahr 866 war die Niers noch unter dem Namen Nersa bekannt, „Die sich gerne Windende“ (Greule). Im Raum Jülich/Neersen, also näher am Quellgebiet, fand sich eine Weiheinschrift auf einem Votivstein aus dem 2.-3. Jahrhundert. Auch der Ortsname Neersen dürfte auf Nersa zurückzuführen sein.

Matronae Aufaniae:

Diese Matronen wurden unter anderem in Nettersheim in der Eifel verehrt, wo sich eine Tempelanlage befindet.

Gefunden wurde sie 1909 auf der Görresburg, 1977 mauerte man die Tempelmauern ein Stück auf,s o dass sie besser sichtbar wurden und stellte drei Repliken von dort gefundenen Steinen auf. Auch in Xanten wurde ein Tempel für die aufanischen Matronen gefunden, übrigens nach dem Hafentempel und dem Kapitol der drittgrößte Tempel dort. Leider liegt er außerhalb des eigentlichen Parks und ist nicht zugänglich. Bei meinem letzten Besuch in Xanten erfuhr ich übrigens, dass man dort kürzlich einen weiteren Matronentempel gefunden habe. Was der Name Aufaniae bedeutet, ist unklar.

Matronae Vacallinehae:

Diese Matronen wurden zum Beispiel im Matronentempel Noethen/Pesch, ebenfalls in der Eifel, verehrt. Hier findet sich in einem Waldstück auf dem Addig eine große Tempelanlage, zu der auch ein noch existierender Brunnen sowie früher ein Baumheiligtum gehörten. Wie in Nettersheim wurden die Tempelmauern teilweise aufgemauert, so dass eine Cella vorhanden ist. Rund um den Tempel stehen noch weitere Steine. Der Beiname Vacallinehae wird so gedeutet, dass es sich um die Stammesgöttinnen eines lokalen keltischen Stammes handelt. Anders als in Nettersheim wurden die Steine in Pesch nicht gewaltsam zerstört, sondern verfielen im Laufe der Zeit. Neben den Matronen fand man dort auch Spuren des Kybelekults und für eine Jupiterverehrung. Es lohnt sich wirklich, den frei zugänglichen Ort zu besuchen.

Matronae Fachinehae:

Diese Matronen wurden in Zingsheim verehrt. Ihr Name leitet sich von dem heutigen Fluss Fey („Eilende“) ab, im keltischen ursprünglich Bacina, woraus später Facina wurde. Auch hier gab es vor Hirschberg einen Tempelbezirk, der seit 1895 bekannt ist.

Matronae Octocannae:

Einen Votivstein, der diesen Matronen gewidmet war, fand man 1977 in Krefeld in der Nähe des früheren römischen Außenpostens Gelduba. Er wurde auf die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts datiert und zeigt die gleichen Darstellungen wie die Steine aus der Eifel. Zusätzlich gibt es noch vier weitere Votivsteine, die sich heute im Rheinischen Landesmuseum in Bonn befinden.

Matronae Alagabiae:

„Die Alles Gebenden“, wie der Beiname dieser Matronen lautet, wurden in zwei Weiheinschriften aus Haus Bürgel in Düsseldorf (D) verehrt. Dort fand man auch weitere Votivsteine für andere Matronen.

Matronae Mahalinehae, die Göttinnen des Things oder der Gerichtsstätte. Sie sind durch 2 Inschriften aus Köln und einen Altar aus dem 2.-3. Jahrhundert belegt.

Sophie Lange hat umfassend über die Matronen recherchiert und ihre Erkenntnisse sowohl teilweise online (siehe Quellen) als auch in Buchform zur Verfügung gestellt.

Eine zwischen Nordseeküste und linkem Rheinufer sehr bekannte Göttin war Nehalennia.

Nehalennias Kult war besonders stark im 2.-3. Jahrhundert. Damals gab es in Domburg bzw. Colijnsplaat in der Provinz Zeeland (NL) vermutlich eine große oder mehrere Tempelanlagen. Vermutlich schreibe ich deshalb, weil diese irgendwann dem Meer und den Dünen zum Opfer gefallen sind. Der Kult geriet danach in Vergessenheit. Am 6. Januar 1647 wurden nach schweren Unwettern jedoch Ruinen in den Dünen freigelegt und man fand eine Vielzahl von Votivsteinen und Altären, allein in Colijnsplaat waren es mehr als 200! Gunivortuus Goos (GardenStone) hat in seinem Buch über Nehalennia (siehe Quellen) zahlreiche dieser Steine fotografiert und beschrieben. Ursprünglich ging man davon aus, dass es sich um einen lokalen Kult handelte, aber auch an anderen Orten fanden sich Tempelreste oder Belege für ihre Verehrung. Der nächstgelegene aus meiner Sicht befand sich in unserem Nachbarort Cuijk (NL). Dabei handelte es sich um einen gallorömischen Umgangstempel. Diesen Tempel hat man als Rekonstruktion im Freilichtmuseum Archeon in Alphen aan de Rhijn (NL) aufgebaut. In Colijnsplaat hat man hingegen vor Ort 2005-2006 einen solchen gallorömischen Umgangstempel komplett nachgebaut inklusive einer Statue der Göttin. Allerdings darf man die Cella heutzutage zu den Öffnungszeiten betreten. Betreut wird der Tempel von einem Förderverein.

Nehalennia gilt zum einen als Schutzgöttin der Seefahrer, und zwar speziell der Fracht, die sicher an ihr Ziel gelangen soll. Einige Figuren zeigen sie stehend mit einem Fuß auf dem Bug. Sie hat aber auch Aspekte einer singulären Matrone, die für den Wohlstand der Familie und Fruchtbarkeitsorgen soll. Meistens wird sie sitzend mit einem Teller oder Korb voller Früchte und Getreide oder einem Füllhorn dargestellt. Häufig befindet sich ein Hund an ihrer Seite, was darauf hindeutet, dass sie auch einen unterweltlichen Aspekt hat, sei es als eine Seelenbegleiterin oder Totengöttin, z.B. für ertrunkene Seefahrer. Sie trägt einen Umhang mit einem breiten, runden, die Schultern bedeckenden Kragen und darunter ein langes Gewand. Häufig sieht man über ihr eine Kammmuschel wie ein Baldachin. Die Rückseite ihrer Steine ist oft mit einer Art Vorhang dekoriert. Persönlich verehre ich sie als Beschützerin meiner persönlichen Fracht, dessen, was mir wichtig ist (zum Beispiel Familienmitglieder unterwegs) und sie ist meistens meine Torhüterin.

Manchmal sieht man auch Brote auf ihren Darstellungen. Dabei handelt es sich um ein bestimmtes Brot, einen sogenannten ‚Duivekater‘. Das ist ein eher süßes Hefebrot, bei dem die Enden eingeschnitten und zur Mitte hin aufeinander zu aufgewickelt werden, so dass es etwas an einen Knochen erinnert. Dieses Brot wird heute noch in den Niederlanden gebacken und wäre unter anderem eine wunderbare Opfergabe für Nehalennia, ebenso wie frische Früchte, Getreide und Muscheln. Rezepte dazu findet man im Internet.

Aufgrund des Funddatums der Ruinen von Colijnsplaat wird manchmal in moderner Zeit der 6. Januar als ihr Feiertag benannt, an anderer Stelle habe ich gelesen, dass sie am 8. Oktober besonders verehrt werden sollte. Einen Grund dafür konnte ich aber nicht finden.

Vagdavercustis war eine Kriegsgöttin, der vor allem vom Militär verehrt wurde. Sie stärkte den Mut und die Kampfeslust. Es gibt 5 Nennungen vom Niederrhein sowie je eine vom Hadrianswall und eine aus Ungarn. Zwei der Steine sind datierbar auf die 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts, einer vielleicht auf 167 nach Chr. Ein Tempel befand sich in Kalkar auf dem Kalkarberg (wenn man am oberen Kreisverkehr Richtung Rees/Xanten abbiegt, rechts). Man fand dort Waffen und Pferdegeschirre als Opfergaben. Leider ist heute von dem Tempel nichts mehr zu sehen, es ist ein Acker. Weitere Funde in der Umgebung machte man in Rindern bei Kleve (D). In Kalkar fanden sich übrigens auch Spuren des Mithraskults.

Haeva wird nur ein einziges Mal erwähnt, nämlich zusammen mit Hercules Magusanus auf einem Votivstein. Über ihren Kult ist nichts bekannt.

Welche Funktion ihr zugewiesen wird, hängt von der Interpretation ihres Namens ab. Manche deuten sie als die griechische Göttin Hebe, die mit Hercules verheiratet war. Als solche wäre sie die Göttin der Jugend. Andere sehen sie doch als germanische Göttin Haeva und als Beschützerin der Familie.

Auch die Göttin Sunuxal/Sunucsal wurde zumindest im 3. Jahrhundert nach Chr. verehrt und gilt als Stammesgöttin der linksrheinischen Sunuci. Es gibt 10 Inschriften aus dem Raum Remagen und Zülpich, sowie einen Tempel bei Kornelimünster und einen in Neuss, der lange als Kybele-Heiligtum interpretiert worden ist. Der Blog „incisapereaude“ (siehe Quellen) hat dazu einen ausführlichen Beitrag.

Etymologisch wird der Name der Göttin Tamfana (auch: Tanfana) abgeleitet von einerseits *temp (spannen), aber auch dem Wort für ‚Fülle‘, woraus man zwei unterschiedliche Funktionen abgeleitet hat. Über Tamfana schreibt Tacitus in seinen Annales I, 51.

Von Tamfana weiß man, dass sie mindestens ein Heiligtum auf dem Gebiet der Marser zwischen Lippe und Ruhr hatte. Dieses wurde im Jahre 4 nach Chr. Von den Römern zerstört, und zwar unfeiner Weise während die Marser dort ein großes Fest feierten. Ursprünglich hat man dieses Fest auf den 27. Oktober datiert und als Herbst- und Fruchtbarkeitsfest deklariert. Neuere Annahmen verlegen den Termin eher in die Nähe der Tagundnachtgleiche, die damals am 24./25. September stattfand. Ihre Verehrung reichte bis über die niederländische Grenze nach Twente, was auf der Höhe von Münster (D) liegt.

Entsprechend der unterschiedlichen Auslegung ihres Namens wird sie mal als Erntegöttin gedeutet, aber auch als „Die, die die Zeit bemisst“. Teilweise wird sie auch mit den Matronen- und Disenkulten in Verbindung gebracht. Almqvist beschreibt auch eine mögliche Funktion als Heilerin und Totengöttin, wenn der Name eher Tanfana wäre. Einen anderen Hinweis darauf habe ich aber nirgendwo gefunden.

Für Hludana gibt es insgesamt 5 Weiheinschriften, unter anderem aus Kalkar (D) und Xanten/Birten (D). 2 Inschriften konten datiert werden, nämlich eine aus Nijmegen (NL) auf 197 nach Chr. und eine aus Münstereifel (D) auf 235 nach Chr.

Ihr Kult erstreckt sich auf Lanaken in Belgien, laut www.livius.org auch auf die Gebiete der Bataver und Cugerner, was dem Raum zwischen Nijmegen (NL) und Goch (D, eine Interpretation des Namens ist eine Herleitung von Cugerni)/Xanten entsprechen würde.

Sie wird als Erdgöttin, möglicherweise eine lokale Entsprechung von Hlódyn/Jörd/Holle gesehen, mit einer chtonischen Komponente. Für mich persönlich ist sie das herbstliche Gegenstück zu Nerthus. Die Website http://frankisk-allodium.com leitet den Namen von *hlûd ab und sieht hier einen Bezug zur Kriegsführung und Seefahrt sowie dem Leben im Sumpfland. Dort wird sie als „Geberin und Kneterin der Brotlaibe“ bezeichnet, im Austausch gegen Kriegsbeute. Die Empfehlung für einen geeigneten Zeitpunkt, Hludana zu ehren, wäre für sie der die Nacht vor dem Winterwollmond (Windermânôth): Dann soll man ihr an einem lokalen Gewässer Münzen opfern, außerdem sei dies ein guter Zeitpunkt, um Anschaffungen für den Haushalt zu tätigen. Almqvist übersetzt ihren Namen mit „Die Laute“ und sieht Ähnlichkeiten mit Nehalennia. Auch di Bernardo Stempel schließt nicht aus, dass es sich bei ihr möglicherweise um eine friesische Variante von Nehalennia handeln könnte. Sie übersetzt den Namen mit „Die Ruhmreiche/Ruhmesgöttin“ und verweist dabei auf die etlymologische Herleitung durch Toriaans. Als alternative oder frühere Namensformen nennt sie Klútonā und Dea HluƟena als ursprünglich keltische Anrufung.

Exomna wird von di Bernardo Stempel als eine keltische Kampfgöttin eingeordnet, die möglicherweise vergleichbar ist mit Minerva oder Athene. Sie ist nur durch einen einzigen Votivstein, der von einem keltischen Dedikanten gestiftet wurde, belegt. Ihr Name lässt sich ableiten aus der Präposition ex- und dem gesamtkeltischen Lexem „obnus“ (Furcht, Angst) und wird übersetzt mit „Die Furchtlose“. Der Votivstein wurde in Alem in Noord Brabant (NL) gefunden, zusammen mit einigen anderen. Sowohl die Häufung an Votivsteinen an diesem Ort als auch die Namensherleitung des Ortes (protogermanisch *alha = heilig) lassen darauf schließen, dass es hier an der Oude Maas ein Heiligtum gegeben haben muss. Die männliche Version ihres Namens, Exsobinius, ist ein Beiname für Mars Lenus. Almqvist gibt an, dass sie auch von den Batavern rund um Nijmegen (NL) verehrt wurde. Der Link, der dies belegen soll, ist allerdings nicht mehr aktiv.

Die Göttin Alateivia , bei der man einen Bezug zu den Matronen vermutet, da ihr Name auch als Alateiviae geschrieben wird, wurde vor allem in Gallien verehrt, aber auch in Xanten (D). Der Name ist keltischen Ursprungs, wurde aber oberflächlich germanisiert. Man vermutet bei ihr, dass sie eine Göttin der Heilung sein könnte, da der Stifter des Xantener Weihesteins ein Arzt war. Er handelte laut Inschrift „ex iussu“, also auf Befehl der Göttin, was auf eine Orakelpraktik schließen lässt.

Jan de Vries hingegen deutet sie vorsichtig als eine Art Hauptgöttin und sieht eine Verbindung zu Frija. Di Bernardo Stempel unterstützt dies, indem sie Alateivia als eine germanisierte keltischsprachige Anrufung einer nicht näher bekannten Göttin bezeichnet und den Namen etymologisch deutet als „Die Gänzlich Göttliche“.

Ein Votivstein aus dem 3. Jahrhundert nach Chr., der der Göttin Rura geweiht waren, sowie Hinweise auf ein Heiligtum wurden 1963 in der Nähe von Roermond (NL) ausgegraben. Man vermutet in Rura die Flussgöttin der Roer (NL) bzw. auf deutscher Seite der Ruhr. Der Stein befindet sich heute im Stedelijk Museum Roermond.

Bei einer Notgrabung in einem später angelegten merowingischen Gräberfeld westlich von Buchte (NL) wurden 1976 Reste eines Tempels gefunden. Aufgrund mehrerer Inschriften, besonders aber eines speziellen Fundes, nämlich eines bronzenen Hahns mit emaillierter Brust und eingestempeltem Namen Arcanua, der wohl eine Votivgabe eines Legionärs war, wurde der Tempel der Göttin Arcanua zugesprochen. Heute ist alles von Industrieanlagen überbaut. Arcanua wurde vermutlich in der Geleenbeek-Region (NL) verehrt. Der Geleenbeek gehört zum Stromland rund um die Maas und mündet bei Stevensweert als Oude Maas in diese. Ihr Name wird von Almqvist übersetzt mit „Die Geheimnisvolle“, Laurian Toorians hingegen interpretiert den Namen als „Vorsängerin“ oder „Ankündigerin“ keltischer Herkunft und vermutet in ihren Verehrern Überreste verschiedener keltischer Stämme (die Bernardo Stempel, Wikipedia). Di Bernardo Stempel bezeichnet sie als eine Naturgottheit, speziell eine Tiergottheit, in diesem Fall eine Hahnengöttin. Als Vergleich nennt sie Epona, die als Pferdegöttin ebenfalls eine Tiergottheit darstellt

Viradecis war möglicherweise eine Schutzgottheit der Condrusen, die zu den Tungrern gehörten, Man hat mehrere Weihesteine mit ihrem Namen gefunden, mehrere davon von Frauen gestiftet.

Möglicherweise war sie ursprünglich eine keltische Göttin, die später von den germanischen Stämmen im Imperium übernommen wurde. Dabei wurde ihr Name dann aber germanisiert, denn -dis ist eine typisch germanische Endung, die keltische Entsprechung wäre -a. Etymologisch ist ihr name auf das protokelische wīrja/wiro (Wahrheit) und *dekos (Ehre) zurückzuführen. Ihr Name entspräche dann „Die die Wahrheit Ehrende“.

Kommen wir zum Schluss zu drei sehr ähnlichen Göttinnen.

Die erste ist Hariasa.

Der Name wird abgeleitet aus dem germanischen *harjan (= verheeren) oder *Harja (= Heer, Kampf). Simek vergleicht die Form Hariasa mit der nordischen Walküre Herja und interpretiert den Namen daher als „verheerende Göttin“.

Sie ist belegt durch einen Weihestein aus Köln, der aber verloren ging. Dieser war datiert auf das Jahr 178 nach Chr.

Der Stifter des Steins kam aus Xanten. Daher vermuten Galsterer und Galsterer dort ihr Kernland.

Sie war eine Kriegsgöttin.

Die zweite ist als Harimella bekannt.

Etymologisch gibt es verschiedene Ansätze. Wie Hariasa wird sie mit Herja in Bezug gebracht bzw. Herfjötur. Gedeutet wird ihr Name als „Die das Heer Hemmende oder Fesselnde“.

Sie ist belegt durch einen Weihestein aus dem 2. Jahrhundert in Schottland.

Über ihren Kult ist nichts bekannt. Man vermutet, sie sei eine Kriegsgöttin der Tungrer oder eine walkürenartige Figur gewesen. Damit läge ihr Kerngebiet in der Gegend des heutigen Tongeren in nördlichen Belgien (Provinz Limburg).

Auch die Dritte im Bunde, Vinhasa, ist wie Harimella eine Kriegsgöttin der Tungrer. Etymologisch wird ihr Name von germn. *wīga (kämpfen) oder *wiha (weihen) abgeleitet, sowie *ansu (Göttin). Mehr ist über sie nicht bekannt.

Quellenangaben:

Almqvist, Imelda; North Sea Water in My Veins; The Pre-Christian Spirituality of the Low Countries; Moon Books; 2021

di Bernardo Stempel, Patrizia; Die sprachliche Analyse der niedergermanischen Votivformulare und Dedikantennamen; Forschungen zur antiken Religion 1; Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften

https://frankisk-allodium.com „Hludana“

Galsterer, Hartmut und Birgit; Die römischen Steininschriften aus Köln, 1975

https://godenvaneigenbodem.com/exomna/ „Exomna“

GardenStone (Goos, Gunivortuus); Die Rückkehr der Göttin Nehalennia; BoD GmbH 2008

https://incisapereaude.wordpress.com/tag/sunuxal „Sunuxal“

www.livius.org „Hludana“

Simek, Rudolf; Religion und Mythologie der Germanen; 2. Auflage; Theiss Verlag, 2014

https://www.sophie-lange.de/matronenkult-und-kultplaetze/index.php „Matronen“

de Vries, Jan; Altgermanische Religionsgeschichte. 3. unveränderte Auflage. De Gruyter, Berlin/New York 1970, Reprint 2010, Band 2

Wikipedia

Playlist Herbsttagundnachtgleiche

Hallo zusammen, ich wünsche euch eine wunderbare Herbsttagundnachtgleiche (oder auch Mabon, wenn ihr es mit Aidan Kelly haltet). Zumindest dieses Jahr passt alles perfekt zusammen: Es ist Wochenende und draußen scheint die Sonne noch mal so richtig vom blauen Himmel, bevor es am Montag kälter und nasser werden soll.

Falls ihr noch etwas musikalische Inspiration für heute benötigt, habe ich euch hier eine kleine Liste zusammengestellt:

Autumn Time von Libana ist ein wunderschöner ruhiger Kanon, der ein bisschen melancholisch den Herbst einläutet.

Ein weiterer ebenso ruhiger Kanon von John Krumm.

Mit diesem Lied von Heather Alexander wird es deutlich lebendiger.

Ein deutschsprachiges Lied aus dem OBOD-Lager.

Ein weiteres deutschsprachiges Lied von Waldtraene zur Herbstäquinox mit germanischen Göttinnen.

Ein allgemeines Erntedanklied von Thexalon von ADF. Der hochmotivierte Barde schreibt zu jedem Hochfest ein neues Lied in ganz unterschiedlichen Stilen.

Eines der ersten Lieder, über die ich mit dem Heidentum in Kontakt gekommen bin. ‚Mabon‘ von Lisa Thiel, eher Wicca oder Hexentum, aber oh so schön…

„The scythe“ von Gaia Consort, ist ein weiteres eher melancholisches Lied, das von der Ernte handelt und dem Übergang zwischen den Jahreszeiten.

Ein deutscher Klassiker. Hier gibt es verschiedene Versionen von. Bei dieser fand ich die Bildauswahl auch so schön.

„Summer’s farewell“ von Spiral Dance aus Australien, ebenfalls eher Wicca/hexisch.

Ein bisschen Country gefällig?

Oder lieber etwas mehr Gospel? Dieses Stück lässt sich ganz einfach im RItual verwenden und mit Gesten begleiten.

Noch mal was auf deutsch, sehr melancholisch.

Und ein letztes Lied, diesmal aus eigener Produktion.

Brot und Gebäck im neuen und alten Heidentum

Brot und Gebäck aller Art hat im Heidentum schon immer eine große Rolle gespielt. Ob als Opfergabe oder im Rahmen des Segens, z.B. im Wicca, oder nach einem Ritual beim gemütlichen Beisammensein, ohne Brot oder Kuchen läuft nichts.

Ceisiwr Serith berichtet in „Deep Ancestors“, dass Brot in Tierform schon von den Proto-Indoeuropäern als Ersatz für Tieropfer genutzt wurde und in seinem Hain, Nemos Ogmios Grove, auch heute genutzt wird.

Die Römer kannten ein eigenes Opferbrot, das Libum, welches im Hausschrein als Opfergabe serviert wurde. Mos Maiorum, ein deutschsprachiger Blog zur römischen Herdkultur, liefert uns neben einem modernen Rezept dafür auch eines für Moretum, eine Art Knoblauchquark, der als Beilage serviert werden kann. Libum kann süß (mit Honig bestrichen) oder herzhaft gegessen werden. Das Rezept findet ihr hier: https://incipesapereaude.wordpress.com/2015/11/26/rezepte-libum-romisches-opferbrot/

Auch die Kelten kannten Gebäck als Opfergabe. Die Keltenkringel gehören zu den wenigen tatsächlich archäologisch belegten keltischen Rezepten. Das süße Honiggebäck erinnert dabei etwas an Lebkuchen. Sie wurden im Gräberfeld Wiederath (Kreis Trier) gefunden.

Es gibt unterschiedliche Varianten im Netz, meist wird zwischen Butter und Schmalz variiert. Im ursprünglichen Rezept wurde eher Pottasche (salzhafte Teile der Holzasche) als Treibmittel benutzt. Die findet man im Supermarkt bei den Weihnachtsgebäckzutaten. Die Version hier stammt mit leichten Ergänzungen von www.sternenkreis.de.

Keltenkringel

Zutaten:

250g Dinkelmehl
200g Honig
1 Ei
20g Butter
10g Hefe oder 5g Pottasche
1 Prise Salz

1. Ei, Honig und zerbröckelte Hefe in einer Schale vermischen.

2. Dinkelmehl dazusieben und die übrigen Zutaten vermengen. Der Teig wird relativ zäh und klebrig.

3. Teig auf ein Backblech und mit einem Löffel portionsweise auf das Blech legen. Die Plätzchen gehen etwas auseinander. Mit dem Stiel eines Holzkochlöffels dann sehr großzügige Löcher in die Plätzchen machen. Da der Teig noch aufgeht, schließen sich die Löcher sonst wieder.

4. Im Ofen bei Umluft 180° 15-20 Minuten backen. Die Kringel werden nach dem Backen noch etwas hart und lassen sich am besten in einer Blechdose aufbewahren.

5. Tipp: Manche fügen noch eine Handvoll gemahlene Nüsse oder zarte Haferflocken dazu. Ich persönlich mag es, die Kringel halb in flüssige Schokolade zu tauchen und trocknen zu lassen.

Gebilde- oder Gebildbrote

Wer es nicht ganz so traditionell mag oder einfach sein eigenes Rezept aufpeppen möchte, der hat die Möglichkeit, sein Gebäck in eine bestimmte Form zu bringen. Ein Beispiel dafür ist es, zur Erntezeit ein Füllhorn aus Hefeteig zu backen und es für das Ritual mit Obst und Gemüse zu füllen. Das kann dann so aussehen:

Eine tolle Anleitung, wie man so ein Füllhorn hinkriegt, findet ihr hier: https://buntwerkstatt.at/2014/09/26/fuellhorn-backen-anleitung/

Zur Frühjahrstagundnachtgleiche wurde Brot früher gerne in Form eines Sonnenrads gebacken.

Zu Lammas, dem Laib-Fest Anfang August backe ich selbst gerne eine Pizzasonne. Dafür brauche ich zwei kreisförmige Teigplatten. Die untere wird mit einer Pizzafüllung (angebratenes Hack oder geschredderter Tofu, klein geschnittene Tomate und Paprika, etwas Paniermehl zum Andicken, etwas Tomatensauce, Reibekäse und Gewürze) belegt. Den Rand bitte frei lassen. Dann legt man die zweite Platte auf die erste und drückt den Rand mit einer Gabel fest. Nun nimmt man ein Glas oder eine kleine Schüssel und stempelt in die Mitte einen Kreis. Achtung, nicht durchdrücken! Bis zu dieser Markierung wird der äußere Ring nun alle 2-3 cm eingeschnitten. Die einzelnen Abschnitte werden seitlich gedreht, so dass die Füllung nach oben zeigt. Nun kann man den Teig noch mit verquirltem Ei oder veganer Milch mit Kurkuma (gibt eine schöne gelbe Farbe) bestreichen und im Ofen backen. Wer mag, schneidet der Sonne noch ein Gesicht. Die Sonne braucht je nach Ofen 35-45 Minuten bei 160°C Umluft, um fertig zu werden. Man kann sie warm oder kalt essen. Dazu schmeckt ein frischer grüner Salat. Genaue Rezepte hierfür findet ihr zum Beispiel auf www.chefkoch.de.

In der Fridthiofssaga wird erzählt, dass Heiden zum Disablòt Götterbilder aus Brot buken und mit Öl einschmierten. Offenbar ist einmal ein Brot in Form von Baldr ins Feuer gefallen. Bei der Gelegenheit brannte das ganze Haus ab. (Grimm, S. 80 bzw. 692)

Sybil Gräfin Schönfeldt beschreibt in ihrem Buch „Feste und Bräuche durch das Jahr“ noch zahlreiche andere Gelegenheiten, zu denen auch noch in christlicher Zeit Gebildebrote gebacken wurden. Bekannt dürften die Weckmänner zu Nikloaus und Sankt Martin sein. Zu Sankt Martin erwähnt sie auch das

Martinshorn/Wotanshorn

Von Sankt Martin heißt es, er trüge Wotans Mantel. Darum erinnern die ihm zu Ehren gebackenen Hörnchen gleichzeitig auch an Wotans Pferd (Hufeisenform).

1kg Weizenmehl, 2 Würfel Hefe, ¼ l lauwarme Milch, 3-4 Eier, etw. Salz, 2 EL Zucker, 200 g weiche Butter abgeriebene Schale einer Zitrone, 50 g grob gemahlene Mandeln, 125 g Rosinen, 100 g Korinthen

Hefeteig zubereiten, den Teig mit dem Rührlöffel schlagen, bis er Blasen wirft, auf dem mehlbestäubten Blech zu einer Rolle mit sich verjüngenden Enden formen und zu einem großen oder 2-3 kleineren Hörnern formen. Die Hörnchen auf dem gebutterten Blech aufgehen lassen, dann mit Butter bestreichen, mit Zucker und Zimt bestreuen, nach Belieben auch mit feingehackten Mandeln und im vorgeheizten Ofen bei 180-200°C 30-40 Minuten backen.

(Schönfeldt)

Ein anderer Zeitpunkt für Gebäck in besonderer Form ist Neujahr. Hier beschreibt sie das sogenannte Neujährchen und das Liefbrot oder Lebensbrot :

Beim Neujährchen handelt es sich um ein Gebäck vom Rhein in Kleeblattform oder rund und mit einem Ewigkeitssymbol versehen. Es wurde den Tieren serviert und sollte ihnen Segen bringen. (Schönfeldt)

Das Liefbrot oder Lebensbrot hingegen war ein dreieckiger Neujahrskuchen, der in England mit Mincemeat gefüllt wurde und den Menschen serviert, in Pommern aus Brotteig und wie ein Nest mit Eiern geformt für das Vieh. Er wurde unter das erste Futter gemischt. (Schönfeldt)

Weitere typische Beispiele sind ein Osterlamm, Brezeln, Ausstechplätzchen als Schmuck für den Weihnachtsbaum, Lebkuchenherzen oder Hefezöpfe. Der Begriff Gebildebrot wurde vom Historiker und Volkskundler Ernst Ludwig Rochholz im 19. Jahrhundert geprägt. Üblicherweise werden sie aus Hefeteig hergestellt, manche auch aus Lebkuchen- oder Mürbeteig. (wikipedia)

Bemalte Brote

Eine schöne Möglichkeit, um Brot zu dekorieren, besteht darin, es mit einer Paste zu bemalen. Die könnt ihr aus 1-2 EL Backkakao, 1 EL Instant-Espresso  und etwas heißem Wasser eine Paste herstellen. Dann müsst ihr 1/2 Eigelb unterrühren, Mit 2 EL Kakao wird die Paste sehr dickflüssig. Tastet euch vorsichtig heran. Die Paste kann man gut herstellen, während die Brote oder Brötchen zum ersten Mal im Ofen sind.

Zum Bemalen braucht ihr natürlich eine ziemlich glatte Oberfläche. Mit krustigem Vollkornbrot klappt das also nicht so gut. Ich habe gute Erfahrungen mit Öl-Quarkteig gemacht. Stellt den Teig nach eurem Rezept her, formt euer Gebäck und lasst es im Ofen backen, bis die Oberfläche angetrocknet ist.

Nun könnt ihr die Paste mit einem Pinsel auftragen. Das darf jetzt natürlich kein breiter Silikonpinsel sein, sondern eher so einer, wie er normalerweise zum Malen benutzt wird. Es empfiehlt sich, hierfür einen neuen Pinsel zu nehmen und auch nur für solche Zwecke zu verwenden. Auf dem Beispielbild sehr ihr meine ersten Versuche: eine Triskele, eine Sonne und Tannenzweige. Auf Pinterest findet man noch mehr tolle Besispiele.

Wer es gerne bunter hätte, sollte mit Lebensmittelfarbe und Eiweiß experimentieren. Damit habe ich aber noch keine Erfahrungen gemacht. Die Paste selbst schmeckt man nachher nicht.

Quellen:

Sybil Gräfin Schönfeldt, Feste und Bräuche durch das Jahr, Urania Verlag in der Dornier

Ceisiwr Serith, Deep Ancestors-Practicing the Religion of the Proto-Indo-Europeans, ADF Publishing (auf Englisch), 2009

Jakob Grimm, Deutsche Mythologie, Dieterichsche Buchhandlung, 1835

„Gebildebrot“, Wikipedia

www.chefkoch.de

https://www.sternenkreis.de/index.php/creativa/582-keltenkringel

ADF Studien: Geschichte des Heidentums und Druidentums/History of Neopaganism and Druidry 1

Frage 1: Define Paleopaganism, Mesopaganism, and Neopaganism, giving examples of each. (minimum 100 words for each)


Frage 2: Name and describe several of the literary sources that contributed to Neopaganism in the first quarter of the 20th century, and discuss their impact on its development. (minimum 300 words)


Frage 3: Describe several examples of authentic folk customs absorbed into Neopaganism, and describe how they have been adapted. (minimum 300 words)


Frage 4: Of the following names, identify and explain the importance each has had in Neopagan history and/or the magical revival (minimum 100 words for each)


Frage 5: Compare and contrast your understanding of three various forms of Neopaganism, such as Wicca, Asatru, eclectic Neopaganism, shamanism, and discordianism. (minimum 300 words )


Frage 6: Discuss the origins and practices of hermetic or ceremonial magic, and how they have influenced Neopaganism. (minimum 300 words)


Frage 7: Discuss the influence of the Pagan festival movement, and how the festivals changed Paganism in the 1980s. (minimum 100 words)


Frage 8: Erörtern Sie den Einfluss des Internets und wie es das Heidentum in den 1990er Jahren verändert hat (mindestens 100 Wörter)


Frage 9: Discuss the origins of the Druidic revival in 18th and 19th century England, naming its key players and describing their contributions. (minimum 600 words)

Frage 10: Discuss the origins of the RDNA, and the influence of Isaac Bonewits, and the founding of ADF. (minimum 600 words)


Frage 11: Describe the groups that have split off from ADF, their history and work. (minimum 600 words)

DEUTSCH – GSP Geschichte des Neopaganismus und Druidentums

GSP History of Neopaganism and Druidry 1 English version

Sources:

Ross Nichols – the Founder | Order of Bards, Ovates & Druids. 16 Dec. 2019, Druidry.org/about-us/ross-nichols-founder. Accessed 24 Feb. 2024.

„Isaac Emon Bonewits“, https://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=129182786, Accessed 11 Feb 2024

Adler, Margot. Drawing down the Moon: Witches, Druids, Goddess-Worshippers, and Other Pagans in America. New York, Penguin Books, 2006. E-book

Emmons, Philip. Neopagan Rites : A Guide to Creating Public Rituals That Work. Woodbury, Minn., Llewellyn Publications, 2007. Kindle Edition.

Hutton, Ronald. The Triumph of the Moon. Oxford University Press, 10 Oct. 2019. E-book

Gründer, René. (2012). Neopaganismus im deutschsprachigen Raum -Entwicklungslinien eines neureligiösen Feldes. 1.

Schönfeldt, Sybil Gräfin; Feste und Bräuche durch das Jahr, Urania Verlag, 2000

“Der Krampus.” Www.merkur.de, 29 Apr. 2023, www.merkur.de/leben/krampus-zr-535534.html. Accessed 11 Feb 2024.

“Adventskranz.” Wikipedia, 27 Oct. 2023, de.wikipedia.org/wiki/Adventskranz.

„ Krampus Walk“. gallery.religioussounds.osu.edu/krampus-walk-exhibit/index.php Pond, Lauren, Accessed 11 Feb 2024

“The Druid Path – Henge of Keltria.” Dobhran.tripod.com, dobhran.tripod.com/DPkeltria.htm. Accessed 24 Feb. 2024.

“The Order of White Oak Aka Ord Na Darach Gile.” Www.dragonskeepfarm.com, www.dragonskeepfarm.com/druid_groups/DG/White_Oak.htm. Accessed 24 Feb. 2024.

minnesotadruids. “Order of the White Oak (OWO) Analysis.” Tumblr, 1 Sept. 2021, minnesotadruids.tumblr.com/post/663355917910327296/order-of-the-white-oak-owo-analysis. Accessed 24 Feb. 2024.

“Welcome to the Ring of Ghosti! | Ring of *Ghosti-.” Ringofghosti.org, ringofghosti.org. Accessed 24 Feb. 2024.

“Isaac Bonewits’ Biography.” Www.neopagan.net, www.neopagan.net/IB_Bio.html. Accessed 24 Feb. 2024.

“FSSE – the Foundation for Shamanic Studies Europe.” Www.shamanism.eu, www.shamanism.eu/de. Accessed 24 Feb. 2024.

Von Stuckrad, Kocku; Schamanismus und Esoterik. Kultur- und wissenschaftsgeschichtliche Betrachtungen; Leuven 2003

Leskovar, Jutta; Wicca, Kelten, Schamanen. Archäologische Fakten und Fiktionen im Neuheidentum; Verlag Anton Pustet 2023

https://www.deutschlandfunkkultur.de/postmoderne-naturanbeter-heidnische-braeuche-der-romuva-100.html accessed: Aug 10th 2024

Váňa, Zdeněk; Mythologie und Götterwelt der slawischen Völker, Die geistigen Impulse Ost-Europas; Verlag Urachhaus, 1992

ADF Studien – Naturbewusstsein/ Nature Awareness 1

Nature Awareness, Birgit Reinartz

Question 1: Describe the customs of two or three Indo-European cultures regarding the land and natural resources, and compare and contrast these practices with the prevailing modern attitudes. (minimum 300 words)

In der modernen Zeit lebte die Menschheit weitgehend unter dem Eindruck, dass man ihr diesen Planeten gegeben habe, um über ihn zu herrschen und den besten Nutzen aus ihm zu ziehen. Teilweise lässt sich das auf die Genesis aus dem Pentateuch zurückführen. Gleichzeitig steht die Menschheit aber auch unter einem gewissen Druck. Seit dem 18. Jahrhundert ist die Weltbevölkerung sprunghaft angestiegen. Lange Zeit lag die Bevölkerung weitgehend konstant bei einer halben Milliarde Menschen. Im Rahmen der Industrialisierung verbesserten sich aber die Lebensumstände: Die Menschen starben später, Krankheiten wurden erforscht und Heilmittel gefunden, die Religionen verloren an Einfluss, Hygiene spielte eine größere Rolle und es konnten mehr Lebensmittel auf kleinerem Raum gewonnen werden als vorher, so dass mehr Menschen ernährt werden konnten. Dadurch vervielfachte sich die Weltbevölkerung schlagartig. Heutzutage sind wir 8 Milliarden Menschen, die versorgt und ernährt werden wollen.

Den Kapazitäten unseres Lebensraumes sind aber Grenzen gesetzt. Langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Ressourcen der Erde nicht unerschöpflich sind und wir mit dem haushalten müssen, was wir haben. Recycling, Energiesparen, Klimaschutz, das sind alles sehr moderne Konzepte im Umgang mit der Natur. Auch beispielsweise die Renaturierung von Flüssen, um die Fließgeschwindigkeit herabzusetzen und Überschwemmungen vorzubeugen, ist eine relativ neue Herangehensweise. Damit einher geht die Erkenntnis, dass wir keinen weiteren Planeten haben, den wir gleichermaßen ausbeuten könnten (und unsere Raumfahrer-Fähigkeiten nicht weit genug entwickelt sind, um in näherer Zeit größere Kolonien auf anderen Planeten zu gründen). Für viele Menschen ist das eine Tatsache, vor der sie lieber die Augen verschließen möchten, denn dazu gehört auch die Erkenntnis, dass wir unser Verhalten ändern müssen. Und das wiederum ist unbequem.

Menschen der Antike waren wesentlich unmittelbarer der Natur und ihren Launen ausgesetzt. Wenn es heute etwas länger trocken ist, grummeln unsere Bauern, dass die Ernte nicht so gut ausfallen wird wie letztes Jahr, aber zumindest hier in Europa muss deswegen keiner verhungern. Früher bedeutete eine schlechte Ernte, dass es zu wenig zu essen geben wird, um alle über den Winter zu bringen. Ein Sturm oder eine Überschwemmung bringen uns meist nur Unannehmlichkeiten mit sich, damals war es eine Frage von Leben und Tod. Insofern war das Verhältnis der Menschen zur Natur schon ein anderes, vielleicht könnte man es als ausgewogener bezeichnen, obwohl ich nicht den Wunsch hege, in jenen Zeiten zu leben.

Die Menschen waren damals häufig auch eher mit einem bestimmten Ort verbunden. Zwar gab es auch regen Handel und Leute, die weite Reisen unternahmen, aber ohne Motorisierung und gut ausgebaute Straßen dauerte eine Reise wesentlich länger und man kam langsamer voran. Dadurch war einem die Umgebung stärker bewusst: Wie ist der Wald beschaffen, den ich durchquere, und wie hoch ist der Berg, den ich besteigen muss?

Gemeinsam haben wir vermutlich den Wunsch, das Beste aus der Situation herauszuholen: So viel Land wie möglich urbar zu machen und zu beackern, muss den sesshaften Germanen, Slawen und Kelten ebenso ein Bedürfnis gewesen sein wie uns heute.

Daher war es auch für die Menschen der Antike von großer Bedeutung, wem welches Land gehörte: Jones und Pennick beschreiben in Pagan Europe, dass die römischen Götter zu Zeiten der Republik ursprünglich Wächter des Landes gewesen seien. Das Land wurde in Quadrate unterteilt, die wiederum unterteilt wurden, bis jeder Bauer sein Feld hatte, das an drei oder vier weitere grenzte. Diese Distrikte wurden ‚Pagus‘ genannt, und ihre Geister waren die ursprünglichen Götter des alten Roms. Unser Wort ‚Pagan‘ stammt von diesem Ausdruck ab. (S.33)

In seinem Buch ‚Deep Ancestors‘ erwähnt Ceisiwr Serith, dass es indoeuropäischem Gesetz entspräche, dass das Anzünden eines Feuers Besitz legalisiere (für die Dauer des Brennens). (E-Book: 36%) Auch ihnen war es wichtig, zwischen Mein und Dein zu unterscheiden. Land wurde nicht als gemeinsames Gut gesehen. Wir finden dieses Konzept wieder bei den Göttinnen Hestia und Vesta, in deren Tempeln das Feuer nicht ausgehen durfte, da es gleichzeitig den Anspruch des Staates auf das Land besiegelte.

In der Edda beschreibt Snorri Sturlusson in ‚Gylfaginning‘, wie Gefion ihr Land bekam: Sie durfte so viel Land behalten, wie sie mit 4 Ochsen umpflügen konnte (Simrock). Der Pflug ging so tief, dass das Land abbrach und eine Insel formte. Auch hier wird Land also als konkretes Eigentum einer Person gesehen.

In modern times, humanity has largely lived under the impression that it was given this planet in order to rule over it and make the best use of it. In part, this can be traced back to Genesis from the Pentateuch. At the same time, however, humanity is also under a certain amount of pressure. Since the 18th century, the world’s population has grown by leaps and bounds. For a long time, the population remained largely constant at half a billion people. However, living conditions improved in the course of industrialization: people died later, diseases were researched and cures found, religions lost influence, hygiene played a greater role and more food could be produced in a smaller space than before, so that more people could be fed. As a result, the world’s population multiplied rapidly. Today, we are 8 billion people who want to be fed and cared for.

However, there are limits to the capacity of our living space. We are slowly beginning to realize that the earth’s resources are not inexhaustible and that we have to make do with what we have. Recycling, saving energy, climate protection – these are all very modern concepts in dealing with nature. The renaturation of rivers, for example, to reduce the flow rate and prevent flooding, is also a relatively new approach. Along with this comes the realization that we don’t have another planet to exploit equally (and our space travel skills are not advanced enough to establish larger colonies on other planets any time soon). For many people, this is a fact that they would rather turn a blind eye to, because it includes the realization that we need to change our behavior. And that, in turn, is uncomfortable.

People in ancient times were much more directly exposed to nature and its whims. If it’s dry for a little longer today, our farmers grumble that the harvest won’t be as good as last year, but at least here in Europe nobody has to starve. In the past, a poor harvest meant that there would be too little food to get everyone through the winter. A storm or a flood usually only brought us inconvenience, back then it was a matter of life and death, so people’s relationship with nature was different, perhaps it could be described as more balanced, although I have no desire to live in those times.
Back then, people were often more connected to a particular place. Although there was a lot of trade and people traveled long distances, without motorization and well-developed roads, a journey took much longer and progress was slower. As a result, you were more aware of your surroundings: what is the forest like that I am crossing and how high is the mountain that I have to climb?

What we probably have in common is the desire to make the best of the situation: cultivating and tilling as much land as possible must have been just as important to the sedentary Germanic tribes, Slavs and Celts as it is to us today.
It was therefore also of great importance to the people of antiquity who owned which land: Jones and Pennick describe in ‚A history of Pagan Europe‘ that the Roman gods were originally guardians of the land during the republic. The land was divided into squares, which in turn were subdivided until each farmer had his field bordering three or four others. These districts were called ‚pagus‘, and their spirits were the original gods of ancient Rome. Our word ‚pagan‘ derives from this expression.
In his book ‚Deep Ancestors‘, Ceisiwr Serith mentions that it was Indo-European law that lighting a fire legalized ownership (for the duration of the burning). It was also important to them to distinguish between mine and yours. Land was not seen as a common good. We find this concept again in the goddesses Hestia and Vesta, in whose temples the fire was not allowed to go out, as it simultaneously sealed the state’s claim to the land.
In the Edda, Snorri Sturlusson describes in ‚Gylfaginning‘ how Gefion got her land: she was allowed to keep as much land as she could plow with 4 oxen (Simrock). The plow went so deep that the land broke off and formed an island. So here too, land is seen as the concrete property of a person.

(725 words)

Jones, Prudence und Nigel Pennick. A history of Pagan Europe. 1995, altmetrics.ceek.jp/article/ci.nii.ac.jp/ncid/BA25086520, p.33.

Serith, Ceisiwr. Deep Ancestors: Practicing the religion of the Proto-Indo-Europeans. ADF-Publishing, 2009, E-Book 36%.

Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, p. 249.

Frage 2: Describe your understanding of the term „nature spirits“? Discuss this concept in relation to both ancient Indo-European and modern ADF practices. (minimum 300 words)

(407 words)

Die Geister der Natur sind für mich ein Ausdruck für die beseelte Natur, den Geist, der in allem wohnt: Pflanzen, Orten, Tieren, Elementen. Am ehesten lässt sich dieser Ansatz als animistisch beschreiben, denn nach Jean Piaget und Hans Zulliger beschreibt Animismus in der Psychologie das Phänomen, bei dem Personen annehmen, dass unbelebte Dinge lebendig sind und ihnen menschliche Eigenschaften zuschreiben. Letzteren Punkt, das Zuschreiben menschlicher Eigenschaften, würde ich bei mir eher ausschließen. Ich gehe aber davon aus, dass die nicht-menschliche Welt um mich herum über mehr Eigenleben verfügt als ich mit meinen menschlichen Sinnen wahrnehmen kann.

In den Kulturen des Altertums und den späteren indoeuropäischen Kulturen wurden auch Naturgeister in einem animistischen Sinne als Wesen wahrgenommen, die um uns herum, aber auf einer anderen Ebene oder in einer anderen Dimension leben. Manchmal näherten sie sich den Menschen oder machten sich sichtbar, aber meistens waren sie nicht greifbar. Einige dieser Geister waren an einen bestimmten Ort gebunden. Wenn die Menschen davon sprachen, einen Baum oder Stein zu verehren, war nicht der Baum oder Stein selbst gemeint, sondern das Wesen
selbst, sondern das Wesen, das damit verbunden war. Zugleich wurden einige Naturgeister stark als Individuen mit eigenen Körpern wahrgenommen. Beispiele dafür sind die Dryaden (Baumgeister) der Griechen, die Vili (Wassergeister) der Slawen oder die Lares und Penates (Hausgeister) der Römer.
Sie haben oft eine menschenähnliche Gestalt oder eine Mischform aus Mensch und Tier. Aus dem slawischen Raum stammt eine große Zahl von Elementargeistern und Geistern, die mit verschiedenen Tageszeiten verbunden sind. In einigen Fällen gibt es auch Überschneidungen mit den Ahnen.

ADF pflegt einen offenen Umgang mit dem Thema Naturgeister. Wir akzeptieren uns als Teil der Natur, und ehren somit Mutter Erde und die Wesen, die Seite an Seite mit uns leben, im Ritual. Während die Menschheit im Allgemeinen ihre Schwierigkeiten damit hat, zu akzeptieren, dass wir Teil des ganzen Systems sind, das wir mit unseren Handlungen mehr und mehr zerstören, versuchen wir bei ADF, eine gute Verbindung mit der Welt um uns herum (wieder) herzustellen, nicht nur in Ritualen, sondern auch durch Aktivitäten wie Müllsammeln und Bäume pflanzen oder sich um einen bestimmten Ort zu kümmern. Es ist nicht nur ein spiritueller, sondern auch ein praktischer Ansatz. Welche Form die Naturgeister für das einzelne Mitglied annehmen, ist aber jedem selbst überlassen und auch abhängig davon, welcher Herdkultur der einzelne angehört.

For me, the spirits of nature are an expression of animated nature, the spirit that lives in everything: plants, places, animals, elements. This approach can best be described as
animistic, because according to Jean Piaget and Hans Zulliger, animism in psychology describes the phenomenon in which people assume that inanimate things are alive and attribute human are alive and attribute human characteristics to them.
The latter point, the attribution of human characteristics, I would tend to rule out in my case.
But I assume that the non-human world around me has more around me has more life of its own than I can perceive with my human senses.

In the cultures of antiquity and the later Indo-European cultures nature spirits were also perceived in an animistic sense as beings that live around us but on a different level or in another dimension. Sometimes they approached people or made themselves visible, but most of the time they weren‘t tangible. Some of these spirits were bound to a certain place. When people spoke of worshipping a tree or stone, it was not the tree or stone itself that was meant, but the being connected to it. At the same time, some nature spirits were strongly perceived as individuals with their own bodies. Examples of this are the Dryads (tree spirits) of the Greeks, the Vili (water spirits) of the Slavs, or the Lares and Penates (house spirits) of the Romans.
They often have a human-like form or a hybrid of human and animal. From the Slavic region, we know many elemental spirits and spirits associated with different times of day. In some cases, there are also overlaps with the ancestors.

ADF takes an open approach to the subject of nature spirits. We accept ourselves as part of nature and thus honor Mother Earth and the beings that live side by side with us in ritual. While humanity in general has its difficulties with accepting that we are part of the whole system that we destroy more and more with our actions in ADF we try to (re-)establish a good connection with the world around us, not only in ritual but also through activities like trash collecting and tree planting or taking care of a certain place. It‘s not only spiritual but also a hands-on approach. What form nature spirits take for the individual member is up to each individual and depends on which herd culture the individual belongs to.

Frage 3: Describe the park or patch of untended nature closest to your home and what kind of park it is. (minimum 100 words)

Hier muss man berücksichtigen, dass der Niederrhein ein intensiv genutztes Land ist, in dem sehr wenig Natur sich völlig selbst überlassen wird. Am ehesten kann man bei uns dabei von einem Stück Privatland sprechen, auf dem sich ein kleiner Wald entwickelt hat. Das Grundstück liegt 400m von unserem Haus entfernt, ist etwa 150 Quadratmeter groß und mit einem Laubwäldchen bewachsen. Es handelt sich vor allem um Buchen und Eichen mit einem Unterholz aus Brombeeren. Am Rand wachsen vereinzelt Holundersträucher und Brennnesseln. Das Eckgrundstück darf nicht bebaut werden. Es ist begrenzt durch eine Wiese, die gelegentlich als Parkplatz genutzt wird, zwei Straßen und einen kleinen Acker. Totholz kann hier ungestört liegen und einigen Bäumen sieht man an, dass sie krank sind. Vögel halten sich hier gerne auf und Kaninchen nutzen es als Unterschlupf. Durch die Ecklage ist es sehr gut einsehbar und daher nicht als Versteck für größere Tiere geeignet.


You have to bear in mind that the Lower Rhine is an intensively used region where very little nature is left to its own devices. The closest we can come to this is a piece of private land on which a small forest has developed. The plot is in 400m distance from our house, about 150 square meters in size and is overgrown with a small deciduous forest. It consists mainly of beech and oak trees with an undergrowth of blackberries. Elderberry bushes and nettles grow sporadically around the edge. The corner plot may not be built on. It is bordered by a meadow that is occasionally used as a parking lot, two roads and a small field. Deadwood can lie undisturbed here and some trees show signs of being diseased. Birds like to stay here and rabbits use it as a shelter. Due to its corner location, it is very visible and therefore not suitable as a hiding place for larger animals.

Frage 4: Explain where your household water comes from; what waterway is nearest to your home, and where its source is; where it drains; if there are any large bodies of water (lakes, ocean) near your home; what you know about the quality of water in your region; and what the major concerns in your area regarding your water supply are. (minimum 300 words)

Unser Leitungswasser stammt aus dem Reichswald bei Kleve. Es wird aus Grundwasser gewonnen. Wir haben auch einen eigenen Brunnen für die Gartenbewässerung. Wasser ist hier aktuell noch kein so großes Problem, der Grundwasserspiegel liegt bei uns bei 8 Metern. Viele örtliche Brunnen haben Probleme mit hohen Nitratwerten, unser Brunnen ist jedoch unauffällig. Das Wasser ist allerdings mit einem pH-Wert von 6,5 leicht sauer.

Etwa 100 Meter hinter unserem Haus fließt der Fluss Niers vorbei. Ihre Quelle liegt bei Erkelenz im Ruhrgebiet und sie mündet nach rund 113 Kilometern bei Gennep in die Maas. Früher hatte der Fluss mehrere Quellen. Durch den Tagebau Garzweiler sind diese jedoch versiegt. Der Betreiber RWE hatte jedoch als Auflage, den Fluss zu erhalten.damit die natürliche Wasserführung nicht noch weiter absinkt, wird der Niers in ihrem Oberlauf Sümpfungswasser aus dem Tagebau über Rohrleitungen zugeführt (3). Außerdem münden einige kleiner Bäche in die Niers und führen ihr so Wasser zu. Während der 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts wurde der Fluss stark begradigt, was unter anderem zu einer hohen Fließgeschwindigkeit führte. In den letzten Jahrzehnten wurde die Begradigung an mehreren Stellen (u.a. Weeze, Kessel) wieder rückgängig gemacht.

Die Niers gehört zu den am stärksten genutzten Flüssen in unserer Region: Von den zahlreichen Mühlen im Mittelalter über die Industrie im 19. und 20. Jahrhundert bis hin zu den aktuellen Kläranlagen gab und gibt es zahlreiche Faktoren, die die Wasserqualität beeinträchtigen. Einige wichtige Ursachen möchte ich hier beschreiben:

Neben dem Rhein haben wir auch mehrere Seen in unserer Umgebung. Diese sind Überbleibsel von Kiesabgrabungen. Kies ist hier am Niederrhein eine wichtige Ressource und es gibt mehrere Kieswerke zwischen Kevelaer, Kleve und Wesel auf der anderen Rheinseite. Der VSR Gewässerschutz e.V. sagt auf seiner Webseite, dass davon eine große Gefahr für die Qualität des Grundwassers ausgeht .Gerade die Sande und Kiese der Niederungen würden ergiebige Grundwasservorräte erhalten, die durch den Abbau freigelegt und der Verschmutzung preisgegeben würden (1).

Ein weiteres Problem ist die intensive landwirtschaftliche Nutzung, die zu einer erhöhten Nitratbelastung führt, wodurch das Grundwasser als Trinkwasser unbrauchbar wird. Dabei kommt erschwerend hinzu, dass hier an der Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden unterschiedliche Gesetze bezüglich der Düngermenge berücksichtigt werden müssen,d ie Bauern auf ihren Feldern verteilen dürfen. In den Niederlanden wurden diesbezüglich gerade neue strenge Gesetze erlassen, die viele Bauern verärgert haben (2).

(1) https://vsr-gewaesserschutz.de/lebensraum-wasser/kiesabbau, 05.11.23

(2) https://www.youtube.com/watch?v=7gYQp1p87Ys ,05.11.23

(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Niers, 05.11.23

Our tap water comes from the Reichswald forest near Kleve. It is extracted from groundwater. We also have our own well for watering the garden. Water is not such a big problem here at the moment, the groundwater level is 8 meters. Many local wells have problems with high nitrate levels, but our well is inconspicuous. However, the water is slightly acidic with a pH value of 6.5.

The River Niers flows past about 100 meters behind our house. Its source is near Erkelenz in the Ruhr area and after around 113 kilometers it flows into the Meuse near Gennep. The river used to have several sources. However, these have dried up due to the Garzweiler open-cast mine. However, the operator RWE had the obligation to preserve the river. To prevent the natural water level from dropping any further, the Niers is supplied with sump water from the open-cast mine via pipelines in its upper reaches (3). In addition, several small streams flow into the Niers and thus supply it with water. During the 1930s, the river was heavily straightened, which among other things led to a high flow velocity. In recent decades, the straightening has been reversed in several places (e.g. Weeze, Kessel).

The Niers is one of the most heavily used rivers in our region: from the numerous mills in the Middle Ages to industry in the 19th and 20th centuries and the current sewage treatment plants, there have been and still are numerous factors that affect the water quality. I would like to describe some important causes here:

In addition to the Rhine, we also have several lakes in our area. These are remnants of gravel excavations. Gravel is an important resource here on the Lower Rhine and there are several gravel works between Kevelaer, Kleve and Wesel on the other side of the Rhine. The VSR Gewässerschutz e.V. states on its website that this poses a major threat to the quality of the groundwater; the sands and gravels of the lowlands in particular would preserve rich groundwater reserves, which would be exposed and exposed to pollution as a result of mining (1).

Another problem is intensive agricultural use, which leads to increased nitrate pollution, making the groundwater unusable as drinking water. This is aggravated by the fact that here on the border between Germany and the Netherlands, different laws regarding the amount of fertilizer that farmers are allowed to spread on their fields must be taken into account. In the Netherlands, new strict laws have just been passed in this regard, which have angered many farmers (2).

Frage 5: Explain where your household garbage ends up and what recycling is available in your area? (minimum 100 words)

In Deutschland wird ein intensives Recycling betrieben. Zu Hause haben wir eine Tonne für Recyclingmüll (Plastik und Metall), eine Tonne für Papiermüll, Behälter für Weiß- und Buntglas und eine Tonne für Restmüll. Wir nutzen außerdem unseren eigenen Komposter für Grünabfälle. Wer das nicht kann, muss eine Biotonne haben. Alle Behälter werden regelmäßig von einer Firma geleert, die dafür von der Stadt beauftragt wurde: Der Restmüll wird alle zwei Wochen geleert, Papier-, Recycling- und Biomüll alle 4 Wochen und Glas alle 3 Monate. Wer Sperrmüll hat, kann diesen bei der Firma anmelden und zu einem bestimmten Termin abholen lassen. Batterien können bei verschiedenen Supermärkten in dafür vorgesehene Behälter geworfen werden. Giftmüll wie zum Beispiel abgelaufene Medikamente oder Farbreste können entweder direkt zur Mülldeponie gebracht oder zu bestimmten Terminen bei einer Sammelstelle abgegeben werden.

Alles andere kann direkt zur Müllfirma gebracht werden, teilweise gegen Bezahlung. Dort wird weiter in Container sortiert. Biomüll wird beispielsweise kompostiert oder geschreddert und als Komposterde oder Rindenmulch wieder verkauft. Die Firma, die für uns zuständig ist, hat ihren Sitz unter anderem auf der anderen Seite der Stadt im Gewerbegebiet. Den Restmüll verbrennt sie allerdings in einer großen Anlage (AEZ Asdonkshof) etwa 25 Kilometer südlich von uns.

Intensive recycling is practiced in Germany. At home, we have a garbage can for recycling waste (plastic and metal), a garbage can for paper waste, containers for white and colored glass and a garbage can for residual waste. We also use our own composter for green waste. Anyone who cannot do this must have an organic waste garbage can. All bins are emptied regularly by a company contracted by the city: Residual waste is emptied every two weeks, paper, recycling and organic waste every 4 weeks and glass every 3 months. If you have bulky waste, you can register it with the company and have it collected on a specific date. Batteries can be thrown into the bins provided at various supermarkets. Toxic waste such as expired medication or paint residues can either be taken directly to the landfill or handed in at a collection point on certain dates.
Everything else can be taken directly to the waste company, sometimes for a fee. There it is further sorted into containers. Organic waste, for example, is composted or shredded and resold as compost or bark mulch. The company responsible for us is based on the other side of the city in the industrial estate. However, it incinerates the residual waste in a large plant (AEZ Asdonkshof) around 25 kilometers south of us.

(221 words)

Frage 6: Briefly describe the major sources of air and water pollution in your area, what the biggest source of pollution in your area is, and what impact it has. (minimum 100 words)

Grundsätzlich ist die Luftqualität am Niederrhein gar nicht schlecht und wird besser. Der zulässige Jahresmittelwert für Feinstaub liegt bei 40 Mikrogramm, genauso wie beim Stickstoffdioxid-Gehalt in der Luft. Beide Werte lagen am Niederrhein bei durchschnittlich 21 Mikrogramm pro Kubikmeter, in Kaldenkirchen bei 18 Mikrogramm, dafür in Krefeld bei 24. Ursachen dafür sind vor allem im Straßenverkehr, der Schifffahrt, dem Flugverkehr, der Industrie und in Hausbränden bzw. Kleinfeuerungsanlagen zu suchen. Dabei kommt es zu regionalen Schwerpunkten. Die Bezirksregierung hat mehrere Maßnahmen ergriffen, um die Werte weiter zu senken. So werden zum Beispiel immer mehr Tempo 30-Zonen eingerichtet, um durch ein vermindertes Tempo die Feinstaubbelastung im Verkehr zu senken. Im Bereich der Industrie verteilt sich der Feinstaub über größere Gebiete, da er aus größerer Höhe abgegeben wird.

Auch im Bereich der Wasserqualität wird an deren Verbesserung gearbeitet, in dem Flüsse gesäubert und teilweise renaturiert werden bzw. Maßnahmen zu ihrem Schutz eingeleitet wurden. Hauptursache für die lokale Wasserverschmutzung sind die Landwirtschaft, die durch das Ausbringen von Dünger zu höherer Nitratbelastung führt, und der Bergbau bzw. der Kiesabbau. Da ich hierzu schon einiges bei Frage 4 geschrieben habe, würde ich an dieser Stelle darauf verweisen.

Basically, the air quality in the Lower Rhine region is not bad at all and is getting better. The permissible annual average value for particulate matter is 40 micrograms, as is the nitrogen dioxide content in the air. Both values averaged 21 micrograms per cubic meter in the Lower Rhine region, 18 micrograms in Kaldenkirchen and 24 micrograms in Krefeld. The main reasons for this are road traffic, shipping, air traffic, industry and domestic fires or small combustion plants. There are regional concentrations. The district government has taken several measures to further reduce the values. For example, more and more 30 km/h zones are being set up in order to reduce particulate matter pollution in traffic by reducing the speed limit. In the industrial sector, particulate matter is spread over larger areas as it is emitted from higher altitudes.

Work is also being done to improve water quality by cleaning up rivers, renaturalizing some of them and introducing measures to protect them. The main causes of local water pollution are agriculture, which leads to higher nitrate pollution through the application of fertilizer, and mining and gravel extraction. As I have already written a lot about this in question 4, I would like to refer to it here.

(207 words)

Frage 7: Describe the basic climate of your region, the primary influences on your weather patterns, major economic resources of your region (for example, crops, minerals, ranching, tourism, manufacturing) and how are these affected by climate and weather conditions. (minimum 300 words)

Der Niederrhein liegt in der gemäßigt humiden Klimazone Mittelbreiten, das Klima ist maritim beeinflusst. Wir haben selten extreme Temperaturen. Vorherrschend sind tendenziell kühle Sommer und milde Winter. Der Jahresdurchschnitt liegt für unseren Ort am Tag bei 14 °C, in der Nacht bei 6°C, der wärmste Monat ist der Juli mit 24°C, der kälteste der Januar mit 4°C im Durchschnitt. Durchschnittlich gibt es 16 Regentage, das heißt Tage, an denen 1 mm Niederschlag oder mehr fällt. Außerdem hat unsere Region im Durchschnitt 3 Sonnenstunden pro Tag. (1)

Trotzdem ist es so, dass unsere Region, das Niederheinische Tiefland, mit einem Jahresmittel von 10,9 °C von den Großregionen die höchste Jahresdurchschnittstemperatur in Nordrhein-Westfalen erreicht. (NRW-Schnitt: 10,0 °C) (2)

Ich lebe am nördlichen Niederrhein. Unsere Region ist eher ländlich geprägt, mit vielen kleineren Städten zwischen 10000 und 50000 Einwohnern. Ein Schwerpunkt hier ist die Landwirtschaft, obwohl ihr Anteil in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Es gibt viele Kiesbaggereien und den ehemaligen Militärflughafen der Royal Air Force, der nun als ziviler Flughafen Weeze-Niederrhein viel von kleineren Maschinen und Fluglinien angeflogen wird. Weit größer ist der Flughafen in Düsseldorf.

Südlich von uns liegt das Ruhrgebiet. Hier sieht es anders aus: Hier gibt es Standorte für Maschinenbau, Chemieindustrie, Stoffherstellung, Stahlerzeugung, Mikroelektronik etc. Früher war das Ruhrgebiet bekannt als Bergbauregion. Inzwischen hat man dort den Wechsel von der Montanindustrie zum Dienstleistungssektor vollzogen. Die Folgen der Montanindustrie merken wir noch heute, z.B. an verschütteten und künstlich wiederbelebten Flüssen (Niers) und Rissen in Gebäuden und Straßen durch Absenkungen. Noch weiter südlich liegt der Tagebau Garzweiler, dort wird Braunkohle abgebaut. Dafür mussten in den vergangenen Jahren einige Ortschaften weichen. Zuletzt man man Anstrengungen unternommen, einzelne Orte zu bewahren, da sich der Ausstieg aus der Kohleenergie abzeichnete. Bekannt geworden sind die Demonstrationen rund um den Hambacher Forst.

Die Lage am Rhein und weiteren größeren Flüssen ermöglichte den größten Binnenhafen Europas in Duisburg und als Folge davon ein ausgebreiteter Logistikstandort.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) hat ein Monitoringprogramm in Bezug auf den Einfluss des Klimawandels auf unsere Region. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ist die Temperatur um 1,4 Kelvin gestiegen. Die Prognose sagt, dass der Trend sich bis Ende des 21. Jahrhunderts fortsetzen wird.

Ein bekanntes Phänomen ist der sogenannte Wärmeinseleffekt (engl: urban heat island – UHI). Dabei steigt die Hitze innerhalb der Städte durch stärkere Bebauung und Versiegelung von Flächen stärker an und baut sich nachts schlechter ab. Dieses Phänomen verstärkt sich nun. Dadurch kommt es zu einer größeren Belastung in Form von hitzebedingten Krankheiten wie Sonnenstich, Hitzeerschöpfung und Hitzschlag für ältere Leute und Menschen mit Vorerkrankungen und Kleinkinder, die sich selbst thermisch noch nicht regulieren können. Für den Hitzesommer 2003 wurden in NRW allein 2000 Todesfälle durch Hitze nachgewiesen. Für mich als Arbeitgeberin bedeutet es, dass ich darauf achten muss, dass unsere Arbeitsräume genügend gekühlt werden können, damit ein Arbeiten dort möglich ist.

Die Temperaturzunahme wirkt sich auch auf die Verdunstungsverhältnisse aus. Dadurch kann es in einigen Gebieten zu Dürre kommen, in anderen dagegen zu erhöhten Niederschlagsmengen. Auch die Bildung von stärkeren Stürmen kann begünstigt werden. Vor allem im städtischen Raum können Starkregen und Stürme großen Schaden anrichten, da sie dort auf kritische Infrastruktur treffen und die städtischen Systeme oft nicht für diese Extremsituationen ausgelegt sind. Aber auch im ländlichen Raum kann es zu Problemen führen. Ich weiß aus persönlicher Erfahrung von einem Autobahnzubringer in unserem Nachbarort Uedem, der in den letzten Monaten mehrfach gesperrt werden musste, da die Straße nach längeren Regengüssen geflutet war.

In Bezug auf die Natur hat es ebenfalls Auswirkungen: Wir konnten in den letzten Jahren mehrere Dürresommer verzeichnen und hatten regelmäßig höchste Warnstufen für Waldbrandgefahr. In unserem Garten musste ein 40 Jahre alter Baum gefällt werden, da er mit der Trockenheit nicht mehr zurecht kam. Bauern in der Umgebung mussten ihre Felder künstlich bewässern, was früher nie nötig gewesen ist. Die Gewässertemperatur in Seen und Flüssen hat zugenommen. Das hat Einfluss auf die Tiere und Pflanzen, die darin leben. Manche Arten vertragen die höheren Temperaturen nicht gut, in anderen Fällen kommt es zu vermehrter Algenbildung. Außerdem geht die Grundwasserneubildung zurück und damit sinkt der Grundwasserpegel.

Die phänomenologischen Jahreszeiten verschieben sich, die Vegetationsperiode hat sich im Beobachtungszeitraum um 15 Tage verlängert. Manche Tierarten breiten sich weiter aus, zum Beispiel der Grünspecht und der Rothirsch. Andere Arten wie das Reh haben Probleme, da sich ihr Fortpflanzungsrhythmus nicht an die Veränderung anpassen kann. Bestimmte Krankheitserreger und Überträger von Krankheiten werden ebenfalls durch das wärmere Klima begünstigt.

(1) https://klima.org/deutschland/klima-goch-am-niederrhein/ , Zugriff: 17.12.2023

(2) www.lanuv.nrw.de, Zugriff: 17.12.2023

The Lower Rhine is located in the temperate-humid mid-latitude climate zone, with a maritime climate. We rarely have extreme temperatures. Cool summers and mild winters tend to prevail. The annual average for our town is 14°C during the day and 6°C at night. The warmest month is July with 24°C, the coldest is January with an average of 4°C. On average, there are 16 rainy days, i.e. days on which 1 mm or more of precipitation falls. Our region also has an average of 3 hours of sunshine per day. (1)

Nevertheless, our region, the Lower Rhine Lowlands, has the highest average annual temperature of the major regions in North Rhine-Westphalia with an annual average of 10.9°C. (NRW average: 10.0°C). (NRW average: 10.0 °C) (2)

I live in the northern Lower Rhine region. Our region is rather rural, with many smaller towns of between 10,000 and 50,000 inhabitants. Agriculture is a major focus here, although its share has declined in recent years. There are many gravel quarries and the former Royal Air Force military airport, which is now the civilian airport Weeze-Niederrhein and is used by many smaller aircraft and airlines. The airport in Düsseldorf is much larger.
South of us lies the Ruhr region. Things look different here: Here there are locations for mechanical engineering, the chemical industry, fabric production, steel production, microelectronics, etc. The Ruhr area used to be known as a mining region. In the meantime, it has made the transition from the coal and steel industry to the service sector. The consequences of the mining industry can still be seen today, e.g. in buried and artificially revived rivers (Niers) and cracks in buildings and roads caused by subsidence. Even further south is the Garzweiler open-cast mine, where lignite is mined. Some villages have had to make way for this in recent years. Recently, efforts have been made to preserve individual places as the phase-out of coal energy became apparent. The demonstrations around Hambach Forest have become well known.

Its location on the Rhine and other major rivers has enabled Duisburg to become Europe’s largest inland port and, as a result, an extensive logistics location.
The State Office for Nature, Environment and Consumer Protection NRW (LANUV) has a monitoring program regarding the influence of climate change on our region. Since weather records began, the temperature has risen by 1.4 Kelvin. The forecast says that the trend will continue until the end of the 21st century.
One well-known phenomenon is the so-called urban heat island (UHI) effect. This means that the heat within cities rises more sharply due to increased building development and the sealing of surfaces and dissipates more slowly at night. This phenomenon is now intensifying. This results in a greater burden in the form of heat-related illnesses such as sunstroke, heat exhaustion and heat stroke for older people and people with pre-existing conditions and small children who are not yet able to regulate their own temperature. In the heatwave summer of 2003, 2000 heat-related deaths were recorded in NRW alone. For me as an employer, this means that I have to make sure that our workspaces can be cooled sufficiently so that it is possible to work there.

The increase in temperature also affects the evaporation conditions. This can lead to drought in some areas and increased precipitation in others. The formation of stronger storms may also be favored. Heavy rainfall and storms can cause major damage, particularly in urban areas, as they affect critical infrastructure and urban systems are often not designed for these extreme situations. But it can also cause problems in rural areas. I know from personal experience of a highway feeder road in our neighboring town of Uedem, which has had to be closed several times in recent months because the road was flooded after prolonged downpours.

It also has an impact on nature: We have experienced several summers of drought in recent years and have regularly had the highest warning levels for forest fire danger. A 40-year-old tree in our garden had to be felled because it could no longer cope with the drought. Farmers in the area had to irrigate their fields artificially, which was never necessary in the past. The water temperature in lakes and rivers has risen. This has an impact on the animals and plants that live in them. Some species do not tolerate the higher temperatures well, while in other cases there is an increase in algae formation. In addition, groundwater recharge is decreasing and groundwater levels are falling as a result.

The phenomenological seasons are shifting and the vegetation period has lengthened by 15 days during the observation period. Some animal species continue to spread, for example the green woodpecker and the red deer. Other species, such as roe deer, have problems as their reproductive rhythm cannot adapt to the change. Certain pathogens and disease vectors are also favored by the warmer climate.

(819 words)

Frage 8: Name and provide the following information for each of three species of animals (birds, mammals, insects, fish, etc.) and three species of plants native to and currently found in your area:

a. Its status (endangered, threatened, thriving, overpopulated)

b. A brief physical description of the species, noting if you have seen it, and where.

c. Describe at least one of the following:

i. a way it is or has been used by humans (for example, as food source, medicinal use, raw materials for tools, clothing, housing, etc.)

ii. a way in which it has been affected by human presence or development

iii. a way in which it has adapted to or entered into an ecological relationship with human presence or human development


Fledermaus

In unserem Gebiet gibt es etwa 20 Fledermausarten. Sie alle stehen auf der so genannten Roten Liste der gefährdeten Tiere.

Die Bebauung führt zur Zerstörung naturnaher Jagdbiotope, ebenso wie die Intensivierung der Landwirtschaft, die dazu führt, dass es weniger Hecken gibt, in denen Fledermäuse Insekten als Nahrung finden, und mehr Pestizide eingesetzt werden. Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere, die wie Vögel fliegen können. Sie sind sehr leicht. Eine hierzulande verbreitete Variante, die Zwergfledermaus, kann bis zu 8,2 cm groß werden und hat eine Flügelspannweite von 40 cm. Sein Fell ist kurz und rostbraun. Auffallend sind ihre vergleichsweise großen Ohren, die ideal für die Echoortung sind.

Einige Fledermäuse bevorzugen dunkle und nicht zu trockene Orte wie Keller, Türme und Dachböden, andere bevorzugen natürliche Höhlen oder hohle Bäume als Winterquartier.

Da immer mehr Dachböden immer besser isoliert und Öffnungen in Kirchtürmen usw. verdrahtet und verschlossen werden, finden Fledermäuse immer weniger Plätze, die sie als Winter- und Sommerschlafplätze nutzen können. Ökologische Vereine haben in alten Türmen, die einst für Stromnetze genutzt wurden und die sonst zerstört worden wären, und an anderen gut geeigneten Stellen Schlafplätze für Fledermäuse eingerichtet.(2)

Ich habe in unserem Garten und anderswo häufig Fledermäuse gesehen. Wir haben einen Kasten an unserer Wand, in dem sie tagsüber schlafen können. Man kann nicht sagen, dass Fledermäuse vom Menschen genutzt werden, aber sie sind sicherlich nützlich, da sie bis zu 1000 Mücken pro Nacht fressen können.(1)

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

(1) https://www.nz-kleve.de/artenschutz/fledermaeuse; checked November 26, 2023

(2) https://www.nz-kleve.de/projekte/quartiere-fuer-bedrohte-tiere , checked Dec 26, 2023

Bat

There are about 20 types of bats in our area. All of them are on the so called red list of endangered animals.

Construction are leading to the destruction of near-natural hunting biotopes as are the intesification of agricultural that leads to less hedges where bats can find insects to feed on and more use of pesticides. Bats are the only mammals that can fly like birds. They are very light. A common variant here, the common noctule, can grow to a maximum size of 8.2 cm with a wingspan of 40 cm. Its fur is short and rusty brown. Its comparatively large ears, which are ideal for echolocation, are striking.

Some bats like to roost in dark and not too dry places like cellars, towers and attics, others prefer natural caves or hollow trees for winter roost.

Since more and more attics become more and better insulated and openings in church towers etc. get wired and closed bats find less places to use for winter and summer roosts. Ecological societies have established sleeping places for bats in old towers once used for electricity networks that would have been destroyed otherwise and at other well-suites spots.(2)

I have seen bats frequently in our garden and elsewhere. We have a box on our wall where they can sleep during the day. One can‘t say that bats are used by humans, but they are certainly useful since they can eat up to 1000 migdes per night.(1)

(244 words)

Kiebitz

Den Kiebitz (Vanellus vanellus) kann man ab Februar bei uns am Niederrhein antreffen. Er hat ein grau-schwarzes Gefieder mit hellen Brustfedern und am Hinterkopf ein auffallend abstehendes Federbüschel. Seinen Namen hat er von seinem auffallenden Ruf.

Im Vergleich zu 2004 ist der Bestand am Niederrhein um 50-60% zurückgegangen. Ihr Lebensraum wurde zunehmend eingeengt. Darum sind die Grünlandvögel auf Äcker ausgewichen. Diese werden jedoch häufig mitten in der Brutzeit bearbeitet. Die Nester werden dabei vernichtet und Jungtiere geraten unter die Maschinen. Einige Landwirte sind inzwischen Teil eines Schutzprojekts für Kiebitze und lassen an ihren Feldern Ränder ungenutzt, damit Kiebitze dort ungestört ihren Nachwuchs aufziehen können. Einen solchen Randstreifen gibt es an einem der Felder in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Persönlich gesehen habe ich noch keinen Kiebitz.

Lapwing

The lapwing (Vanellus vanellus) can be found in the Lower Rhine region from February onwards. It has gray-black plumage with light breast feathers and a strikingly protruding tuft of feathers on the back of its head. It gets its name from its striking call.
Compared to 2004, the population on the Lower Rhine has declined by 50-60%. Their habitat has become increasingly restricted. The grassland birds have therefore switched to fields. However, these are often cultivated in the middle of the breeding season. The nests are destroyed in the process and young birds get caught under the machines. (1) Some farmers are now part of a conservation project for lapwings and leave the edges of their fields unused so that lapwings can raise their young undisturbed. (2)

One of the fields in our immediate neighborhood has such a border strip. Unfortunately this hasn‘t been a big success up to now. I have not yet seen a lapwing in person but I heard their call.

(1) https://www.nz-kleve.de/artenschutz/kiebitz/name-und-lebensweise; access: Dec 26th 2024

(2) https://www.nz-kleve.de/artenschutz/kiebitz/schutzmassnahmen

Steinkauz

70% der gesamten deutschen Steinkauzpopulation leben in Nordrhein-Westfalen, und davon 10% in unserem Kreis. Obwohl der Steinkauz (Athene noctua) damit zu den Arten zählt, die auf der Vorwarnliste stehen, gilt das nicht für unsere Region. (1)

Der Vogel ist braun gefiedert mit weißen Tupfen, der Bauch ist hell gefiedert mit braunen Längsstreifen und er hat zwei markante helle Augenbrauen. Er ist etwas 21-23 cm groß bei einer Spannweite von 50-57 cm und wiegt etwa 200g. Seine Augen sind auffallend groß und gelblich. (2)

Steinkäuze lieben alte Obstbäume, Alleen und hohle Kopfweiden. Da diese ebenfalls zu den typischen Gewächsen der Region zählen, fühlen sich die Käuze hier wohl. Sie mögen aber auch Parks und Friedhöfe mit Baumbestand und nisten durchaus auch in alten Scheunen. Steinkäuze sind dämmerungsaktiv. Sie mögen niedrige Vegetation, ihre Nahrung besteht aus Würmern, größeren Insekten, Käfern, Mäusen, und anderen Tieren bis zur Größe von Maulwürfen.

Der Steinkauz ist keine Wildart, sein Schutz ist durch die Naturschutzgesetze bzw. die Vogelschutzrichtlinie geregelt (besonders geschützt) Durch die Pflege von Kopfbäumen, Obstwiesen und die Anbringung spezieller Niströhren versuchen Jäger und Naturschutzverbände die Art zu erhalten. Mitte November 2023 berichtete der deutsche NABU, dass es im Nordkreis auf 53 ha Fläche insgesamt 53 Steinkauzreviere gäbe, was eine erfreulich stabile Zahl ist.

(1) https://www.nz-kleve.de/artenschutz/steinkauz/name-und-lebensweise; accessed: Dec, 26th, 2023

(2) https://www.jagdverband.de/zahlen-fakten/tiersteckbriefe/steinkauz-athene-noctua, accessed: Dec, 26th, 2023

(3) https://www.nz-kleve.de/aktuelles-und-veranstaltungen/news?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=170&cHash=0d88b6e1fb8b47bfa149e484ca6b6675, accessed: Dec, 26th, 2023

Little owl

70% of the entire German little owl population lives in North Rhine-Westphalia, 10% of which is in our district. Although the little owl (Athene noctua) is therefore one of the species on the early warning list, this does not apply to our region. (1)

The bird is brown feathered with white spots, the belly is lightly feathered with brown longitudinal stripes and it has two distinctive light eyebrows. It is about 21-23 cm tall with a wingspan of 50-57 cm and weighs about 200g. Its eyes are strikingly large and yellowish. (2)
Little owls love old fruit trees, avenues and hollow pollarded willows. As these are also among the typical plants of the region, the owls feel at home here. However, they also like parks and cemeteries with trees and nest in old barns. Little owls are crepuscular. They like low vegetation and their diet consists of worms, larger insects, beetles, mice and other animals up to the size of moles.
The little owl is not a game species, its protection is regulated by nature conservation laws and the Birds Directive (specially protected). Hunters and nature conservation organizations try to preserve the species by maintaining pollard trees, orchards and installing special nesting tubes. In mid-November 2023, the German NABU reported that there were a total of 53 little owl territories on 53 hectares in the northern district, which is a pleasingly stable number. (3)

I have seen them live only in shows, but I can hear his collegue the tawny owl frequently, because there is one in the forest close by.

(261 words)

Kopfbäume (Header tree)

Wer an den Niederrhein kommt, findet noch überall die sogenannten Kopfbäume. Dabei handelt es sich nicht um eine spezielle Gattung. Kopfbäume sind Laubbäume, die in diese spezielle Form geschnitten werden. Dabei werden alle Triebe der Krone in maximal 4m Höhe entfernt. Kopfbäume können Weiden, Eschen, Eichen, Ulmen und Pappeln sein. Früher war dies ein wichtiger Nebenerwerb für die Bauern, da die Zweige zur Korbflechterei genutzt wurden. Heutzutage wird die Tradition eher aus touristischen und ökologischen Gründen fortgeführt. Es gibt bei uns nämlich 11 Vogelarten, die gerne in Höhlen in den Kopfbäumen nisten. Auch wird die Schnittstelle von zahlreichen Pflanzenarten besiedelt, die wiederum Insekten anlocken. Nicht zuletzt einige Säugetiere wie Iltisse, Baummarder und Fledermäuse bewohnen die Höhlen in den Bäumen. Hinter unserem Haus verläuft der Fluss Niers. Entlang des Flusses stehen am Ufer zahlreiche Kopfweiden, die gerade wieder beschnitten worden sind. Dabei wird nur jeder zweite Baum beschnitten, der andere darf austreiben. Im Folgejahr wird dann gewechselt.

(1) https://www.nabu-wesel.de/index_main.php?unid=1908&websiteid=nabu&PHPSESSID=ddf01fddfad24c577722eb3b00f77f96, accessed: Dec, 26th, 2023

If you come to the Lower Rhine, you will still find the so-called pollarded trees everywhere. This is not a special species. Pollarded trees are deciduous trees that are pruned into this special shape. All the shoots of the crown are removed at a maximum height of 4 meters. Pollarded trees can be willows, ash trees, oaks, elms and poplars. In the past, this was an important sideline for farmers, as the branches were used for basket weaving.

Nowadays, the tradition is continued more for touristic and ecological reasons so it’s not really endangered.

There are 11 species of birds that like to nest in cavities in the pollarded trees. The interface is also colonized by numerous plant species, which in turn attract insects. Last but not least, some mammals such as polecats, pine martens and bats inhabit the caves in the trees.

The River Niers runs behind our house. Along the banks of the river are numerous pollarded willows that have just been pruned. Only every second tree is pruned, the others are allowed to sprout. The following year it’s the other way round. (1)

(180 words)


(1) https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/portraets/sumpfdotterblume/index.html

accessed: Dec, 28th, 2023

(102 words)

Sumpfdotterblume

Die Sumpfdotterblume gehört zu den Hahnenfußgewächsen und blüht von März bis Juni auf feuchten Böden. Ihre gelben Blüten sind wie kleine Schalen geformt. Die Pflanze ist aber giftig. Wie man sich bei ihrem Namen schon denken kann, findet man sie überall, wo der Boden ausreichend feucht bis sumpfig ist. Am Niederrhein steht sie daher auf jeder Wiese, auch bei uns. In anderen Regionen ist sie aber wegen der zunehmenden Trockenheit und der Begradigung von Flussläufen und Bächen im Rückgang. Früher hat man mit den Blüten Butter gelb gefärbt.

(1) https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/portraets/sumpfdotterblume/index.html

accessed: Dec, 28th, 2023

(102 words)

Marsh marigold

The marsh marigold belongs to the buttercup family and flowers from March to June in damp soil. Its yellow flowers are shaped like small bowls. However, the plant is poisonous. As you can imagine from its name, it can be found anywhere where the soil is sufficiently moist to swampy.

In the Lower Rhine region, it can therefore be found in every meadow, including ours. In other regions, however, it is in decline due to increasing drought and the straightening of rivers and streams.

In the past, the flowers were used to dye butter yellow. I see them frequently on our meadows. (1)

Beifuß (Artemisia vulgaris)

Der Beifuß ist eine heimische Wildpflanze, die es gerne sonnig und trocken mag. Man findet sie vielfach an Feldrändern, aber auch in der Stadt auf brachliegenden Flächen. Sie kann bis zu 1,20m groß werden. Er gehört nicht zu den gefährdeten Arten.

Menschen verwenden ihn gerne in der Küche, da er appetitanregend und verdauungsfördernd sein soll. Er ist ein typische Kraut für Gänsebraten und andere fettige Gerichte. In der Natur gilt er mit seinen vielen kleinen gelblichen Blüten als Insektenweide. In der Phytotherapie und in der TCM wird Beifuß unter anderem bei Frauenleiden eingesetzt. (1)

Bei uns wächst Beifuß nicht nur in der Nachbarschaft am Straßenrand, sondern auch gelegentlich wild im Garten. Die Art gilt nicht als gefährdet.

(1) https://www.gaissmayer.de, Accessed Dec 26th, 2023

Mugwort
Mugwort is a native wild plant that likes it sunny and dry. It is often found on the edges of fields, but also in the city on fallow land. It can grow up to 1.20m tall. It is not an endangered species.
People like to use it in the kitchen as it is said to stimulate the appetite and aid digestion. It is a typical herb for roast goose and other fatty dishes. In nature, it is considered an insect pasture with its many small yellowish flowers. In phytotherapy and TCM, mugwort is used for women’s ailments, among other things. (1)
In our area, mugwort grows not only in the neighborhood by the roadside, but also occasionally wild in the garden. The species is not considered endangered.

(127 words)

Frage 9: Identify one species of plant or animal in your local area which is threatened, endangered, or locally endangered, or which became extinct in historic times. Explain what destroyed or threatens this species locally, how does or might the absence of this species affect your locality, and what, if any, steps were taken or are being taken to preserve the species. (minimum 100 words)

Feldhase

Feldhasen sind kleine Säugetiere mit bräunlichem Fell. Sie verfügen über ausgezeichnete, sehr lange Ohren und ebenso gute Nasen. Damit wittern sie potentielle Feinde schon von weitem. Allerdings fliehen sie erst, wenn es nicht anders geht. Vorher verlassen sie sich auf ihre gute Tarnung. Dann aber können sie aus dem Stand bis zu 80 km/h schnell werden und Haken schlagend ihren Verfolgern davonlaufen. Feldhasen werden hierzulande häufig mit den viel häufiger vorkommenden Kaninchen verwechselt. Dabei sind die Hasen deutlich größer als Kaninchen und leben auch nicht unterirdisch, sondern in Mulden im Gras, sogenannten Sassen. Das ist tatsächlich auch einer der Gründe, warum sie mit dem Überleben zu kämpfen haben. Durch die zunehmend häufigeren Starkregenperioden überleben nämlich immer weniger Junghasen die Aufzuchtzeit. Auch älteren Hasen macht der heftige Regen zu schaffen. Ein weiteres Problem ist die stärkere Industrialisierung der Landwirtschaft. Dadurch gibt es weniger Platz für die Hasen. Überdüngung und fehlende Kraftstoffe aus Wildkräutern reduzieren außerdem die Zeugungsfähigkeit der männlichen Feldhasen. Und tatsächlich ist es so, dass auch hier am ruhigen ländlichen Niederrhein mehr Hasen im Straßenverkehr sterben als durch Jäger. (1)

Sollte der Feldhase aussterben, würde das zu einer Verschiebung des ökologischen Gleichgewichts führen: Er ist ein wichtiges Beutetier für Raubtiere, z.B. Füchse und Raubvögel. Gleichzeitig frisst er Pflanzen, die sonst überhand nehmen würden und reguliert so deren Ausbreitung und Wachstum. Seine Ausscheidungen tragen zum Nährstoffkreislauf bei und haben so Einfluss auf die Bodenqualität. Während die Menschen den Feldhasen vermutlich nicht sonderlich vermissen würden außer an Ostern, würde die Natur es sehr wohl bemerken.

https://www.nabu-wesel.de/index_main.php?unid=2514&websiteid=nabu&PHPSESSID=ddf01fddfad24c577722eb3b00f77f96, accessed: April, 29th, 2024

Brown hare

Brown hares are small mammals with brownish fur. They have excellent, very long ears and equally good noses. This enables them to smell potential enemies from afar. However, they only flee when there is no other option. Before that, they rely on their good camouflage. Then, however, they can reach speeds of up to 80 km/h from a standing start and run away from their pursuers by making a U-turn. Brown hares are often confused with the much more common rabbits in this country. However, hares are significantly larger than rabbits and do not live underground, but in hollows in the grass, known as hutches. This is actually one of the reasons why they are struggling to survive. Due to the increasingly frequent periods of heavy rainfall, fewer and fewer young hares are surviving the rearing period. Older hares are also suffering from the heavy rain. Another problem is the increasing industrialization of agriculture. This means there is less space for hares. Over-fertilization and a lack of fuel from wild herbs also reduce the fertility of male hares. And in fact, even here in the quiet rural Lower Rhine region, more hares die in road traffic than from hunters. (1)

If the brown hare were to become extinct, this would lead to a shift in the ecological balance: It is an important prey animal for predators, e.g. foxes and birds of prey. At the same time, it eats plants that would otherwise overgrow and thus regulates their spread and growth. Its excrement contributes to the nutrient cycle and thus influences soil quality. While humans would probably not miss the brown hare very much except at Easter, nature would notice it very well.

(281 words)

Frage 10: Identify one plant or animal species which was introduced to your area and explain how its introduction and continued presence has affected the local ecology and what, if any, steps are being taken to mitigate those effects. (minimum 100 words)

Nutria

Die südamerikanische Nutria wurde in den 1920-er Jahren vermehrt in Mitteleuropa eingeführt. Man hielt sie wegen ihres Pelzes auf Nutriafarmen. Als die Nachfrage nach Pelzmänteln sank, entkamen viele Nutria in die freie Natur, oder wurden einfach freigelassen.

Dort machten sie schnell dem Biber und der ebenfalls invasiven Bisamratte Konkurrenz.

Positiv zu vermerken ist, dass die Nutrias die Zahl der Bisamratten in Schach halten. Gleichzeitig verdrängen sie gebietsweise den Biber und fügen Dämmen und Deichen teilweise erheblichen Schaden zu. In Deutschland steht die Nutria nicht auf der zum Abschuss freigegebenen Liste der Jäger, in den Niederlanden hingegen wegen der Gefahr für die Deiche schon. Mit Ausnahmegenehmigung dürfen aber auch bei uns jährlich mehrere tausend Nutria in Fallen gefangen werden.

(1) https://nrw.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/jagd/jagdbare-arten/weitere-saeugetiere/06818.html, accessed: April, 29th, 2024

(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Nutria, accessed: April, 29th, 2024

Nutria (1)

The South American nutria was strongly introduced to Central Europe in the 1920s. They were kept on nutria farms for their fur. When the demand for fur coats fell, many nutria escaped into the wild or were simply released.
There they quickly competed with the beaver and the equally invasive muskrat.
On a positive note, the nutria are keeping the number of muskrats in check. At the same time, they are displacing beavers in some areas and causing considerable damage to dams and dykes. In Germany, nutria are not on the list of shootable animals for hunters, but in the Netherlands they are because of the danger to dykes. (2) However, several thousand nutria are also caught in traps here every year with a special licence.

(124 words)

Frage 11: Based on your experiences, meditations, and research, describe what, in your opinion, makes a place seem „natural.” (minimum 100 words)

Ein ganz wichtiger Marker für einen natürlich wirkenden Ort ist für mich Vogelgezwitscher. Ich muss es hören können. Dann ist es auch egal, ob es sich um einen Garten handelt, einen Ort draußen in der Natur oder eine ruhige Ecke in der Stadt.

Ich bin draußen auf dem Land aufgewachsen, gleich um die Ecke von dort, wo ich jetzt lebe. Meine Eltern und Großeltern hatten große Gärten voller Blumen, Gemüsebeeten und Rasen, gesäumt von Sträuchern, die an Felder grenzten und ein paar hundert Meter weiter floss die Niers und begann der Wald. Egal, wo man war, man konnte die Vögel zwitschern hören. Wenn sich Vögel irgendwo so zu Hause fühlen, dass sie zwitschern, dann ist das für mich ein Ort, an dem die Natur zu Hause ist.

A very important marker for a natural-looking place for me is birdsong. I have to be able to hear it. Then it doesn’t matter whether it’s a garden, a place out in nature or a quiet corner in the city.
I grew up out in the countryside, just around the corner from where I live now. My parents and grandparents had large gardens full of flowers, vegetable patches and lawns, lined with bushes bordering fields and a few hundred meters away the Niers flowed and the forest began. No matter where you were, you could hear the birds chirping. If birds feel so at home somewhere that they chirp, then for me it’s a place where nature is at home.

(120 words)

Frage 12: Based on your research for Questions 1 above, describe what sort of offering would be appropriate to make to the Nature Spirits in your area, and what would be an appropriate way to make such an offering and why. Discuss the potential ecological consequences of making this offering and ways to modify the offering in order to minimize any negative environmental impact. (minimum 100 words)

Normalerweise opfere ich eine Flüssigkeit, oft Wein, aber auch mal Likör oder ein zum Festtag passendes Getränk (in der Regel aber nicht den Naturgeistern). Diese gieße ich auf einen Opferstein. Wichtig ist mir hierbei die Dosierung: Ich gebe nur einen Schluck, damit der Alkohol dem Boden und den darin lebenden Wesen nicht schadet. Immer bekommen die Naturgeister von mir Körner oder Vogelfutter. Dies lasse ich in meinem Nemeton zurück. Er liegt geschützt am Rand unseres Grundstücks und schließt an eine Wiese an. Auch hier geht es um kleine Portionen. Ob sich die Vögel die Körner holen oder eine Maus, das ist mir letztlich egal. Dort, wo wir leben, kann es schon mal Probleme mit Ratten geben, aber die bedienen sich eher an unserem Komposthaufen. Zubereitete Speisen (gekocht oder gebacken) opfere ich den Naturgeistern sehr selten. Solche Speisen nehme ich nach dem Ritual mit ins Haus und entsorge sie dort, da Wildtiere keine verarbeiteten Speisen fressen sollten. Gelegentlich opfere ich auch immaterielle Dinge wie Lieder oder Seifenblasen, die sich dann zwischen den Zweigen der Büsche verfangen und platzen, nachdem sie ein Stückchen geflogen sind. Und eine weitere Opfergabe ist die Gartenarbeit, wenn ich unseren Garten versorge, Unkraut jäte, Samen aussäe oder das Futterhäuschen auffülle.

Es ist mir bei meinen Gaben wichtig, dass keine Abhängigkeiten entstehen und ich der Natur nicht durch meine Gaben schade.

I usually sacrifice a liquid, often wine, but sometimes liqueur or a drink appropriate to the festival (but not usually to the nature spirits). I pour this onto a sacrificial stone. The dosage is important to me here: I only give a sip so that the alcohol does not harm the ground or the creatures living in it. I always give the nature spirits grains or birdseed. I leave this in my Nemeton. It is sheltered at the edge of our property and adjoins a meadow. Here, too, it’s all about small portions. I don’t really care whether the birds get the seeds or a mouse. Where we live, there can be problems with rats, but they tend to help themselves to our compost heap. I very rarely sacrifice prepared food (cooked or baked) to the spirits of nature. I take such food into the house after the ritual and dispose of it there, as wild animals should not eat processed food. Occasionally I also offer immaterial things such as songs or soap bubbles, which then get caught between the branches of the bushes and burst after they have flown a little. And another sacrifice is gardening, when I tend to our garden, weed, sow seeds or fill the bird feeder. It is important to me with my gifts that no dependencies arise and that I do not harm nature with my offerings.

(233 words)

Frage 13: Based on the research and conclusions you have drawn from question 1 through 12, describe how you might further extend your personal and/or group spiritual practices to include the Nature Spirits and other natural elements. (minimum 300 words)

Ich habe wieder verstärkt damit begonnen, zwei Apps auf meinem Handy zu nutzen. Die eine App heißt BirdNET: Mit ihr kann ich Vogelstimmen aufnehmen und bestimmen. So werde ich mir mehr bewusst, welche Vielfalt von Vögeln sich in meiner Umgebung herumtreibt, und dass nicht all graubraunen Vögel Spatzen sind.

Die andere App heißt Flora incognita: Mit ihr kann ich anhand von Fotos von Pflanzenteilen bestimmen, welche Pflanze ich da vor mir habe. Das funktioniert mit Gräsern und Kräutern genau so wie mit Sträuchern und Bäumen und sogar Kakteen, die wir hier aber nicht haben. Mein Projekt für dieses Jahr war, mich mehr mit den Wildkräutern auseinander zu setzen, darauf zu achten, wo was wächst und wann und welchen möglichen Nutzen sie haben. Leider werde ich vorerst aufgrund der Leukämie nicht so viel nach draußen dürfen wie geplant. Also muss das noch ein halbes Jahr warten.

Ein weiteres Element, was mir durch die Arbeit an diesen Fragen wieder mehr in Erinnerung gerufen worden ist, ist der Genius Loci. Tatsächlich habe ich schon lange eine enge Bindung zu unserem Fluss und einem bestimmten Ort im Wald, der möglicherweise ein altes Hügelgrab ist – die Karte ist da nicht ganz eindeutig. Ich möchte dies gerne mehr ausbauen und die Verbindung stärken.

Mein Krankenhausaufenthalt hindert mich auch daran, wie gewohnt meinen Nemeton aufsuchen zu können. Allerdings hat die hiesige Psychologin mir einen Ankerstein geschenkt, der mich mit einem Kraftort meiner Wahl verbinden soll, und ich habe ihn mit meinem Nemeton gekoppelt. Jetzt habe ich zumindest die Möglichkeit, dort virtuell zu meditieren. (Anmerkung: Sie war sehr erstaunt, als ich auf die Frage nach meiner Religion „Druidin“ sagte, war aber sofort offen für das Konzept und fragte, was das für mich bedeutet. Sehr angenehm!)

Ich war immer allein auf meinen heidnischen Wegen. Seit ein paar Monaten organisiere ich mit einer Freundin einen Stammtisch und wir planen auch, gemeinsame Rituale anzubieten. Die Gruppe bildet sich gerade und wächst zusammen. Da wir alle bisher sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht und Schwerpunkte gesetzt haben, wird es spannend, uns alle unter einen Hut zu bringen. Gemeinsam ist aber uns allen die Liebe zur Natur und Mutter Erde. Insofern wird dies sicherlich immer ein Schwerpunkt in unseren zukünftigen Ritualen sein.

I’ve started using two apps on my mobile phone again. One app is called BirdNET: I can use it to record and identify bird calls. This makes me more aware of the variety of birds in my surroundings and that not all grey-brown birds are sparrows.
The other app is called Flora incognita: I can use it to identify which plant I’m looking at by looking at photos of plant parts. It works with grasses and herbs as well as shrubs and trees and even cacti, which we don’t have here. My project for this year was to familiarise myself more with wild herbs, to pay attention to what grows where and when and what potential benefits they have. Unfortunately, I won’t be able to go outside as much as planned for the time being due to the leukaemia. So that will have to wait for another six months.
Another element that has been brought back to my mind through working on these questions is the genius loci. In fact, I have long had a close connection to our river and a particular place in the forest, which may be an old burial mound – the map is not entirely clear. I would like to develop this more and strengthen the connection.

My hospitalisation is also preventing me from visiting my Nemeton as usual. However, the local psychologist has given me an anchor stone to connect me to a place of power of my choice and I have linked it to my Nemeton. Now I at least have the opportunity to meditate there virtually. (Note: She was very surprised when I said „Druid“ when asked about my religion, but was immediately open to the concept and asked what it meant to me. Very pleasant!)
I have always been alone in my pagan ways. For a few months now, I have been organising a regulars‘ table with a friend and we are also planning to offer joint rituals. The group is currently forming and growing together. As we have all had very different experiences and focal points so far, it will be exciting to bring us all under one roof. But what we all have in common is our love of nature and Mother Earth. In this respect, this will certainly always be a focal point in our future rituals.

(389 words)